Hallo meine Lieben, ich wurde im Januar mit Adhs diagnostiziert.
Weil ich trotz Burnout und Depressionen mein Leben irgendwie als Alleinerziehende Mutter bewältige, meint mein Therapeut ich habe wohl zusätzlich ein Asperger Syndrom.
Ich habe ihm von meiner Hochsensibilität erzählt, er lächelte nur und meinte ich solle den Test machen.
Habe schon zig Onlinetests gemacht und meine Hochsensibilität wurde bestätigt…nun habe ich den Asperger Test gemacht und muss feststellen, dass sich die Fragen zur Hochsensibilität sehr decken!
Wie soll ich nun darüber denken?
Hi @Flow, bei einer Autismus-Spektrum-Störung gibt es häufig Schwierigkeiten in der Einordnung der Emotionen von Mitmenschen. Bei Hochsensibilität hatte ich das so verstanden, dass das dort sehr gut klappt, den Betroffenen „das Mitfühlen mit Anderen“ allerdings auch sehr belasten kann.
Ich kann mir vorstellen, dass man das Asperger-Syndrom dadurch ganz gut von einer Hochsensibilität abgrenzen könnte. Als Teil der Autismus-Diagnostik wird normalerweise der RMET-Test gemacht, den gibt es auch Online. Der könnte eventuell schonmal Anhaltspunkte für oder gegen das Asperger-Syndrom geben.
Ansonsten habe ich sehr gute Erfahrung mit einem Beratungsgespräch in einem regionalen Autismus-Kompetenz-Zentrum gemacht. Die können keine Diagnose stellen, aber schonmal eine erste Einschätzung geben und ggf. deine Fragen klären.
Alleine durch Online-Tests auf das eine oder andere zu schließen ist leider nicht so einfach.
Viele Grüße, Josh
Danke für deine schnelle Rückmeldung.
Also ich habe eher das Gefühl, dass Hochsensibilität bei meinem Therapeuten nicht so ernst genommen wird.
Ich erlebe irgendwie schon wieder dieselben Erfahrungen wie vor der Adhs Diagnostik.
Zig mal habe ich meine Problematik geschildert und mich unverstanden gefühlt, denn Adhs ist ja bis heute noch in vielen Arztköpfen eine Kinderkrankheit.
Selbst meine Hausärztin glaubt trotz Diagnostik nicht an Adhs.
Mir wurde schon von tausend Seiten bescheinigt, dass ich feinfühlig bin…es ist immer so…ich muss Beweise bringen…mach’ ich auch…bin gut in recherchieren, aber warum bitteschön ist nach jahrelangen Forschungen Adhs immernoch ein Neuland?
Finde ich echt erschreckend.
Also wie meine Therapeutin mal zu mir meinte, man weiß ja heute noch gar nicht was es im Bereich Hochsensibilität, ASS und ADHS alles so gibt.
Sie sieht sich selber als Hochsensibel an und auch andere Patienten von ihr auch.
Nichts von alle dem schließt das andere aus. Hochsensibilität ist einfach nicht definiert und steht nicht im ICD etc. Ich hab aber auch schon mit einer die selber Psychotherapeutin ist, gesprochen die sich selber auch als hochsenibel sieht.
Was Deine Hausärztin über ADHS denkt ist erstmal völlig egal. Die brauchst Du dafür nicht.
Blockzitatbin gut in recherchieren, aber warum bitteschön ist nach jahrelangen Forschungen Adhs immernoch ein Neuland?
Finde ich echt erschreckend.
Das geht uns allen so. Du wirst noch viele solcher Momente haben und auch viel noch von anderen hören
Ja, ich habe einiges gelesen. Das Forum ist wirklich sehr gut aufgestellt und informativ. Ohne diese Hintergrundinfos wäre ich schon verzweifelt.
Mit dem Thema Hochsensibilität war ich eigentlich schon fertig, aber nun heißt es bei ASS Hyperempathie und wiederum heißt es oft bei Adhs, dass Hochsensibilität ein Bestandteil des Syndroms sei.
Ja das kann ich für mich als ADHSler bestätigen.
Auch kenne ich eine Autistin die sich selber als Hochsensibel sieht.
Das hat bei uns (ADHSlern) eben auch mit der Reizfilter „Schwäche“ im präfrontalem Kortex zu tun.
Auch ist es so, dass ich Empfindungen (leider vornehmlich negative) subjektiv um ein Vielfaches stärker wahrnehme.
Viele kennen es auch, dass sie Emotionen (traurige z.B.) Anderer aufnehmen und, zum Teil noch stärker, selber fühlen.
Du könntest auch mal nach dem Stichwort Rejection Sensitiv Dysphoria googlen. Vllt sagt Dir das Ganze was
Also Du siehst, Du bist nicht alleine liebe/lieber Flow…
Ich weiß nicht ob ich, für mich bei mir, Hochsensibilität, als etwas eigenes einzelnes Eigenständiges herausstellen würde oder es eher dem ADHS zuschreiben würde.
Wie meine Therapeutin meinte wir wissen ja noch so vieles nicht, was da alles in der Richtung unterwegs ist
Ich bin nun total durch den Wind!
Ich recherchiere bis zum geht nicht mehr, aber nun habe ich mittlerweile schon ne Reizüberflutung.
Weil einige Beschreibungen irgendwie zu vielen psychischen Störungen passen.
