ADHS Diagnose stationär statt ambulant

In meinem Fall wohl öfter als Besserwisser, aber das mit dem sympathisch stimmt schon.

Hallo Andromache,

ich sehe auf der Website dieser Klinik nicht, dass es gesonderte Klinikbetten für ADHS (!) gibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die irgendwo gibt - wozu auch? Außer wie du selbst schreibst in Rehakliniken.

ADHS-ler gehen, wenn überhaupt, wegen einer akuten Krise in die Psychiatrie. Die hängt natürlich mit ihrer ADHS zusammen, ist aber nicht die ADHS.

Der Threadersteller schrieb aber von einer bis vier Wochen.

Ja, der Träger hat aus irgendeinem Grund Kapazitäten frei. Und verdient gut daran, die auszulasten auch wenn es gar nicht erforderlich ist. Und zahlen tun wir alle als Beitragszahler. Wenn das nicht unseriös ist, was denn dann?

Eine Begründung, vorausgesetzt die Betten sind weiterhin leer, ihn tatsächlich vier Wochen (oder länger) dort festzuhalten, wird der Träger schon finden. Noch ein Test nächste Woche, noch eine Untersuchung übernächste Woche, leider ist die Kollegin noch in Urlaub usw.

Hallo Falschparker,
wenn diese Klinik auf die Behandlung von ADHS spezialisiert ist, werden dort ja wohl auch AD(H)Sler behandelt. Warum sollte sie das denn sonst als speziellen Behandlungsbereich explizit ausgewiesen haben?
Und das haben sie definitiv.
Dann werden dort ja wohl auch Betten bereit stehen oder?

Deshalb hatte ich in meinem Post auch darauf hingewiesen, dass mir meine Krankenkasse den Rat gegeben hatte, eine Überweisung in eine auf ADHS spezialisierte Akutklinik zu beantragen.

Auf der Webseite ist eine mögliche Behandlungsdauer mit 1 bis 4 Wochen ausgewiesen.
Da wird eine Diagnose wohl keine 4 Wochen dauern.

Das ist Unsinn, man kann jederzeit gehen, wenn man keine Gefahr für irgendjemand ist.

2 „Gefällt mir“

Kann man, aber Charlie will ja eine Diagnose bekommen.

Sorry, ich bin voreingenommen. Also nehmt meine Vermutungen nicht allzu ernst.

Fest steht, dass ein stationäre Aufenthalt, wo eine ambulante Behandlung genügt - nicht nur genügt, sondern sogar besser ist - keinen Sinn hat. Ich rate dringend ab, dies in Anspruch zu nehmen.

Okay, ich behaupte nicht, dass sie keine speziellen ADHS-Betten haben, letztlich müssten wir dort anrufen um es herauszufinden.

Hier
Auch bei Erwachsenen: ADHS | AMEOS Klinikum Osnabrück
steht, für ADHS bei Erwachsenen sei die „Station P1“ zuständig.

Aber man kann dem nicht entnehmen, ob die „Station P1“ überhaupt Betten hat - oder ob das nur die ADHS-Ambulanz selbst ist.

Und wenn sie doch Betten hat, ob auf der P1 nur ADHS behandelt wird, oder noch andere Krankheitsbilder.

Guten Abend zusammen,

ich füge besser nochmal ein paar Eckpunkte aus meinem Gespräch dort hinzu.

  • ambulant zu viele Anfragen, daher Annahmestopp
  • stationär möchte keiner machen, weil → ambulant einfach schöner (Zuhause schlafen, keine 8 Stunden „Einheiten“)
  • die freien Plätze variieren dort auch, aktuell ist nahezu keine Belegung und daher könnte ich „sofort“ beginnen

Andere Patienten dort für: Sucht, Traumata, Depressionen, ADxS

Aufenthalt stationär:

  • mindestens 1 Woche zwecks Diagnose
  • kann danach aufhören und mit Diagnose woanders hin

ODER

  • Medikamentierung (?) machen
  • Psychotherapie, also wie ich damit umgehe oder so

Wenn ich die beiden Punkte mitnehme bin ich bei ca 3-4 Wochen. Mich persönlich würde im Falle einer hoffentlich positiven Diagnose nur noch die Medikamentierung interessieren.

Danke weiterhin für eure Antworten

Charlieliebsein

Das ist doch deine ganz persönliche Sicht.

Inwiefern wäre das besser? Das leuchtet mir nicht ein.

1 „Gefällt mir“

Einen stationären Aufenthalt in einer Klinik, die v. a. Leistungen im psychiatrischen Bereich anbietet, vor Kollegen und dem Arbeitgeber zu verschweigen, ggf. zu tarnen, ist nicht nur eine Bequemlichkeit um neugierigen Fragen aus dem Weg zu gehen.

Eine stationäre oder auch schon ambulante psychiatrische / psychologische Behandlung kann negative Folgen für die weitere Karriere haben.

