Adhs-Ratgeber.Com / 25 Adhs-Anzeichen

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Hey lieber @anon62616558 , bitte verstehe mich nicht falsch, ich will Dir weder Deine eigenen Erfahrungen noch Deine Misserfolge, Deine Wut, Deine Enttäuschung in Abrede stellen, ganz im Gegenteil, denn in vielen Dingen bist Du mir persönlich weit überlegen. Ich selbst habe zum Beispiel gegenüber Dir, meine „Diagnose“ erst mit knapp fünfzig erhalten, hatte zuvor weder mit Psychiatern*, Psychologen* in irgendeiner Art und Weise Kontakt, wusste nicht mal was Adhs „sein soll“, noch dass Adhs in der Liste der WHO als „Krankheit“ aufgenommen ist, noch was es anscheinend heisst, von Adhs „betroffen“ zu sein.
Ich musste erst fast fünfzig Jahre meines Lebens hinter mich bringen, um erstmals von Adhs zu hören.
Früher wusste ich NICHTS darüber, ausser das ich irgendwo irgendwas am Rande davon gelesen oder gehört hatte, dachte das sind diese frechen Balge von Leuten die ihre Kinder nicht im Griff haben, aber mich, geschweige denn meine Kinder, zog ich dafür nie in Betracht.
Denn bis vor kurz vor meinem „Burnout“ hielt ich mich für jemand der sein Leben im „Griff“ hat.
Das das in Wahrheit nie wirklich so war, erfuhr ich erst als ich nicht mehr konnte, unter der Last des Lebens, meines Lebens, zusammen gebrochen bin.
Erst da konnte ich mir langsam, Stück für Stück, eingestehen, dass NICHT ALLES in meinem Leben MEINE Schuld war, noch ist, sondern das vieles in meinem Leben einerseits Schicksal war, denn bekanntlich kann sich niemand „aussuchen“ wo er „rein geboren wird“, was für Eltern, noch WO er geboren wird, noch das nicht jeder Mensch wie ein anderer ist, die Chancen auf dieser Welt nicht gleich verteilt sind, ich trotz Schweizer Staatsbürgerschaft nie zu dem Anteil gezählt habe die in der reichen Schweiz „reich“ sind, und trotzdem, auch wenn ich nie zu den oberen Zehntausend gehört habe, verfügt die Schweiz über ein Sozialnetz, dass andere die das in ihren Staaten nicht haben, in Länder wie die Schweiz lockt, heisst bei uns wird nach wie vor auch für die ärmsten gesorgt.
Jedenfalls bin ich froh und dankbar dafür das mir Leute in der Schweiz zur Seite stehen, dass man sich gegenseitig hilft, denn es gibt andere Länder auf der Welt, dort ist das keineswegs selbstverständlich.
Bitte vergiss das trotz allem Groll nicht, auch wenn vielleicht nicht alles perfekt ist. :heart:

Hallo Abrissbirne.

Ich danke dir für deine unterstützenden Zeilen. Ich habe jetzt ne Weile nachgedacht und das Weed hat mich letztlich auch beruhigt. Es ist - auch wenn es moralisch fragwürdige Komponenten hat - gut sich zu beruhigen. Auch mit Mitteln die man womöglich hätte besser wählen können. Und so kann ich jetzt wieder ohne überkritisch zu sein darüber nachdenken was hier eigentlich abläuft. Das Weed hilft mir dabei meine Situation zu „akzeptieren“. Ich will das gar nicht rechtfertigen .- sondern als Aspekt meiner Person unterstreichen. Glücklicherweise lag mir die Trinkerei nie. Obwohl da hätte man hier im Dorf einige Kollegen "lach

Aber Scherz beiseite. Als ich hier das erste mal eingeloggt hab, da hab ich völlig unterschätzt wie intensiv es sein kann sich über die eigenen (privaten) Ansichten zur eigenen Biografie unterhalten . und noch dazu so offen. Ich habe seit dem ersten Login hier Dinge veräussert - die hätte ich in dieser Klarheit keiner Person in der Realität erzählt. Weil das auch gar keinen Sinn machen würde. Das fing schon damals in der Winterthurer VIlla an - dass man sich mit Leuten die da nicht dabei gewesen sind oder es nicht selbst erlebt hatten - kaum darüber reden konnte ohne dass das Gegenüber bald mal überfordert war. Ich weiss nicht ob das nachvollziehbar ist, aber mit so einem Leben geht man - wenn man seine Ruhe haben will - besser nicht hausieren. Man geht ja auch nicht in seine Stammkneipe und erzählt den Leuten man hät Hämorrhoiden.
Soll kein Vergleich sein. Will damit sagen ist völlig normal dass man unter sich bleibt. Hab ich aber überhaupt nicht begriffen - wollte von Leuten verstanden werden die von diesen Dingen keine Ahnung haben und dementsprechend reagieren. Hatte wohl gedacht wenn ich das in einer Art Stellvertretergespräch einem „normalen“ Menschen so erklären kann dass er mich „akzeptiert“ - was auch immer das heissen soll - dann könnte ich damit einiges wieder gerade rücken. Dass das ne verworrene Idee war ist mir durch meinen Login hier klar geworden. Und vor dem Hintergrund der beendeten Beziehung mit einer Narzisstin - die nachweislich nur so getan hat als würde sie mich lieben um einen Typen für ihr „Narcisstic Supply“ zu haben (google das mal - diese Leute sind Vollzeit Manipulatoren) - vor diesem Hintergrund ist das mit der Wahrheit und dem zwischenmenschlichen Respekt einfach zu verrückt.

