Adhs-Ratgeber.Com / 25 Adhs-Anzeichen

Wow, meine Bewunderung :dragon_face: :dragon: für Dich, @anon62616558 und @AbrissBirne und @Elementary und @Lea und alle anderen … was für ein lehrreicher Austausch auch für mich!

Martin ganz toll, wie Du hier mit uns in Kontakt bleibst! Danke dafür!

Ich denke, auch viele andere stille Mitleser haben auch ganz viel davon, was Du schreibst und woran Du uns teilhaben lässt!

Ich kann hier leider nicht viel Hilfreiches schreiben, weil meine eigene subjektive Situation und Rolle eine andere ist.

Aber in meinem engsten Familienumfeld bin ich doch betroffen von Menschen, die sich diesem Prozess nicht stellen.

Mein Bruder und meine Mutter sind sehr wahrscheinlich ADHS-betroffene Fälle und leider undiagnostiziert - also mit erheblichen Folgeschäden.

Meine Mutter ist völlig entgleist und mit über 80 auch nicht ansprechbar.

Mein Bruder ist zwar „unterwegs“, aber er ist aufgrund seiner früh eingetretenen Alkoholsucht leider noch nicht so weit gekommen wie Du, allmählich zu sehen, dass die Ausgangssituation definitiv sehr ungünstig (bei Dir: extrem ungünstig) war, aber doch nicht nur durchweg „die anderen“ schuld sind.

Es scheint mir wirklich eine gewaltige Überwindung zu kosten, dass man doch mal irgendwie was „loslässt“ und nach und nach seinen Panzer ein wenig öffnet …

Je älter man wurde, hätte es Möglichkeiten gegeben, aus einer „Opferrolle“ zu kommen.

Aber ohne die passende - und wirklich passende - vertrauensvolle Begleitung geht sowas natürlich auch nicht, sich zu öffnen…

Und wenn man später Stück für Stück sortiert, wo es nur am „Außen“ lag und liegt und wo man selber nicht anders konnte, weil man eben „so ist“ (ADHS or whatever) und wo das Außen anders hätte sein können und wo man selber hätte anders können… und alles in einem sehr schmerzlichen Prozess aufdröselt, das muss wahnsinnig schmerzvoll sein.

Du bist grade sowas von offen und ehrlich mit Dir und allem, das ist wirklich bewundernswert und lobenswert!

Ich bin erst als Mutter in die ADHS-Thematik gekommen und habe einen Sohn, der wirklich schwer betroffen ist und selbst mit allen Hilfen ein ganz schön schwieriger Fall bleibt.

Dass ich selber inzwischen die Diagnose habe, ist für mich unter diesen Hardcore-Bedingungen für uns Eltern überlebenswichtig. Ohne Medikation könnte ich das nicht leisten.

Und leider kann ich meinem Bruder auch kein passendes Gegenüber sein für seinen Prozess sein.

Ich habe die Kraft nicht. Und zugleich bin ich ja doch auch immer eine „von denen“… da schwankt er im Urteil noch oft hin und her. Und es ist ja auch so, dass ich eben ein Teil seiner „äußeren Umgebung“ war und bin.

Ich kann deshalb leider nicht seine Wunden lecken helfen oder wie man es nennen könnte.

Meine Aufgabe als Mutter meiner Kinder ist auch alleine einfach schon fast zu viel für mich.

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Ich habe oben zwei Drachen-Emojis verwendet, die jetzt hier in dieser Darstellung im Forum gar nicht mehr so schön aussehen wie im Original.

Also es sollen „mächtige, starke, imposante“ Drachen sein, so wie ich Dich, Martin, hier sehe - mach weiter so!

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Hallo Nono

Danke für deine lieben Zeilen. Ich bin in der ersten Zeit hier wie eine Rakete durch die Decke geschossen, war gar nicht nötig. Ist ne komische Zeit. Ich freue mich hier sein zu können, auch wenn ich mir klar mehr Mühe geben sollte den Bogen nicht zu überspannen. Aber war bislang eindrücklich was es mit einem machen kann. Ich kann den Support gut gebrauchen - und sollte das auch nicht durch irgendwelche Frechheiten gefährden. Das kommt nicht gut.

