ADHS-Sekretariat: Macht das Sinn oder kann das weg?

Mal ganz grundlegend gedacht:

Viele ADHSler kriegen es nicht gebacken, gewisse Dinge zu organisieren (Stichwort: Exekutivfunktionen).

Eine Lösung wäre: Delegieren.
Es gibt etliche (teils sogar sehr) erfolgreiche Menschen mit ADHS. Ich glaube, dass es leichter wird, mit ADHS durchs Leben zu kommen, wenn man einmal so weit nach oben gestrampelt hat, dass man ohnehin gezwungen ist, Teile der eigenen Aufgaben zu delegieren. Dann kann und wird ein ADHSler zuerst das delegieren, was ihm keinen Spaß macht, um sich dafür auf das konzentrieren zu können, was ihm Spaß macht (und das auch kann, weil intrinsisches Interesse nun einmal Konzentration ermöglicht). Gegebenenfalls kann er dann auch den eigenen Fokus wechseln und eben was anderes delegieren, was ihm auch dabei hilft, stets das zu tun, was ihn interessiert.
Bill Gates hat das erfolgreich vorgeführt. Schade, dass er das Eliminieren von Softwarefehlern nicht auch delegiert hat, aber das nur am Rande…

Kleines Problem dabei (neben dem erforderlichen Kleingeld): An wen?
Klar gibt es Büroservices, Steuerberater und andere Dienstleister. Aber die haben meist nur bedingt Spaß daran, sich ADHSler als Kunden anzutun.
Dafür sehe ich folgende Gründe:

  1. Die wissen ja nicht, welche Probleme ihr Kunde hat. Sie erwarten eine NT-Mitarbeit.
  2. Sie können nicht von außen Diagnosen stellen, um ihr Doing anzupassen. Abgesehen davon, dass ihnen dazu die Expertise fehlt, wäre es wohl auch anmaßend.
  3. Sie haben keine Erfahrung, was ADHSler brauchen.
  4. Sie haben den Zusatzaufwand nicht in die Preisgestaltung eingeplant und sind daher (berechtigterweise) frustriert, wenn sie durch Zuarbeitsprobleme, für die sie nicht verantwortlich sind, organisatorischen Mehraufwand und daraus folgend finanzielle Einbußen haben.

Und weil ADHSler nicht doof sind, wissen sie das selbst und dann kommt die Scham mit ins Boot und bringt es erst recht zum Kentern.

Was bräuchte ein ADHS-Sekretariat?

  1. Sehr Usability-orientierte, simple Abläufe.

  2. Besonders klare Kommunikation, auf ADHS angepasst

    • Checklisten:
      • Was wird bis wann benötigt, in welcher Form
      • Was ist bereits vorhanden
      • Welche Fragen gibt es zu welchem Dokument
    • Vorausdenkende Folgenaufklärung
      • Steuererklärung: falls der so beschieden wird, was ist dann wann zu bezahlen?
  3. Know-How über die typischen ADHS-Extras

  4. Extra-Geduld, den Orga- und Fristenproblemen entgegenzukommen.

  5. Vorkasse-Mentalität

    • Anderen helfen ist eine gute Sache, aber nicht, wenn das zur eigenen Insolvenz führt
    • Wird nur bedingt beliebt machen. Aber ein beliebtes ADHS-Sekretariat, das wegen Pleite geschlossen wird, nutzt auch keinem
    • Optimistisch gedacht: Wenn das Ding überhaupt erst mal lebt, kann man anhand der Erfahrungen immer weiter optimieren und immer knapper kalkulieren

Was habt ihr dazu für Ideen?
Ist das Dummfug?
Gäbe es dafür einen Markt?
Was für Services könnten denn hilfreich sein?

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Das wäre ein Traum. Schön wäre es, wenn das staatlich finanziert wäre und zwar zur Erfüllung des Gesetzes der Teilhabe also für ein barrierefreieres Leben.

