ADHS und Hochbegabung, ADHS oder Hochbegabung

Ich kenne so viele Leute, die ihre Intelligenz in der Schule vor Allem dadurch zum Ausdruck gebracht haben, dass sie sie nicht zum Ausdruck gebracht haben, um nicht anzuecken. Damit war am Ende natürlich niemandem geholfen.

Ich nicht. Ich war zwar auch ziemlich intelligent, aber darauf bin ich einfach nicht gekommen. Ich war auch nie ganz überzeugt von meiner Intelligenz. Entweder dachte ich, wenn alle anderen etwas anders sehen, ist da vielleicht was dran, oder ich habe mich so in Hinterfragungen und Hinter-Hinterfragungen verstrickt, das am Ende gar nichts dabei rauskam.

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Das interessiert mich tatsächlich näher :slight_smile:

Du meinst Literaturnachweise? :melting_face:
Du wirst lachen, aber seit ich ab frühen Abend dann endlich Zeit hatte und mit Anlauf in das Rabbit Hole sprang (wenn ich schon Nachweise finden will, dann ordentliche), komme ich vom Hundertste ins Tausendste (Wikipedia-Artikel :clown_face:, verlinkte Artikel in diversen threads hier, spontanen Mensa-Quiz online, zig offene Tabs von pubmed und Co., digitale mindmaps…) und übrig bleiben nun hords of chaos (und ebendieser Ohrwurm).
Evtl. bring ich gleich spontan Ordnung in das Ganze oder ich berichte morgen.

Was konkret interessiert dich näher?
Damit ich da ein bisschen präziser liefern kann, evtl (will es nicht jinxen).

**Edit: Hab die Abendstunden mit viel Spaß verbracht, keine Sorge, du halst mir nichts auf, jsyk.

Das mit dem Ferieneffekt/das Sommervergessen und dem Effekt von Medikation.

Ich hatte meinen Test direkt nach 2 Wochen Urlaub, ohne Medikamente und habe einen Prozentrang von 96 %.

Vielleicht geht da ja noch was.
Ich habe das immer eher für Blödsinn gehalten, aber meine Frau hat mich überzeugt und mir dann kurzerhand einen Testtermin gebucht.
Nach dem Test habe ich mich dann mit einigen Mensanern unterhalten… und das war wie heimkommen.
Das hört sich vielleicht doof an, aber ich kann es nicht anders beschreiben. Ich hatte fast noch nie ein Gespräch, das mich so abgeholt hat.

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Ich möchte meinen Freund so gerne zum Mensatest anmelden, aber er hält das für Quatsch.
Er hatte schonmal diesen Online Vortest gemacht und dort schon die „Vorwarnung“ bekommen, dass seine Punktzahl den der Hochbegabten entspricht.

Er will immer alles rational und logisch erklären, auch Gefühle.
Er versteht nicht, warum andere Menschen Dinge nicht sehen, die er sieht.
Bei seiner Arbeit ist er sehr gut, er sieht Dinge, die erst 10 Schritte weiter passieren. Problem: er erwartet das auch von anderen.
Zwischenmenschlich hat er dadurch Probleme.

Und er hat, wie ich (die nicht hochbegabt ist), nie gelernt was es heißt für etwas arbeiten zu müssen.
Faulheit, ist nunmal leider so.

Er hat ein 1er Abitur, weil seine Mutter ihm die Hölle heiß gemacht hat. Nachhilfe etc. Die Nachhilfelehrer meinten dann, dass er das nicht braucht, er will bloß nicht, versteht aber alles.
Es ist zum Haareraufen.
Danach hat er dann 24 Semester irgendein Scheiß studiert, weil er sich nicht organisieren kann und irgendwann angefangen hat zu arbeiten. Er wollte nicht, dass seine Mutter die Studiengebühren zahlen muss.
Das ist zu Ende, er hat eine wirklich gute Arbeit gefunden, die zu ihm passt und wo er gut verdient.
Wenn er weiter hoch will, dann braucht er aber ein Studium. BWL Fernuni Hagen wäre ausreichend, aber ich denke, dass er das organisationstechnisch nicht schaffen wird. Wieder Faulheit, nicht Intelligenz.
Mich stört es nicht, aber an ihm nagt es.
Mit dem Mensaergebnis hätte er evtl eine Erklärung und könnte sich mit der Peergroup austauschen.

