Ich habe mal eine Frage an alle, die erst als Erwachsene diagnostiziert wurden und dann in diesem Zusammenhang eine Reha oä gemacht haben.
Hat Euch das irgendwie weitergeholfen?
Ich wurde letztes Jahr mit 53 mit ADHS diagnostiziert nach vielen Jahren der Therapie und auch Klinikaufenthalten wegen PTBS, Depressionen und Burnout.
Habe noch immer nicht das richtige Medikament bzw. die optimale Dosierung gefunden und merke, wie mir immer mehr die Energie ausgeht und ich drohe, in eine (Erschöpfungs-) Depression abzurutschen.
Ich will daher doch mal wieder versuchen, eine Reha zu bekommen und frage mich nun, ob es Sinn macht, nach einer Klinik mit ADHS Expertise zu suchen.
Habt Ihr da einen Rat für mich?
Bringt das überhaupt was in Anbetracht der langen Wartezeiten oder würde es eine „normale“ Reha vielleicht auch tun?
Ich hab noch gar nicht großartig gesucht, weil mich sogar das grade überfordert.
Meine Energie geht komplett fürs funktionieren drauf, sprich: für die Arbeit und die privaten Dinge , die unbedingt notwendig sind.
Deshalb auch die Frage. Ich überlege, ob ich wirklich Energie da rein stecken soll, eine Klinik für ADHS zu finden, was ja nach dem, was ich hier bisher so mitbekommen habe, nicht einfach ist
Ich war damals in der Reha und wusste da noch nichts von ADHS.
Dem entsprechend bin ich auch nicht ADHS spezifisch behandelt worden.
Jedoch fühlte ich mich in meiner damaligen Situation gut erfasst und ernstgenommen und die Maßnahmen passten für mich auch. Somit hatte die Reha für mich trotzdem eine Menge gebracht. Raus sein , die Auszeit , alle Verantwortung abgeben und einpaar neue Dinge ausprobieren, sich wieder aktivieren, ein paar Themen in der Therapie anreissen und sich überhaupt unter Menschen wieder zu begeben waren damals die Kernpunkte.
Wenn ich noch mal in Reha könnte würde ich vielleicht sogar eine ohne gezielte ADHS Expertise nehmen . Es sei denn ich würde von einer guten Reha Einrichtung mit ADHS Schwerpunkt hören, die wirklich empfohlen wird.
Ja, ähnliche Erfahrungen habe ich auch aus meiner letzten Reha.
Und auch jetzt geht es mir ja vorrangig darum, die Batterien wieder aufzuladen, wieder in Bewegung zu kommen und mich besser zu ernähren, was ich im Moment einfach nicht hinkriege
Das einzige, was ich mir von einer ADHS Klinik versprechen würde, wäre Hilfe bei der Medikamentendosierung
Ich war 2016 in der Schön Klinik in Bad Bramstedt, wobei ich damals noch nichts von meinem ADHS wusste. Mir hat es gut gefallen, und die geben auf Ihrer Webseite auch ADHS als einen Schwerpunkt an. Liegt nördlich von Hamburg zwischen Nord- und Ostsee, also nicht direkt am Meer, aber wenn man ein Auto hat, kommt man da ganz gut hin.
Oh ja , an der See ist’s super erholsam. Ich war 3 Wochen auf Borkum, allerdings bin ich da sofort hingekommen da ich damals zusätzlich zu den Belastungen auch noch wg Asthma behandelt wurde. Adhs war da kein Thema, aber es hat trotzdem so gut getan. Sport, Gespräche, Veranstaltungen, Massagen, Meerwasseranwendungen, Schulungen …und viele nette Menschen.
Ich kann es nur empfehlen, versuch eine Reha am Meer zu bekommen, es ist einfach unvergleichlich erholsam.
Hoffentlich geht’s dir bald wieder besser liebe @Minzli ich wünsche es dir so sehr!
Von der habe ich hier schon öfter gelesen, die scheint ja ganz gut zu sein.
Ich war vor ein paar Jahren in der Schön Klinik in Bad arolsen, dort hat zum ersten Mal eine Therapeutin das Thema ADHS angesprochen.
Leider ist das dann untergegangen und ich hab noch ein paar Jahre mit der Suche nach anderen Ursachen verplempert
Ich war selber in einer Reha und wurde da auch bezüglich des adhs behandelt, inklusive Dosisänderung und auch Gruppe dazu. Die Klinik hatte adhs nicht als Schwerpunkt, aber das Personal hatte das Syndrom voll auf dem Schirm.
Von daher würde ich sagen, dass es diesen Schwerpunkt nicht unbedingt braucht, sondern eine gute Klinik das auch so beachten kann. Vielleicht kannst du bei Kliniken deines Interesses rausfinden, ob sie dazu spezifische Angebote haben auch ohne Schwerpunkt.
Wie meinst du das?
Ja ich stehe noch im Beruf und im Moment ist der Ansatz auch, die ArbeitsFähigkeit zu erhalten, bin also auch nicht krankgeschrieben.
Da die Kliniken aber alle wahnsinnig lange Wartezeit haben, kann ich nicht ausschließen, dass sich das noch mal ändert…
Was vielleicht auch besser wäre
Diese Reha-Geschichte gestaltet sich doch recht schwierig, schon allein abrechnungstechnisch
Als Beamtin würde ich da ja nicht über die Rentenversicherung aufgenommen und meine Krankenkasse ist nicht besonders hilfreich, wenn es um die Abrechnung geht
Die sind nicht in der Lage, mir im Voraus zu sagen, was sie eigentlich bezahlen und was nicht.
Was ist denn mit Kur Urlaub, um mal was anderes hier reinzustreuen @Minzli
Aus der Vergangenheit weiß ich noch, meine Kolleg*innen waren meistens mit 800/1000€ Eigenanteil dabei, wobei ja auch die Beihilfe manchmal komisch ist.
Viele sind dann auf diese Urlaub Geschichte geschwenkt, so ne ambulante Reha eben. Geht auch über den amtsärztlichen Bereich und die Rechnungen werden, wie immer eingereicht.
Sind viele an die See gefahren, auch mit Wohnwagen und dann dort mit dem Fahrrad zu den Anwendungen.
Dazu müsste ich ja Urlaub nehmen, und den bekomme ich im Moment nicht
Hab ja schon Angst, dass mir der Sonderurlaub für die Kur nicht genehmigt wird, weil im Büro so viel Chaos und so viel zu tun ist
Eigentlich wollte ich ja meine Arbeitszeit etwas verringern, aber auch das bekomme ich im Moment aus dienstlichen Gründen nicht genehmigt
Da ist die Kur schon mein Plan C
Und Wenn das so weitergeht, wird wohl irgendwann Plan D eintreten: Krankmeldung und Akuteinweisung in die Psychosomatische Klinik