ADHS und das Autofahren - eure Erfahrungen?

Hi Leute,

ich wollte fragen, was sind denn ihre Erfahrungen mit Autofahren?

Ich mache gerade Führerschein, und habe das Gefühl, dass ich voll dafür ungeeignet bin. Je mehr Fahrstunden ich mach’ , desto mehr unzufrieden der Fahrlehrer ist. Ich bin einfach fast immer total abgelenkt und kann viele Sachen nicht merken. Ich habe 8 Stunden gemacht, gefühlt ohne Fortschritt (Fahren kann ich, aber alles was die Konzentration angeht - wird nicht besser). Therapeutin meinte, ich soll mich entweder für meine Ausbildung entscheiden oder für Führerschein. Es sei so dass 2 Dinge auf einmal für mich zu viele sind, als ob ich als Diabetiker jeden Tag Kuchen essen würde.

Was meint ihr?

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Was sollen wir denn da sagen?

Wir kennen dich nicht. Wir haben dich persönlich nicht erlebt, aber wenn ein Therapeut so etwas äußert, ist es wohl klar, daß du mal in dich gehen mußt und ganz ehrlich für dich reflektieren mußt, ob dem so ist, was die Therapeutin, die dich deutlich besser einschätzen kann sagt.

Was hat sie dazu veranlaß zu dieser Einschätzung? Kannst du aktiv etwas daran ändern? Wieviel Einsatz wärst du dann bereit zu investieren um etwas zu verändern?

Diese Fragen solltest du dir selbst ehrlich beantworten und dann mit der Antwort dann ehrlich für dich entscheiden.

Ohne, daß du was änderst, ganz gleich ob Trainings, Medikamente etc. scheint es dir laut deiner Schilderungen ja nicht zu gelingen, also mußt du entscheiden welchen nächsten Schritt du beteit bist zu gehen.

Wie gesagt, daß mußt du mit dir selbst überdenken und für dich selbst entscheiden

Mir war Autofahren auch immer zu viel.
Zu viele Dinge auf die man gleichzeitig achten muss - und zu viele Dinge, auf die man nicht achten sollte, damit man sich auf die Straße konzentriert.
Totale Überforderung.

Ich bin oft auch abgeschweift und war gar nicht richtig anwesend und bei der Sache. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass ich andere und mich einer Gefahr aussetze.

Bin seit ich 21 bin kein Auto mehr gefahren. Hat mir nie Spaß gemacht.

(Meine Diagnose habe ich aber erst seit ich 27 bin)

Aber ob das nun am ADHS liegt oder ich einfach von Anfang an maßlos überfordert war, kann ich nicht sagen. Ich wollte auch nie einen Führerschein, aber mein Bruder hat darauf gedrängt.

Vielleicht würde mir Automatik mehr Spaß machen, weil ich bisher nur Schalter kenne. Aber ich brauch es nicht und juckt mich auch nicht. :woman_shrugging:t2:

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Hi @Denis

Wie läuft es denn in der Ausbildung? Kommst Du da gut klar? Hast Du Stress?
Kann schon sein, dass Deine Therapeutin Recht hat und Führerschein + Ausbildung zu viel ist.

Nimmst Du Medis?
Hab gelesen, dass Du mit Elvanse nicht klar kamst und es abgesetzt hast. Hattest Du schon mal Methylphenidat probiert?

ADHSler haben eine andere Lernkurve als neurotypische Menschen. Für ADHSler ist es durchaus normal, dass es am Anfang keinen spürbaren Fortschritt beim Lernen gibt und man immer wieder die selben Fehler macht - nicht nur beim Autofahren. Wenn man sich da durch kämpft, kommt irgendwann der Punkt, an dem es „Klick“ macht - weil das Hirn die zusammenhanglosen Puzzleteile endlich zusammensetzen konnte.

Schau mal hier (ab 18:44):
ADHS im Berufsumfeld - Referat (youtube.com)

Autofahren ist sehr komplex - die Technik im Auto bedienen, Verkehr vorne beobachten, auf Verkehrsschilder, Ampeln, andere Verkehrsteilnehmer, Straßenzustand usw. achten, dabei die eigene Geschwindigkeit im Blick haben und immer wieder anpassen, den rückwärtigen Verkehr regelmäßig in den Spiegeln checken, trotzdem in der eigenen Fahrspur bleiben und dabei nicht vergessen, wohin man will…

Das ist eine Herausforderung für ein ADHS-Gehirn. Diese Herausforderung zu meistern, gelingt einigen besser und anderen schlechter. Falls Deine Ausbildung gerade viele Hirn-Kapazitäten frisst, dann ist evl. im Moment wirklich nicht genug übrig für den Führerschein.