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Und warum soll das - in einem ADHS-Forum - das Label Faulheit als 1. Option kriegen?

Hinzu kommt: Der Mensa-Test wird da vielleicht eine lindernde Salbe für die Selbstwert-Themen sein. An exekutiven Problemen ändert es vermutlich wenig.

Problem 1, nach meiner Erfahrung: Eckerle beschreibt sehr gut, warum auch bei Hochbegabung - gepaart mit unserem Schulsystem - massive Dopamin-Probleme entstehen können. Plus Exekutiv-Themen, weil „Unordnung des Wissens“ zu lange möglich ist:
ADHS kann eine sekundäre Folge von Hochbegabung sein, IQ Test Pflicht › Institut für Leistungsentwicklung und https://www.hochbegabtenhilfe.de/ursachen-fuer-misslingende-schulkarrieren/

Ob man es reaktives ADHS nennt oder nicht, halte ich zuweilen für egales Etikettieren.

Problem 2: Eine Peer-Group bei oder um Mensa kann - nicht: muss - auch primär aus Leuten bestehen, die derartige Probleme haben. Deshalb wird für solche „Peers“ ja HB zum Problem, und sie suchen irgendwann Selbsthilfe.

Andere Hochbegabte müssen sich damit nicht aufhalten. Die sind eher wie Fische im Wasser und fragen sich „Was ist Wasser?“.

Wenn ich dann aber bei „Mein Problem ist meine Hochbegabung.“ stehen bleibe und mich mit Spiele-Abenden in meiner Peer-Group über das Nagen in mir wegtröste, lerne ich da auch nicht, mit meinem Dopamin-Thema und meinen exekutiven Defiziten umzugehen. (Siehe „Du bist geprägt von den 5 Leuten, mit denen Du Dich am meisten umgibst“.).

Problem 3: Mensa nimmt das Dopamin-Thema gemessen an 1 und 2 viel zu langsam auf den Schirm. Eine problembewusste Peer-Group findet sich daher m.E. eher woanders.

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Haha!!! :joy:

Ich war ja bei meinem Sohn, 12, auch kurz davor, Nachhilfe zu organisieren, jedoch schon wissend, dass es bei ihm Faulheit ist.

„Getestet“ ist er schon lange und Mensa Mitglied jetzt seit Neuestem. Und er wollte schon in der 3. Klasse nicht mehr zur Schule gehen, weil er es nicht mehr ausgehalten hat mit dem sturen Rechnen üben.

Ich dachte jetzt also, im Dialog und mit einer anderen Person kann er mal etwas mehr Praxis und Routine ins Rechnen kriegen…

In den Klassenarbeiten ist er nämlich immer zu langsam, weil er keine Hausaufgaben macht und dann in den Arbeiten einfach nicht fertig wird. Fehler hat er kaum, nur so Flüchtigkeitsfehler und solche, weil er kein 1x1 und Kopfrechnen übt.

Ich weiß, dass gute Noten ihn anspornen und schlechte demotivieren.

So war mein Gedanke, dass er jetzt in den Ferien einfach mal bisschen mehr rechnet und wenn er die nächste Arbeit mal wieder wie früher eine gute Note schreibt, dass ihn das anspornen könnte und der Wagen wieder flott wird uns wieder ohne Nachhilfe läuft.

Is nun nicht gewesen, weil „will ich nicht“. Auch gut. „Ich dachte ja nur, weil…“

Mir sind die Noten überhaupt nicht wichtig. Mir ist aber wichtig, dass die Schule ihm ein wenig erträglicher wird. Und ich nicht immer Briefe von den Lehrern kriege, die ich zwar nur unterschreiben muss und gut is. Aber… da fände ich es schade, wenn einer aus Faulheit seine Intelligenz versumpfen lässt.

Und ich möchte, dass ein von mir für möglich gehaltenes ADS vielleicht doch irgendwie erkennbar wird oder ausgeschlossen werden kann.

Im Moment verwischt das total.

