ADHS langfristig ohne Medikamente behandeln

Hmm, ich glaube im Forum werden sich auch mehr Menschen bewegen, wo das ADHS im Erwachsenenalter noch sehr präsent ist. Klar dass hier Medikamente den meisten wirklich sehr helfen und daher wohl sehr präsent sind.

Muss aber sagen, wenn man jung ist und das gut bewältigen kann, kann man noch immer alternativ arbeiten, bis man wirklich meint medikamentös Hilfe zu brauchen.

Wenn ich hier im Forum lese, lese ich fast nur von Medikamenten als Therapie. Empfohlen wird an sich aber schon eine kombinierte Therapie - zumindest bei Kindern. Wobei ich noch glaube/hoffe, dass man es bei Kindern wirklich in gewissen Maß „austherapieren“ kann. Klar nie ganz weg, aber eben Strategien damit umzugehen.

Und ich muss auch sagen: Bei meinem Kind finde ich es wirklich so ok, wie es ist. Therapien brauchen wir wegen der Schule. Ich denke, das wird auch mal ohne Medikamenten gehen. Nur muss man halt auch die Randbedingungen sehen. Da tut man sich jung therapiert evt. leichter, als wenn man vielleicht schon nicht so im idealen Job steckt. Weil man vielleicht schon anders an die Berufswahl gehen kann?

Und wegen „man könnte mehr erreichen… oder hätte mehr geschafft…“ das gilt ja sowieso immer. Die Frage ist, wie weit muss man sich immer optimieren? Wie weit muss man in ALLEN Bereichen des Lebens perfekt sein? Aus meiner Sicht muss man das für sich entscheiden, was man braucht und will.
Ich z.B. lasse den Haushalt schleifen. Würde ich meinen Mann nicht haben, würde ich wohl jemanden kommen lassen das zu machen. Ganz einfach, mir widerstrebt das so und ja ich habe keine Energie dafür - fertig.
Oder man schaut, wie es mit Erziehung etc. passt.
Muss man besondere Hobbies haben, eine Sportskanone sein, super romantische perfekte Beziehung haben, Vollzeitjob, Karriere, großer Freundeskreis, Vereine, Ehrenämter, perfekte Kinder, toll ausehen etc.?
Und am Ende gibt’s immer die Option, dass man medikamentös weiter macht. Das ist ja alles keine Einbahnstraße.

Also, was ich sagen will: Versuche es doch auf deinen Weg ohne Medikamente. Du siehst doch wohin die Reise geht. Und ich glaube genug Menschen schaffen es bewusst oder unbewusst auch. Teils vielleicht mit bewussten oder unbewussten Abstrichen. Aber mal ehrlich, die muss jeder Mensch im Leben machen auch neutrotypische können nicht Wunderwutzis sein :wink:

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Apetitsteigernd eher nicht sondern unkontrolliertes Essen wo ich keinen Appetit hatte. Und ja während der Einnahme war ich aggressiv

Mein Sohn war während Eindosierung mit Medikinet unretardiert auch merklich agressiver - er hat uns dann öfters geschlagen. Wir kennen das so bei ihm nicht. Denke, das war der Rebound. Er hatte aber generell dann eine kürzere Zündschnur.

Jetzt mit retardiert ist er entspannter. Ich meine immer, das ist weil das „sanfter“ ausläuft.

Klingt für mich irgendwie nach überdosiert. Ist das Thema für dich abgehakt oder würdest du schon gern Medis nehmen? Nicht dass ich dir hier ein Gespräch aufzwänge, das du gar nicht willst :slight_smile:

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Hm so viel Medikinet hatte ich nicht eingenommen: morgens 30 mg, mittags 10mg und abends 5mg.
Ich würde es nicht wieder nehmen wollen, habe jetzt ohnehin keinen Arzt mehr der es mir verordnen würde.
Es hat auch ziemlich Nebenwirkungen wie Verdauungsstörungen (hatte mich mehrfach während der Arbeit eingekotet), Bluthochdruck, höhere Herzfrequenz.

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Eine Überdosierung entsteht nicht nur aufgrund der tatsächlichen Menge die man einnimmt, sondern ist total individuell. Für mich zB wäre allein der Abfall von 30 nach 10 unangenehm.

Aber wenn du auch insgesamt viele Nebenwirkungen davon hattest war es vermutlich einfach nicht das richtige Medikament für dich. Gibt ja aber nicht nur Medikinet, sondern mehrere Alternativen. Mache kommen mit dem gleichen Wirkstoff aber einer anderen retardierung zb komplett anderes zurecht. Ansonsten Lisdexamphetamin und nicht BTM.

