ADHS Diagnose bei unseren 11 jährigen Sohn

Und ich möchte zusetzen, dass bevor Nahrungsergänzungsmittel genommen werden oder ein Blutbild erstellt wird, zuerst einmal Hinweise darauf vorliegen sollten, ob es überhaupt einen Mangel gibt. Warum sollte es den denn geben? Weil der Betroffene ADHS hat? Quatsch.

Wobei, das Blut wird ohnehin untersucht, bevor der Arzt ADHS-Medikamente verschreibt, da werden gravierende Mängel auch auffallen.

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@Falschparker das stimmt natürlich auch.

Bei mir zB nicht, obwohl die Psychiaterin sonst recht gewissenhaft war. Nach welchen Parametern wird da Ausschau gehalten?

Kann natürlich sein, dass wir darüber sprachen und ich ihr erzählt habe, dass ich Eisen, Schilddrüse und Vitamin D sowieso regelmäßig machen lassen muss.

Also unsere Psychiater sagen nichts zu Vitamin D, dabei heißt es doch immer, dass wir hier eigentlich ganzjährig was nehmen müssten, weil die Athmosphäre viel schluckt, wir uns im Sommer Schutzfaktor 50 draufschmieren oder es viel zu heiß zum Rausgehen ist…

Ich nehme es tatsächlich ganzjährig, bei den Kindern mache ich im Sommer eine Pause… sobald man kurzärmlig herumläuft… und ich erlaube mir dann bei mir immer eine gewisse „Vergesslichkeit“ und nehme es nicht total täglich.

Das ist alles natürlich richtig, aber eine ADHS-Behandlung ist es nicht - und darum ging es den Eltern ja.

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Es ist vor allem wichtig, um Blutwerte zu haben, die von vor der Medikamentengabe stammen. Auch ein EKG sollte deswegen vorher stattfinden.

Um später, falls es Auffälligkeiten gibt, zu wissen ob ein Problem eventuell schon da war (und also nicht durch das Medikament verursacht sein kann).

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Wenn du das alles machst, was du da geschrieben hast, solltest du keinen Elternkurs besuchen, sondern selber welche anbieten. :flushed:

Mir fiel da beim Lesen ganz ehrlich die Kinnlade runter, und ich frag mich, wie jemand, der selbst ADHS hat,das alles auf die Reihe bekommt. Mir müsste dafür erstmal 'n zweiter Kopf wachsen.

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Ich bin sehr oft sehr müde und mache wenig außerhalb von Arbeit und Familie. Da ist keine Kraft mehr für regelmäßig ausgehen oder sowas. Aber nach meiner Prüfung jetzt habe ich doch auch wieder mehr Zeit und male und lese mehr, das ist sehr schön. Baden. Schlafen. In Ruhe kochen :smiling_face_with_three_hearts:.

Ich vermittel meinem Sohn eigentlich das, was mir selbst hilft. Da muss ich ja nicht groß überlegen, für Eltern, die es selbst nicht haben, ist das bestimmt viel schwieriger, sich in ihr Kind zu versetzen und zu verstehen, wie man Abläufe kleinschrittiger und ADHS-freundlicher gestalten könnte.

Außerdem muss ich ja täglich in der Grundschule Abläufe und Denkschritte zerlegen für meine SchülerInnen, das kommt mir bestimmt zu Gute.

Also gibt es keinen geheimen Hack aus dem Elternkurs, der uns direkt in Neurotypische verwandelt?
Wenn ich das Frau Email sage :sleepy:. Die wartet immer noch drauf, dass Kind und ich den ominösen nicht existenten Schalter umlegen. Dazu muss ich unbedingt was erzählen, aber an der richtigen Stelle dann.

Doch, genau deshalb. Nicht alle Jahre wieder*, aber einmal sollte man das schon abklären. Denn ein Mangel mancher Vitamine / Mineralstoffe kann AD(H)S-Symptome auslösen oder verstärken.

AD(H)S wird in aller Regel genetisch ausgelöst. Aber es gibt auch weitere Beiträge.

*Der (gerade bei uns in Nordeuropa) im Winter häufig bestehende D3-Mangel („Winterdepression“) kann allerdings jahreszeitbedingt bestehen.

