ADHS ohne Therapie

ich bin vor ca sechs Wochen ADHS positiv diagnostiziert worden, hatte aber vorher schon mit einer Verhaltenstherapie begonnen und auf Anraten meines Psychotherapeuten einen ADHS Test bei einem Psychater durchführen lassen.
Ich habe jetzt vor einer Woche mit der Einnahme von Medikenet begonnen, bin aber erst bei 10 mg und merke nicht wirklich eine Veränderung.
Jetzt hatte ich es so verstanden, dass neben der medikamentösen Therapie auch eine Verhaltenstherapie durchgeführet werden soll. Jetzt sagt aber mein Psychotherapeut, dass nach der bald endenden kurzzeitigen Psychotherapie die Psychotherapie vorbei ist, das eine Langzeittherapie nur für Menschen mit PTBS odeer einer wirklich starken Erkrankung angezeigt ist. Ich kann das gar nicht richtig einordnen. Ist es jetzt allgemein so, dass man nur die medikamentöse Threapie beim Psychater fortsetzt ohne Verhaltenstherapie? Oder liegt es vielleicht daran, dass meine Therapeut das Gefühl hat, mit mir nicht weiterzukommen. Jetzt bin ich in dem moment einfach so überracht gewesen, dass ich nicht weiter darauf reagiert habe. Ich werde das natürlich bei der nächsten der noch übrigen Sitzungen noch zur Sprache bringen. Trotzdem fände ich es sehr schön und hilfreich, wenn ich von euch hören würde, wie Ihr das seht. Vielleicht ist es ja immer so. Vielen Dank schon einmal für eure Antworten

Deine Verunsicherung kann ich verstehen.

Es ist weit verbreitet, dass die Medikation ohne Psychotherapie stattfindet. Es gibt zu wenig Kapazitäten für Psychotherapie.

Kennt sich dein Therapeut mit ADHS aus? Oft ist genau das ein Problem, womit viel kaputt gemacht werden kann (seitens unkundiger Therapeut).

Was sind deine „Baustellen“?

Bei ADHS gibt es drei Module:

  • Medikation
  • Psychotherapie
  • Psychoedukation

Eine gute Psychoedukation ist ein riesiger Vorteil bei ADHS. Dia Diagnose wird dir in Verbindung mit der Selbstedukation Türen öffnen und oft noch micht aufgekommene Fragen beantworten.

Die Edukation verhilft zu Selbstreflexion und Selbstsicherheit. Der ADHSler lernt sich selbst besser kennen, wird sich über sich selbst bewusst. So entsteht Selbstbewusstsein was oft mit Selbstsicherheit gleichgesetzt wird.

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Hallo Tom1,

So weit ich weis kann dir die kasse insgesamt 3 mahl folgend die therapie stunden genehmigen.
Dies geschieht jedoch nur auf antrag der über dem ensprachen psychologen gestellt wird.

Das gerösere Problem dürfte jedoch die platz suche sein. Wobei hier im forum eine liste mit potenziellen Ärzten angeboten wird.
(Könnte das hier jemand bitte verlinken)

In der regel gibt es bis zu 3 gespräche so zu sagen für das kennen lernen, ob es passt, ziele etc…

Wenn das passt wird der antrag bei der kasse gestellt, does macht dan auch der spychologe das einzuge was du noch machen musst ist zu unterschreiben.

Woran das bei deinem psychologen liegt kann ich nicht sagen, aber wenn es so steht such die einen anderen platz, dürfte besser sein wie sich gier mit dem Arzt rumzustreiten.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

PS. anbei noch ein link mit einer Buch Empfehlung,
Auch als hörbuch.
Dieses Buch hatt mir auch geholfen als ADHS bei mir diagnostiziert wurde.

Medikamentöse Therapie geht bei ADHS vor. Eventuell reicht das schon. Nur in besonders schwierigen Fällen kommt noch eine nichtmedikamentöse Therapie dazu.

Thema Psychotherapie ist es so, daß der Therapeut eine Diagnose stellt und die Therapie beantragt. Es scheint aber so, daß dein Therapeut nur eine Kurzzeittherapie beantragt hat, daß sind gewisse Stunden und dann ist schluß, wahrscheinlich sind es 25 std. Ich glaube eine Langzeittherapie fängt bei 50 Std an.

Ganz klar kommt es auf die Probleme und den Aufwand zur Behebung/ Unterstützung an. Eine Langzeittherapie kann max 100 std dauern und dann ist für 2 Jahre Schluß. Für PTBS, Traumata und andere schwere psychischen Krankheiten grundsätzlich auch, allerdings kann der entsprechende Therapeut für ein kleines Kontingent an Patienten sie mitnehmen in eine spezielle Form, der Therapie, die nicht angerechnet wird und als Pause gilt, in der er 1 mal monatlich stabilhaltende Gespräche mit seinem Patienten abrechnen darf. Sind die 2 Jahre um, dann darf ein neuer Antrag mit 25 std gestellt werden und max 100 std und könnte so nochmal in die Verlängerung gehen, dafür mußt du aber wirklich extrem stark erkrankt, labil und unterstützungsbedürftig sein.

Du könntest aber deine Kasse fragwn ob du nach einer Kurzzeittherapie noch eine Therapie machen darfst oder 2 Jahre warten muß, alternativ könntest du eine Ergotherapie suchen (Platz) und vom Psychiater dann verschreiben lassen und ggf dort deine ADHS aufarbeiten

Verhaltenstherapie (Erwachsene)

Psychotherapeutische Sprechstunden

  • Bis zu 6 Sprechstunden mit je 25 Minuten
    (oder auch 3 x je 50 Minuten)

Probatorische Sitzungen

  • Bis zu 4 probatorische Sitzungen mit je 50 Minuten.

    Vor Ablauf der probatorischen Stunden erfolgt die Antragsstellung. In der Regel wird mit Kurzzeit Therapie begonnen, die dann entsprechend verlängert werden kann.

Kurzzeit Therapie (KZT)

Unkompliziertes Antragsverfahren, schnelle Bewilligung

  • KZT 1 → 12 Stunden je 50 Minuten
  • KZT 2 → 12 Stunden je 50 Minuten

Langzeit Therapie (LZT)

Benötigt Gutachterliche Prüfung seitens der Krankenkasse (wesentlich mehr Schreibkram für den Therapeuten)

  • LZT → bis zu 60 Stunden (mind. 45 Stunden) je 50 Minuten (bereits abgeleistete KZT Stunden werden angerechnet)

  • Verlängerung auf max. 80 Stunden je 50 Minuten möglich



Eine Einführung gabs zu Beginn meiner VT - kann man aber auch alles beim KBV, in Psychotherapie Richtlinien, oder auf den Seiten der Krankenkassen nachlesen.

https://www.kbv.de/html/28551.php

Hallo Tiefblau,

Vielen Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort. War sehr aufschlussreich.

TOM1

Hallo SneedleDeeDoo,

Vielen Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort. War sehr aufschlussreich.

TOM1

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Hallo alle, die mir geantwortet haben,

Vielen Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort. War sehr aufschlussreich.

TOM1