Weil ich mich dem Thema jetzt nicht mehr entziehen kann und das auch noch selber herbeigeführt habe. Ich „muss“ jetzt sozusagen ein neues Leben anfangen - weil sich nicht mehr dementieren lässt dass ich mich in einer Sackgasse befinde. Und das schon viel zu lange.

Abschliessend möchte ich sagen: Wenn du mich näher kennen würdest würdest du bald sehen dass einer meiner wichtigsten Stärken ist dass ich nicht kaputt zu kriegen bin. Ich glaub aber von dem her auch nicht - und das ist ein wichtiges Detail - ich glaube nicht dass die Verfehlungen in meinem Fall etwa aus böser Absicht geschehen sind. Ich kann ergänzend auch sagen - wenn ich anfangs 80er Jahre (ich bin Jahrgang 75) - an der Stelle meiner Eltern gewesen wäre - und mein Sohn hätte Anzeichen von etwas gezeigt was mir selbst 83 Spezialisten damals nicht hätten erklären können - ich wüssste nicht was ich getan hätte. Ich hege da auch keinen Groll gegen meine Familie. Aber der Schmerz ist zur Zeit ohne Weed nicht dauerhaft auszuhalten.

Ich schütze mich mit der Anklage in der Wut auch vor meiner eigenen Ratlosigkeit. Welche für mich schwieriger zu ertragen ist als z.B zu behaupten uuuh der böse Kapitalismus. Hatte früher auch einige Kontakte mit Menschen die meine Probleme nicht hatten und dasselbe getan haben - also mit der Anklage. Impfgegner wären da auch ein bekanntes Beispiel. Bin mir sicher hier im Dorf gibts auch ne Menge Leute die glauben der Staat wolle sie z.B verarschen. ich weiss weil ich das selber tue - dass es sich dabei um eine Schutzreaktion eines ansonsten Ratlosen Menschen handelt. Weil man sich letztlich selber helfen muss - und wenn man ratlos ist wie man das anstellen soll sucht man einen schuldigen.

In meinem Leben ist ne gewisse Schizophrenie aufgetreten. Jetzt nicht als Krankheitsbild - aber weil ich eigentlich ohne Substanzeinfluss schon bald nicht mehr klar denken kann. Es ist- zu mindest zur Zeit - sehr anstrengend nüchtern zu sein. Ich werde das auch meinem Facharzt mitteilen und dazu sagen dass es sich um Eigenmedikation handelt. Weil nach dem xten Präparat dass seine Wirkung verfehlt hat hab ich irgendwann überlegt was mir wirklich geholfen hat. Und jetzt besteht die Hoffnung - dass ich wie du - um das 50ste Altersjahr herum endlich verstanden werde und man endlich ein Medi anbieten kann (nach all den Jahren) dass mich von dieser unglaublichen Anstrengung befreit.

Ich wusste nicht dass du ihn der Schweiz lebst ? oder hab ich das missverstanden. Es freut mich jedenfalls dass du Unterstützung findest - denn aus deiner Argumentation lässt sich herauslesen dass du ein aufrichtiger Mensch bist und diese Unterstützung auch verdient hast. Es sollte einem - so scheint es mir - ein persönliches Anliegen sein einem Leidensgenossen die Hand zu reichen. Wir können den Support alle gut vertragen.

Ich möchte noch etwas zum Thema Schuld sagen. Ein unglaubliches Thema eigentlich - gemessen an dem was Leuten wie uns widerfahren ist. Die genetischen Faktoren für die wir nichts können, die Erde mit ihren merkwürdigen Bewohnern, wo man sie nie sicher sein kann was sie von einem wollen oder ob man im nächsten Moment bei Whatsapp geblockt wird. Die unzähligenProbleme die die Gesellschaft hat. Das an ein Weltuntergangs-Szenario Klimawandel Ding - und mitten drin Donald Trump und der Virus. Und man könnte die liste unendlich erweitern.

Wo ist das der Punkt wo man sich für persönliche - von einem selbst als Verfehlung wahrgenommene Situationen schämen sollte ? Und schon hört man sich selber sagen „das funktionert nicht so“. Doch tut es eigentlich. Ich würde sagen man hat sich in einer Welt die am abserbeln zu sein scheint, wo Frauen wegen vergehen gegen das Kopftuchgesetz umgebracht, wo ein Idiot wie Trump präsident werden kann… in so einer welt verschwendet man meist seine Zeit wenn man sich schämt für die eigenen Verfehlungen.

