@MaSc
Das mit dem Umstieg war nur eine Idee, damit Du nicht so häufig nehmen musst. Wenn Du gut klarkommst, ist ja prima.
Wie lange wirkt bei Dir denn unretardiertes MPH ?
5-6 Stunden als Durchschnittswert von Medikinet kenne ich auch so.
@MaSc
Das mit dem Umstieg war nur eine Idee, damit Du nicht so häufig nehmen musst. Wenn Du gut klarkommst, ist ja prima.
Wie lange wirkt bei Dir denn unretardiertes MPH ?
5-6 Stunden als Durchschnittswert von Medikinet kenne ich auch so.
Das hat aber unter Umständen negative Konsequenzen. Wer ein Medikament ausprobiert, geht erst einmal davon aus, dass es ungefähr so lange wirkt wie vom Hersteller angegeben. Auch ein Arzt, der noch nicht so viel Erfahrung hat wie deine Ärztin, glaubt dem Hersteller und orientiert sich daran bei seiner Verordnung.
Wer weiß, wie viele Patienten schon frustriert den Medikationsversuch abgebrochen haben, weil sie keine Wirkung feststellen, oder weil sie unangenehme Wirklücken haben, dabei sind sie einfach von einer unrealistisch langen Wirkdauer ausgegangen. Oder sie steigern die Dosis, wenn sie eigentlich den Einnahmerhythmus hätten verkürzen müssen.
Klassischer Fehler: Kinder mit unretardiertem MPH in die Schule schicken. Wenn dann logischerweise die Wirkung ab der 4. Schulstunde ausbleibt, die Dosis steigern. Dann hat man in der 4. Schulstunde noch immer keine Wirkung, aber einen fetten Rebound. Also ist das Medikament schlecht.
Ritalin Adult wird (im Gegensatz zu Medikinet Adult) für die einmalige Einnahme angepriesen. Ja, es wirkt etwas länger als Medikinet Adult, aber nicht über einen ganzen Tag. Wenn ein Erwachsener dann auf einen sturen Arzt trifft, der ihm nicht zwei Kapseln pro Tag aufschreibt, hat er ein Problem.
Und Elvanse, was tatsächlich deutlich länger wirkt, hat den Ruf teuer zu sein. Ist aber gar nicht so teuer, nur wenn man es fiktiv mit einer Kapsel täglich Ritalin Adult vergleicht.
Hinzu kommt, dass man manchmal auch durch die gute Wirksamkeit Pausen vergisst und „durchpowert“ und dann zB. einen Hungerast oder kognitive Erschöpfung als Medikamentenversagen missdeutet. Dabei will man einfach zu viel, hat aber einfach noch nicht die dafür ausreichende Kondition.
Hat man sich an die Situation gewöhnt und kennt sich besser, macht man dann einfach mal einen Spaziergang, trinkt oder isst was - und arbeitet dann gut weiter.
Wichtig ist daher zunächst, aus dieser Stressspirale herauszukommen und sich nach und nach besser kennenzulernen. Wie und mit welchem Medikament ist dabei eigentlich egal. Später zu wechseln wäre dann kein Problem mehr, zB. im Sinne eines Feintunings oder weil sich die Situation ändert.
@Falschparker
Ich gebe dir da vollkommen recht, denn so war es ja am Anfang bei mir…2x 10mg mit 6-7 Stunden Abstand genommen und Mittags in ein ubglaubliches Loch gefallen, also habe ich morgens erst 20, dann 15mg probiert. Komplett überdreht bin ich dann schlagartig zusammengeklappt, bis ich die zweite Kapsel nahm und dann wieder hoch die Tassen. Liest sich jetzt vielleicht etwas flapsig, aber ich war tatsächlich kurz davor hinzuschmeißen! Die Einstellung in der Reha hat mir sozusagen den Allerwertesten gerettet.