Weiß der Fahrlehrer eigentlich, dass Du ADHS hast? Vielleicht könntest Du noch ein paar Stunden auf dem Übungsplatz machen, damit Du Dich ans Auto gewöhnst und die ganzen „technischen“ Abläufe (Gas geben, Bremsen, Schalten, Blinken, Scheibenwischer…) so verinnerlichst, dass Du nicht mehr drüber nachdenken musst. Du solltest durchaus einplanen, dass Du mehr Fahrstunden brauchst als Menschen ohne ADHS.

Für mich ist z.B. jedes neue/andere Auto eine Herausforderung - weil die ganzen Knöpfe, Schalter usw. nicht genau da sind, wo sie in meinem Auto sind. Ich merke sofort, dass selbst solche Kleinigkeiten bei mir Aufmerksamkeit abziehen, die dann für alles andere beim Fahren fehlt und fahre mit „fremden“ Autos viel unsicherer.

Und mit ADHS-Medis fahre ich generell deutlich entspannter und sicherer.

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Moin,

danke für die Antwort.
Also mit der Ausbildung läuft es tatsächlich super, Programmieren macht Spaß. Solche logische oder mathematische Sachen kann ich sofort merken.

Ja, ich nehme medis ein, aber dieses mal Elvanse mit Venlafaxin. Ich bin gefühlt total entspannt und ruhig, ich merke tatsächlich gar keine Stimulation oder so, bin aber fokussiert und habe quasi mehr Energie. Also mit Medis passt jetzt.

Selbst das Fahren ist kein Problem, ich kann das. Das Problem ist, ich kann nicht alles auf einmal merken (warum auch immer :sweat_smile:). Und ich mach deshalb immer dieselbe komische Fehler wie Blinker vergessen, oder Absichern, oder auch Bogen zu lang beim Lenken. Ich mach das nach der Arbeit, das ist auch der Punkt:) Anders geht nicht.

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Ich hab auch total viele Stunden gebraucht und danach mit dem Auto meiner Eltern fast jeden Tag für 3 Jahre gefahren. Wenn man das erstmal drin hat und die Straßen komplett kennt, dann ist das ganz spaßig und leicht auf noch mehr Dinge zu achten.

Seit fast 20 Jahren hab ich kein Auto, aber fahre trotzdem gern. Wenn ich Mietautos habe für Urlaub oder Feiertage, dann kann ich mich daran mittlerweile auch total schnell gewöhnen, auch wenn es nicht VW ist, wie in der Fahrschule oder bei meinen Eltern. Aber Automatik ist wirklich sehr viel entspannter!

Auch ohne Medikamente bin ich letztes Mal an einem Tag 9 h gefahren, weil mein Mann nicht gern fährt. Er wacht aber über mich und muss mir sagen, wo ich abbiegen muss usw.
Ich finde das so toll und spannend, dass es ganz gut funktioniert. Weil ich so selten fahre und dann auf neuen Wegen, mache ich manchmal blöde Fehler. Besonders wenn ich alleine fahre, biege ich oft falsch ab, weil ich es entweder verpasse oder zu früh abbiege, Google maps. Manchmal bremse ich ruppig an Ampeln, aber hatte nie einen Auffahrunfall oder sowas. Ich hatte beim Parken oder langsam fahren schon paar mal das Auto meiner Eltern an Mäuerchen zerkratzt und einmal blöd überholt und weil jemand vor mir stark gebremst hat, bin ich auf Nässe und Blättern in den Graben gerutscht. Einmal ist ein Kind auf die Straße gerannt, war nichts Schlimmes passiert und ich denke, ich hab da nichts falsch gemacht, was irgendwie mit ADHS in Verbindung gebracht werden kann.

Ich denk das ist total im Rahmen, wenn man einfach nur viele Stunden hat und nach der Prüfung erst so richtig sich gewöhnt an die Situation und es immer leichter wird.

Nach einem Arbeitstag oder Schultag fahren, ist vielleicht nicht das allerbeste. Aber wenn es nicht anders geht, was soll man da machen. Vielleicht im Urlaub/Ferien jeden Tag Stunden nehmen?