Mir wird es immer bewusster, dass ADHS irgendwie von doch einigen auch angeblichen Experten immer noch als ein nicht umsetzten wollen gesehen wird und, hier möchte ich jetzt erstmal nur von persönlichen Erfahrungen sprechen, als widerspenstiges Verhalten oder als Faulheit angesehen wird. Ich habe im laufe meines Lebens verlernt in vielen Teilbereichen um Hilfe zu bitten, da ich sehr häufig auf unverständnis gestoßen bin und auch heute noch stoße. Zurück bleibt vor allem die Scham es nicht hinbekommen zu haben, ein verstecken der Problematik folgt um erst gar nicht aufzufallen, damit werden die Probleme immer größer, irgendwann fliegt man dann auf und schließlich folgt die Verteidigung, um sich doch noch ein Stück Würde zu bewahren.

Wenn es von anfang an etwas gäbe, was diese Problematik auffangen könnte ohne zu stigmatisieren „nun ja halt ein bisschen blöd“ wäre das erleichternd und wenn ich von mir spreche, hätte es mir einiges leid erspart.

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  1. Was davon könnte KI-unterstützt erfolgen?
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KI ist eine tolle Sache und kann ein erster Schritt sein. Hier wäre ehrlich gesagt ne KI schön, die sich das ganze chaos anschaut und dann ne Liste erstellen kann, was wie und wann erledigt werden muss und es quasi ordnet.

Ich scheitere häufig am Überblick und dann ist alles so viel, dass ich nicht mehr beginnen kann. Einfach zu viele Baustellen.

Menschen braucht man aber auch manchmal. Weil eine KI da würde ich eventuell auch drumherum kommen. Wenn ich aber da einen wohlwollenden Menschen habe, würde ich dann auch selbst vielleicht eher umsetzten. Ich bin mir halt auch nicht ganz so sicher. Es darf halt am besten von vorn herein nicht so viel werden alles.

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Sehr gute Idee! Und wenn wir einen gefunden haben, der das umsetzt, können wir uns dann als nächstes an ein ADHS-Altenheim machen? Ich kriege jetzt schon das kalte Grausen, wenn ich daran denke, in (hoffentlich erst) ein paar Jahrzehnten zwischen lauter neurotypischen Senioren zu sitzen, und die einzige Dopamin-Quelle besteht aus Sing- und Klatschspielen. :cold_sweat:
Ich möchte einen Streichelzoo und eine lange Rutsche im Treppenhaus (Landezone gut gepolstert, Geländer zum Hochziehen).

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Ich hätte da gerne so ein KI Haushaltsroboter. Das wünsche ich mir seit meiner Kindheit und habe auch immer versucht einen zu bauen, der dann alles ordnet und so, also eigentlich ein Mensch der alles kann ohne eigene Bedürfnisse :sweat_smile:

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Ich fürchte, daß du deine Idee wieder abhaken kannst, denn grundsätzlich kommt KI gerade in Schwung.

KI kann jetzt schon recht viel, sie kann dir wenn du angibst welches Niveau, Zeitraum und wieviel Zeit pro Tag/Woche für Sprachkurs, andere Lernkurse dir solche Kurse erstellen, die dann funktionieren (sehr genau und präzise plotten (beschreiben was man will und braucht)) und die entwickelt sich weiter. Es ist schon mühelos sich kleine Anwendungen, die den Anntag erleichtern über KI programmieren zu lassen und dann einfach anwenden. Ich kenne schon einige Managerinnen, die so ihren Alltag erleichtern.

Probleme sehe ich eher in der Einstellung der KI Software, wenn man Dokumente darin hochladen möchte, denn erlaubt man der KI mit deinen Dokumenten zu lernen ist man ganz schnell in der rechtlichen Problemstellung, das man dies nicht immer will aber auch, daß eben Copyright, Vervielfältigungsrechte und viele andere Rechte verletzt werden.

Ich glaube eher das es wichtiger ist gezielt eine KI zur Verfügung zu stellen, die so sicher eingestellt ist, daß solche Verletzungen nicht stattfinden, der Betroffene dann auch eine Hilfestellung per telefon/Chat etc bekommt.