@Hibbelanna
Auch dir gebe ich absolut recht, ohne das „runterkommen“ in der Reha gelernt zu haben, würde ich noch genauso rumzackern wie zuvor…8Std. Schichtmaloche, schnell was Essen, am Haus weiter werkeln, schnell mit dem Hund raus, noch einkaufen gehen, duschen, Abendessen, Fernseh gucken, dabei einschlafen, um 24 Uhr ins Bett, nicht schlafen können, 2Std. Schlaf, ab in die Frühschicht und am nächsten Tag das gleiche Spiel. Hab ich jahrelang so gemacht und bei Spätschicht das Programm eben andersrum und etwas anders, da bin ich dann eben erst um 3 oder 4 morgens ins Bett und um halb neun wieder aufgestanden. Da bringen die besten Tabletten nichts und die habe ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht genommen, irgendwann im Frühjahr bin ich komplett zusammengebrochen. In der Reha bin ich zur Ruhe gekommen, was einige Wochen gedauert hat, am Anfang dachte ich: man, ist das langweilig hier, passiert ja gar nichts! Und genau darum ging es!! Diagnose des Ganzen: chronisches Erschöpfungssyndrom (früher Neurasthenie), Depression, ADHS und Psoriasis…der Kandidat hat 100 Punkte! Natürlich bleiben ADHS und Psoriasis mein weiterer Wegbegleiter, aber ich achte mehr auf mich, nehme mir Auszeiten, spüre in mich rein wie es mir überhaupt geht und wie belastbar ich noch bin. Aktuell betreibe ich wieder mehr Sport, habe einen Antrag für Behinderung gestellt und überlege auf der Arbeit die Stunden zu reduzieren, was bei uns zum Glück geht. Die Schichtarbeit bleibt natürlich, aber war der Arbeitstag anstrengend, ballere ich mich mittags nicht mehr noch zusätzlich zu, sondern tue mir was Gutes und verschiebe den privaten Stress auf leichtere Tage.
Auch ich hatte anfangs das Problem und dachte das MPH erfüllt nicht seinen Zweck, ich schaffe ja nicht mehr wie vorher…ist ja auch klar, es ist ja kein Zaubertrank, die Bremse muss man schon selbst ziehen.
Übrigens geh ich jetzt nicht mehr schnell mit dem Hund raus, sondern lange und zweisame Trainings-Spaziergänge, dem Hundchen tut es gut und mir auch, aktuell lernen wir viel voneinander. Wer die Beziehung ADHSler-Hund kennt, weiß was ich meine…er zwingt mich zur Ruhe und Stabilität, nur dann bekomme ich ein richtig positives Feedback von dem Racker. Umso besser ich beim Laufen funktioniere, umso besser funktioniert er…ohne das Wort „funktionieren“ auf die Goldwaage legen zu wollen, ich denke, ihr wisst was ich meine.
Ich habe unretardiertes MPH nie versucht, bin direkt mit Medikinet adult Retard 10mg eingestiegen.
Ich habe mich auch über Elvanse, ATX, usw. eingelesen, gerade als es mit dem MPH noch nicht so gut klappte, aber ich wollte geduldig sein, gerade aus den oben genannten Gründen. Ich hatte ursprünglich eine Bewilligung für eine Psoriasis Reha, stellte aber einen Antrag auf ADHS Reha, da ich nach der Diagnose ADHS schnell merkte, das dies meine viel größere Baustelle war/ist. Durch das Medikinet schon vor und die Entstressung in der Reha, ist auch meine Psoriasis gut aushaltbar zurückgegangen, somit war es eine gute Entscheidung.
Hallo @MaSc,
ich bin so glücklich darüber, dass ich deinen Artikel gelesen habe. Denn ich bin noch nicht ganz warm geworden, mit allen Technischen Möglichkeiten hier… Da verschlafe ich ganz fix etwas
In welcher Reha warst du`?
Mein Arzt hier in Baden- Württemberg ist da ähnlich beschränkt…
Nein, nur wenn die Dosis zu hoch ist (20mg geht gar nicht) , dann werde ich aggressiv.
Und wenn die Dosis zu niedrig ist, weil ich dann Mühe habe etwas hinzubekommen und nur schwer einem Gespräch folgen kann und keinen roten Faden habe.
Und zum Schluss falle ich in eine so heftige Erschöpfung, dass ich nur noch heulen könnte.
Ich danke Dir daher so sehr!!!
Ich werde das mit dieser Einnahme mal ausprobieren, denn die Medikinet wirken auch bei mir nicht länger wie 4h.
Ich dachte echt, ich verliere den Mut.
