ADHS langfristig ohne Medikamente behandeln

Ich werde nie wieder zu einen Therapeuten gehen ohne Erfahrung mit ADHS. Das wäre punkt eins. Dann muss ich meine Arbeitszeit reduzieren, ich schaffe keine 40 Stunden mehr, sogar 32 ist zu viel. War immer schon hochsensibel, Elvanse hat das jetzt verstärkt. Daher überlege ich einen Wechsel. Ich wäre auch gerne frei von Medikamente, das bedarf aber einiges an Wechsel, wie weniger Arbeit, einen erfahrenen ADHS Therapeuten und wahrscheinlich eine längere Auszeit. Ob das dann klappt weiß ich nicht, mir wird erst jetzt langsam klar was ADHS für einen impact auf mein leben hat.

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Hast du mal Hormon-Ersatz-Therapie versucht? Das hat mir mit 52 mega geholfen und ich konnte meine Medis (Elvanse) halbieren)

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Kannst Du mir da nähere Infos geben?

Ich habe zur Zeit Probleme, die evtl auch auf Postmenopause zurückzuführen sind und will mich jetzt mal durchchecken lassen. Hab mich bisher aber noch nicht großartig damit auseinandergesetzt, da ich in den ersten 4 Jahren seit der Menopause nahezu keine Probleme damit hatte

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Wenn jemand eine Beziehung mit Medikamenten eingehst, ist es blöd vom einem Werkzeug zu erwarten, das so die Vorstellung „endlich normal!“ fruchtet. Ein völlig hinderlicher Glaubenssatz, die der Realität wenig entspricht. Akzeptanz ist da das Zauberwort. Wer andere Wege im Leben geht dem sei es gegönnt. :smile:
Das Ding mit Medis ist einfach, das einfach bessere Lebensverläufe entstehen. Hab ich hingenommen und hey ich bin damit zufrieden, werde testweise auf AMP probieren.

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Ergänzung: zwei Jahre Therapie haben ähnliche Auswirkungen auf den Alltag gehabt, aber den Inhalt habe ich jetzt mit Medis besser halten können, aber hole mir trotzdem professionelle Hilfe bei speziellen Themen. Ich bin so ein richtiger Sonnenschein, was das angeht. :smile:Ich lass mir ungerne in meinen Garten kacken. Ich finde, sich entwickeln zu können ist eine tolle Sache!

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Hi Dyelik,

ich bin auch Gen Z / Late Millenial und noch voll im Arbeitsleben drin.

Bin genau wie du auf der Suche nach Dingen die mir helfen. Bei mir sind das bisher:

  • Sport
  • Kaffee / Energy
  • Meditation (kann aber auch negativ wirken muss man sich vorher informieren)
  • Morgenroutine auf die man sich freut als Motivation zum Aufstehen
  • generell Struktur / Routinen als Ergänzung im Alltag (nicht zu unflexibel!)

Hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen :slight_smile:
LG Pfoti

Schliesse mich meinen Vorschreibern an.
43Jahre ohne Diagnose & Medikamente.

Aber im Nachhinein habe ich mich wohl mit viel Sport, Nahrungsmitteln ( Käääääse), Nikotin, Koffein und abends als Downer Alkohol selbst behandelt.
Trotzdem habe ich prokastriniert.

Dann lieber Methylphenidat retard von Ratiopharm oder A1, damit ich den Arbeitstag und die Basics des Tages schaffe.

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Also dass hat noch nie bei mir funktioniert, weil ich erstmal richtig wach werden muss um daran zu denken und es könnte noch so was schönes sein. Es beinhaltet ja trotzdem Aufstehen und alles gemanagte bekommen :sweat_smile:

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Wurde erst mit 63 diagnostiziert und ich nehme nun 7x10 mg Ritalin (unretardiert) wobei ich immer wieder versuche im Bereich von 50- 60 zu kommen.

Die 6 Jahrzehnte ohne Methylphenidat und mit vollen ADHS Einschlag, haben soviel Substanz gekostet, dass ich nur noch 20 % arbeitsfähig bin. Die Komorbiditäten wie Selbstwertstörungen, Depression, Essstörungen, Blutdruck etc. waren als Preis viel zu hoch. Mein Alltag war steter Kampf und Überwindung und brauchte viel Disziplin. Doch ich kannte mein Leben nicht anders und glaubte, so sei es mal. Mit 63 will Dich niemand mehr als Mitarbeiter und nach einer Kündigung suchte ich Hilfe.