Jetzt lasse ich es mal so laufen und warte ab, was das neue Schuljahr mit komplett ausgetauschter Lehrerschaft so bringt. Vielleicht hilft ihm ja dieser Neuanfang. Ich hätte nicht gedacht, dass so ein Komplett-Austausch mal von mir so glücklich angenommen werden würde. Übrigens hatte mein Sohn nur sehr nette und relativ verständige Lehrer, bei denen ich eigentlich bedauere, dass er sie jetzt nicht mehr hat. Er hatte mit denen auch keine „Probleme“. Aber sie wussten einfach nicht, was sie mit ihm anfangen sollten…

Übrigens waren wir neulich bei einem Familien Camp von Mensa und ich muss sagen, dass wir beide uns dort sehr wohl gefühlt haben.

Ich halte mich für nicht direkt hochbegabt, höchstens in einigen Inseln, aber jedenfalls nicht so, dass ich bei einem Test den „Stempel“ bekäme. Auf jeden Fall waren die Unterhaltungen aber tatsächlich häufig so ganz nach meinem Geschmack :grinning: vielleicht ist es bei mir dann eher das ADHS-mäßige schnelle Springen als die Intelligenz …

Auf jeden Fall hatte ich den Eindruck, dass Mensa im Kinderbereich sehr stark einer Selbsthilfegruppe ähnelt.

Da waren so viele mit Problemen in der Schule, teilweise auch schon psychischen Problemen… auch teilweise gravierenden, die tatsächlich auch damit zu tun haben, dass die Hochbegabung zu auffälligem Verhalten führen kann, das dann missverstanden wird. Und auch, weil die Lehrer nichts davon wissen oder sogar auch wissen wollen.

Und mir ist seit dem Treffen aufgefallen, dass es leider doch einen gewissen Zusammenhang mit den Farben der politischen Parteien an der Macht zu tun hat, in welchen Bundesländern/Städten Hochbegabung und Elite „erlaubt“ ist und in weichen Unterschiede nivelliert werden sollen. Leider hat das nichts mit den Steuereinnahmen und Budgets zu tun…

Das ist auch sehr bedauerlich. Ich bin echt zum ersten Mal auf die Idee gekommen, in ein anderes Bundesland umzuziehen deshalb. Sowas ist mir echt vorher noch nie in den Sinn gekommen.

Und zugleich ist unser anderer Sohn jemand, der genau von der Inklusion die ganze Zeit profitiert hat und davon profitiert, dass die Kommunen Schulassistenzen und sowas bezahlen.

Bei Mensa haben alle gesagt, dass der Bruder doch bestimmt auch hochbegabt sein müsste. Vielleicht stellt sich das in zehn Jahren ja noch heraus.

Aber die Tatsache, dass trotz ADS-Diagnose vor der Einschulung bis zur 3. Klasse nie jemand an Medikation gedacht hat, obwohl er gar nicht am Unterrichtsgeschehen teilnehmen konnte, hat ihm einen massiven Rückstand beschert, den er so leicht nicht wieder aufholen wird. Die Schule hat sogar am Ende der ersten Klasse eine Autismus Testung angeregt. Das fand unsere Psychologin am SPZ völlig abwegig und meinte, was ich denn meinem Kind noch alles andichten wolle.

Leider habe ich damals nicht gewusst, wo das alles hinführen würde… und habe erst viel zu spät gewechselt, nachdem wir vom SPZ freundlich verabschiedet worden waren, als ich auch noch fragte, wie es um Testung von visueller und auditiver Wahrnehmung stünde… und als die nichts machen wollten, eine Diagnostik der visuellen Wahrnehmung woanders angemeldet hatte.

Dann wurde eine erhebliche Beeinträchtigung der visuellen Warnehmung festgestellt und erfolgreich behandelt. Dass die Schulprobleme danach nicht besser wurden, führte erst dazu, dass er eine Schulassistenz bekam und dann, auf mein dringendes Flehen, in der 4. Klasse endlich ADHS Medikamente bekam. Und als die Assistenz kam, war klar, dass Autismus getestet werden soll, und logisch, die Diagnose gab es dann auch noch.

