Hallo @Lupine! Ich weiss, dass ich etwas spät dran bin, aber vllt kann ich dir noch etwas hilfreiches sagen.
Ich hatte immer zyklusabhängig extrem unterschiedliche Wirkkurven mit Ritalin. Leider habe ich damals noch kein Zyklustagebuch geführt, so dass ich dir nicht genau sagen kann, in welche Richtung das ging. Es war jedenfalls manchmal so, dass es extrem lange und gleichmäßig gewirkt hat und manchmal so, dass es viel kürzer und ungleichmäßiger in 2 „Schüben“ gewirkt hatte. Auch die nötige Dosis war bei mir abhängig vom Zyklus extrem unterschiedlich.
Bezüglich deiner Frage über die Spirale. Die höherdosierte Spirale (also die Mirena) unterdrückt in einem Teil (auch nur so 25-50%) der Anwenderinnen den Eisprung. Die Wirkung ist aber auch nur ungefähr im ersten Jahr relativ zuverlässig. Je älter die Spirale wird, desto geringere Prozentsätze der Anwenderinnen haben weiterhin einen zuverlässig unterdrückten Eisprung.
Bzgl des hormonellen Einflusses der Spirale selbst wirst du stark unterschiedliche Meinungen bekommen. Vor 20-30 Jahren war der allgemeine Konsens noch, dass die Spirale (genauso wie der Ring und vaginale Estradioltherapie) nur lokal wirkt. Das ist aber nicht der Fall, man kann z.B. bei Mirena-Anwenderinnen im Serum (und in der Peritonealflüssigkeit) Levonorgestrel nachweisen. In meiner Erfahrung wissen allerdings heute immernoch nur wenige FÄ, dass diese Lokalitätsannahme nicht stimmt.
Dann bzgl deinem „Loch“: Ritalin enthält MPH, was hauptsächlich über CES1A1 verstoffwechselt wird. Jetzt ist es so, dass CES1A1 ein hochgradig induzier- und inhibierbares Gen ist. D.h. diverse Dinge können die Expression von CES1A1 und damit die Verstoffwechselungsrate von MPH beeinflussen. Auch Inhaltsstoffe von Pflanzen können die CES1-Expression beeinflussen. MPH Teil 3: Abbau, Wirkstärke - adxs.org ist eine (unvollständige) Liste. Es gibt ausserdem Hinweise darauf, dass Estradiol ebenfalls CES1 beeinflusst (siehe diese in vitro Studie).
Die Wechseljahre können diesen Effekt deshalb mglw. verstärken, weil in der Perimenopause die Hormonschwankungen einfach extrem stark werden. Im Grunde versucht der Körper weiterhin die normale Kurve zu fahren, die Eierstöcke reagieren aber nicht mehr so wie früher. Der Körper schüttet dann mehr LH und FSH aus, um die reduzierte Funktion auszugleichen und doch noch auf das erwartete Niveau zu kommen. Wenn der Eierstock dann ab und zu doch noch mal besser reagiert, kann das auch zu einem besonders hohen Hormonlevel führen.
Also zusammengenommen: Es kann absolut sein, dass du noch einen Eisprung bekommst und dieser auch die Wirksamkeit vom MPH beeinflusst. Allerdings gibt es auch extrem viele weitere Stoffe, die daran Schuld sein könnten. Du könntest mit einem Tagebuch vielleicht mehr Aufschluss erhalten. Das Tagebuch müsste vermutlich dazu aber ebenfalls Dinge wie Ingwer-, Kurkuma- oder Johanniskrautkonsum enthalten.
Mit der Spirale die Wechseljahre überdecken zu wollen, halte ich persönlich für Quatsch – es sei denn, du hättest z.B. eine stark ausgeprägte Thrombophilie. Die Spirale ist allerdings hochgradig effektiv bei der Hypermenorrhö. Wenn es auch um die Zyklusunterdrückung geht und du keine starke Kontraindikation hast, solltest du theoretisch auch entweder Estradiol (damit sollte man wegen der Blutungsproblematik evtl vorsichtig sein) oder Progesteron bzw ein Progestin dazunehmen können.