Hallo liebes Forum,
ich konsumiere schon mein Leben lang Cannabis und habe seit 08.23 meine ADHS Diagnose.
Nun war ich leider auch immer Stark Cannabis abhängig. Aufgrund dessen habe ich vorerst kein Ritalin bekommen sondern ein Ausweichmedikament: Strattera.
Vom diesem bekomme ich aber mittlerweile relativ starke Nebenwirkungen. Es fängt an immer weniger zu helfen und immer müder zu machen je länger ich es nehme. Ist ein Spiegelmedikament und ich habe das Gefühl das es von Tag zu Tag eher schlimmer wird.
Als Nebeneffekt konsumiere ich jedoch nur noch Abends zum „runter kommen und schlafen“ Cannabis weshalb ich mir das jetzt auch Ärztlich verschreiben lassen habe.
das habe ich meiner Psychiaterin erzählt und Sie sagt das Sie mir kein Ritalin geben wird solange ich Cannabis konsumiere.
Sie macht da keinen Unterschied zwischen „Freizeitkonsum“ , Abhängigkeit oder Medizinisch.
Jetzt bin ich natürlich total frustriert, weil Cannabis mir Abends wirklich sehr hilft. Vllt. brauche/will ich es auch gar nicht mehr wenn ich richtig auf Ritalin eingestellt bin, keine Ahnung.
Neues Psychiater suchen ?
Ich habe keine Ahnung was ich machen soll.
Sie begründet Ihre Entscheidung auch nicht.
Entweder Cannabis oder Ritalin sagt Sie.
Hat hier jemand Erfahrungen oder stimmt Ihr zu. Denn meiner „Erfahrung“ nach ist Cannabis bei ADHS gar nicht so abwägig. Ich weis das es sehr umstritten ist und wie die Studienlage aussieht…
Hey!
Ja ich würde mir einen neuen Psychiater suchen. Wenn keine Amphetamin Abhängigkeit (vor)besteht, verstehe ich die Argumentation nicht. Wenn du richtig eingestellt wirst, kann sich das auf die Cannabis Abhängigkeit als Selbstmedikation positiv auswirken. Dass die Person zurückhaltend ist, kann ich verstehen, aber richtig Sinn ergibt das für mich nicht. Bei Kokain oder Speed Abhängigkeit wäre das anders. LG
Was mir noch einfällt, wo ich deinen Text nochmal gelesen hab: Cannabis wird gar nicht selten verordnet bei einer Behandlung mit Amphetaminen. Da die Nebenwirkungen Letzterer häufig Appetitlosigkeit und Schlafmangel sind, gibt es nicht selten Cannabis bei Bedarf oben drauf. Also das Argument ist Banane.
Ich find es ein bisschen oll, das als „Chance von Cannabis wegzukommen“ zu deklarieren, sofern es durch diesen Entscheidungszwang ist. Die Chance ist bei richtiger Einstellung da, aber vorher Druck aufzubauen, finde ich ungünstig.
Wer was bei Rebound braucht, ist sicherlich auch individuell.
Dankeschön, so sehe ich das eigentlich auch.
Ich meine ich möchte das cannabis gar nicht weg lassen. Ich meine es beeinflusst mein leben in keinster weise negativ.
Wenn ich mal richtig eingestellt bin und sich das cannabis von alleine weg reduziert ist das natürlich auch vollkommen ok.
Aber wünschen tue ich mir das aktuell gar nicht.
Da ich es wirklich nur abends verwende
Ich sehe das etwas anders, mir hilft cannabis wirklich.
Und das hört sich gerade für mich so negativ an.
Man könnte auch sagen : lass deine adhs medikamnte doch einfach weg und sei froh das du weg von den amphetaminen bist…
Ich kann Deine Ärztin verstehen.
Aktuell geht es „nur“ um Deinen Cannabiskonsum. Aber in Deiner noch recht jungen Vergangenheit gab es ja auch schon mehr, wie man in anderen Beiträgen von dir lesen kann.
Du scheinst sehr suchtanfällig zu sein. Da verstehe ich, dass die Ärztin Dir keine Stimulanzien verschreibt, so lange du Cannabis konsumierst.
Den Cannabiskonsum kann sie nicht kontrollieren (sie ist anscheinend auch nicht diejenige, die es Dir jetzt verschrieben hat?). Den Konsum von Stimulanzen schon - indem sie Dir kein Rezept gibt. Die Ärztin hat auch Verantwortung.
Und wenn man diesen Beitrag von Dir liest:
scheint die Ärztin völlig richtig zu handeln.