Also ich finde du lieferst eine Einsicht in deine Gedanken und das ist in diesem Kontext schon mal ziemlich hilfreich nicht ? Da können manche Beiträge auch einfach mal von der eigenen Tagesverfassung handeln etc…
da baut sich ja auch ein Wissenstand auf - aus Dingen die man hier gelesen hat und die einem sonst eventuell verborgen geblieben wären. Ich mein du bringst mit den Sachen die du von deiner Familie erzählst - mit dem vermutlich nicht diagnostizierten Adhs bei Mutter und Bruder… ich denke da wird es noch einige geben die sich damit identifizieren können. Ich kann mir für meinen Teil z.B auch schwer vorstellen dass ich Adhs habe - und dass das sozusagen bei mir angefangen hat. Mir kämen da auch noch ein paar Kandidaten in den Sinn - aber das müssen diese Leute aus dem früheren familiären Umkreis selber wissen. Ich hab jedenfalls das Gefühl die Diagnose selbst könnte eigentlich ein Augenöffner sein - ein Erklärung für vieles, aber zwingen bringt nix.

Und wenn es um eine Generationenfrage geht… kommt mir in den Sinn dass meine Mutter in GB eine der Jahresbesten ihrer Krankenschwester-Schule war. Aber nach eigenen angaben wusste man beruflich überhaupt nichts von z.B Psychopharmaka. Zumindest hat sie betont das sei damals nicht so bekannt gewesen. Gut das war auch in den 60ern… aber der Sprung von damals zu heute… das haben manche schon gar nicht mehr mitbekommen. Ich kann mir erinnern von der esten Info über Antidepressiva überrascht gewesen zu sein - weil bei uns im Haus nie über sowas gesprochen wurde.

Ich hab tatsächlich einen ziemlichen Kampf mit mir aber bei der verbalen Umsetzung meiner Gefühle bisher stellenweise recht übertrieben und Dinge gesagt die über Ziel hinaus geschossen sind. Aber das komische daran ist glaubs dass es geholfen hat.Ich musste - sozusagen im Dialog mit Leuten die da auch dagegen halten realisieren dass meine Theorien nicht aufgehen und dafür für die weitergehende Kofliktbewältigung ungeeignet sind. Und seit ich das weiss gehts mir irgendwie besser. Denn mich „deuchts“ ich hab mich da in einer Art Irrgarten als Halbwissen verloren oder was weiss ich . Jedenfalls kann man froh sein in einem Forum so einen Effekt an sich bemerken zu können. Dass man vielleicht auch weniger müde oder irritiert wäre wenn mal die eigene Festplatte aufräumt, sozusagen.

Ich stehe dem Thema Medikamente inzwischen auch anders gegenüber. Und ich habe eigentlich nie wirklich geglaubt dass die Unterstützung fehlt, viel mehr schien es mir einfacher das zubehaupten um nicht danach suchen zu müssen. Ich denke es ist auch an der Zeit dass ich anstatt mit Konditionen an die Leute heranzutreten erst mal abwarte was sie zu sagen haben. Es handelt sich - auch wenn ich vor dem was sie sagen könnten eventuell Angst habe - um Fachleute. Ich muss mit dieser negativen Negierung meiner Optionen aufhören - das ist der erste Schritt. Mit diesem „ich nehme an“ Redestil, bei dem ich letztlich versuche meine Komfort Zone (in der ich mich verkrochen habe) nicht verlassen zu müssen. oder kurzum : Es ist durchaus ok darauf zu vertrauen dass sich die Zeiten geändert haben - auch wenn mir meine Depression etwas anderes erzählt.

Und um hier noch die Frage aufzugreifen wovor ich denn Angst haben könnte oder müsste - ich bin einfahc nicht mehr up to date. So siehts letztlich aus. Meine heutigen „Berührungsängste“ sind letztlich keine Berührungsängste mehr (es waren mal welche) sondern letztlich nur mein Wunsch in etwas zu verharren dass ich mir als sicher zurecht gelegt hab - meine Wohnung etc.

Aber soo sicher ist das auch nicht. Und wenn einer Reise tut… dann lernt er auch das fürchten. Das ist wie bei dem Film Castaway mit Tom Hanks. Der auf der Insel gestrandete Hanks würde lieber beim Versuch sterben die Insel zu verlassen als auf ihr hängen zu bleiben und sich für den Rest des Lebens zu fragen was wohl passiert wäre. Das führt in Ungewisse, das erinnert an frühere Zeiten des Sich ausgeliefert fühlens - aber das ist alles nicht mehr aktuell. Und um mich diesen Update nicht stellen zu müssen hab ich mich aus hinter eine Wand auf defensiver - auf anekdoten-.halbwissen gebaute schutzwand zurückgezogen. Kann zwar nicht beurteilen wie sehr mir diese Selbsterkenntnis letztllich helfen wird, aber im zwischenmenschlichen Bereich werd ich mir diese Unsitte abgewöhnen. Da ist man tatsächlich besser still oder pfeift ein Lied als sone Nummer vorzuziehen.