Wahrscheinlich könnte es wichtiger sein auch irgendwie entsprechend eine Stelle/ Institution aufzubauen, die sich durch Fördergelder, Klärung bei Krankenkassen, Versorungsämtern etc. Gelder dafür bereit gestellt werden wie z. B. beim Persönlichem Buget, daß es günstig bis bei den Sozialen Härten dann komplett übernommen wird.

In großen Steuerkanzleien und auch in Prüfgesellschaften findet schon die Arbeit an Rechts KI statt, welche irgendwann von der Kanzlei dem Kunden zur Verfügung gestellt wird, die dann schon in der Lage ist Bewertungen oder Einordnungen zu Rechtsproblemen zu geben, womit sich der Klient orientieren kann, Mahnschreiben und ähnliche kleine Schriftstücke selbst erstellen zu lassen um sie zu verschicken und wo der Klient dann erst bei nicht so eindeutigen Fällen oder aber auch wenn Dinge wie Mahnverfahren etc. abgeschlossen sind und er nicht zu seinem Erfolg/ Recht gekommen ist dann den Anwalt/ Juristen bekommt um dann weitere Schritte einzuleiten. Sowas soll dann einen Jahresbeitrag kosten und im Verhältnis recht günstig sein und dann erst in Verfahren den Anwalt dieser Großkanzlei für Gebührenordnungspreise zu mandatieren. Das spart so viel Geld im Vorhinein, erleichtert allen den Alltag, schafft einen mündigeren Mandanten.

Sowas läßt sich genauso auf ADHSler münzen in ihren Bereichen, so können sie sich besser selbst auch informieren welche Konsequenzen ihr Handeln hat und ist definitiv deutlich kostenfreundlicher als würde das ein Mensch jeweil erledigen müssen, denn die Gehälter bzw. der Zeitaufwand der arbeitenden Person sind ja die großen Kosten und in dieser Zeit kann die Person ja nichts anderes mehr erledigen.

Was meint ihr woran scheitert das Thema ADHS aktuell?

Als in der Uni bzw. im privaten Umfeld differiert es deutlich. So lange ich in die Uni gehe habe ich keine Probleme und bekomme meist genug Verständnis bzw. brauch da nicht so viel.

Mich stört mehr, daß das Thema Pausen und etwas mehr Zeit immer wieder ein Problem ist, auch schon wo ich undiagnostiziert Schwerbehindert bin.
Meist kommt der Rest genauso wenig zurecht, aber will schnell gehen und versteht nicht, daß 15 min Pause auch für sie viel positives bringen würde (20 jährige )

Genauso wie einige Profs für mich zu viel hin und herscrollen chaotisch oder viel mit Laser und Vorrechnen in Exel mich schreddern die normalen jammern auch, sagen aber nie was.

Privat scheint es eher das Thema der Übergriffigkeit zu sein, was ich seit der Diagnose nicht mehr akzeptiere, mich mehr vertrete → stört die Familie, Freunde sind froh. Und viele verstehen nicht, daß alles was super vor den Medis lief erstmal nicht mehr läuft sondern schon wieder hart erkämpft werden will und je nach Moment des Medikamentenzeitpunkt ist einiges wie im Bermudadreieck verschwunden oder funktioniert viel besser wie vorher.

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Lieber @UlBre ich persönlich finde das Deine Idee tatsächlich überhaupt kein „Dummfug“ ist, sondern möglicherweise manch ein Adhs’lerin froh darüber wäre wenn es eine Art von „ADHS Sekretariat“ für ADHS’lerinnen gäbe wo ihnen vielleicht wenigstens „informativ“ bereit dazu wäre um ihnen bei persönlichen Problemen, sei es wenn es um die Steuererklärung geht, aber vielleicht auch in anderen Bereichen, sei es welche die beste Krankenkasse sei, oder auch in Bereichen wie vielleicht ein individuelles „Haushaltsbuget“ zu erstellen, durchaus sehr hilfreich sein könnte, heisst im Prinzip so eine Art „Lebenshilfe im Umgang mit wichtigen finanziellen Angelegenheiten die individuell geregelt sein sollten“, wozu z.B. auch ein individueller „Sparplan“ gehören könnte, oder eine Informationsquelle wie man Geld für seine Rente anlegen könnte.