Warst Du schon mal bei einer Suchtberatung? Ich glaube, das könnte hilfreich sein für Dich. Sofern Du Dich wirklich drauf einlassen kannst und es nicht nur sinnloses Geschwätz betrachtest.
Und bitte nicht falsch verstehen. Ich meine das nicht böse. Ich „verurteile“ Dich auch nicht als Junkie. Ich sehe jemanden, der ne Menge Probleme in seinem Leben hatte und noch immer hat - im Moment aber in einer Sackgasse steckt, aus der er alleine nicht rauskommt.
Ich hoffe, Du findest die Hilfe, die Du brauchst und findest Deinen Weg.
Alles Gute!
Na klar schwirrt das alles auch in meinem Kopf rum. Gar keine Frage.
Zu meiner Vergangenheit weis meine Ärztin natürlich bescheid.
Jedoch ist das alles schon lange her.
Zwischen dem 16 und 20 Lebensjahr hab ich alles konsumiert was ich in die Finger bekommen habe. Also so richtig süchtig war ich nie nach einer bestimmten Substanz. Es gab Wochen in denen ich jeden Tag Amphetamine genommen habe, dann mal Wochen da war es dann Extasy, Koks oder irgendwelche Antidepresiva´s.
Aber ein Dauerhafter Konsum der selben Substanz gab es nie der länger als 1 bis 2 Wochen am Stück ging. Ich habe in den Zeiten immer so viel Konsumiert das ich es dann erst gelassen habe bis ich halt irgendwann wieder aus Zufall etwas in die Finger bekommen habe.
Dann hatte ich 2020/2021 eine MPU mit Abstinenzprogramm und seit dem Konsumiere ich gar nichts mehr. Außer halt Cannabis.
Ich hatte auch genug Gelegenheiten das alles wieder zu machen, in meinem Freundes und bekannten Kreis Koksen leider bis heute noch ein paar recht Regelmäßig.
Extasy hatte ich 2022 mal wieder genommen(einmalige Sache im Urlaub auf einem Festival), war scheiße. Nie wieder.
Was ich damit sagen möchte ist:
Der ganze Rest spielt für mich und meine Psychiaterin keine Rolle.
Das ist so lange her und ich habe auch gar kein Problem damit. Koks, Speed, Extasy… das alles vermisse ich nicht und habe auch keinen Bedarf das wieder zu tun.
Also es geht tatsächlich „nur“ um das Cannabis.
Und nein Sie verschreibt das Cannabis nicht. Ich habe Ihr zwar Angeboten das ich Sie über meinen Konsum Informiert halte und Ihr meine Rezepte weiterleiten kann damit Sie weis wie viel ich Konsumiere.
Spielt alles keine Rolle für Sie.
Zur Suchtberatung:
Naja MPU mit einem 1 Jährigen Abstinenznachweis von sämtlichen Substanzen und 2 mal im Monat war ich bei einer MPU- Vorbereitung/Suchtberatung.
Also ja ich kenne mich sehr gut mit mir und Süchten aus. Diese hat mir auch sehr geholfen aus dem damaligen Drogensumpf raus zu kommen.
Hallo, ich find es sehr wichtig, dass du das anmerkst. Finde es schön, dass man hier empathisch konfrontierend miteinander umgehen kann, ohne dass es auf einer Seite unangenehm wird. Allerdings ergibt die Argumentationskette, dass es keine Amphetamine gibt, solange Cannabis konsumiert wird unter keinem Aspekt Sinn. Entweder die Person bekommt wegen ihrer Drogenanamnese keine Amphetamine (und dann vielleicht eher Atomoxetin oÄ) oder sie bekommt welche. Cannabis sollte da absolut keine Rolle spielen, da Studien zeigen, dass die Suchtgefahr mit adäquater medikamentöser Behandlung eher abnimmt. Wie gesagt Ausnahme ist, wenn eine Stimulanzienabhäbgigkeitsstörung bestand, da wird es dann komplex. Von den Behandlungsmöglichkeiten ist nichts per se „gesund“, ob Cannabis da so ein großes Übel ist? Von allgemeiner Verteufelung halte ich nicht viel bei Substanzen, die auch zur Medikation eingesetzt werden.
Genau das ist auch mein Stand.
Ich glaube meine ärtzin vorverurteilt mich.
Will nicht weg von cannabis,
Will Ritalin haben
Mit der vergangenheit…
Das ist Ihre Ansicht der Dinge und Sie lässt da auch nicht mit sich reden…
Was ich mit unter am schlimmsten finde.