Aber reden kann man viel. Der Arzttermin bringt die Einsichten. Und es scheint mir auch wesentlich besser durch tatsächliche Arbeit an der Veränderung der eigenen Lebenslage aufzufallen - als durch Vorträge in Tapetenlänge. So genug der Selbstkritik :slight_smile:

Danke dass du mir geschrieben hast.

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@Nono ich verstehe zwar ehrlich gesagt nicht warum Du mich hier in diesem Thema erwähnst, denn es geht ja hier ausschliesslich um die Probleme von @Martin1 .
Es geht darum was Martin1 von Ärzten und Medikamenten, und was weiss ich was sonst noch alles so denkt.
Alles Sachen was er schlussendlich selbst wissen muss, was er will oder nicht will, was weiss ich?.
Und ich kann ihm dabei sicher nicht weiter helfen, ich bin sowieso zu blöde für die Welt, und sowieso und überhaupt, ich wüsste nicht was ich hierzu in diesem Thema, oder auch generell, hier oder anderswo noch irgendwie irgendwas gescheites beitragen könnte, dafür bin ich viel zu dumm. Ausserdem will ich Martin1 ja nichts aufschwätzen, ihn nicht von irgendwas überzeugen von was er selbst nichts hält, oder nicht will.
Jedenfalls bin ich entgültig raus, wüsste nicht was ich noch schreiben sollte, ausser das ich Martin1 viel Glück wünsche und alles Gute auf seinem weiteren Weg, ich muss meinen gehen, mich um meine eigenen Baustellen kümmern.
Aber nichts für ungut und auf jeden Fall wünsche ich noch einen schönen Tag und gute Nacht. :wave:

War nur ein Test, ob gerade jemand mitliest, oder? Ja, ist gelesen. Kann dann weg. So redet hier niemand von @Abrissbirne. Auch nicht @AbrissBirne.

Das muss ja ein seltsamer Tag gewesen sein… Soll ich die Kerzen wieder rausholen und Licht machen?

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@Elementary Ach ich weiss auch nicht, vielleicht bin ich mit dem falschen Fuss aufgestanden, tut mir leid, aber ja, eine Kerze und einen Lapsang Suchong Tee mit Kandis Zucker und ein paar Tropfen Rahm könnte ich gebrauchen. :wink::joy::rofl:
Sorry aber ich habe heute mal wieder so einen „Cliff hanger“, oder wie man das heute in der modernen Sprache nennt, und Sorry, meine Englischkenntnisse beschränken sich auf Zeiten in den 70er bis 80er Jahre, noch dazu aus der Hauptschule dieser Zeiten, deshalb bin ich oftmals zu dumm um heutzutage mit sehr viel intelligenteren Menschen eine Konversation über längeren Zeitraum aufrecht erhalten zu können.
Obwohl ich seit jeher ein sehr aufgeschlossener Mensch war und bin, mich wirklich sehr darum bemühe um auf dem laufenden zu bleiben, auch wenn ich deshalb nicht bereit dazu bin Plattformen wie Facebook, Twitter, oder was auch immer beitreten zu wollen, dafür bin ich definitiv zu alt, und Sorry, irgendwie kann ich damit nichts anfangen und will das einfach nicht, bin halt ein Dinausaurier, irgendwie, und sowieso war ich wahrscheinlich noch nie irgendwie jemand wo sich „Gruppen“ anschliessen konnte, geschweige denn wollte, war irgendwie ehr so der Typ „einsamer Wolf“.
What ever, ich drifte ab in sinnloses blabla.
What ever, irgendwie geht es mir heute nicht gut, aber Hey, Morgen ist ein neuer Tag. :wink::heart:

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Liebe @Elementary ich danke Dir, jetzt geht es mir schon besser.
:heart:

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Hallo Abrissbirne.

Also nur damit dus weisst. Ich schätze dich - obwohl ich dich nicht persönlich kenne - nicht wegen irgendeinem „Bildungsstand“ den du angeblich haben solltest - sondern wegen deiner direkten und offenen Menschlichkeit. Und sowas kann dir keine Universität beibringen. Und soziale Medien… sind gemäss der Meinung von Fachleuten leider zu oft toxisch. Weil sie eine Realität abbilden die gephotoshopt sein kann und in vielen Fällen auch ist.