Sorry für den langen Text, jedenfalls hoffe ich das Du verstehst an was ich denke, wenn es um eine Hilfestellung für Adhs’ler*innen geht, wobei ich mir sicher bin das Du meine Gedanken wahrscheinlich gut verstehst.

Jedenfalls hast Du meiner persönlichen Meinung nach bereits ein paar gute Punkte genannt die wichtig sind.

Was natürlich absolut wichtig wäre ist das alles auf einer absoluten Vertrauensbasis beruht wenn man sich finanziell vor jemand „nackig“ macht, heisst dieses Vertrauen müsste 100% sicher gewähleistet sein, heisst das beide Parteien, also Erbringer und Empfänger einer Dienstleistung in diesem Bereich total rechtlich abgeklärt und zuverlässig sein muss.

Dann wegen der Trägerschaft, keine Ahnung ob dafür ein Verein möglich wäre in den jeder jeden Monat, oder 1 mal im Jahr dafür einen Beitrag leistet der allen zu gute kommen könnte?, oder ob man die Kosten aufgrund der individuellen Finanzen eines jeden einzelnen festlegen muss?, ich denke solche Fragen müssten auf jeden Fall rechtlich und so gut abgeklärt sein.

Dann ist natürlich die Frage wo wäre dieses Büro, also in welchem Bundesland?, und dann ob die Personen die solche Dienste anbieten würden sich mit den Gepflogenheiten anderer Bundesländer auskennen würden, also was und wie viel man z.B. jeweils in welchem Bundesland steuerlich absetzen darf, oder wie es dort eventuell mit den Kosten der Krankenkasse aussieht.

Der Einsatz von KI wurde bereits genannt, wo sich aber vermutlich die Geister scheiden was den Einsatz von KI anbetrifft wenn es um die eigenen Finanzen geht, ich persönlich möchte das z.B. nicht, aber eben falls das andere befürworten würden, dann ist die Frage ob man fähig dazu wäre beide Möglichkeiten anbieten zu können, heisst eine Version mit dem Einsatz von KI, und eine Version auf dem alt hergebrachten Weg?.

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Bei einer KI wüsste ich zum Beispiel gar nicht an welcher Stelle ich anfangen müsste zu beschreiben worin das Chaos besteht. Die müsste quasi Augen haben und über das Chaos einen überblick gewinnen. Ich weiß es nicht, denke aber nicht das es so was gibt?

An der Uni wollte und bei verschiedenen Arbeitgebern möchte ich gar nicht mein ADHS erwähnen. Ich möchte einfach nicht stigmatisiert werden. Bei mir fängt das schon damit an, dass ich einen Raum für mich brauche, sonst kann ich nicht arbeiten. Team meetings sind eine Katastrophe. Raumwechsel auch schwierig und zu all dem das Papierchaos. Wenn ich das einem Arbeitgeber gesagt hätte beim Bewerbungsgespräch wäre ich denke ich gar nicht erst eingestellt worden. Daher möchte ich freiberuflich arbeiten, was dann aber noch mehr Orga zur Folge hat und hier wäre Hilfe toll.

Ich kann gut sein, wenn ich weiß diese Aufgabe habe ich jetzt ohne viele Nebenschauplätze und natürlich muss es mich auch interessieren. 100% so zu arbeiten wird eine Utopie bleiben aber nur ein bisschen davon würde echt helfen.

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Man kann das eine ja auch mit dem anderen Verbinden.

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Das ist für mich eh das pure Grauen. Eine schwarze Wand mit infos. Für mich vollkommen unübersichtlich.