Nun sind wir bis heute seit 4 Jahren mit der Medikation am herumsuchen…

Ein Glück, dass er in der Grundschule so tolle Lehrerinnen hatte und das auch die Direktorin ein Auge auf ihn hatte… dafür war jetzt Klasse 5-7 eine Lehrkraft vom Typ alle gleich behandeln und bloß keine Extrawürste zuständig, das ging halbwegs gut dank der Assistenz. Jetzt sind wir gespannt auf die neue Klassenleitung im neuen Schuljahr…

Ja, das war jetzt fast off-topic… aber dass der Kerl nicht dumm ist, ist eigentlich allen klar… deshalb kann man trotzdem mit seiner Inzelligenz in Bereichen liegen, die der IQ Test gar nicht abfragen kann…

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Das finde ich tatsächlich ziemlich seltsam. Wir regen uns bei ADHS-Bullshit-Bingo über solche Einordnungen auf, aber machen sie doch selbst?

Vielleicht gibt es noch eine ganze Reihe neurobiologischer Mechanismen - erlernt und/oder angeboren - , die noch unzureichend erkannt sind, die uns bestimmte Urteile in ein paar Jahren mächtig peinlich
machen.

So oder so: Aus Bingo-Zusammenhängen wissen wir doch, dass „Du bist faul/Er ist faul“ so ungefähr noch nie geholfen hat. Ist vielleicht nur einen Schnack besser als „Du bist dumm“.

Ich weiß, dass kaum jemand sich so vielschichtig für seine Kinder einsetzt wie Du, @Nono. Ich achte das sehr und in die Richtung will ich mit der Antwort keineswegs urteilen. Mir geht es darum, dass selbst maximales Engagement uns immer noch nicht vor den alten Fallen schützt, was „Facetten von Faulheit“ angeht.

Angeblich haben ja die Inuit 40+ Wörter für Schnee. Vielleicht könnten ADxSler mal aus allen aufgeklebten Etiketten „40+ Wörter für Faulheit“ sammeln.

Als Transparenzhinweis:
Rührt mich vielleicht nur an, weil neben „beleidigte Leberwurst“ auch ein Familienspitzname „Fauline“ war. Das führt im besten Fall zum Burn-Out >40, weil man keine Pausentechnik lernt, nur um nicht „Fauline“ zu bewahrheiten. Und dann liest man hier von Leuten, die 20 Jahre mit dem Symptom „Tagesmüdigkeit“ rumliefen. Das kann doch alles nicht mehr wahr sein. Jedenfalls sollten wir nicht noch mitspielen.

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Na ja, ich erkenne es als ADSlerin ja an mir selbst.

Wenn ich mir sage: „Darauf habe ich keine Lust, das bleibt jetzt einfach liegen!“ Und dann liegt es 2 Monate…dann ist das schlicht und ergreifend Faulheit. Bullshit-Bingo hin oder her.

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Wie man mit sich selbst umgeht und redet, kann gern weiter jede/r Erwachsene selbst entscheiden. Eine überspitzende Lesart meiner Aussage Richtung „ADxSler sind niemals faul, sondern immer Opfer ihrer Störung“, halte ich nicht für weiterführend. Kann aber auch gern jeder lesen, wie er will.

Ich hoffe für Dich einfach, dass die Selbstwahrnehmung stimmt und hinreichend differenziert ist und kein übernommenes Introjekt.

Wenn „faul“ nämlich im konkreten Liegenlass-Fall eine falsche Eigendiagnose ist, bleibt es deutlich länger als 2 Monate liegen, weil „Reiß Dich einfach zusammen und mach es jetzt und warum nicht gleich so“ Dich dann auch nach 2 Monaten nicht weiterbringt. Siehe den Prokrastinations-Thread.

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Ah ja, danke, dass du mich daran erinnerst! Denn ich wollte oben noch ergänzen, dass ich meine Gefühle sehr gut differenzieren kann und pathologisches Prokrastinieren von Faulheit bei mir sehr wohl zu unterscheiden weiß!

Faulheit ist ein „Ich könnte das jetzt tun, habe aber keine Lust dazu!“ während Prokrastinieren das Gefühl „Ich müsste das jetzt tun und will es eigentlich auch, aber schaffe es nicht und weiß nicht warum!“ ist.

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:clap: Glückwunsch. Können viele andere eben (noch) nicht so sehr gut.