Also Sie hört mir nicht zu ubd es Interessiert Sie auch nicht unebdingt.
Immer wieder das selbe:
Kobsumieren Sie noch cannabis ?
Ja ?
Egal was Sie sagen, kein Ritalin für Sie.
Sehr cool
P.s.
Was die Diskussions Kultur angeht gefällt es mir hier wirklich sehr.
Ich höre von die genau die selben sachen die ich mir auch denke.
Trotzdem gibt es (völlig verständlich) berechtigten gegenwind.
Wenn ich nur einmal so ein Gespräch wie hier mit euch mit meiner Ärztin haben könnte, würde Sie mich evtl. Besser verstehen.
Aaber neee
du entscheidest selbst was du weglassen möchtest. Du hattest aber oben geschrieben:
Das Wort leider lässt den Schluss zu, dass du es nicht nur positiv siehst, und das Wort abhängig, dass deine Entscheidung für oder gegen Cannabis keine freiwillige ist.
Von einer Abhängigkeit will man ja eigentlich los kommen, dachte ich? Und ist es Sinn einer medizinischen Therapie, eine Abhängigkeit aufrecht zu erhalten?
Was mich jetzt interessiert: Wogegen bekommst du eigentlich Cannabis verordnet? Und warum von einer anderen Ärztin als deiner Psychiaterin? Wenn du eine Kombination haben möchtest, wäre es doch sinnvoll, wenn eine Ärztin beides macht?
Also ich habe Cannabis immer geliebt und sehr geschätzt. Aber wie du schon sagtest wurde es aber immer irgendwann zum Problem, das war vor meiner Diagnose und der Medikation. Ich hatte mich immer gefragt weshalb ich das nicht im Griff habe und immer abhängig werde.
Jetzt da ich weis weshalb und ich auch (zumindest teilweise) meine adhs Medikamente habe ist mein Konsum DEUTLICH zurück gegangen.
Als ich im Juni meine ersten Medikamente bekommen habe, musste ich noch Morgens nach dem Aufstehen meinen ersten Joint Rauchen. Ansonsten ging gar nichts.
Das hat sich einfach so von ganz alleine ( ich habe echt nichts aktiv dafür getan)
auf nur noch Abends zum Schlafen verlegt.
Und so wie das jetzt ist wollte ich es immer haben. Hat nur nie funktioniert.
Cannabis bekomme ich auch für mein ADHS in Kombination mit einer Schlafstörung. Der Arzt ist jedoch eigentlich unter der Woche in einem Krankenhaus angestellt und Sonntags macht er Quasi als Privatarzt Cannabis Patienten.
Also er kann mir meine anderen ADHS Medikamente nicht verschreiben.
Und meine Psychiaterin würde mir niemals Cannabis verschreiben und das Ritalin… naja auch irgendwie nicht.
Das letzte mal wollte Sie mir zusätzlich zum Atomoxetin, Bupropion geben (welches ich auch nicht möchte. Das weis meine Ärztin auch). Kann Sie aber nicht weil ich nicht Depresiv bin und das Medikament nur dafür zugelassen ist.
Als ich Ihr sagte das wir es doch auch einfach mal mit Ritalin ausprobieren können anstatt die 2. und 3. Wahl der Medikamente in Kombination war Sie davon auch nicht begeistert.
ich habe von einer Kombination von Methylphenidat und Cannabis (als Medikament) noch nie etwas gehört, weder hier im Forum noch außerhalb, und wüsste nicht, warum das sinnvoll sein sollte. (Okay, wenn jemand ADHS hat und chronische Schmerzen oder Fatigue bei Krebsbehandlung, was ja die „klassischen“ Indikationen für medizinisches Cannabis sind, wäre die Kombination vermutlich plausibel.)
Sieh es doch als Angebot und nicht als Einschränkung: Du kannst die Medikamente mit der voraussichtlich besten Wirksamkeit bei ADHS, nämlich Stimulanzien, bekommen - wenn du dafür Cannabis bleiben lässt.
Ich würde es an deiner Stelle auf einen Versuch ankommen lassen - anschließend kannst du ja selbst entscheiden, ob du dabei bleibst oder nicht.
Ich seh das wie Falschparker.
Versuch macht klug. Ich würde es mit Ritalin ohne Cannabis versuchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Stimulanzien Deine negativen ADHS Symptome deutlich verbessern ist doch recht hoch.
So musst Du halt mal 2 bis 3 Monate für die Eindosierung investieren (möglicherweise ist auch erst Elvanse ausreichend wirksam, deshalb hab ich mal 3 Monaten geschrieben).