Wie hält die Hochsensibilität bei Ass…da wird sie Hypersensivität genannt.
Ich habe einfach Angst, dass alles dem Masking zuzuschreiben ist. Irgendwie ne Identitätskrise. Aber ich habe doch Mitgefühl. Kann doch keine Einbildung sein.
Vor 10 Jahren bei meinem 1.Burnout, wurde eine ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung festgestellt. Hat keiner mit mir thematisiert, ich habe es durch Zufall herausgefunden,weil ich die Icd Nummer recherchiert habe.
Ich denke,dass ist rejection sensivity…Angst vor Ablehnung und Kritik.
Ich denke dass eins der wesentlichen Probleme ist, dass dann irgendwelche Diagnosen rausgehauen werden und gut ist.
Warum das so ist und was das im einzelnen bedeutet wird dann gerne ignoriert.
Nach dem Motto „sieh zu wie du klar kommst aber lass mich damit in Ruhe“.
So kommt es mir zumindest vor.
Der Form halber:
Hast du aktuell therapeutische Unterstützung?
Ja, nach Bedarf. Mein Therapeut will herausfinden, ob nicht Asperger noch hinzukäme, weil ich mein Leben in seinen Augen zu gut hinbekommen hätte…also mit ADHS.
Ich soll mir jetzt das Buch von Ludger Tebartz Van Elst ADHS und Autismus…kaufen um zu sehen,ob ich mich dort wieder finde.
Ich wollte dir noch zurück geschrieben haben…ich nehme seit Montag wieder 5mg Elvanse…es geht mir gut.
Den abgehobenen „geistlichen“ aus Limburg?
Der wegen diverser Geschichten in der Kritik stand?
Der hatte doch den Limburger Dom zu seinem persönlichen Luxuspalast umbauen lassen…
Das freut mich sehr zu lesen
Werde mich jetzt im übrigen auch mal in die Richtung ASS Diagnose Schlau machen, da ich bei mir zumindest einen ordentlichen Einschlag vermute (50% non responder und massive Nebenwirkungen auf MPH usw).
Wäre zumindest eine Erklärung dafür.
Aber vorher / parallel sämtliche anderen Baustellen angehen
Denkst du dass du dir das Buch holen willst?
Hi, ja ich kaufe das Buch…auch wenn es 38€ kostet🙄.
Ich kann mir auch vorstellen Aspergerzüge zu haben, ich muss es einfach genau wissen, sonst lässt mich das Gedankenkarussell nicht los.
Ich war gestern in der Stadtbücherei,habe auf gute Lektüre diesbezüglich gehofft, aber Katastrophe… armselig bestückt und überhaupt nicht aktuell.
Vielleicht schaue ich mir doch die Kritiken mal genauer an, Danke.
Naja wenn es sich dabei um genau jenen geistlichen handelt, dann wird das was du findest vermutlich nicht im Zusammenhang mit dem Buch stehen sondern mit seiner Funktion in der Kirche.
Ist auch schon einige Jahre her.
Ist aber das erste was mir bei dem Namen einfällt
Hätte mich ehrlich gesagt auch sehr gewundert.
Sowas findest du eher in Richtung Universitäten usw …
Und nicht in Büchereien von der Stadt oder Gemeinde. Und schon gar nicht aktuelles
Also, ich habe die Leseprobe von 30 Seiten gelesen, war bis dahin sehr wertschätzend gegenüber psychischen Störungen geschrieben.
Aber was soll ich sagen, manchmal klammert man sich an jedem Strohhalm.
Ich will einfach verstehen. Mich besser kennenlernen.
In meiner Familie will keiner was von dieser Thematik hören…Mal gibt es ein wenig Verständnis, dann muss aber auch wieder gut sein🙃
@Flow Keine Hochschule/Uni in der Nähe? Ich habe einen Bibliotheksausweis für die FH in der Nähe (als „Privatperson“) - wenn es dort nix gibt kann man einiges via Fernleihe bestellen - und das alles kostenlos.
Das Verständnis gegenüber „nur“ Adhs’lern* scheint mir persönlich in der Bevölkerung tatsächlich irgendwie grösser zu sein als wenn dann das Thema Autismus eventuell mit ins Spiel kommt, da möchte man sich dann anscheinend doch lieber etwas stärker dagegen abgrenzen.
Vielleicht so im Stil "Okay Adhs’ler* sind zwar schon irgendwie „strange“, aber irgendwie gerade noch irgendwie im „normalen Rahmen“, da anscheinend viele denken das wir doch ALLE irgendwie Adhs’ler * sein könnten.
Aber Autismus, dass ist wirklich irgendwie schon was anderes, damit möchte sich wahrscheinlich und ehrlich gesagt dann doch lieber nicht „jeder*“ so gerne identifizieren müssen, davon grenzen sich wahrscheinlich dann doch viele Menschen lieber irgendwie ab.
Irgendwie traurig, aber anscheinend weiter verbreitet als man das vielleicht selbst denkt oder wahr haben möchte.
Ich beschäftige mich auch gerade sehr stark mit Autismus, da die Medikation mit Medikinet adult bei mir anfangs geholfen hat, aber mittlerweile stelle ich gar keine Wirkung mehr fest
Von daher: Danke für den Buch-Tipp!
@ZappelPhilipp Der Autor ist übrigens der Bruder des bekannten Bischofs…