Die vermeintliche Essstörung mit dazugehörigem Übergewicht wandelte sich zuerst in die Diagnose Depression, und Monate später diagnostizierte eine gemischte ADHS Form bei Erwachsenen. Endlich konnte ich verstehen, warum mein Leben so unglaublich schwierig und zäh war.

Mit „Hyperfokus“ ergründete ich nun das ADHS. Die Akzeptanz meiner Neurodiversität haben bei mir und in meinem Umfeld einige Wirkung. (… doch erst als der Moment kam, wo ich Stolz in Weisheit wandelte und Ritalin ausprobierte.)
Mit den Medikamenten erledige ich Dinge und der Alltag ist deutlich leichter. Ich finde sie eine unentbehrliche Bereicherung und Hilfe. Leider haben die Jahrzehnte, voll dem ADHS ausgesetzt, grossen Schaden angerichtet. (Ausbildung, Finanziell, Gesundheit)

Die Essstörung war nur eine Selbst Medikamentation und mein Gewicht hat sich deutlich reduziert. Ich trinke 1/10 des Alkohols und kann endlich auch mehr als 4 Stunden Autofahren ohne total erschöpft zu sein. Jedoch brauche ich Psychotherapie und Coaching um mein Masking etc. zu erkennen und zu ändern. → Ziel: Mich Zumuten, ohne Unzumutbar zu werden. Weiter ist die Stressresilienz sehr gering und muss aufgebaut werden. Es sind gravierende Stressfolgestörungen da.

Für mich ist also die Medikation des ADHS unentbehrlich, um überhaupt ein Normal zu erleben und dann wieder auf die Füsse zu kommen. Irgendwann wird sich auch meine Depression besser werden.

Sollte dein ADHS ausgeprägt sein, wirst Du Medikamente brauchen. Bei nicht so starken ADHS kannst vielleicht darauf verzichten. Halte aber die Erschöpfung und die Komorbiditäten im Auge.

Viel Glück bei der Therapeutenwahl und weise Entscheidungen.

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Hm, die Zitatfunktion will irgendwie nicht…

Was meinst Du denn mit „ Stressfolgestörungen“ konkret?

Hallo Minzli.

Stressfolgestörung:

z.B. Lärm
löst Stress aus

Aufregung
Tunnelblick
noch mehr Aufregung
Nervosität
Kognitive Fehlleistungen
Reizüberflutung
Bluthochdruck
Gestresstes Verhalten
Stressberuhigung durch Essen Alk etc.

etc…

:slight_smile:

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Nur weil es bei dir nicht funktioniert heißt es nicht automatisch, dass es bei Anderen auch nicht klappt. Da ist eben jeder anders :blush: Ich kann teilweise nicht mal richtig schlafen wenn ich mich auf etwas am nächsten Tag freue.

Ich habe doch auch nur von mir gesprochen und nix verallgemeinert ?? Vorfreude kann allerdings mir auch den Schlaf rauben :sweat_smile:

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Die frage ist theoretisch nicht zu beantworten.
Praktisch wenn mann dich kennt schon eher .

Es ist sehr komplex und von person zu person unterschiedlich.

Ich habe 9 jahre von 9 bis 17 medis genommen von 18 bis 23 jahre keine adhs medis bin mal falsch abgebogen Fehldiagnosen und jetzt hab ich ein mix aus beiden zuständen .

Also ich bin sozusagen sehr erfahren und werd auch weiter herumprobieren.

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Auch ich schließe mich den vorherigen Kommentaren an. Ich bin auch erst mit 45 Jahren diagnostiziert worden, befinde mich seit 3 Wochen in der medikamentösen Einstellung von Elvanse, zur Zeit noch 20mg.

Ich bereue es sehr, dass ich mich nicht schon viel früher um eine Diagnose gekümmert habe.
Mir geht es seit den 3 Wochen so gut, wie noch nie in meinem Leben. Sicher gibt es mal bessere und mal schlechtere Tage, gerade im Zyklusverlauf war es schon oft ein auf und ab, aber im großen und ganzen bin ich sehr froh, Medikamente zu bekommen und endlich das Leben richtig genießen zu dürfen.
Nebenwirkungen habe ich so gut wie keine, ich hoffe, das bleibt so.
Im April fliege ich mit meiner Familie in die Türkei, ich werde die Medis dann 1 Woche nicht nehmen, aber im Urlaub ist eh alles anders und entspannter, als im Alltag.
Trotzdem würde ich zur Zeit sagen, erst einmal nicht auf die Medikamente verzichten zu wollen, weil sie mein Leben so viel einfacher machen…

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