Habe vor einiger Zeit den Mitarbeiter einer großen Kommunalbehörde kennengelernt, der offensichtlich erhebliche psychische Probleme hat. Ansatzweise hat er mir sogar Ursachen dafür genannt. Eigentlich bräuchte er sich nicht schämen.
Im Gespräch mit einem Bekannten, der auch in der Behörde arbeitet, habe ich über seinen Kollegen gesprochen und gefragt, warum denn der keine Therapie macht. Der Bekannte sagte, wenn er die macht, kann er seine weitere Karriere, also den Aufstieg auf höhere Positionen, vergessen.
Erschreckend! Und die betreffende Behörde ist seit langer langer Zeit unter rot-grüner politischer Führung. Dort werden enorme Geldbeträge gegen Diskriminierung ausgegeben, Minderheiten i. S. von Hautfarbe, anderer Kultur, Sexualität genießen besonderen Schutz und werden gefördert. Aber wenn ein Mitarbeiter behandlungsbedürftige psychische Probleme hat, ist er stigmatisiert und wird fortan diskriminiert. Unglaublich, aber wahr.

Puh auch wenn ich zugeben muss das ich nicht alles gründlich gelesen habe, also von Anfang an bis hierher, muss ich persönlich zugeben, dass mich persönlich der Gedanke, mich in eine Psychatrie einweisen zu lassen um eine Adhs Diagnose zu erhalten doch ziemlich abschreckt.
Einfach weil ich persönlich „glaube“, dass sowas weitreichendere Auswirkungen haben „könnte“ als auf den ersten Blick ersichtlich.
Ich persönlich würde es auf jeden Fall vorziehen mich an einen Adhs Spezialisten* zu wenden bevor ich mich in eine psychiatrische Einrichtung begeben würde, egal wie weit der Weg, die Kosten, was immer für mich wären, Hauptsache ich werde nicht als psychiatrischer Notfall abgestempelt.
Denn die Sorgen und Nöte können, der Leidensdruck kann hoch sein, zum Beispiel durch zusätzliche Depressionen und oder Suchterkrankungen, trotzdem giltet Adhs als gut behandelbar, und hat man erst mal die Diagnose und eine kompetente Hilfe, kann sich normalerweise mit der Zeit alles wieder zum besseren wenden.
Zumindest habe ich persönlich das so erlebt, auf dem „normalen“ Weg, also ohne stationäre oder auch ambulante Einweisung in eine Psychatrie.
Die Gefahr bei einer psychiatrischen Einweisung sehe ich persönlich einfach halt auch da drin, dass man sich selbst dann nachher vielleicht als total „plemplem“ fühlt, heisst man sich selbst als unheilbar krank fühlt, dass man sich selbst nur noch in einem schlechteren Licht sieht, als jemand der anfängt sich aus der Welt dann entgültig zurück zu ziehen, da man solche Phasen auch ohne psychiatrische Einweisung erleben wird, nur dann, so vermute ich persönlich, vielleicht noch um ein Vielfaches schlimmer.
Dabei sollte das Ziel einer Diagnose bewirken das man erstens Wissen über Adhs erlangt und zweitens lernt sich selbst zu akzeptieren, drittens mögliche Schritte erlernt um mit sich selbst besser klar zu kommen.
Dabei kann einem eine Psychotherapie und der Austausch mit anderen Betroffenen helfen und weiter bringen, die Erkenntnis das der Weg lang und steinig sein kann und meistens auch ist.
Das man aber dennoch Chancen hat im Leben weiter zu kommen, dass nicht alles verloren ist.
Kurz gesagt, es ist nach meiner persönlichen Erkenntnis extrem wichtig aus dem tiefen Loch der Selbstkasteiung wieder raus zu kommen.
Und das gelingt einem wahrscheinlich nur extrem schwer je harter einen der Stempel trifft man sei irgendwie nicht „richtig“ im Kopf oder sowas.
Jedenfalls, falls man die Möglichkeit hat sich auf normalem Weg diagnostizieren zu lassen, „glaube“ ich persönlich das dass eigentlich für einen selbst besser ist.
Aber wie gesagt, dass sind nur meine ganz persönlichen Gedanken, ob die jetzt zu hundert Prozent richtig sind kann ich nicht sagen und will das auch nicht behaupten.
Jedenfalls ist es zum Beispiel für mich persönlich sehr wichtig mich bei dem Thema Adhs nicht nur noch den negativen Gedanken hinzugeben, sondern ganz im Gegenteil, nach Wegen und Antworten zu suchen die einem wieder einen positiven Antrieb geben, möglichst Themen zu vermeiden die einen psychisch runter ziehen.
Wie auch immer, wenn man die Möglichkeit hat sich an einen Adhs Spezialisten* mit langer Erfahrung zu wenden, hilft einem das eventuell positiver als wenn man sich in eine psychiatrische Einrichtung begibt.
Aber ja, ich weiss, viele erleben es das es sowieso schon schwer ist überhaupt jemand zu finden der* eine Ahnung von Adhs hat.
Von daher, bleibt es wohl leider sowieso schwer für jeden der eine Adhs Abklärung will. :face_exhaling:

Das ist, denke jedenfalls, wahrscheinlich genau der Punkt. Dieses persönliche Empfinden, dass man in der „Klapse“ gelandet ist… Dennoch muss ich sagen, dass meine Erfahrung eine gute war. Der positive Aspekt ist der, dass man sich dort auf jeden Fall in einem geschützten Rahmen bewegt. Ich wurde damals sehr gut aufgefangen mit der Diagnose und wurde auch recht gut auf das danach vorbereitet.