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Liebe @Una Danke für Deine Antwort, ja vielleicht wäre es möglich das eine mit dem anderen zu verbinden da hast Du wahrscheinlich Recht, nur wie würde das funktionieren?, und würde es überhaupt funktionieren?, und wie zuverlässig wäre das?, immerhin geht es ja um das eigene Geld, und ich glaube kein Adhs’lerin möchte sich da auf „Experimente“ einlassen, da ja die meisten Adhs’lerinnen meiner persönlichen Vermutung nach eh ein Problem mit ihrem Wissen über ihr persönliches Haben und Soll auf der Bank haben.

Aber gut, ich schreibe jetzt hier als Schweizerin, bei uns funktioniert das alles wahrscheinlich eh ein bisschen anders als in den EU Ländern, was nicht abwertertend oder so gemeint ist, nicht das dass falsch verstanden wird, sondern nur so gemeint ist das wir in der Schweiz ein anderes System haben, was z.B. bedeutet das wir unsere Steuererklärung sowieso schon seit einigen Jahren elektronisch ausfüllen können, falls es jemand aber wünscht seine Steuererklärung auf dem „Papierweg“ einzureichen, dann ist auch das immer noch möglich, was ich persönlich gegenüber den älteren Generationen als sehr human und entgegenkommend empfinde, denn man darf bei allem nie vergessen das es auch heutzutage noch Menschen gibt die mit unserer modernen Technologie nicht wirklich gut, oder sogar überhaupt nicht umgehen können.

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Ganz allgemein gesagt: Schlankere Abläufe und Bürokratie würde nicht nur ADHSlern helfen, sondern wäre ein Segen für die Menschheit. Irgendwann werde ich vermutlich aus Frust ein Game namens Entwalter entwickeln, wo man sich an Wächtern des Sozialstaats, Behindertenbeauftragten, Abmahnanwälten und Betriebsärzten abreagieren kann. Klar brauchen wir Anwälte und Rechtskundige, aber wenn die Komplexität eigentlich nur der Selbsterhaltung und dem Selbstwert von Personen mit Helfersyndrom dient, macht mich das wütend. Dass viele Menschen Schwierigkeiten damit haben, Zivilrecht in Anspruch zu nehmen, untergräbt Autonomie und Würde. Ich hatte beim Arbeitsamt Gründungszuschuss beantragt und auch bewilligt bekommen. Die Anwältin meinte, dass regelmäßig Leute den Antrag nicht durchziehen und verzichten, weil sie mit dem Formalkram intellektuell überfordert seien. Anderes Beispiel: Ich musste mir im Studium einen Vorleser halten, der für mich Materialien blindengerecht aufbereitet. Als ob man durch Behinderung und ein schwieriges Studium nicht schon genug ausgelastet wäre, darf man dann noch Arbeitgeber spielen, Stunden abrechnen, mit dem Sozialamt kommunizieren usw. Für Blinde ist es beruflich vorteilhaft, sehr viel Beamtenseele in sich zu haben, aber das habe ich nicht. Das ist bei mir zu einer echten Aversion geworden.

Das Thema einmal speziell auf der ADHS-Ebene zu denken wäre ein guter Testfall. Wären ADHSler mit etwas Ausbildung nicht sowieso auch super als Product Owner und UX-Tester geeignet? Irgendwann würde ich gern die formale Testerei durch menschliche Testerei ersetzen. Dann könntet ihr den ganzen Tag Produkte ausprobieren und Entwicklern professionell in den Hintern treten. :wink:

Bei digitalen Lösungen ist Datenschutz natürlich ein Thema, andererseits ist es für viele möglicherweise einfacher, von einer Maschine bevormundet zu werden statt von einer genervten Person. Das Kernproblem ist glaube ich, dass fast alle Tools für Organisation und Projektplanung voraussetzen, dass man organisiert ist, alles brav einträgt, sich selbst instruieren kann usw. Und man braucht viel implizites Wissen über Zusammenhänge, weil alles so fragmentiert ist. Also wenn z.B. ein Papiertiger von der Bank kurz vor Jahresende eintrudelt, muss man wissen, dass der in einem halben Jahr nochmal relevant sein könnte für die Steuererklärung. Ein richtig gutes Tool müsste dich und dein Leben gut genug kennen und genug Weltwissen haben, dass es z.B. schon antizipieren kann, dass bald der Wisch kommt und selbst ein Todo anlegen, dass man den Wisch z.B. zu den steuerunterlagen packt oder die eine wichtige Zahl ins Todo einträgt. Wenn so eine Antizipation auf einer veralteten Informationsgrundlage beruht, muss man schnell die Möglichkeit zur Korrektur haben: „Ich bin nicht mehr Arbeitnehmer!“