Ich erzähle dir und euch zum Abschluss noch von einer „Vision“ die ich mal hatte. Ich sah mich im Traum mit einem Whiskeytumbler an einer grossen Fensterfront stehen und bei Nacht auf die Lichter der Grossstadt hinunterblicken. Und es tat sich ein Gefühl der Zufriedenheit auf weil ich mir sicher war etwas erreicht zu haben. Und es schien mir als wärs was aussergewöhnliches gewesen. Etwas existenziell fundamental wichtiges. Wie gesagt - war eine „Vision“ - war glaubs sogar im Traum. Aber es schien mir dermassen real dass ich noch jahre später dran gedacht hab.

Ich glaub ich kann heut sagen was das war was ich erreicht hab: Ich habe für meine Ehre gekämpft und bin daraus siegreich hervorgegangen weil ich nicht losgelassen habe. Und genau so kommst auch du mir rüber - wie eine Idealistin die nicht kaputt zu kriegen ist. Leute wie du werden immer siegreich aus Krisen herausgehen - weil dir die Gnade der gesunden Selbstreflektion gegeben ist . Sieht man ganz deutlich an deinen Zeilen. Andere wären an deiner Stelle zusammengeklappt und nicht mehr aufgestanden - aber aus diesem Holz biste nicht geschnitzt gell :slight_smile: Auch Elementary nicht, oder Awol, oder jeder/ jede andere die den Mut hatte sich hier einzulogen und offen zu sagen was ihn oder sie bedrückt oder schon so lange quält.

Wenn ich in dieser Welt etwas absolut gutes nennen müsste - dann wäre es dieses Forum.

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Hey @anon62616558 alles gut, jetzt entspanne Dich und schlaf erst mal gut, morgen ist ein neuer Tag, und ich freue mich darauf von Dir zu lesen, fühle Dich warm umarmt, bis morgen, ich denke an Dich. :last_quarter_moon_with_face::sparkles::sleeping::heart:

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Ich habe vorhin eine telefonische Terminbestätigung von der Elpos erhalten.

Start - elpos Schweiz (adhs-organisation.ch)

EIne Mitarbeiterin der Geschäftsleitung hat sich bereit erklärt mir zu den von mir in diesem Forum beschriebenen Problemen Auskunft zu erteilen, die sich nach der Diagnose bei eventuell stark syndrombelasteten Adhs-Patienten zeigen. Diese Unterstützung ist meiner erfahrungsbedingten Meinung nach unzureichend / mangelhaft. Ich werde im Rahmen einer Recherche versuchen herauszufinden wie das geändert werden kann.

Das Telefonat ist nächsten Donnerstag um 16 Uhr.

Ich halt euch auf dem Laufenden.

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Ich habe heute Nacht - frei nach dem Motto „fragen kostet nix“ das Institut des Dr. Hallowell angeschrieben, und ihm die fehlende post-diagnostische Unterstützung der Schweizer Psychiatrie gegenüber Adhs Patienten aufgezeigt.

Home - Dr. Hallowell (drhallowell.com)

Ich habe ihn gebeten ob er sich gedanklich zu dieser Situation äussern könnte - und welche Schritte er einem eventuell nennen könnte um hier eine Verbesserung der Situation herbeizuführen.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Ein freundliches Angebot einer gemeinnützigen Organisation, die sich um Betroffene kümmert. Was ist daran schlimm? Dass es nicht ärztlich-diagnostische Qualität hat?
Beschwerst du dich gerade darüber, dass jemand nett zu dir ist?

Im Gegenteil. Ich freue mich dass mir jemand Auskunft erteilt. Mit der Unterstützung ist nicht das freundliche Angebot gemeint sondern das Problem der unzureichenden / mangehalften Unterstützungsangebote nach der Diagnose seitens der Psychiatrie.

Hätte das eventuell besser formulieren sollen.

Wie geht es weiter, @anon62616558 ?

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Hallo Elementary.

Danke der Nachfrage. Sollte wohl in den nächsten Tagen Post für einen neuen Termin bekommen. Ich geh davon aus da wird man sich auch über ein neues Medi unterhalten. Da wird wohl einiges gehen - und in ein paar Monaten sehen die Dinge schon ganz anders aus. Ich hab von dem her auch keine Pläne - werde mal schauen was sich da herauskristallisiert. Eine richtig eingestellte Medikation ist top.

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Und ich vergass: Morgen ist das Gespräch mit der Elpos. Man wird sehen was sie zu erzählen weiss. Ich würde gerne aus reiner Neugier herausfinden wie sich der Misstand erklärt den ich hier ja schon ausführlich beschrieben habe. Fühlt sich stellenweise an wie ein Kampf gegen Windmühlen - aber was solls. Es wird sich ein Platz für einen wie mich finden wo es nicht eiskalt und ungemütlich ist wie hier in diesem Haus.

Wer Zuversicht empfinden kann ist klar im Vorteil.