Du bist - wenn ich das so unterstellen darf - keine gephotoshoppte Realität sondern echt, mit echtem Leid dass du erlitten hast. Auf eine ganz eigene Weise bist du hier bei Leuten die diesen Schmerz zwar anders erlebt haben - aber diesen mit ihren Leidensgenossen teilen. Und das unabhängig davon ob jemand einen Uniabschluss hat oder nicht. Klar ist es schön sowas zu haben - aber ist entscheidend ? Glaube nicht.

Ich schätze dich jedenfalls seit dem Tag als ich dich kennenlernen durfte - wenn auch virtuell. Ich freue mich dass es dir besser geht. Und Dinosaurier - falls man denn im Alter einer ist - das bin ich mit 47 auch. Hätte nich gedacht dass ich mal an meinem Kopf das weisse Haar wachsen sehe - aber ist so. Und daran ändert auch ein Uni-Titel nix. Was bleibt ist das Authentische, das Aufrichtige, und davon hast du jede Menge. Ich mag dich Abrissbirne. Der Kontakt mit dir ist mir 10 Mal lieber als auch nur eine Stunde mit einem dieser Kamelhaarmantel-tragenden Hipster mit BWL-Abschluss in der Zürcher Innenstadt Kontakt haben zu müssen - deren hauptsächliche Furcht darin besteht ob sie sich eine 13te Blancpain-Uhr leisten können. Wir können uns vieles vorwerfen - aber Mangel an authentischer Aufrichtigkeit mit Sicherheit nicht.

In diesem Sinne, Kopf hoch und auch weiterhin einen schönen Abend.

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Lieber @anon62616558 tatsächlich bin ich 55, soweit entfernt sind wir uns altersmässig also tatsächlich nicht. Trotzdem erscheinen mir die Jahre, als ich mit knapp 50 meine Adhs Diagnose bekam bis heute inzwischen wie eine Ewigkeit, vielleicht weil mir dann nachher auch noch Corona dazwischen gefunkt hatte und mir meine damaligen Pläne die ich hatte gehörig über den Haufen warf und auch meine Depressionen zeitweilig sehr verschlimmerte.
Jedenfalls ist dann alles anders gekommen als ich es geplant hatte, geschweige denn, mir erträumt hatte, vielleicht mit ein Grund, warum ich heute mittlerweile damit aufgehört habe, entgültig sozusagen, irgendwelchen Träumen nachzuhängen, denn die Uhr tickt ja unaufhörlich, man wird ja nicht jünger, nur immer älter, und mit jedem weiteren Jahr schwinden die Kräfte, garnicht zu reden von den Finanzen, und überhaupt wurde alles immer schwerer. Jedenfalls, Danke lieber Martin1 , ich weiss Deine Worte zu schätzen, und ich gebe diese geschätzten Worte auch sehr gerne an Dich zurück.
Wer weiss, wahrscheinlich leben wir, Kilometer mässig, wahrscheinlich nicht mal so weit entfernt voneinander, denn die schöne Schweiz ist ja nicht gross. Was für mich persönlich kein Problem ist, auch das wir keinen Meeranschluss haben, stört mich nicht im geringsten, denn die Schweiz hat auch ohne dies sehr viel zu bieten.
Wie überall ist auch in der Schweiz nicht alles perfekt, aber schlechter als andernorts ist es auf keinen Fall, und ich mag unsere Schweizer Eigenheiten, denn sie machen uns zu dem was wir sind, zu Schweizern und Schweizerinnen, zu einem modernen und aufgeschlossen Land das seinen eigenen Charakter hat, das vielfältig ist und trotzdem auf Traditionen setzt.
Wie auch immer, ja klar, vermutlich verbindet uns viel mehr als wir hier in einem anonymen Forum ermessen könnten.
Wie auch immer, Du weisst das ich es gut mit Dir meine, dass ich ehrlich und aufrichtig bin, nicht nur weil ich Adhs habe und deshalb nicht anders kann, sondern weil das wirklich meinem wahren Charakter entspricht.
Aber wegen Adhs ist meine Zündschnur manchmal kurz, manchmal bin ich auch extrem müde und sehr verletzlich, wegen Adhs und Depressionen.
Jedenfalls bin ich Dir wohlgesonnen und wünsche Dir nur das Beste.
Und Danke nochmals für die Blumen, dass war sehr nett, dass weiss ich zu schätzen und gebe das auch sehr gerne an Dich zurück. :bouquet:

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Hallo Abrissbirne

Die letzte Zeit kam auch mir vor wie eine Ewigkeit. Wie zähflüssige Melasse sind die Tage vorübergezogen. Aber die Vorfälle der letzten Jahre, die Sache mit Trump, dann gleich fliessender Übergang in die Pandemie. Das ganze politische Theater darumherum.