Meine Psychiatrein in NRW (diese hatte ich als noch NRW gelebt habe vor 2,5 Jahre) ist 4.5 h entfernt und sie kann mir nicht wirklich helfen. Attentin muss vor Ort ausprobiert werden und es ist Privat. ca. 150€, das kann ich mir auch gerade nicht leisten, weil ich noch in der Ausbildung bin.
Hinzukam noch, dass ich als Quereinsteigerin mit 30 eine Ausbildung zur Bauzeichnerin mache und den Betrieb im letzten Jahr wechseln musste.
Die Ausbildungs-Stelle jetzt ist super, nur dass mir der alte Betrieb kaum was beigebracht hatte, über Baugesuche und weitere wichtige Themen und ich auf einem Stand wie im 1 Lehrjahr stehe…
ich muss Vieles neu lernen …
und der Stress in der Berufsschule hat das Niveau von 3 Lehrjahr…
Und dann noch das Thema mit den Medikamenten…
Hier in Baden- Würtemberg bin ich noch auf keinen kompetenten Facharzt getroffen… Zuerst wirst du immer der Persönlichkeitsstörung zugeordnet oder manche sagen, hats du überhaupt ADHS?
Lass das mal testen… und wenn man so müde und erschöpft ist, glaubt man das für einen Moment und fragt sich, ob man sich die ganze Zeit etwas vor macht…
Dabei kennt man sich… man kennt noch die unerträglichen Erschöpfungen und all die Verzweiflung, welche man durchlebt hat und nach Jahren wieder vergessen hat, weil auch das Teil der ADHS ist…
Danke! Dass ich hier ausschweifen darf …
Ganz liebe Grüße,
Christine
Das freut mich voll für Dich!
Ich habe auch Psoriasis… witzig, dass wir ähnliches haben.
Ich freue mich schon, wenn wieder etwas Ruhe und Konstanz da sein werden.
@MaSc
Aktuelle Beobachtung:
Ich hab vor ca. 1h 10mg Medikinet genommen und es fällt mir super schwer texte zu formulieren (ich brauche ewigkeiten, weil ich ausschweife) und etwas fühlt sich so hin und her gerissen. Die Ruhe fehlt mir um bei einer Sache zu bleiben.
Und dieses Gefühl ist mir bereits bekannt. Immer bei Medikinet -.-
Selbst meiner neuen Tehrapeutin ist das aufgefallen. Wie hat sie´s genannt?
Ich erzähle „Zerfetzt“ von dem was mich beschäftigt.
Und so fühlt es sich auch an.
Die Projekte in der Schule wurden aufgeschoben,
ich kam zu keiner Struktur… und dann diese Müdigkeit…
Das war anders als ich beim Erstgespräch bei Ihr war und Elvanse genommen hatte.
Das war anders bei der Elvanse. Zu doof mit der Ängste…
Aber ich probiere es trotzdem mal aus.
In solchen Momenten ist mir nach heulen… Wie soll ich das mit der Ausbildung schaffen, wenn ich mich so fühle und immer so verduselt bin.
Sooooo jetzt gehts wieder besser.
Ich fühle mich wieder klarer.
Habe eine einen schönen Tag
Lg, Christine
Koffein konsequent komplett weggelassen?
Moin,
nö, aber Gestern gab es definitiv keinen Kaffee und da gab es während der Mittagsphase wieder dieses Überdrehte Männchen in mir, das auf dem Weg wieder vergessen hatte, was es vor einer Minute wollte.
Gegen Abend war das Männchen beruhigter.
Es ist definitiv anderes als mit der Elvanse. Da war ich um einiges ruhiger und zentrierter.
Mir ist auch aufgefallen, dass Magenschmerzen bei der Medikinet Thema waren und gestern Abend wieder aufgetaucht sind.
Auch die juckende Kopfhaut ist schlimmer geworden, während der Wirkungszeit der Medikinet.
Aber ich beobachte das Ganze mal weiter.
Vielleicht werde ich mal auf Concerta wechseln.
Lg,
Christine
Geht mir genauso!
Concerta wirkte immer nur maximal sieben Stunden, statt etwa zwölf.
Seit ich mehr Sport treibe, nochmal gefühlt kürzer