Ein schönes solides AD(H)S-Symptomset kann man nicht erfolgreich mit Vitaminen oder Mineralstoffen behandeln. Es wäre allenfalls eine Ergänzung.

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Einverstanden. Den Threadersteller-Eltern wurde es aber als eine von drei möglichen Behandlungsalternativen (!)

schmackhaft gemacht.

Können wir hier im Forum bitte aufhören, Vitamin D(3)-Mangel in Verbindung mit Depressionen zu bringen? Dieser angebliche Kausal-Zusammenhang (niedriges Vitamin D3 im Serum → Depression / mehr Vitamin D3 im Serum → weniger Depression) ist falsch bzw. nicht wissenschaftlich belegt. Es ist ein Volksglaube, der bis heute nicht ordentlich nachgewiesen ist. Früher war man auch davon überzeugt das Cholera über die Luft und nicht über Trinkwasser übertragen wird… Die Hersteller und Verkäufer verdienen daran nur. Es wird stets aus einer möglichen Korrelation („Depressive bleiben vermehrt lieber zuhause und gehen nicht in die Sonne zur Bildung vom Vitamin D3, wodurch sie einen niedrigen Vitamin D3-Spiegel im Serum haben“) ein Kausal-Zusammenhang gemacht. So lange es keine unabhängige(n) Doppelblindstudien gibt, die einen Kausalzusammenhang überprüft haben, ist es einfach ein super Märchen für ein gewinnträchtiges Geschäftsmodell, wodurch sich Leidende (Depressive) vieles erhoffen.

Hier sind Studien, die die Hypothese eines Znsammenhangs zwischen D3-Mangel und (Winter-)Depression stützen.
Link: Vitamine, Mineralstoffe, Nahrungsergänzungsmittel bei AD(H)S - adxs.org

Falls du welche hast, die dagegensprechen: her damit.
Ansonsten bleibe ich dabei.

Ganz schlechte Studien, die wie oben schon gesagt, keine Kausalzusammenhänge belegen und von Medien falsch wiedergegeben werden. Dieses Problem kennen wir als in der Pandemie der Virologie Dorsten im Grunde ständig falsch wiedergegeben worden ist, entweder durch Verkürzungen seiner Aussagen oder weil der Redakteur den Inhalt seiner Aussage nicht verstehen wollte.

Schützt eine Vitamin-D-Supplementation vor Depressionen?

Das Sonnenscheinpräparat im Schatten des Geldes

Selbst das RKI empfiehlt keine Supplementation von Vitamin D bei Depressionen.

@dreeenia Was denkst du zu dem Thema?

Du machst was draus, was keiner sagt.
Dass D3 vor einer normalen Depression nicht schützen kann ist klar. Es geht um depressive Symptome aufgrund von D3-Mangel (vulgo: Winterdepression), und da ist der Zusammenhang meines Erachtens deutlich genug.

Sind wir uns wenigstens darüber einig, dass Vitamin D die Dopaminproduktion reguliert und ein Mangel an Dopamin eine Depression verursachen kann? Und dass durch einen Dopaminüberschuss die natürlichen Wahrnehmungsfilter überlastet werden können?

Was also, wenn man darüber weiter nachdenkt, bedeutet, dass ein Vitamin-D-Mangel zu einem deregulierten Dopaminhaushalt führt. Das ist kausal.

Sollen wir die Vitamin-D-Diskussion ausgliedern?

Hui, wurde ich da etwa gerufen, um mein seltsames Faktenwissen und mein Google-Fu zu nutzen?!?

@BrainBuzz , ich denke, du hast insoweit Recht, als dass es durchaus eine Industrie gibt, die einem ständig unnötige Supplemente verkaufen will und dementsprechend Studien zu Vitamin D gerne aufbauscht und überinterpretiert. In diesem Milieu herauszufinden, welchen Aussagen man trauen kann, ist ganz klar schwierig und ein gewisses Misstrauen ist nicht verkehrt.