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Hallo Martin 1

Ich bin platt , alles was Du schreibst trifft zu 100% auf mich zu!
Ich bin fast 55 und habe meine Diagnose seit knapp 2 Jahren.
Ich konnte mich schon immer besser in andere einfühlen als in mich selbst, hasse grosse Menschenabsammlungen, Smaltalk und bin Hochsensibel.
Trotz meines Chaosses im Kopf bin ich ordentlich und organisiert wenn es nicht zu viele Aufgaben sind die ich gleichzeitig erledigen muß.
Ich vergesse wenig und verlege nur ab und an etwas z.b wenn ich die Haustür nicht selber aufschließe vergesse ich den Hausschlüssel aus der Tasche zu nehmen undxan seinen Platz zu legen.
Bin immer pünktlich häufig sogar zu früh aus Panik ich könnte zu spät kommen.
Erledige fast immer alle unangenehmen Sachen zuerst, ausser sie benötigen zuviel Zeit die ich zu dem Zeitpunkt nicht habe.
Habe immer Panik nicht alles pünktlich zu erledigen , bin aber fasst immer schneller fertig als ich gedacht habe.
Das Einzige was ich so gar nicht kann ist kochen mit mehr als 3 Töpfen , da ist das Ergebniss fast immer mies

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Tag wohl Ratte.

Danke für deine Nachricht. Ich habe die Diagnose kurz vor der Pandemie erhalten. Früher gings noch um P.o.s - den Vorläufer von Adhs.

Selbstakzeptanz war für mich elementar. Zu erkennen dass man nicht „minderwertig“ oder „defekt“ ist weil man Adhs in sich trägt. Auch wenn man stellenweise meinen könnte es handle sich bei Adhs um einen Nachteil. Wie du an meinern älteren EInträgen ablesen kannst musste ich einen Haufen dieser Selbstakzeptanz hier im Forum nachholen. Es ärgert mich dass behauptet wird man wolle den Adhsler helfen, obwohl es in vielen Fällen darum geht dem Patienten zu erklären er müsse durch Medikation von der Problematik loskommen, müsse lernen sich „normal zu benehmen“.

Das scheint mir die grosse Frage zu sein die auch von der Gesellschaft selbst bislang unzureichend beantworet werden konnte: Ob man Adhs als Krankheit einstuft, oder als angeborenes „Skillset“
welches es zu akzeptieren und letztlich selbstwirksam einzusetzen gilt. Es ist die alte Frage nach Freund oder Feind. Mir scheint viele Menschen - vor allem Betroffene leben in einer Art „Hass-Liebe“ zu Adhs. Denn der daraus resultierende Lebenswandel kann - wenn man stark davon betroffen ist - die Einzigartigkeit eines Menschen hervorheben. Das kann in einem System dass der Gleichmacherei hohen Wert beimisst schwierig sein.

Die „prinzipielle“ Ansage es handle sich bei Adhs um ein Problem das sozusagen allein wegen seiner Existenz bekämpft oder als „Störfaktor“ erkannt werden sollte ist meiner Meinung nach falsch bzw greift nicht weit genug. Es reicht bei weitem nicht die Symptome von Adhs an der „Zerstreutheit“ oder „Anderartigkeit“ der Betroffenen aufzuhängen und zu sagen Adhs sei schlecht etc.

Es gibt zu viele Stärken die ADHS begleiten als dass hier einzig ein… „Beseitigungsimperativ“ als Behandlung in Frage käme.

Hoffe das macht Sinn.

Schön dich hier zu treffen.

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Gespräch mit der Elpos.

Hatte ja schon angekündigt dass ich mich per diesen Donnerstag mit einer Mitarbeiterin der Elpos zum Telefonat verabredet hatte. Dieses Gespräch hat heute stattgefunden.

Die sehr freundliche Frau hat mir auf eindrückliche Weise vermittelt bei ihr würden sich in ihren Sprechstunden unzählige Menschen melden die durch das mangelnde Hilfsangebot und ständige Diskussion darüber was den nun „angmessen“ wäre eine Menge Lebenszeit verloren haben. Tatsächlich kommt aber bei den Diskussionen mit Ärzten letztlich immer das Gleiche heraus: Medikamenten-gestützte Anpassung an die Normalität oder geschützte Werkstatt.

Tatsächlich hat das Gespräch vieles von dem bestätigt was bereits vermutet wurde. Die post-diagnostische Unterstützung seitens der Gesellschaft steckt in den Kinderschuhen. Die Folgeschäden die aus einer Politik der unterlassenen Hilfeleistung entstehen sind als höher zu beziffern als der eigentlich positive Effekt der Hilfe. Und diese Hilfe besteht im wesentlichen daraus den Betroffenen Medikamente anzubieten um die Adhs-Symptome zuzudecken. Das wirksamste Mittel gegen das genetisch-organische Adhs dass die Psychitire ist Tabletten-Einnahme. Und falls diese Medikamente nicht wirken ist die Gesellschaft mit ihrem Latein am Ende. Als resultat davon hat sich der Adhsler mit seiner lebenslangen Aussenseiterrolle abzufinden und wird von seinen Mitmenschen unter Umständen als „Simulant“ oder „Sozialschmarotzer“ bezeichnet. Und das in der Regel von Leuten die selber nie mit einer psychiatrischen Diagnose wie Adhs leben mussten - und keinen blassen Schimmer davon haben was das tatsächlich bedeutet.