Ich nehme an du meinst Medikinet adult. 30mg sind für manche eine zu hohe Dosis, für andere noch zu niedrig. Da die Dosishöhe, die man benltigt, individuell verschieden ist, kann es dur haus sein, dass du mit 30mg überdosiert warst.

Verschiedene Methylphendiatpräparate sind auch individuell besser geeignet als andere. Auch hier gilt ausprobieren. Falls du Medikamenten noch eine Chance geben möchtest (ich möchte dich da nicht reinreden, genausowenig wie die meisten anderen hier; es bleibt deine freie Entscheidung; mir ist nur wichtig, dass du über ausreichend Wissen verfügst die zu treffen), wäre z.B. Ritalin adult bzw Generikum davon eine Möglichkeit, die eine ähnliche Wirklänge wie Medikinet adult hat.

Concerta oder Generikum wären auch eine Option. Da ist die Wirkung länger.

Und dann gäbe es ja nich Lisdexamfetamin. Und wenn auch das nicht passt, könnte man Atomoxetin probieren.

Die Möglichkeiten wären also da. Ob du sie nutzen möchtest (aktuell oder später) oder nicht brauchst, bleibt dir überlassen

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Deine Nebenwirkungen sind schon heftig. Dass Du da keine Lust auf eine Wiederholung hast, ist total verständlich. :adxs_streichel:

Die Nebenwirkungen müssen auch nicht immer so heftig sein und nicht bei allen Medikamenten gleich. Manchmal sind es auch die Zusatzstoffe, die die Nebenwirkungen verursachen und dann bei einem anderen Medikament anders sind. Gerade bei der Darm-Geschichte würde ich eher darauf tippen.

Ich schließe mich aber den anderen an: Das liest sich auch für mich wie Überdosierung, vor Allem die starke Antriebssteigerung.

30 mg Medikinet adult wären für mich z.B. viel zu viel gewesen. Mir waren schon 15 mg (als Einzeldosis) zu viel. Ich bin mit 10-5-0-0 über den Tag gekommen. Später mit 27 mg Kinecteen (wird anders/langsamer freigesetzt und wirkt dadurch länger), da waren 36 mg auch schon zu viel. Jetzt nehme ich 30 mg Elvanse und ergänze an langen Tagen mit 5 mg Medikinet Adult am Mittag/frühen Nachmittag. Mein Psychiater hat sich auch gewundert, dass mir das reicht. :person_shrugging:

Bluthochdruck und höhere Herzfrequenz sind typische Nebenwirkungen der Stimulanzien (und auch von Atomoxetin). Da kann man aber gegensteuern, wenn man sehr langsam erhöht. Ich habe immer nur um 5 mg erhöht und bin so lange bei einer Dosis geblieben, bis sich Blutdruck/Puls wieder normalisiert hatten. Hat teilweise bis zu 3 Wochen gedauert, aber das ist ja kein Wettlauf. Es geht ja darum, das individuell passende Medikament in der individuell passenden Dosis zu finden, womit man sich gut fühlt. Dafür habe ich 6 Monate gebraucht.

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Aber hallo!
Medis verbessern auch die emotionale Dysregulation, und die wird von Betroffenen als deutlich belastender wahrgenommen als die klassischen Symptome Hyperaktivität/Impulsivität/innere Unruhe, Unaufmerksamkeit und Organisationsprobleme.
Denn emotionale Dysregulation beeinträchtigt das soziale Leben massiv.

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Option: Präparat wechseln.
Es ist Legende, dass das eine Präparat den einen aggressiv machen kann und das andere Präparat (mit dem gleichem Wirkstoff) super funktioniert, während es bei anderen genau umgekehrt sein kann.

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Und Koffein hattest du zu 120 % konsequent weggelassen?

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Nein ich liebe Kaffee. Wahrscheinlich hat es nicht zusammen gepasst

Danke für die Info. Ich habe mich ohnehin nicht mehr gut in der Klinik versorgt gefühlt, meine zuständige Ärztin hat ebenfalls ADHS, und war nach meiner Einschätzung selbst nicht gut eingestellt. Ich wollte auch meine Ärztin wechseln, meine Therapeutin meinte nur trocken ich würde schließlich von der Ärztin die Tabletten bekommen…. Das ganze Jahr 2024 war Sch..sse für mich, leider ging niemand darauf ein bzw hat die Notbremse gezogen wie 2021 (da ist mein Mann plötzlich verstorben nach langer Krankheit, 5 Monate später konnte ich einfach nicht mehr und die Therapeutin schlug vor ich solle eine Auszeit nehmen, Erwerbsminderungsrente beantragen schließlich hätte ich es verdient :see_no_evil_monkey:. Hab ich auch gemacht, wurde natürlich abgelehnt).
Danke aber mit den Medikamenten bin ich durch. Ich habe einfach Angst das es wieder nach hinten losgeht.