Die Pandemie war eine sehr verrückte Zeit. Ich für meinen Teil hätte nicht geglaubt dass ich sowas mal miterleben würde. Und nachdem die negativen Aspekte, der Tod der Leute und alles bewusst geworden ist kann man sich auf der anderen Seite auch gewiss sein dass man bei etwas dabei war was historisch vermerkt werden wird. Dass es zwar eine SCHRECKLICHE Zeit war, in dem sehr viele Menschen, meiner Meinung nach zu viele unnötig gelitten haben - aber dass man selber da mit durchgegangen ist - weil man es musste.
Dass das etwas ist wovon die späteren Eltern ihren Kindern erzählen, gerade weil es so schrecklich war und jetzt vorbei zu sein scheint. Ich bin da auch dankbar nicht während der Zeit des zweiten Weltkriegs geboren worden zu sein - oder noch schlimmer zu Zeit des ersten.

Ich habe mir viele Diskussionen zur Pandemie via dem Radio angehört. Man kann über dieses Virus sagen was man möchte - erwünscht ist sowas mit Sicherheit nicht. Aber es war auch als würde die Natur selber auf die Bremse treten. Alles andere - das Geld, die Intrigen, die Geschäftemacherei, die Prominenz, der VIP-Status - das alles war durch die Pandemie recht schlagartig zweitrangig geworden weil die Welt gezwungen war die GESUNDHEIT DES MITMENSCHEN im EIGENEN INTERESSE in Betracht zu ziehen. Diese gesellschaftliche Katastrophe hat mit ihren tragischen Auswirkungen auch manches vorübergehend wieder ins rechte Licht gerückt.

Wir hatten hier in der Schweiz - das dürftest du ja demfall sozusagen direkt mitbekommen haben - eine Menge Diskussionen, vor allem als bei uns im TV die ersten Impfgegner Interviews gegeben haben. Hashtag Freiheits-Trychler. <— oder so ähnlich. Moralische Fragen wie : Impfzwang ja oder nein. Am Ende musste man sich trotz aller Kritik , aller existenziellen Sorgen und allem anderen als Gemeinschaft zusammenraffen und an der Krisenbewältigung arbeiten. Und ich hab irgendwie den Eindruck die Natur hat damit indirekt sicher gestellt - ob jetzt mit sowas wie Absicht oder nicht - dass die Menschen zumindest vorübergehend merken dass eine Ego-Gesellschaft ins Verderben führt.

Meiner Ansicht nach tust du dein Bestes. Das mach ich auch. Ich wurde aufgefordert ausser Haus eine Maske zu tragen, ich tue es. Andere Dorfbewohner hier sind da weniger kooperativ, regen sich auch auf wenn man ihnen was „vorschreiben“ will. Muss jeder selber wissen. Ich bin der Ansicht ich verstehe nichts von Viren, und daher ist es das Klügste das zu befolgen was Leute sagen die etwas von Viren verstehen. Bei Gesundheit hört der Spass auf.

Ich denke man kann sich glücklich schätzen in Zentraleuropa eine Staatsbürgerschaft zu haben. Ich schaue da auch mit Intresse zu unsere Nachbarn rüber, den Deutschen den Österreichern. Die Geschichten die da ablaufen, sowas kann sich kein Drehbuchautor ausdenken. Ich bin aufs Land gezogen weil es mir in der Stadt zu hektisch war. Hier hat man freie Sicht aufs Feld, und das Gelände ist für Spaziergänge ideal. Ich habe zwar mit den Geistern der Vergangeheit zu kämpfen - aber ich kämpfe schon lange mit diesen und stehe immer noch - genau wie du. Genau wie eigentlich alle die sich hier einloggen und sich mitteilen damit es besser wird.
Aber ich sollte es mir auch verkneifen hier die Rosa Brille aufzusetzen. Es ist ein täglicher Kampf - daran gibts nix zu rütteln. Aber es WIRD gekämpft - das scheint mir der entscheidende Unterschied.