Wie aktuell diese Entwicklung ist kann man daran ablesen dass der Schweizer Bundesrat offenbar neu eine Meldung publiziert hat das „Problem ADHS“ sei wegen seiner rasanten Ausweitung in seiner Wichtigkeit hochgestuft worden .

Vielfältige Weiterbildungsangebote für den Umgang mit Kindern mit ADHS in der Schule (admin.ch)

Mit vielfältigen Weiterbildungsangeboten ist jedoch kaum ein Umdenken der Gesellschaft als solches gemeint, sondern eine Edukation der Erziehungsberechtigten um ihnen besser beim medikamentösen Zudeck-Versuch zu helfen. Um dem Kind frühzeitig zu vermitteln dass es sich bei ADHS um etwas handelt was „bekämpft“ werden muss. Eine „böse Sache“, „eine Störung“, für die man sich als Mensch, an den die Gesellschaft Leistungs-Ansprüche stellt letztlich schämen sollte. Und falls nicht soll man doch bitte so tun als wär nix. Selbst wenn man 50 Jahre von der Problematik betroffen war und einem nachwievor gesagt wird die eigenen positiven Ressourcen könnten von einem Adhlser (mit seiner bekannten Stimulationsproblematik) am besten in einer Behindertenwerkstatt „bewältigt“ werden. Und sonst müsse man halt so lange die Dosis hochsetzen bis das machbar sei. Hauptsache Rückführung in die Produktionsfähigkeit. Statistik-Korrektur für fortschrittene. Die Statistik sieht gut aus weil die die das anders sehen zu sehr von staatliche abgegebenen Drogen vernebelt sind um dagegen Einspruch zu erheben.

Mir wurde von der Elpos-Mitarbeitern auch erklärt das Gesundheitssystem sei aufgrund der „enormen Belastung“ durch eine Patienten"Explosion" im Bereich psychische Gesundheit hilflos überlastet. Ist mir ein völliges Rätsel wie das in einem System passieren kann dass nachweislich durch Profitgier die Erde kaputt gemacht hat.

Waren es früher noch Tage während den man als Hilfsbedürfttiger auf einen Termin warten, so beträgt die Wartzeit jetzt einen Monat. Und in ein paar Wochen oder Monaten werden es mehrere Monate sein. Also ähnlich wie in Deutschland., Eine Behandlung die wohlgemerkt auf Diagnose der Problematik Adhs und dann das immer gleiche Angebot hinausläuft. Das Kind kann entweder Pillen dagegen nehmen oder es wird de facto aussortiiert - Hashtag geschützte Werkstatt. Der Wert eines Menschen misst sich an seiner Anpassungsfähigkeit an die Leistungsansprüche des Gesetzgebers.

Eine Stunde vor dem Elpos-Telefonat wurde ich von meinem psych-zentrum kontaktiert. Es ging um die Vermittlung eines behandelnden Arztes. Die Diagnose Adhs stammt vom selben Psych-Zentrum. Diese Leute wissen also dass ich Adhs habe. Mit den Worten „Sie wollen ja so schnell wie möglich vorbeikommen“ wurde mir die Adresse eines Arztes in einer anderen Stadt zugewiesen. Das Gespräch dauerte maximal 2 Minuten. Der Arzt verfügt gemäss Online-Daten über keinerlei Spezialausbildung im Bereich Adhs. Ist ja auch irrelevant gell. Ich nehme an wenn ich das so kommuniziere wird mir das „unnötiges Aufbegehren“ ausgelegt.

Abschliessend möchte ich dazu sagen: Wer hier allen ernstes noch behaupten will der Adhsler werde in etwas anderem ernst genommen als seinem „Willen“ der Medikation fürs ZUdecken von Adhs beizustimmen, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Der Adhsler hat letztlich eine Batterie-Huhn ähnliche Abfertigung zu erwarten - weil das Gesundheitssystem für etwas anderes als eine Diagnose (bei fehlendem Hilfsangebot von staatlicher Seite) keine Zeit mehr hat. Weil komischerweise immer mehr Leute krank werden während das System die Erde für Profit an die Wand fährt. Ich lach mich tot. Das ist wenn man mal drüber nachdenkt - ein Ausdruck von medizinischer Hilflosigkeit die an Realsatire grenzt.

Ihr könnt natürlich behaupten ich wäre verrückt mich gegen die gegebene Ordnung zu stellen. Einige werden schon im Hinterkopf das Vorurteil getroffen haben der Einzelne könne da sowieso nichts machen. Ich sehe das anders.