Ist natürlich super teuer. Ich weiß nicht, ob ich damals übern Tisch gezogen wurde, andere haben mir erzählt sie hatten die Hälfte und manche nur ein Drittel bezahlt. Hafen natürlich weniger Stunden. Mein Fahrlehrer wollte mich erst zur Prüfung lassen, wenn ich wirklich sicher bestehe, mache er wohl bei allen so. :woman_shrugging:
Ich hab auch bestanden, obwohl er behauptet hat, ich hätte irgendwo einen Fahrradfahrer übersehen. Wenn der Prüfer das nicht gesehen hat, kann es ja nicht so wichtig gewesen sein. :grimacing::face_with_peeking_eye:

Lernen ist halt anstehend, dauert länger, man wird ständig verbessert/kritisiert, alle anderen Fahrer beobachten einen und teurer ist es auch noch. Aber wenn es einem das wert ist, dann einfach weiter machen! :smile:

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Das passiert halt. :man_shrugging: Auch Leuten ohne ADHS. Deswegen machst du ja Fahrschule, um das zu lernen.

Ich habs geschafft, den Fahrschulwagen platt zu fahren - einschließlich Delle in der Felge :adxs_tuete: Unübersichtliche Baustelle in der Stadt - ich war etwas flott unterwegs - Fahrlehrer sagt was - ich total abgelenkt und rumms - knallte das Vorderrad an den Bordstein.

Aber hey, so konnte ich direkt praktisch lernen, wie man ein Rad wechselt. :clown_face:

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Vielleicht lesenswert: AD(H)S und kein Führerschein

U.a. zu Automatik, wenn (und weil) Automatisierung schwer fällt.

Gibt auch noch andere Threads (und viele hier, die dasselbe Problem hatten.)

Beim 20. Thread zum gleichen Thema werden @Nelumba_Nucifera Lumbi und ich darin final ausdiskutieren, wer von uns beiden mehr Fahrstunden hatte.

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Und wenn der Fahrlehrer nicht passend , dann Fahrlehrer wechseln. Mit ADHS brauch man jemanden mit unendlich viel Geduld

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Ich hoffe ich habs nicht überlesen, aber weiß der Fahrlehrer eigentlich um die ADHS Problemchen?

Wenn da die RSD reinkickt, weil man (vielleicht tatsächlich / vielleicht auch fälschlicherweise) durch die feinen ADHS Antennchen wahrnimmt, dass der Fahrlehrer gefrustet ist, macht es alles nur noch schlimmer.

Ich hatte anfangs an Kreuzungen im Trubel gerne mal Blinker und Scheibenwischer verwechselt und dann noch die Karre abgewürgt - mehrmals, damit es sich auch lohnt.

Ein offenes Gespräch könnte unnötigen Druck rausnehmen und wer weiß, vielleicht hat der Fahrlehrer sogar Ideen, die dir helfen könnten :man_shrugging:


Beispiel Dialog

Szene: Der Fahrschüler*innenennenen spricht vor oder nach einer Fahrstunde mit dem Fahrlehrer.

Fahrschüler*innenennenen:

„Herr/Frau [Name des Fahrlehrers], ich wollte kurz etwas mit Ihnen besprechen. Ich merke, dass ich in den Fahrstunden oft Dinge vergesse oder Fehler mache, die mich selbst frustrieren – und vielleicht auch Sie. Mir ist es wichtig, das anzusprechen, weil ich wirklich mein Bestes geben will.“

Fahrlehrer:

„Okay, was genau meinen Sie?“

Fahrschüler*innenennenen:

„Ich habe ADHS, das bedeutet, dass meine Konzentration manchmal unberechenbar ist. Es kann sein, dass ich mich voll auf eine Sache fokussiere und dabei eine andere plötzlich vergesse – wie das Blinken oder das Schauen in den Spiegel. Das ist keine Absicht, und es heißt auch nicht, dass ich es nicht lernen kann. Es bedeutet nur, dass mein Gehirn Informationen manchmal anders verarbeitet. Ich arbeite daran, aber ich merke, dass es mir schwerer fällt als anderen.“

Fahrlehrer:

(nickt nachdenklich) „Ah, verstehe… das erklärt einiges. Ich habe mich manchmal gewundert, weil Sie ja eigentlich wissen, was zu tun ist.“

Fahrschüler*innenennenen:

(erleichtert, aber vorsichtig) „Genau. Und ich nehme mir Kritik sehr zu Herzen, vielleicht mehr als andere. Wenn ich das Gefühl habe, dass jemand frustriert mit mir ist, dann beschäftigt mich das total – und das macht es mir noch schwerer, mich zu konzentrieren. Ich weiß, dass Fehler dazugehören, aber ich wollte einfach offen damit umgehen und fragen, ob wir vielleicht gemeinsam Strategien finden können, damit ich mich besser an Abläufe erinnere.“

Fahrlehrer:

„Okay… haben Sie denn eine Idee, was helfen könnte?“

Fahrschüler*innenennenen:

„Ja, ich habe gemerkt, dass ich mit visuellen oder akustischen Erinnerungen besser arbeite. Vielleicht könnten wir feste Stichworte oder kleine Rituale einbauen, die mir helfen, mich an bestimmte Abläufe zu erinnern? Oder vielleicht könnte ich mir bestimmte Merksätze vorher laut vorsagen? Ich bin offen für Vorschläge.“

Fahrlehrer:

(überlegt kurz) „Hm, das klingt machbar. Vielleicht könnten wir mit klaren Checklisten arbeiten. Bevor Sie abbiegen, sagen Sie sich innerlich drei Schritte: ‘Spiegel, Blinker, Schulterblick’. Und wenn Sie merken, dass Sie sich verzetteln, sage ich das nochmal laut mit Ihnen. Wäre das hilfreich?“

Fahrschüler*innenennenen:

(erleichtert) „Ja, das klingt super! Und wenn ich mich doch mal verhaspele, dann liegt es nicht daran, dass ich nicht aufpassen will, sondern einfach an meinem Gehirn. Ich bin aber bereit, mich reinzuhängen.“

Fahrlehrer:

(lächelt leicht) „Na klar. Wir kriegen das hin. Ich passe meine Anweisungen einfach etwas an. Wenn ich mal genervt klang, tut mir das leid – ich wusste einfach nicht, warum das passiert. Aber jetzt verstehe ich es besser.“

Fahrschüler*innenennenen:

(spürbar erleichtert) „Danke, das bedeutet mir echt viel. Ich will ja gut fahren lernen, und wenn wir zusammen eine Strategie haben, hilft mir das sehr.“


Warum könnte dieses Gespräch funktionieren?

  • Der Fahrschüler*innenennenen eröffnet das Gespräch selbstbewusst, ohne sich kleinzumachen.

  • Er erklärt ADHS, ohne sich zu rechtfertigen oder zu entschuldigen.

  • Er benennt direkt die Angst vor Kritik, um Missverständnisse zu vermeiden.

  • Er bringt eigene Lösungsvorschläge ein und ermutigt den Fahrlehrer, mitzudenken.

  • Er schließt das Gespräch positiv und motiviert ab.

Dieses Vorgehen schafft Verständnis, reduziert mögliche Frustration des Fahrlehrers und ermöglicht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.


Wie man seinen Fokus lenkt 👇🏼

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Ich benötige grade eher ne Fahrstunde raus aus meinem Bett und weg vom Smartphone.:hear_no_evil_monkey::see_no_evil_monkey::sweat_smile:

Dann los jetzt. Ich komme sonst gleich mit dem kalten Waschlappen und dann fühlt sich das an wie Waschanlage im Cabrio. 5, 4, 3, 2, … und los wie eine Rakete.

Halb verschlafen. Trotzdem da. Da ist Lumbi Antifa.

Los jetzt. Die Kehrsportgruppe zählt auf Dich. Ich logge mich jetzt auch aus.

Und jetzt springe ich raus bevor mich Dette kalte Waschlappen erwischt :sweat_smile:

Das kann dem Fahrschullehrer doch egal sein? Er muss doch sowieso den ganzen Tag auf unterschiedliche Menschen eingehen und sie dazu bringen nichts zu vergessen. Auch wenn er die Ursache nicht kennt, muss er irgendwie damit umgehen. Gibt ja auch Leute, die einfach vor lauter Angst die Hälfte vergessen.

Klar kann es ihm egal sein.
Es kann mir aber auch egal sein, dass er es weiß.
Wenn er dann vielleicht sogar mehr Verständnis entwickelt oder Hilfe gibt - subbi…

Man kann ja auch einfach sagen, dass man allgemein Probleme mit XYZ hat, aber ohne so ein Gespräch bliebe die Situation unverändert. Es wäre also eine Chance.

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Ich verstehe, was du meinst.
Ich frage mich nur, ob der Fahrlehrer die Probleme nicht schon direkt merkt und schon direkt drauf eingeht. Ist es nicht sein Job genau das zu tun?

Inwiefern würde die Ursache die Lösung überhaupt verändern, wenn der Fahrlehrer sowieso schon alle seine Tricks angewendet, die er für schwierige/langsame/vergessliche… Schüler hat?

Ich kenne den Fahrlehrer nicht und weiß nicht, inwieweit er alles Tricks aus seiner Kiste angewendet hat :smile:

Ich kann mir aber mit ein oder zwei Sätzen und dem Hilfegesuch diesen RSD Druck eventuell rausnehmen und den Fahrlehrer zum Nachdenken anregen, wie ich es in einer Therapie auch machen müsste, weil mir der Therapeut meist auch nur vor den Kopp gucken kann.