Meine konkrete Frage wäre an dieser Stelle: An was für Problemen stolpern ADHSler ganz konkret, und würde sich die Erledigung dieser Aufgaben evtl. automatisieren lassen (Stichwort Legal Tech)?

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P.s. fällt mir da gerade das Beispiel meines hoch betagten Vaters ein der z.B. auch heute noch darauf besteht Überweisungen per Check zu machen, ja ich weiss UNGLAUBLICH, trotzdem hält er leider eisern an dieser Zahlungsart fest, und ihn davon zu überzeugen das er wenn schon, besser mit einer Bankkarte bezahlen würde, ist praktisch unmöglich, von daher, ja es gibt auch heute noch Menschen die nicht mal das Internet, geschweige denn ein Handy benutzen, wozu z.B. auch meine Mutter mit weit über 80 Jahren sich dagegen sträubt.

Liebe @Abrissbirne, ich mache das in Deutschland via ELSTER. Da ich die Formulare aber furchtbar umständlich finde, mache ich oft einen Vorlauf mit Wundertax.

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Geld ist für mich nur ein Thema von vielen. Aber zu private Sachen sind wirklich heikel mit KI andererseits wenn es eine KI geben würde, die irgendwie so arbeiten würde, dass sie nicht gehackt werden kann also ein Superschlüssel der so viele infos verarbeiten kann, dass die Wahrscheinlichkeit den Schlüssel zu knacken gegen null geht oder so (du merkst keine Ahnung von Informatik :joy: ) und jeder Teilnehmer könnte dann wie auch sonst bei Plattformen seine nochmal eigene verschlüsselte super sichere Seite haben.

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@Una ich denke sobald ein Land über einen Quantencomputer verfügt werden Daten nicht mehr sicher sein, was ein Grund für mich persönlich ist warum ich kein Fan von einem unkontrollierten Einsatz von KI in all unseren Lebensbereichen bin.

Ich kenne mich damit so gar nicht aus und kann daher dazu nichts sinnvolles beitragen außer Wünsche formulieren. Also wenn es eine sichere KI geben würde bin ich gerne dabei diese auch für sehr sensible daten zu verwenden. Weil an sich finde ich das alles echt super und auch interessant.

Vielleicht an der Zeit sich ein bisschen mehr damit zu befassen :wink:

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Genau das ist das Problem, warum ich immer an diesen Programmen scheitere. Hat nie funktioniert und ich habe viel ausprobiert.

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  1. Jede Verschlüsselung und jeder Sicherheitsmechanismus wird im Laufe der Zeit unsicher bzw. knackbar und muss verbessert werden, ob mit oder ohne Quanten. Schon allein Performancezuwachs und Fortschritte in der klassischen mathematik sorgen dafür.
  2. Mit KI hat das eigentlich nicht so viel zu tun, sondern eher mit Fragen der Datenhaltung (dezentral vs. zentral) Datensparsamkeit, Zugriffskontrolle, Autorisierung und solche Sachen. Sehe das aber ähnlich wie du, dass ein sicherheitsbewusster Umgang mit Daten angemessen ist.
  3. KI auf der Grundlage von Maschinellem Lernen kann durchschnittlich gut aussehende Inhalte produzieren, was viele beeindruckt. Dadurch ist sie für manche Aufgaben geeignet und für manche nicht. Ich kenne einen Pastor, der sich schon seine Predigten von einem Chatbot hat generieren lassen.

Edit: Die maschinell gelernten Modelle kann man auch lokal auf dem eigenen Rechner laufen lassen ohne Internet, gesetzt den Fall, dass das gerade zweckdienlich ist. :wink:

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