Sehe ich auch so. Manchmal möchte ich halt lieber auf dem Sofa liegen anstatt irgendwas zu lernen.
Das hat nichts mit ADHS zu tun.

Prokrastiniere ich allerdings die Zettelarbeit welcher Art auch immer, obwohl ich es eigentlich angehen möchte, dann weiß ich, dass meine Psyche mir da wieder reingrätscht.

Mein Bruder hat es letztens sehr zutreffend zusammengefasst: Schwesterchen, ich weiß woher meine Angst vor Zetteln und Papierkram kommt (er ist Vermieter und hat deswegen sehr viel damit zu tun): früher wurde ich immer bestraft, wenn ich was falsch geschrieben oder gerechnet habe. Dann bekam ich Hausarrest und wurde als dämlich bezeichnet. Das sitzt so tief, ich bekomme das nicht mehr raus.

So zutreffend!!! Genau das wird bei mir auch eine Rolle spielen.

Ich hab dann zu ihm gesagt er soll die Zettelarbeit mit was Positivem verbinden und sich umkonditionieren. Das versuche ich auch. Tee dabei trinken, Kopfhörer auf, Musik und schon läuft das.
Übersicht schaffen baut Hemmungen ab.

Er macht sich immer Heavy Metal Musik dazu an xDDD

Ich halte das „schon läuft das (bei mir) → dann wird es auch bei anderen laufen“ nicht für logisch zwingend. Das ist die Wurzel von „Wenn ich mich zusammenreißen kann, kannst Du das auch“.

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@Elementary
Wie weit bist du denn mit der anderen Strategie gekommen?
Kannst du es jetzt, da du die biochemischen Prozesse im Hirn durchanalysierst hast?
Ist ja schön immer alles verstehen zu wollen warum man so tickt wie man tickt. Aber was hat dieses Wissen für Auswirkungen? Welche aktiven Strategien gibt es für den Alltag?

Ich versuche immer den Weg zu gehen, der mir hilft.

Man sollte Faulheit vllt auch nicht immer so verteufeln. Bis zu einem gewissen Grad ist das nämlich auch schützend.
Anstatt am freien Tag die Wohnung von oben bis unten zu putzen entscheidet man sich vllt für die Hängematte. So what.
Wenn Leute meinen mich verurteilen zu müssen, weil das Klopapier falsch gefaltet ist dann können sie sich gerne zum Teufel scheren.

Falls AD(H)S einschlägig ist, können Medis beim Test bis zu 10 oder 15 Punkte gutmachen. Bis zu meint: nicht im Schnitt. Andererseits berichtete ein Extremfall hier im Forum einen Unterschied von glatten 30 Punkten.

Und: Übung macht auch was aus. Böse Zungen berichten von Leuten, die ein halbes oder ganzes Jahr auf den Mensa-IQ-Test geübt haben…

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Nur im Kinderbereich? :wink:
Es braucht ja immer schon Motive, sich einem Verein anzuschließen. Und Hilfsbedürfnis ist ein starkes Motiv, auch wenn es noch andere gibt.

Lustig, wie ich mal zu emotional und mal zu analysierend bin. Selbst in diesem Thread wohl zu [Adjektiv nach Wahl, in dubio faul, von nun an].

Ja gut, nun hat UlBre eh schon geschrieben, ich c/p dennoch mal was ich noch abschicken wollte:

Also die Medikamente haben im Optimalfall einen Effekt auf das Arbeitsgedächtnis und damit auch eher mal den nutzbaren IQ (ganz, ganz vereinfacht jetzt, es spielt noch mehr rein, aber ich will keinen Aufsatz schreiben).
Es gibt sehr unterschiedliche bis vage Ergebnisse, da in Studien, in denen der IQ von ADHS-Betroffenen und Nichtbetroffenen erhoben wurde, nicht immer klar getrennt ausgewertet wurde, wer davon Medikamente nahm und wer nicht. Wohl gibt es viele Ergebnisse, die generell behaupten, dass gute ADHS-Therapie (durch Neurofeedback u.A.) die Ergebnisse im IQ-Test verbessert. Laut adxs kann man von einem Unterschied von im Schnitt 10 IQ-Punkten ausgehen, teils bis zu 20 oder mehr Punkten auch. (s. „2.2. IQ-Messungen bei AD(H)S“ f. und „8. AD(H)S-Testung durch Intelligenztests?“ auf adxs am Ende vor allem „Eine Wiederholung des IQ-Tests unter Medikamenteneinnahme nach ärztlicher Dosierungseinstellung sollte bei AD(H)S-Betroffenen im Arbeitsgedächtnisbereich einen signifikanten Unterschied aufzeigen. Dies wäre ein starkes Indiz für AD(H)S.“ Das hätte sich auch mit meinem gestrigen online-Mensa stark bestätigt - auch wenn das online-Quiz natürlich nur Hinweise gibt und keinen IQ-Test ersetzt, so hab ich mich dennoch gefreut und war ziemlich überrascht, denn solche Tests waren früher nicht meine Freunde und ich mein eigentlich immer noch, dass die Meds mir bei Konzentration und Co. eigentlich nicht geholfen haben bisher, im Gegenteil fast.)

Zum Ferieneffekt/das Sommervergessen:
Da geht’s halt darum, dass Schüer:innen wochenlang nichts machen, außer evtl. lesen (da sind sie auch eher mal besser nach den Ferien, auch wenn restliche Fähigkeiten (vor allem Mathematik) kurzzeitig abschmieren). Das alles ist stark schichtspezifisch; ob und wie wurden Schüler:innen in den Ferien zur kognitiver Stimulierung angehalten? Wird alles wieder aufgeholt in den ersten Tagen bis Wochen der Schule.

Und, das hast du nicht gefragt, aber Depressionen sowie ADHS haben Einbußen im Arbeitsgedächtnis (auch da nun wieder vereinfachend). Kognitive Defizite sind idR symptomatisch während einer Depression, längerfristige Defizite („cognitive scarring“) sind dann möglich, wenn a. ob und wie viele Komorbiditäten hinzukommen und b. wie stark/ wiederkehrend/ schwer die Depression ist/war. Da gibt’s aber unterschiedliche Ergebnisse (u.a. hier für Einbußen während der MDD oder hier für Langzeitfeffekte).

Man kann somit sagen, ja, im Optimalfall ist der IQ sicher relativ stabil, schon mit 7 Jahren, aber es gibt viele Faktoren (die über Tagesschwankungen hinaus gehen) die ihn zumindest kurzzeitig verzerren können.

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Ja liebe @Elementary

Also hätte das Faul vielleicht in Anführungszeichen setzen sollen.

Aber ich rede hier eigentlich besonders speziell über Mathe.

Ist mir klar, warum der Kerl keinen Bock hat. Weil er die Sachen ganz schnell kapiert hat und nicht einsieht, dass er das jetzt hundertmal in rot grün blau durchnudeln muss.

Es macht ihn wahnsinnig.

Das ist einerseits verständlich bei einem HB Menschen.

Andererseits ist es auch für einen HB Menschen wichtig, Bruchrechnen und Mal Geteilt ganz viel zu rechnen, der Routine wegen, die einen dann auch auf der Zahlenebene Lösungswege schneller erkennen lässt etc

Und wenn man sich dem stur widersetzt, darf man es dann nicht vielleicht doch auch Faulheit ohne Anführungszeichen nennen…?

Ich mein ansonsten führt er kein Hausaufgabenheft, vergisst alles, fährt ohne Badehose ins Schwimmbad, weil er die Hose vorhin anstatt ins Schwimmzeug in den Kleiderschrank geräumt hat…

Kommt immer dreimal vom Schulweg zurück, weil er noch was vergessen hat…

Nun und weil er bei Ausflügen keinen Rucksack tragen mag, verteilt er seine Sachen auf die Rucksäcke der Familienmitglieder… bzw. versucht es weiterhin, obwohl wir keinen Bock mehr haben, seinen Kram zu schleppen… ist es Faulheit oder Schlauheit, nicht selber tragen zu wollen…

So und da geht meine Frage los… wo hört das HB Underarousal auf und ab wo ist es ADS…?

Ja und dann hilf mir Elementary, was davon darf ich Faulheit nennen… denn man könnte sich den Kram ins Hausaufgabenheft schreiben… usw…