Wer sich nach so langem Kampf trotz täglicher Widerstände, Selbstzweifel, Depressionen, Angst, Trauer und Wut nicht hat unterkriegen lassenund wieder Aufsteht obwohl das weiter Schläge bedeute könnte ist in meinen Augen ein Krieger / eine Kriegerin. Die grösste Kampf ist der Kampf mit sich selbst.

Ich finds irgendwie noch ziemlich cool dass du in der Schweiz lebst. Erzähl mir mehr davon.

Beste Grüsse

Martin

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@anon62616558 Sorry long Story und total uninteressant, dass würde Dich nur ermüden und langweilen, und das möchte ich nicht, nein das muss nicht sein.
Jedenfalls gibt es sicher genug andere Themen über die sich reden lässt. :smile_cat:

Ach soo - ja wenn du das so siehst ist ja auch ok. Ich seh das nicht so. Schliesslich biste ja heute geschätztes Mitglied in einem Adhs-Selbsthilfeforum.Schwer zu glauben dass dein Weg hierher ein langweilig-uninteressanter gewesen sein soll. Aber ich versteh auch wenn dir das zu Privat ist und respektiere das. Hoffe dir nicht zu nahe getreten zu sein.

Ich bin für jedes Thema offen :cowboy_hat_face:

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Das ist ein wahres Statement, das natürlich auch für dich gilt, ne?

Der Kampf mit sich selbst… ist so oft bei uns ein Kampf gegen sich selbst. Und im Idealfall ein Kampf für sich selbst.

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@anon62616558 ok hast Recht, natürlich war mein Lebensweg bis jetzt nicht langweilig, nicht einfach ja, langweilig nein, interessant?, kommt drauf an, würde aber sagen nicht mehr oder weniger als der Lebensweg von anderen Forenmitgliedern auch.

Hallo Katz.

Der Kampf gegen sich selbst ist tatsächlich im Idealfall ein Kampf für sich selbst. Weil es auf Dauer auch erschöpfend ist sich selber kleinzureden. Mir selber schien es ein grosser Kampf zu der Einsicht zurück zu kommen dass ich weder überrragende Leistungen noch sonst irgendwelche Indiana-Jones ähnliche Geschichten erzählen können muss um akzeptiert zu werden. Ich bin - und es hat mich viel Zeit gekostet mir das einzugestehen - ich bin ok.

Ich habe mich früher sozusagen automatisch davor gefürchtet … „Interesse“ an meiner Person wäre sozusagen gefährlich für mein zerbrechliches Selbstwertgefühl. Weil meiner Auffassung nach konnte die Interessierte Person dabei ja letztlich nur enttäuscht werden. Weil ich mich selber als eine Art automatische Enttäuschung, als per se „Unzureichend“ eingestuft habe. Weil ich davon ausging andere würden nur Interesse an mir zeigen um herauszufinden ob ich ihre Erwartungen erfülle. Bei mir war das letzlich mit der Bereitschaft verbunden mich selber aus allem herauszunehmen um jegliche weitere Verletzung im Keim zu ersticken. Ich habs wohl schon erwähnt - aber ihr werdet wissen dass ich die letzten Jahre in selbstgewählter Isolation verbracht habe. Selbstgewählt weil mir alles besser schien als mich letztlich weiter Beweisen zu müssen - und dafür automatisch die Quittung des Versagers zu kassieren. In meiner Realität gabs damals nicht anderes. Mir wird bis heute unwohl wenn ich auf der Strasse Leute sehe die sich diekt auf mich zu bewegen.

Dazu muss ich wohl kurz von meiner sozialphobischen Lebensphase erzählen. Diese ist zwar inzwischen über 10 Jahre her - aber ich werde wohl nie vergessen wie sich das angefühlt hat. Ich habe damals in Zürich am Bucheggplatz gelebt. einer Tramendhaltestelle an einem sehr belebten Platz. Es war de facto unmöglich das Haus zu verlassen ohne in menschlichen Kontakt zu geraten. Das war für meine damaligen psychischen Probleme eine Katastrophe. Und so habe ich in dieser Zeit angefangen sozialphobische Tendenzen zu entwickeln und nach ein paar Monaten bin ich - das kann ich heute so sagen - an Sozialphobie „erkrankt“.