Auch im Verhältnis zu medizinischen Cannabis ist die Wahrscheinlichkeit, dass Stimulanzien sich positiv auswirken doch sehr viel höher.
Wenn es dann für Dich mit medizinischem Cannabis viel besser ist, als mit gut eingestellten Stimulanzien, dann wird Dein Arzt der Dir jetzt das medizinische Cannabis verschreibt das doch auch weiterhin tun.
Also ein zurück gibt’s immer. Aber was Du machst, kannst nur Du entscheiden.
Ich denke das wird mit Sicherheit auch damit zu tun haben für was medizinisches Cannabis eine Zulassung hat bzw. in welchen Fällen medizinisches Cannabis von den Kassen bezahlt wird. G-BA etc. pp. (Es geht ja immer auch stark ums Geld)
Dass vllt in manchen Fällen medizinisches Cannabis (gerade wenn der ADHSler ein Stimulanzien Nonresponder ist) eine positive Auswirkung haben kann, halte ich zumindest für möglich. Die Studienlage wird da vermutlich überschaubar sein.
Vielen Dank für alle Eindrücke die ich hier bekommen habe.
Langsam bekomme ich das problem das das atomoxetin fast gar nichts mehr bringt.
Durch das Atomoxetin bin ich ja von cannabis echt gut weg gekommen am anfang.
Da habe ich anstatt von morgens bis abends gekifft.
Dann nur noch am sehr späten abend zum schlafen.
Was ein Mega Fortschritt für mich war und so hätte es auch bleiben können.
Dann hat das Atomoxetin immer weniger geholfen.
Ich habe ihr das alles erzählt und ihr dann gesagt das ich Jetzt gerne stimulanzien versuchen würde, da ich jetzt nicht mehr von morgens bis abends high bin sondern ausschließlich abends zum schlafen rauche.
Zu dem Zeitpunkt auch um mich wieder etwas von dem atomoxetin runter zu holen.
Aaaber jetzt wo meine medikamente nicht mehr richtig wirken fange ich jetzt auch immer früher an zu kiffen was ich scheiße finde.
Aber anders geht es irgendwie nicht.
Sie sagt dazu:
Solange ich cannabis konsumiere kein ritalin
Ich sage zu ihr das mein atomoxetin nicht mehr viel bringt und ich deshalb immer früher kiffe
Interessiert Sie nicht. …
Und ganz ohne cannabis geht nicht, vorallem jetzt nicht wo alles woche für woche schlimmer mit dem atomoxetin wird. …
Ist das nornal das man so für seine medikamente kämpfen muss ?
Naja was heißt normal. Die meisten müssen kämpfen um überhaupt einen Arzt bei ihnen in der Nähe zu finden, der ihnen ADHS Stimulanzien verschreibt.
Wenn man eine Vorgeschichte mit Selbstmedikation hat, kann das bisweilen nicht so leicht sein.
Aus aktueller wissenschaftlicher Sicht scheint viel für eine Verordnung von Stimulanzien bei anderweitigen Suchterkrankungen (ausgenommen Amphetamine) bei ADHS zu sprechen. Es soll wohl vielen ADHSlern helfen, von anderen Drogen wegzukommen.
Deine Ärztin, die dich ja nicht so gut kennt, hat vermutlich Sorgen, dass Du die Medikamente zusammen mit Cannabis missbrauchen könntest.
Es erscheint, nach dem was Du schreibst, auch keine rein auf den medizinischen Gebrauch begrenzter Konsum zu sein.
Bei Ärzten die Stimulanzien (also BTMs) verschreiben, schwingt auch oft die Angst vor Regressforderungen mit.
Wenn ein Patient sich dann die erste Packung in einer Wochen statt in vier unkontrolliert reinpfeift, ist für den Arzt natürlich die Kacke am Dampfen. (Ich übertreibe hier natürlich bewusst.)
Ich denke, dass nur wenige Ärzte, die viel Erfahrung mit Suchterkrankungen und ADHS haben, das einschätzen können und den Weg gehen würden.
Ich sehe das genau so wie du !!
Alles davon.
Oh man… die Basis zwischen mir und meiner psychiaterin ist mittlerweile auch so kaputt.
Sie denkt halt das ich ein „suchtkopf“ bin oder hat zumindest sorge davor.
Und ich bin mir sicher das ritalin mich genau davor bewahren könnte.
Und weil es bei mir manchmal etwas paradox klingt:
Mein Cannabis zum schlafen liebe ich
Mein drang danach über den Tag nicht, weil ich nicht den ganzen tag high sein möchte.