ADHS Medikamente bei Cannabis/Alkohol Sucht

Hallo l1si,

jede Psychiaterin hat seine „gängige Praxis“. Die Missbrauchsgefahr ist nur ein Aspekt, der da zu beachten ist.

Ich habe glücklicherweise keine eigenen Suchterfahrungen. Soweit ich es mitbekomme, ist das Abstinent Bleiben schwerer als das Abstinent Werden. Beim Dranbleiben können die Stimulanzien in der richtigen Dosis sicher eine Hilfe sein, und die hätte er dann ja wenn es darauf ankommt.

Ob die Abstinenz selbst Vorbedingung für die Verordnung von Stimulanzien sein sollte, ist jetzt die Frage. Wenn sich jemand gar nicht vorstellen kann, ohne Stimulanzienbehandlung von den Suchtstoffen loszukommen, woher weiß er denn dann, ob er es mit schaffen wird? Ich kann mir schon vorstellen, dass manche Ärztinnen sich darauf nicht einlassen möchten.

In Bezug auf Cannabis gibt es verschiedene Meinungen und hier im Forum einen langen Thread, guck mal hier

In Bezug auf Alkohol ist es vermutlich noch schwieriger, weil sich Stimulanzien und Alkohol eigentlich gar nicht vertragen!

Ich habe mit dem Alkohol trinken sehr bald nach meinem Beginn mit Ritalin (2003) vollständig aufgehört, weil ich Alkohol seitdem als sehr unangenehm empfand. Ich hatte allerdings auch vorher nur wenige Male im Jahr (!) überhaupt Alkohol getrunken, daher fiel es mir auch nicht schwer, das wird bei deinem Bruder natürlich anders sein.