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Wenn überhaupt müsste ich erstmal jemanden finden der es mir verschreibt.

Ich danke allen inkompetenten Ärzten. Hier könnt ihr wieder ein Strichlein auf eurer „Ich hab jemandem das Leben verkackt“ Liste machen.
Amen.

Und du, @Gabi128, kannst dir überlegen, ob du aus Trotz auf der Liste sitzen bleibst und ihnen weiter ein schlechtes Gewissen machst, oder ob du dein eigenes Leben für dich selbst in die Hand nehmen magst.

Sorry, das klingt jetzt ein bisschen ruppig, aber Leute, die Koffein mit Stimulanzien mischen und sich dann wundern, dass es ihnen Scheisse ging, hatten wir hier schon so viele, dass es mich wund macht, obwohl es in jedem dritten Thread steht, dass man das als allererstes weglassen sollte.

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Nunja ich bin neu hier und wusste es bisher nicht das es Probleme geben kann mit Amphetaminen und Koffein.
Ich habe eine Liste? Dessen war ich mir nicht bewusst, aber Danke für den Hinweis.

Ja, das „Sorry“ in dem Beitrag ist auch ganz sicher von Herzen gemeint. Hier hat jeder Spezial-Themen, die irgendwann in uns gefahren sind.

Bei @UlBre ist es eben u.a. der „Koffein vermeiden“-Hinweis. In der Suchfunktion siehst Du, dass die Treffer-Anzeige davon schon gesprengt wird, selbst mit erweiterter Filterung nur auf seine Beiträge.

Da kann man schon mal verzweifeln, warum das nicht mit dem 1. Rezept erklärt wird. Insbesondere, wenn es dauerhaft abschreckende Wirkungen hat.

Mit der Liste war da wohl die erwähnte Liste gemeint, die die Ärzte für sich und ihre Behandlungsdefizite führen sollen.

Gleichzeitig gibt es als Service eben auch ganz real diese Liste: Adressen von Ärzten/Therapeuten für ADHS in D/A/CH mit Blick auf:

Gutes Gelingen, mit oder ohne Medikation.

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ist bei mir zumindest so, naja meistens… nicht immer aber meistens. manchmal auch nicht aber schon oft. nehms medi ja nicht zum spaß. :grin: :+1:

laut irgend einem schlauen adhs experten ist das medi sogar das einzige mittel gegen emotionale dysregulation, habe den namen aber vergessen von dem, der ist aber experte auf dem gebiet. :nerd_face:

:adxs_byebye:

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Schaue Dir mal die Buchtips von mir bei Tag Buch an.

Mein Fazit:

  1. Medikamente, wenn notwendig & 1 begleitendes Selbstmanagment, Psychiater, bei Neuxiagnose, Krisen, Begleiterkrankungen ggf. psychotherapeutische Begleitung
  2. SCAM/ sogenannte alternative - besser esoterische - Methoden meiden, wie der Teufel das Weihwasser

Wende ich Dich Punkt 2. zu, wenn Du masochistisch veranlagt bist oder zu viel Geld hast, das Du gerne Seelenverkäufern spenden willst.

Vielleicht hilft als Motivation, wenn Du Dein Geld der Partei spendest, die Du am meisten verachtest.
Denn Populisten versprechen genauso das Blaue vom Himmel.

Statt unwirksame Pillen oder Therapien zu konsumieren, könntest Du auch, egal ob religiös oder welcher Religion angehörig, nach Altötting pilgern.

Denn unter den Votivtafeln steht „Maria hat geholfen“. Glaube versetzt nicht nur Berge, sondern kann im Falle von SCAM das Bankkonto leeren. :wink:

Hallo, ich muss dir dazu sagen, dass ich es sehr kompliziert finde ohne Hilfsmittel (Medikamente ) herum zu laufen, dass musst du natürlich entscheiden, da du ja leider so wie bei mir einen Dopamin. Mangel hast und diese Medikation ja dazu beitragt, dass du weniger sucht-gefährdeter bist und mit deinen Stimmungen besser umgehen kannst. Ich kann dir empfehlen es vlt mal mit Elvans zu probieren, da Ich eine ganz liebe Frau kennen gelernt hatte Inder Reha und sie meinte, dass sie es schon seit Jahren einnimmt und sehr gut damit zurecht komme.Auf,die Ernährung zu kommen musst du halt dir gezielt einen Plan täglich erstellen und gezielt immer alles auf schreiben egal in welchen dingen.Ich empfehle dir außerdem,die APP GoblinTools (wo du alles auf schreiben kannst).

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