Das Gefühl hatte ich gerade weil ich stationär war.

Deswegen denke ich inzwischen, es ist eine ganz persönliche Abwägung. Wie hoch der Leidensdruck ist, wie hoch diese Abschreckung ist oder ob man da eher entspannt bleibt, auch der Gedanke an das Umfeld und wie offen man damit umgehen kann, spielt eine Rolle.

2 „Gefällt mir“

Hey :wave:
ich bin aktuell noch auf der Suche nach Diagnostikmöglichkeiten (sieht ja leider (weiterhin) rund um Osna mau aus). Darf ich dich fragen ob du dich für Ameos entschieden hast und wie deine Erfahrung war? Oder konntest du wo anders einen Termin/Termine erhalten? Würde mich sehr über einen Erfahrungsbericht freuen. Liebe Grüße

1 „Gefällt mir“

Hey. Ich habe letztendlich vom ameos abgesehen und bin den weg des Selbstzahlers gegangen. Hat mich rund 500 euro gekostet. Das war in Alzey bei dr klinga (adhs express).

Mein grund nicht ins ameos zu gehen war, dass nach meiner frage was ist, wenn ich kein adhs bzw gar nichts habe sollte - dir Antwort: ich bekäme dann irgendeine Diagnose, zb Depressionen damit die das der Krankenkasse vorweisen können. Da war es für mich vorbei, da depressionen so ziemlich das letzte ist, was ich haben könnte.

LG

1 „Gefällt mir“

Vielen Dank für deine schnelle Antwort! Kann deine Gründe und Entscheidung voll nachvollziehen. Habe mich etwas gewundert und nicht ganz nachvollziehen können wie durch einen stationären Aufenthalt die Wartezeit überbrückt werden kann. Um ehrlich zu sein vermute ich, dass es da eher um finanzielle Gründe geht (stationär bringt (leider) mehr Geld) - ist aber natürlich nur eine Vermutung (hoffe das kommt jetzt nicht komisch, will such kein Fass aufmachen). Ich werde mich nun auch mal mit der Selbstzahlervariante und Dr Klinga auseinander setzten.

1 „Gefällt mir“

Okay, aber Alzey liegt doch nicht ganz bei Osnabrück?? :adxs_redface:

Das dachte ich mir dann auch. Hinzu kommt, dass mir das ameos nicht wirklich gefiel und dafür bin ich im Nachgang umso zufriedener, die diagnose selbst bezahlt zu haben.

Und ja, @Falschparker hat recht. Alzey sind rund 450km für uns Osnabrücker. Haben es mit eine kurztripp kombiniert. Die testung dort begann nämlich in 2 Wochen und fand an einem tag statt. Eine woche vor dem termin bekam ich von einer Praxis aus Münster die Antwort, dass spontan ein platz frei wurden. Also kannst du sämtliche praxen (als selbstzahler // so habe ich es gemacht) abschreiben, dass du kurzfristig einen termin möchtest und die dich kontaktieren sollen, sobald etwas frei wird.

Schönen tag euch :slightly_smiling_face:

1 „Gefällt mir“

Ich kanns (leider) voll nachvollziehen. Ameos würde für mich persönlich auch nicht in Betracht kommen, unabhängig von einer ambulanten oder stationären Testung.

Danke für deine Tipps! Mir scheint es aufgrund der Aufnahmestopps in diversen Ambulanzen und Praxen die beste Alternative für eine zeitnahe Diagnostik.

Wünsche auch einen schönen Tag :smiling_face:

1 „Gefällt mir“

Hallo,

wie läuft es bei dir? Bist du inzwischen vorangekommen?

1 „Gefällt mir“

Hey,

bisher leider noch nicht. Ich hatte diese Woche leider keine Zeit mich weiter damit zu beschäftigen und Praxen zu kontaktieren. Morgen möchte ich noch bei einer Praxis in Osna anrufen (auch wegen eines anderen Anliegens). Ich finde das Angebot in Alzey weiterhin aber interessant gerade weil es am Wochenende gebündelt ist und ich mir keine Gedanken mit der Arbeit machen müsste. Ich möchte sichergehen eine gute (Differenzial)Diagnostik zu bekommen (denke das geht allen so :sweat_smile:) und hadere deshalb doch etwas und vielleicht auch, weil ich Sorge vor einem negativen Ergebnis habe und damit doch wieder mit meinen Fragen am Anfang zu stehen.