Zum Beispiel gibt es Leute, die sagen, dass Vitamin D gegen Krebs schützen würde oder bei bereits ausgebrochenem Krebs helfen würde und man deshalb keine Schulmedizin bräuchte. Ich kenne Leute, die solchen Aussagen selbst aufgesessen sind und sich heutzutage schuldig dafür fühlen, dass sie z.B. mit ansehen mussten, wie ihr Vater auf Schulmedizin verzichtet hat und nur Saft getrunken und Vitamin D-Kapseln genommen hat, während er langsam und leidvoll am Krebs verstorben ist. Das kann also ein sehr emotionales Thema sein und ich glaube, dass so etwas auch die Kontroversen befeuert und manche Leute dazu biased, ganz klar gegen Supplemente und Mikronährstoffe zu sein.

Man muss auch ganz ehrlich sein und sagen: Auch im wissenschaftlichen Bereich gibt es „bad faith actors“, die z.B. p-Hacking betreiben oder ihre Studien von vorneherein nicht fair designt haben. Die Leute, die ihr Geld mit Supplementen verkaufen machen, zahlen auch gerne mal für Studien, die möglichst ihre überzogenen Aussagen „belegen“ sollen. Solche „Studien“ zu fabrizieren, kann je nach Datenlage und Komplexität des Themas unterschiedlich schwierig sein. Je komplexer das Thema, desto einfacher sollte es meist sein, ein kleines Subset so auszuwählen, so dass man „herausfindet“, was man will. Also: Misstrauen auch gegenüber Studien sehr sinnvoll. Allerdings gilt das ebenso für Studien, auf die die „Gegner“ von Vitamin D gerne pochen.

Man sollte allerdings ganz klar sagen, dass es Krankheiten gibt, bei denen die Studienlage ziemlich klar darauf hindeutet, dass Vitamin D-Mangel („Hypovitaminose D“) sowohl überrepräsentiert oft gleichzeitig vorkommt als auch durch Vitamin D-Supplementation gewisse Symptome reduziert werden können. Bei so etwas darf man mMn dann schon von einem Kausalzusammenhang ausgehen solange das Vitamin D die einzige Variable war, die geändert wurde und es im Idealfall noch eine Kontrollgruppe mit Placebo gab.

Jetzt ging es ja um Depressionen… es gibt so Einiges, was sowohl mit Vitamin D-Mangel als auch mit Depressionen assoziiert ist.

Das gilt z.B. für viele endokrine Störungen. Ich habe gelesen, dass das auch für Morbus Cushing, Morbus Addison und Hashimotos Thyreoiditis gilt. Ich bin vllt in Richtung „Vitamin D gut“ biased weil ich eine Hündin mit autoimmuner Thyreoiditis (beim Hund heisst das nicht Hashimotos, aber es ist im Endeffekt das gleiche) habe, die definitiv einen erhöhten Vitamin D-Bedarf hat und schon mehrfach einen Mangel hatte zu Zeiten, in denen sie schwieriger war. Gebe ich ihr 2x pro Woche eine Vitamin D-Kapsel, ist sie viel „stabiler“.

Ich habe ausserdem gelesen, dass Vitamin D-Mangel wohl Insulinresistenz begünstigen/verstärken kann und Insulinresistenz mit Depressionen assoziiert ist. Zu diesem Thema gibt es wohl auch Studien, die einen Kausalzusammenhang nahelegen, da sich sowohl die Insulinresistenz verbessern kann als auch die Depressionssymptome zurückgehen können, wenn man Vitamin D supplementiert bzw. den Mangel ausgleicht. Und Vitamin D scheint viel mit Inflammation zu tun zu haben. Und Inflammation scheint auch einiges mit Depression zu tun zu haben. Da bin ich wiederum vermutlich biased, das zu glauben, weil bei mir die Depressionsgefühle immer mit besonders viel Ausschlag (habe auch Neurodermitis) korrelieren.

All diese Dinge sind aber mWn vermutlich nicht die einzigen Faktoren hinter Depressionen. Deshalb kann man mWn auch nicht pauschal sagen „Vitamin D hilft IMMER bei Depressionen“. Aber „Vitamin D KANN bei Depressionen helfen“ darf man mMn gerne sagen.