Es fing damit an dasss ich in einer Art „Zwangshandlung“ meine Optik in reflektierenden Oberflächen zu kontrollieren begann. Aber nicht weil es mir irgendwie Sicherheit gegeben hätte dass alles in Ordnung wäre oder ist. Nö - je länger je mehr hab ich mich bein Betrachten meines Spiegelbildes eigentlich nur noch erschrocken. Und obwohl alles ok war traten bei mir sofort SInneseindrücke auf wie „damit“ (meiner Optik) beleidigst du das menschliche Auge. Was überhaupt nicht zutraff. Ich bin bis heute weder entstellt, noch hänge ich am Glockenturm und rufe Esmeralda. Ich bin zwar kein David Beckham ( lach zum Glück nicht)
aber die Leute holen also nicht ihre Kinder ins Haus und verbarrikadieren die Fensterläden nur weil ich einkaufen gehe. Aber ich war ja noch bei der Sozialphobie.

Ich habe dann teilweise stundenlange umwege durch Zürcher Hintergärten und Nebenstrassen genommen und bin jedes Mal abgebogen wenn ich auch nur von weitem Personen sah die auf mich zukamen. Waren diese noch recht weit weg bildete ich mir ein ich „hätte noch Zeit mit in Sicherheit“ zu bringen. Sobald ich annahm ich könne - sozusagen aus der Dinstanz - mit menschlichem Auge erkannt werden spielte sich bei mir eine Art Film ab in dem ich mich vorstellte wie diese Leute meine Anwesenheit bemerken und jetzt dazu übergehen ihre Kollegen warnen zu müssen - da käm etwas unförmig-hässliches auf einem zu und man müsste jetzt entscheiden ob man gleich die Strassenseite wechselt .- oder zuerst noch hinterrücks das Unzureichend-Unförmige verspottet dass sich da auf einem zu bewegt. Jedes Lächeln war für mich ein Affront, jede freundliche Begrüssung durch Fremde ein versteckte Abwehrhandlung. Grüssen und schnell weiter etc. Ich konnte nicht mehr öv fahren - weil ich das Gefühl hatte man lacht über dich, habe keine Kinos, Theater oder sonstige Kultureinrichtungen mehr betreten. Ich redete mir zwar ein „dort nix verloren zu haben“ etc. aber in Wirklichkeit fürchtete ich mich vor ALLEM was auch nur danach roch dass dort andere Leute sein könnten. Weil ich ja automatisch annahm diese würden mich „durschauen“ und letztlich ablehnen.
Weil es IMMER so war und IMMER so sein würde. Und wenn einer mir versuchte zu erklären dass könne auch anders laufen deutete ich es als Versuch mich in eine Art „Gefühl der falschen Sicherheit“ locken zu wollen .
Ich fing an zu glauben dass es bei anderen Menschen um oberflächliche Modeopfer handelt - die nur darauf warten dass ihnen die Massenmedien dikitieren was sie zu denken haben. Ein Irrglaube der einzig mein Vermeidungs-Verhalten rechtfertigen sollte. Mir schien damals das Lebensmodell der Hikikkomori meiner Lebeneinstellung am ähnlichsten.

Hikikomori – Wikipedia

Ich war damals fehlgeleitet, vom Weg abgekommen und habe meine Mitmenschen noch lange danach durch meine Verletzungserfahrungen und meine Trauer als „kranke, betriebsblinde Egos“ eingeschätzt. ich habe mich geirrt, das weiss ich heute. Aber es war mir lieber von einer Falschannahme auszugehen als weiterhin verletzt zu werden.

Wie hab ich diese Lebensphase letztlich überwunden ?

Überwunden ist zu viel gesagt. Wie man an meinen Wutposts erkennen kann kehre ich - wenn mir sonst die Optionen für eine Erklärung meiner „negativen Gefühle“ fehlt - nur „zu gern“ zu einem Alles anklagenden Modell der „globalen Unfairness“ zurück. Der Unterstellung man hätte sich letztlich gegen mich verschworen.
Aller Schmerz um die eigene - angebliche Unzulänglichkeit endete letztlich darin dass es mir an Selbstakzeptanz mangelte und ich dieses Problem in einer Art automatischem Schutzreflex auf Leute übertragen habe (projiziiere) die mir zu nahe gekommen sind. Und hätte sich damals jemand aufrichtig für mich interessiert - ich hätte auf indirektem Weg dafür gesorgt dass das aufhört. Aus den oben genannten Gründen. Ausserdem habe ich - weil ich grundsätzlich davon ausging ich könne nur verletzt werden - die falschen Leute angezogen. Ich habe mich in einer Art selbsterfüllenden Prophezeihung leuten genähert von denen ich eigentlich hätte wissen müssen dass sie mich nicht verstehen werden.