Eins ist für mich klar: Mein Leben wird nicht für nichts gewesen sein weil ein System glaubt mich mit Tabletten und ansonsten Behinderten-Werktstatt induzierter Unterstimulation abspeisen zu können.

Nennt mich verrückt, aber das geht gar nicht.

Ich habe in dem Zusammenhang zwei weitere Kontaktadressen erhalten. Diese Personen wurden von er Elpos-Mitarbeitern als führende Fachleute in der Schweiz bezeichnet. Der nächste Schritt ist ein Gespräch mit diesen Personen- im Idealfall bei einem persönlichen Termin. Ich spiele mit dem Gedanken mich danach wahlweise ans Bundesamt für Gesundheit und/oder direkt and die schweizerische Gesundheitsministerin zu wenden. Ich verspreche mir davon keine „weltbewegenden Zugeständnisse“ - aber dass hier etwas nicht grundsätlich schieft läuft kann mir keiner erzählen. Und ich verstehe auch dass das von vielen Menschen aus Angst vor Repressionen oder Folgeproblemen hingenommen wird. ich für meinen Teil bin bereit meinen Fall rückstandlos öffentlich zugänglich zu machen. Sollte das die Quintessenz meiner Existenz gewesen sein ist das in Ordnung. Aber im Bewusstsein zu leben den Fehler erkannt zu haben und nichts, aber rein gar nichts dagegen unternommen zu haben damit es denen die nach einem kommen besser geht - das ist einfach nur dumm. Egal wie sehr man glaubt die Hand nicht beissen zu dürfen die einem füttert.

Beste Grüsse

Martin

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Lieber @anon62616558 wenn ich nicht so unendlich müde wäre, noch wenigstens ein bisschen von der Kraft besitzen würde die ich früher vor meinem Burnout, vor meiner Erschöpfungs Depression mal hatte, dann brächte ich vielleicht noch die Kraft auf um Dir auf das alles was Dich stark beschäftigt, vielleicht wenigstens einigermassen sinnvoll antworten zu können, doch leider habe ich sie nicht mehr, die Kraft, sie ist mir fast gänzlich abhanden gekommen, weiss deshalb nicht wo oder wie ich anfangen könnte, um etwas zu schreiben was Sinn ergibt.
Was mir jetzt gerade noch einfällt, ist das es in der Schweiz noch nicht allzulange her ist, dass man Menschen in sogenannten Fürsorgerischen Massnahmen auch mal weggesperrt hatte, oder alleinerziehenden Müttern ihre Kinder weg nahm, was weiss ich noch alles getan hat, um Menschen die eigentlich Hilfe benötigten, behandelt hatte, als seien sie Aussätzige, die man vor dem Rest der Bevölkerung verbergen wollte, als müsste sich der Rest der Bevölkerung für diese Menschen schämen, statt ihnen wirklich zu helfen.
Vielleicht steckt ja diese Angst, gerade bei den älteren, immer noch in den Knochen, die Angst in eine Psychatrie weggesperrt zu werden, entmündigt und aus dem öffentlichen Leben entfernt zu werden.
Und ich muss sagen, zumindest ich persönlich hätte vor so einer Massnahme grosse Angst.
Jedenfalls leben wir schon lange in einer Welt in der sich jeder selbst der nächste ist, früher war das alles noch viel schlimmer, deshalb: immerhin hat man erkannt das man so nicht mit Menschen umspringen kann, und ja, man könnte noch mehr tun, dass Problem ist nur, sobald es um Geld geht das dafür nötig wäre, denken die meisten nach wie vor zuerst immer mal nur erst an sich selbst, besonders die, die eigentlich genug übrig hätten um anderen zu helfen, dass war schon immer so.
Und trotz allem geht es uns in der Schweiz nicht schlecht, man versucht immerhin die Umstände zu verbessern, wo man in anderen Ländern noch nicht mal eine Krankenversicherung besitzt, oder Anspruch auf Arbeitslosengeld erhält.
Jedenfalls, alles ist nicht so einfach, und man kann die Menschheit nicht umerziehen, dass sich die reichen und mächtigen für die Schwachen einsetzen, womöglich etwas von ihrem Geld abtreten, denn nicht jeder Mensch ist wirklich sozial eingestellt, die meisten denken eben nur an sich selbst.
Im Gegenteil, je skrubelloser manche sind, desto mehr Geld verdienen sie, und selbst wenn das Geld nicht sauber erworben wurde, haben sie weniger Strafen zu erwarten als ein Otto Normalverbraucher.
Jedenfalls, die Welt war noch nie gerecht, und dass zu erwarten ist eigentlich total unrealistisch.
Ich selbst habe es erlebt, dass selbst die nahestehendensten Familienangehörigen nicht bereit dazu sind einen finanziell zu unterstützen, selbst wenn es ihnen vergleichsweise gut geht, sie helfen könnten, weder Grosseltern, Eltern, Onkel, Tanten, sobald es an ihr Eingemachtes geht ist es mit der Nächstenliebe vorbei, vorher lassen sie einen dann lieber fallen wie eine heisse Kartoffel.
Sorry, aber ich bin so müde, muss heute früh ins Bett, habe in letzter Zeit schlecht geschlafen.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft, wenn es mir wieder besser geht, kann ich hoffentlich wieder besser schreiben, bitte nimm mir nichts übel, rege Dich nicht auf, ich wünsche Dir einen schönen Abend und eine gute Nacht.

