Ich hoffe ich habs nicht überlesen, aber weiß der Fahrlehrer eigentlich um die ADHS Problemchen?
Wenn da die RSD reinkickt, weil man (vielleicht tatsächlich / vielleicht auch fälschlicherweise) durch die feinen ADHS Antennchen wahrnimmt, dass der Fahrlehrer gefrustet ist, macht es alles nur noch schlimmer.
Ich hatte anfangs an Kreuzungen im Trubel gerne mal Blinker und Scheibenwischer verwechselt und dann noch die Karre abgewürgt - mehrmals, damit es sich auch lohnt.
Ein offenes Gespräch könnte unnötigen Druck rausnehmen und wer weiß, vielleicht hat der Fahrlehrer sogar Ideen, die dir helfen könnten 
Beispiel Dialog
Szene: Der Fahrschüler*innenennenen spricht vor oder nach einer Fahrstunde mit dem Fahrlehrer.
Fahrschüler*innenennenen:
„Herr/Frau [Name des Fahrlehrers], ich wollte kurz etwas mit Ihnen besprechen. Ich merke, dass ich in den Fahrstunden oft Dinge vergesse oder Fehler mache, die mich selbst frustrieren – und vielleicht auch Sie. Mir ist es wichtig, das anzusprechen, weil ich wirklich mein Bestes geben will.“
Fahrlehrer:
„Okay, was genau meinen Sie?“
Fahrschüler*innenennenen:
„Ich habe ADHS, das bedeutet, dass meine Konzentration manchmal unberechenbar ist. Es kann sein, dass ich mich voll auf eine Sache fokussiere und dabei eine andere plötzlich vergesse – wie das Blinken oder das Schauen in den Spiegel. Das ist keine Absicht, und es heißt auch nicht, dass ich es nicht lernen kann. Es bedeutet nur, dass mein Gehirn Informationen manchmal anders verarbeitet. Ich arbeite daran, aber ich merke, dass es mir schwerer fällt als anderen.“
Fahrlehrer:
(nickt nachdenklich) „Ah, verstehe… das erklärt einiges. Ich habe mich manchmal gewundert, weil Sie ja eigentlich wissen, was zu tun ist.“
Fahrschüler*innenennenen:
(erleichtert, aber vorsichtig) „Genau. Und ich nehme mir Kritik sehr zu Herzen, vielleicht mehr als andere. Wenn ich das Gefühl habe, dass jemand frustriert mit mir ist, dann beschäftigt mich das total – und das macht es mir noch schwerer, mich zu konzentrieren. Ich weiß, dass Fehler dazugehören, aber ich wollte einfach offen damit umgehen und fragen, ob wir vielleicht gemeinsam Strategien finden können, damit ich mich besser an Abläufe erinnere.“
Fahrlehrer:
„Okay… haben Sie denn eine Idee, was helfen könnte?“
Fahrschüler*innenennenen:
„Ja, ich habe gemerkt, dass ich mit visuellen oder akustischen Erinnerungen besser arbeite. Vielleicht könnten wir feste Stichworte oder kleine Rituale einbauen, die mir helfen, mich an bestimmte Abläufe zu erinnern? Oder vielleicht könnte ich mir bestimmte Merksätze vorher laut vorsagen? Ich bin offen für Vorschläge.“
Fahrlehrer:
(überlegt kurz) „Hm, das klingt machbar. Vielleicht könnten wir mit klaren Checklisten arbeiten. Bevor Sie abbiegen, sagen Sie sich innerlich drei Schritte: ‘Spiegel, Blinker, Schulterblick’. Und wenn Sie merken, dass Sie sich verzetteln, sage ich das nochmal laut mit Ihnen. Wäre das hilfreich?“
Fahrschüler*innenennenen:
(erleichtert) „Ja, das klingt super! Und wenn ich mich doch mal verhaspele, dann liegt es nicht daran, dass ich nicht aufpassen will, sondern einfach an meinem Gehirn. Ich bin aber bereit, mich reinzuhängen.“
Fahrlehrer:
(lächelt leicht) „Na klar. Wir kriegen das hin. Ich passe meine Anweisungen einfach etwas an. Wenn ich mal genervt klang, tut mir das leid – ich wusste einfach nicht, warum das passiert. Aber jetzt verstehe ich es besser.“
Fahrschüler*innenennenen:
(spürbar erleichtert) „Danke, das bedeutet mir echt viel. Ich will ja gut fahren lernen, und wenn wir zusammen eine Strategie haben, hilft mir das sehr.“
Warum könnte dieses Gespräch funktionieren?
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Der Fahrschüler*innenennenen eröffnet das Gespräch selbstbewusst, ohne sich kleinzumachen.
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Er erklärt ADHS, ohne sich zu rechtfertigen oder zu entschuldigen.
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Er benennt direkt die Angst vor Kritik, um Missverständnisse zu vermeiden.
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Er bringt eigene Lösungsvorschläge ein und ermutigt den Fahrlehrer, mitzudenken.
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Er schließt das Gespräch positiv und motiviert ab.
Dieses Vorgehen schafft Verständnis, reduziert mögliche Frustration des Fahrlehrers und ermöglicht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Wie man seinen Fokus lenkt 👇🏼