In Wirklichkeit gehe ICH davon aus dass die Dinge so sein werden wie sie immer gewesen sind. Dass ich damit Probleme hatte und immer noch habe kann man locker an meinen Wutposts hier im Forum ablesen. Diese Texte triefen nur so vor Selbstsabotage. Man erstellt eine Liste von Dingen die man unmöglich wird erfüllen können (der „Gegner“ ist übermächtig) - und erweitert diese Liste so lange bis es ausgeschlossen ist dass man darauf wird „angemessen“ reagieren können. Eine Art Overload-Technik mit der man sich vor Augen führen will dass es sich letztlich „nicht lohnt zu kämpfen“ weil man ja nach eigener Auffassung wahlweise

zu alt,
zu jung
zu dick,
zu dünn,
zu dumm,
zu wenig gebildet etc ist.

Und sollte man in dem Bereich irgendwelche Verbesserungen erreichen können verpuffen diese sofort und es wird einfach die Messlatte hoch gesetzt. Damit Scheitern - bzw die Bestätigug meines negativen Selbstbildes die einzige moralische Richtlinie bleiben kann. Weil sonst hätte ich mir ja… eingestehen müssen dass sich die Welt um mich herum verändert hat, und das jagte mir eine Sch…angst ein. Hätte ich mir eingestehen müssen dass es im Leben noch was anderes gibt als verletzt, niedergemacht, abgekanzelt und ausgelacht zu werden.

Wie man sieht war ich - um mich selbst zu „schützen“ auch bereit sachlich nicht korrekte Behauptungen aufzustellen - nur um mich weiterhin hinter dem vor Jahren „gewonnenen Eindruck“ verstecken zu können ich sei „unzureichend“.

Ich lass das mal so stehen.

Beste Grüsse

Martin.

Aesop’s „Der Fuchs und die Trauben.“ Ein Erzählung die von der menschlichen Eigenschaft handelt das „unerreichbare“ zu entwerten um sich selbst zu schützen

Ein Fuchs, der auf die Beute ging,
fand einen Weinstock, der voll schwerer Trauben
an einer hohen Mauer hing.
Sie schienen ihm ein köstlich Ding,
allein beschwerlich abzuklauben.
Er schlich umher, den nächsten Zugang auszuspähn.
Umsonst! Kein Sprung war abzusehn.
Sich selbst nicht vor dem Trupp der Vögel zu beschämen,
der auf den Bäumen saß, kehrt er sich um und spricht
und zieht dabei verächtlich das Gesicht:
Was soll ich mir viel Mühe nehmen?
Sie sind ja herb und taugen nicht.

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Welche Fachleute sind das bitte?
Und selbst wenn dies Fachleute so sehen, werden sie ganz bestimmt differenzieren. DIE soziale Medien gibt es nämlich nicht, sondern eine sehr heterogene Medienlandschaft mit seriösen und unseriösen Medien.

Das sollte auch keine Kritik an den sozialen Medien per se sein. Aber es wurde mehrfach von Fachleuten darüber gesprochen dass Seiten wie z.B Facebook gerade auf junge Menschen eine nicht wünschenswerte Wirkung haben können. Damit soll auch nicht gesagt werden soziale Medien seien per se schlecht - aber es ist doch eine persönliche Entscheidung ob man sich etwas aussetzen will was einem eventuell auch Nachteile einbringt. Als Frau z.B den Umstand dass das Netz und somit auch Facebook voll mit Typen ist die „nur mal einen Kaffee trinken gehen wollen“. Wir kennen diese Schattenseiten alle, und es braucht auch keinen Experten oder Fachmann um das zu beiweisen oder zu widerlegen. Es ist Geschmackssache und am Ende jedem selber überlasse. Hashtag Cambridge Analytica, Edward Snowden etc. Nur weil man die Existenz dieser Dinge anerkennt ist man längst kein Kulturpessimist oder Verschwörungstheoretiker.

Beste Grüsse

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Auch die retouchierten aber nicht als solches gekennzeichneten Bilder auf Instagram haben nachweislich einen negativen Effekt, weil sie die Bezugsnorm verzerren - der Charlie’sAngels Effekt.

@anon62616558 : Oh puh. Da hast du aber ein richtiges Brett überwunden. Es erkannt, reflektiert, erklärt, dich damit auseinander gesetzt. Das ist eine Wahnsinnsleistung.

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