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Hallo Abrissbirne :slight_smile:

Danke für deine Nachricht. Ist tatsächlich so dass es bei uns noch bis im Jahr 2013 den „Fürsorgerischen Freiheitsentzug“ gab. Dieser wurde 2013 in Fürsorgerische Unterbringung abgeändert. Soviel ich weiss sind die Regeln immer noch die gleichen: Fremdgefährdung, Eigengefährdung, Gefährdung der öffentlichen Sicherheit—> Wirste abgeholt. Die neue Abkürzung lautet jetzt nicht mehr FFE - sondern FU. Letzteres ist eine Abkürzung die auch im Englischen gerne zum Einsatz kommt (kleiner Scherz am Rande)

Ich selbst war 2013 Teil einer solchen Massnahme. Diese wurde damals von meinen Eltern ausgelöst - aus heutiger Sicht weil sie es vermeiden wollten über meine Lebensgeschichte (und die damit verbundenen Verfehlungen) sprechen zu müssen. In diesem Zusammenhang wurde auch von meinem ältesten Bruder Versucht meine staatliche Bevormundung zu erreichen (Entmündigung). Es lag wohl die Absicht dahinter dem entmündigten Bruder das Anrecht aufs Erbe streitig machen zu wollen.

Ich wurde, es war glaubs im Mai 2013 - von einem Dreierteam besucht. Zwei Polizisten, ein Notarzt. Es stellt sich heraus dass meine Familie, um mich loswerden zu könnnen, dem Amtsarzt vorgelogen hat ich würde zu gewalt neigen und sei sowas wie ein potentieller Amokläufer. Obwohl diese Beschreibung meiner Person vollkommen falsch war wurde ich dennoch sicherheitshalber abgeholt. Man weiss ja nie. Auf der geschlossenen Station in der psychiatrischen Uniklinik Zürich (ehemals Burghölzli) stand bereits eine sogenannte „Isozelle“ bereit. Der Stationsleiter hat mir später erklärt man sei aufgrund der einweisungsanamnese davon ausgegangen hier käme ein gewaltbereiter Schläger auf die Station. Die Isozelle wurde nicht gebraucht - und ich hab mich durch Patientenschutz-Organisation „Psychex“
vie Entlassungsklage befreien müssen.

Bis die Entlassungklage auf dem Tisch lag wollte man mich (nach angaben der Oberarztes) „Open-End“
auf der Station behalten. Meine Eltern und mein Bruder sind unangemeldet auf der Station aufgetaucht und haben sich ohne mich dabei haben zu wollen mit der ärztlichen Leitung ausgetauscht. Als die Entlassungsklage kam - und die ärztliche Leitung ihr Verhalten hätte vor dem Sozialgericht in Zürich erklären müssen war man bereit mich sofort zu entlassen - vorausgesetzt ich unterschreibe ein Rückzugsbegehren für die Gerichtsverhandlung.

Solche .- und ein paar dutzend weitere Erlebnisse haben mich zu dem gemacht was ich heute bin. Habe in disem Zusammenhang auch gelernt mich nicht vor Autorität oder Enttäuschung zu fürchten. Das ist alles Zeitverschwendung, genau wie Selbstzweifel.

Will man dass etwas geändert wird hilft einem aus Prinzip keiner. Dafür müsste man zuerst sicherstellen dass es sich für den Helfenden auszahlt. Niemand der bei Verstand ist wird sich dauerhaft auf eine Aufgabe einlassen bei der er selber leer ausgeht. Das ist einem sterblichen Wesen nicht vergönnt. Und falls doch ist es viel zu zeitaufwändig nach den richtigen Leuten zu suchen.

Ich für meinen Teil habe mich von allen Illusionen getrennt. Ich bin zu alt für spielerein, und zu jung um aufm Schaukelstuhl zu sitzen. Wenn ich nicht wie ich es früher getan hab wie ein nasser Sack in meinen Selbstzweifeln versinken will muss ich über kurz oder lang ins überlegen kommen was mich eigentlich wirklich nervt, oder was es ist was mir fehlt - und wie ich es erreichen könnte dass sich dieser „Fehlstand“ ändert. Es wird mir keiner helfen.

Ich bin der Ansicht was hier abläuft - dass die Adhs-Hilfe sehr schleppend vorankommt und alles - das ist eigentlich völlig normal. Es gibt keine Krankheiten bei denen der Erkenntnisstand bei Entdeckung schon vollständig wäre. Alles neue und unbekannte muss zuerst erforscht werden. Aber ich sehe es auch als meine Aufgabe als Betroffener jenen einen Spiegel vorzuhalten die glauben sie würden alles richtig machen. Ich bin weder Prophet noch Erlöser. Aber wenn der Mensch nicht versucht das Umfeld zu verbessern in dem er selbst gelitten hat - wozu dann die Mühe.