(Diesen Paragraphen noch hinzugefügt) Bei der Studie mit ca. 18.000 Leuten (Kohorte war 25.000 groß), die du erwähnt hattest, kann man wegen der Komplexität des Themas auch nicht schlussfolgern, dass Vitamin D gar nicht hilft. Die Kohorte dort war auch schon älter und die meisten Krankheiten, die ich erwähnt habe, sind in diesem Alter vermutlich schon erkannt. Ausserdem kann das Altern selbst ein riesiger Faktor sein, der dann auch einen eventuell vorhandenen leichten protektiven Effekt von Vitamin D verschleiern könnte. Der Hämostaseologe, bei dem ich wegen meiner Faktor V-Leiden-Mutation war, hat mir z.B. erklärt, dass Altern der allergrößte Risikofaktor für Thrombosen ist. Er hatte von einem Faktor 1000 zwischen einer 20jährigen und einer 80jährigen Person gesprochen.

Mechanistisch gesehen ist es so, dass der Vitamin D-Rezeptor (epi)genetisch hochgradig aktiv ist. Carsten Carlberg ist da ein sehr aktiver Forscher und er hat ein Papier geschrieben (Vitamin D: A Micronutrient Regulating Genes - PubMed), in dem er ein bisschen erklärt. Er schreibt im Abstract, dass Vitamin D an die 1000 Gene reguliert! (Hinzugefügt: Gerade bei etwas so Komplexem kann man davon ausgehen, dass erfolgreiches p-Hacking in jede Richtung sehr einfach wird.) Leider ist dieses Papier nirgends frei verfügbar, ich würde es wirklich gerne lesen. Andere seiner Publikationen sind aber auffindbar und die wenigen, die ich bisher gelesen habe, waren sehr interessant.

Man sollte auch berücksichtigen, dass die meisten dieser Dinge hochgradig individuell sind und auch zwischen Populationen deutlich schwanken können. Ich meine, dass das bei Vitamin D-vermittelten Korrelationen auch so ist, aber ich komme gerade nicht mehr darauf, in welchem Papier ich das gelesen habe und ob es dort um Insulinresistenz oder etwas anderes ging. Das müsste ich nochmal raussuchen, wenn Interesse besteht.

Zum Schluss sollte man noch bedenken, dass zu viel Vitamin D auch zu Problemen führen kann. Es kann mWn zB Kalzium aus den Knochen ziehen. Vitamin D kann mWn ausserdem in hohen Dosen toxisch wirken und da es fettlöslich ist kann es sich auch in Fettgewebe ablagern (ich meine, dass es dann auch z.B. später bei Gewichtsabnahme freigesetzt werden kann). Deshalb sollte man auch nicht in die andere Richtung übertreiben und sich Unmengen von Vitamin D reinballern.

Also meine Meinung ist: Thema ist sehr komplex, widersprüchliche Datenlage ist zu erwarten. Wirkung ist vermutlich individuell verschieden und hängt vmtl auch stark von der Grunderkrankung, die zur Depression führt, ab. Mechanistisch ist genug bekannt, um bei vielen Erkrankungen von positiven Effekten von Vitamin D auszugehen. Den Versprechungen von Griftern sollte man natürlich keinen Glauben schenken, ebenso darf man aber auch bei hartnäckigen Vitamin D-Feinden nachschauen, wieso sie so denken.

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Ergänzend finde ich die gesammelten Infos auf der Seite des RKI spannend (u.a.mit Studienbezug).
Vllt ist es für den oder anderen hilfreich?

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Trotzdem, anstatt Vitamin D Präparate zu konsumieren ist es natürlich besser wenn man sich regelmässig ins Freie begibt damit sich das Vitamin D durch natürliche Sonneneinstrahlung bildet. :sun_with_face:

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Ja. Aber.
Meine Hausärztin sagte, Wenn ich jeden Tag um die Mittagszeit eine Stunde nackt in der Sonne liegen würde, dann könnte ich vielleicht genug Vitamin D bilden.
Soviel Sonne gibt’s hier gar nicht, mal abgesehen von mittags eine Stunde…nackt… jeden Tag. Und dann hätte ich Sonnenbrand.

Und je dunkler jemand ist, desto schwieriger wird es.
Also mindestens sämtliche afrodeutschen ( afroschweizerischen, afroösterreichischen) und afrodiasporischen Menschen sowie alle, die ein Kopftuch tragen, sollten das unbedingt abklären lassen und müssen sehr wahrscheinlich substituieren.

Ebenso die Extrablassen, die im März schon Sonnenbrand bekommen und darum immer Sunblocker tragen.