Hallo Lieber @crizzledizzle , hier wurde zwar schon viel gutes geschrieben, ich würde Dir aber trotzdem gerne auch noch etwas zu Deinem Thema schreiben.
Als erstes ist mir positiv aufgefallen das Du sehr gut selbst erkannt hast das Du nach etwas suchst wo Du die Schuld zuschieben kannst wenn Du Frust in Deiner Beziehung erlebt hast, in Deinem von Dir beschrieben Fall also dazu tendierst die Schuld dann auf Deine Medikation schieben zu wollen, statt nach den wirklichen Ursachen suchen zu wollen.
Und das Du Deine eigene Verdrängungs Methode hier eigentlich schon so Glasklar entlarvt hast, ist meiner Meinung nach eine echt starke Leistung von Dir, und zeigt auch wie intelligent und selbst reflektiert Du eigentlich bist, wirklich bewundernswert wie ich finde.
Dann finde ich persönlich hat @schlingelprinz schon etwas sehr wichtiges aufgezählt wie man lernen kann besser mit sich selbst umzugehen, nämlich durch Achtsamkeits Übungen die uns dabei helfen können in uns zu gehen um wieder zur Ruhe zu kommen wenn unsere Gefühle gerade mal wieder am Achterbahn fahren sind, sei es durch Missverständnisse, durch Stress, durch Streit, Frust, Hoffnungslosigkeit, Trauer, Reizüberflutung und so weiter und so weiter.
Und wenn man das mit den Achtsamkeits Übungen mit der Zeit immer besser lernt, dann kann einem das unabhängig davon ob man Medikamente nimmt, oder nicht nimmt, enorm viel helfen weil man lernt sich selbst Quasi wieder in die Balance zu bringen.
Mir persönlich helfen bei aufkommender Wut zum Beispiel kurze Atem Übungen, falls ich merke das ich mich nicht mehr beherrschen kann, dann muss ich mir allerdings kurz die Beine vertreten und verlasse den Raum, erst danach mache ich meine Atem Übungen.
Was übrigens nichts weltbewegendes ist, ich atme lediglich ein paar mal mit geschlossenen Augen bewusst tief ein und aus und denke dabei an ein Mantra das mich wieder erdet und beruhigt, statt einem Spruch kann das auch ein friedliches und schönes inneres Bild sein, je nach Bedarf wenn man so will, aber meistens sind es die selben Dinge die helfen.
Gerade da Du eine Angststörung hast, dass hattest Du glaube ich wo anders schon mal geschrieben, könnten Dir Achtsamkeits Übungen also wirklich gut helfen, vielleicht kann Dir Deine Therapeutin dabei auch gut helfen, oder kann Dir zum Beispiel vielleicht einen Kurs empfehlen, oder sogar verschreiben, keine Ahnung ob da sogar die Krankenkasse etwas dran bezahlen würde.
Und dann, so hart das jetzt vielleicht für Dich klingen mag, aber es ist nun mal die Realität, gibt es halt im Grunde auf keine Beziehung im Leben eine absolute Garantie, trotzdem sollte man nicht wegen jedem Streit davon ausgehen dass deshalb sofort jede Beziehung sofort zu Bruch geht, denn Streit, Meinungsverschiedenheiten usw., dass gehört nun mal zum Leben, wie das Salz an die Suppe, auch wenn solche Situationen für uns Adhs’ler: innen nur schwer zu ertragen sind.
Man muss auch nicht immer in allem der gleichen Meinung sein und kann einen anderen Menschen ja trotzdem mögen oder lieben, denn dafür gibt es ja oft anderes was einen miteinander verbindet.
Und ganz besonders dann, wenn die Übereinstimmung zwischen zwei Menschen ansonsten überwiegt, dann ist ein Streit im Normalfall nicht ein Auslöser warum sich jemand von einem trennt.
Jedenfalls müssen sich Streitereien schon extrem häufen und auf eine schlimme Art und Weise geführt werden, z.B. zusammen mit körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt gepaart sein, damit man sich wegen Streitereien von seinem Partner:in trennt.
Wenn es sich aber nur um normale Streitereien handelt wie es sie vermutlich in jeder Paarbeziehung gibt, heisst wer übernimmt welche Aufgaben damit die Aufgaben möglichst gleich verteilt sind, dann muss man da halt durch und probiert sich auf eine gemeinsame Lösung einigen zu können, danach ist dann in der Regel wieder gut, bis man halt eventuell mal wieder was vergisst und dann gibt es wieder Streit.
Jedenfalls hast Du ja anscheinend eine starke Trennungs Angst, und da könnte Dir eventuell eine Trauma Therapie helfen, aber darüber musst Du natürlich mit Deiner Ärztin und oder Psychologin sprechen, oder vielleicht am besten mit beiden.
Und eben, ausserdem Achtsamkeits Übungen machen damit Du wieder in Dein Gleichgewicht kommst.
Mit den Medikamenten würde ich nicht ständig herum experimentieren, besser man nimmt die möglichst regelmässig und zuverlässig.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und positive Energie.