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Ja, schade.
Es wäre durchaus schön, wenn die Forschung schon heute mehr wüsste über die vielen hunderten Ursachen von AD(H)S. Die Forschung an Genen deckt da in den letzten Jahren eine Ursache nach der anderen auf - aber bisher nur eher einfach zu identifizierende.
So steht die Wissenschaft immer noch mit fast leeren Händen da, um die eigentlichen Ursachen zu behandeln und muss sich mit der bloßen Behebung von Symptomen zufriedengeben.

Und wahrscheinlich wären sie schon ein paar Erkenntnisse weiter, wenn du Genmedizin studieren und da mitforschen hättest können.

Kein Vorwurf an dich.
Nur - wer ist denn „die Gesellschaft“, von der man das beanspruchen könnte?

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Krasse Sache.
Gibt es in Deutschland auch, so ähnlich, bei Fremd- oder Selbstgefährdung.
Ich möcht da auch kein Arzt sein, der zwischen Freiheitsberaubung oder Gefährdung des Patienten oder Dritter bei unsicherer Entwicklung zu entscheiden hat.
Schuld oder Schuld.

Sorry für dich!!!

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Hallo Ulbre.

Ob es da hunderte von Ursachen geben kann wüsst ich nicht zu sagen. Durchaus möglich. Meine Theorie wäre dass es sich bei Adhs letztlich um eine Folgekrankheit einer mit Werbung überstellten, mit Dauerlärm beschallten, überbevölkerten, nur noch an Geld interessierten Gemeinschaft handelt. Oder zumindest haben diese, dem menschlichen Seelenfrieden grundsätzlich abträglichen Nebeneffekte der kapitalistischen Konsumgesellschaft dem Adhs-Prinzip Vorschub geleistet. Der Adhsler ist ein Kind seiner Zeit. Lärm und dauerhafte Reizüberflutung ist schädlich für den Menschen. Ritalin ist das Sedativ dass diese aus einem kranken System heraus entstandenen nervlichen Belastungen überdecken soll. Es handelt sich dabei um nichts weiter als umetikettiertes Doping um Leistungen zu erbringen die das Hirn in seiner aktuellen Verfassung nicht leisten kann. Als Weedraucher hab ich gegen Doping nix einzuwenden. Wenn es denn funktionieren würde - und man - egal wie stark die Dosis wäre - nicht immer noch merken würde dass man mit Aufgabe xy seine Zeit verschwendet. Weil andere etwas verdienen wollen soll ich mich zur Radspeiche degradieren lassen. Von einem Gesetzgeber der es nicht mal schafft auf die Eigenheiten seiner selbst gestellten Diagnose einzugehen. Ich glaub es hackt :slight_smile:

Und man sieht ja auch ganz klar wie mit dem Problem aus logischer Sicht umgegangen wird und aus mangel an alternativen auch werden muss: Mit Drogen die betäubend wirken. Also eigentlich wie Drogen nehmen sonst- einfach mit dem zusätzlichen Impuls für die Pharmaindustrie gell.

Ich denke wir sind uns alle bewusst dass es sich bei Ritalin und allem anderen nicht um von humanismus geprägte Hilfsangebote von selbstlosen Pro-Bono-Chemikern handelt. Vielmehr ist diese angebliche Wunderdroge ein Geschäftsmodell der Pharmaindustrie dass von seinem Konzept her stark and Aldous Huxley’s Brave New World erinnert. Ich denke hier wird auch ein Grundstein dafür gelegt wie eine alllgemein überforderte Gesundheitsindustrie mit schwierigen (sprich zeitraubenden) Problemstellungen umgehen soll.
Man bringt eine Substanz auf den Markt und betreibt im legalen Rahmen Etikettenschwindel. Man behauptet es handle sich um ein hochwirksames Medikament gegen etwas was man als Arzt selber nicht schlüssig definieren könnte - aber diese Chemiekalie beseitigt das Problem. Und das ist ja auch insofern nicht gelogen -
weil es sich dabei letztlich um ein Betäubungsmittel handelt dass einem Besserung vorgaukelt. Also vorausgesetzt man kauft immer wieder die Chemiekalie und nimmt sie möglichst lange gell. Und wenn man dann immer noch Probleme haben solle kann man sich nach einer mehrmonatigen Wartefrist ein neues Medi verschreiben lassen - selbstverständlich ohne jegliche Nebenwirkungen. Und wenn den verursachten Schaden aufaddiert und dann fragt „Warum ist das so“ - dann wird mit süffisanter Non-Chalance angemerkt "DIe Forschung sei eben noch nicht so weit. ".

Keine Kritik gegen dich oder sonst jemanden hier… ist nur meine Meinung.

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Alles ok - längst vorbei die Zeit. :slight_smile: Unkraut vergeht nicht.