Geht er nicht drauf ein - schade.

Geht er aber drauf ein und ich fühle mich als Fahrschüler bei einem Fehler nicht mehr gleich wie ein Vollhorst und als würde ich den Fahrlehrer enttäuschen → bessere Chancen.

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Mein Fahrlehrer war auch oft frustriert, weil ich immer die Abfahrten und das Abbiegen an Kreuzungen verpasst habe. Bei der Nachtfahrt bin ich an 3, in Worten DREI, Stellen zum Abbiegen vorbei gefahren, ich meine, da hat er die Geduld verloren und wollte selber nach Hause fahren. Als ich mal zu langsam unterwegs war hat er an einer Kreuzung dann selber aufs Gas getreten und ich konnte dann nur noch mit Mühe das Auto nach links lenken um nicht gegenüber in die Wiese zu fahren. Alles nicht so ganz professionell, aber zumindest war er ansonsten ok.
Also ja, das Problem der Fahrschule kenne ich auch… Damals war ich mir natürlich keiner Schuld bewusst und habe immer groß und breit erklärt, WARUM ich jetzt irgendwas nicht richtig gemacht habe. Von ADHS wusste ich damals noch nichts.
Mein Mann behauptet, ich würde beim Fahren oft nicht da hin schauen, wo ich hin fahre. Ich nenne das Spiegelarbeit und Verkehrsbeobachtung. Interpretantionssache :grimacing:
Ich fahre aber z.B. nicht in Großstädte. Wenn ich manchmal Videos von Fahrlehrern in Großstädten gesehen habe, war ich schon beim Zuschauen überfordert!

Ob du die Fahrschule weiter machen solltest oder nicht? Keine Ahnung, ich kenne dich nicht und weiß nicht, wie unsicher du in der Realität bist.
Vielleicht gibt es einen guten Fahrsimulator? Könnte erstmal günstiger sein als die doppelte Anzahl Fahrstunden zu benötigen.

Hi,

hier gab es ja schon viele gute Ideen.

Ich habe damals den Fahrlehrer gewechselt. Es hat einfach nicht gepasst. Er hat mich total unruhig gemacht. Ich fühlte mich gar nicht sicher und hatte das Gefühl, ich mache gar keine Fortschritte. Ich hatte damals noch keine Diagnose.

Ich habe dann die Fahrschule gewechselt und der Lehrer war echt einfühlsam und hat mir viel Selbstvertrauen gegeben und dann klappte es auch.

Es hat ein paar Stunden mehr gebraucht, als der Durchschnitt, aber dann war ich auch sicher für die Prüfung.

Viel Glück!

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Also ich hab meinen Führerschein nun seit 18 Jahren und kenne Momente, in denen ich auch einen großen Bogen um das Auto gemacht habe. Einfach, weil ich das Gefühl hatte, zu unkonzentriert zu sein. Und ständig Angst hatte irgendwas oder irgendwen zu übersehen und umzufahren.

Aber ich habe auch gemerkt, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war, von manuell auf Automatik umzusteigen.

Ich würde nie wieder ein manuelles Getriebe fahren, weil es so viele Ressourcen schont, wenn man Automatik hat. Deshalb würde ich dir ganz unabhängig vom Rest ans Herz legen deinen Führerschein mit einem Automatik zu machen. Dann darfst du zwar auch nur das fahren und ja, Automatik Autos sind teurer in der Anschaffung.
Aber glaube mir, das ist es wert.

Den Tipp kann ich generell an alle Betroffenen weitergeben.
Ich war früher viel zu stolz. Bin dann auf so Dumme Ammenmärchen reingefallen wie „mit Automatik kann man nicht sportlich fahren“ und so.
Alles bullshit.
Wer es sportlich will, den kann ich die Motoren von bmw / Mini empfehlen. Manche Opel haben auch noch sportliches Getriebe, kann aber nur für die alten Autos sprechen. (Astra G, sowas). Volvo fand ich auch gut.
Nicht sooo gut fand ich VW und Mercedes aber das ist unterm Strich sowieso Geschmacksache.

Und auch spritsparend fahren ist kein Problem mit Automatik.

Aber man schont unglaublich seine Nerven im Verkehr. Allein, weil die meisten Automatik eine berganfahrassistenz haben. Geschweige vom rumrühren bei stop and go und Kreisverkehr und so… also ehrlich. Tut euch manuell nicht an, wenn ihr eine Wahl habt. (Das entsprechende Geld, um zu wechseln).

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