ADHS und Hochbegabung, ADHS oder Hochbegabung

Oh ja, Christina Heil ist super. Sehr lesenswert.

Huhu,
ich steig mal nochmal hier ein, um zu fragen: hat jemand von euch schonmal ein Stipendium erhalten?
Mein Prof hat mich für die Studienstiftung vorgeschlagen - ich hatte ihn darum gebeten, aber er hat es auch gern gemacht, zudem habe ich den besten Bachelorabschluss der Fakultät (fürs letzte Wintersemester).
In der alten Uni ging’s mir relativ gut, seitdem ich für den Master die Stadt gewechselt habe ist die psychische Gesundheit ein ziemlicher Wirrwar… auch meine Noten werden hier sicher nicht mehr so gut sein wie im Bachelor.

Wie auch immer, ich habe etwas Angst dass ich mit der Diagnose ADHS von vorneherein geringere Chancen habe, wenn es um richtige Begabtenförderung geht. Ich kann mit viel Wissen punkten (im Psychologiestudium muss man viele Theorien auswendig lernen), aber bei vielen typischen „Intelligenztest-Aufgaben“ bin ich ziemlich verpeilt und unkonzentriert.

Vielleicht ist ja jemand von euch dabei, der*die das Vergnügen schonmal hatte, ich wäre neugierig auf eure Erfahrungen :slight_smile: LG julai

Interessanter Aspekt in Kazimierz Dabrowskis „Theorie der Positiven Desintegration“:

Seine These: Überdurchschnittliches (Entwicklungs-)Potential gehe mit Übererregbarkeit/Overexcitability einher oder sogar aus dieser hervor. Er unterteilt verschiedene Formen: psychomotorische, sinnliche, imaginäre, intellektuelle und emotionale.

Wahre Persönlichkeit und Individualität entwickele sich auch aus dieser Übererregbarkeit. Auf dem Weg dahin zerfalle allerdings die ursprüngliche Integration, die auf Sozialisation zurückgeht, in einem krisenhaften Prozess.

Zum Hintergrund: Positiver Zerfall

Wenn man danach sucht, finden sich interessante Schnittstellen zwischen HB und ADHS, auch Risiken von „Pseudo-ADHS“-Fehldiagnosen: Overexcitabilities: Windows into the inner world of the gifted - Linda Silverman - YouTube

… und vermutlich - als doppelter Mindfuck - auch das Risiko von „Pseudo-Pseudo-ADHS“, weil es evtl. selbstwertdienlicher wäre, innere Unruhe doch „nur“ als HB-Folge an Bord zu haben, nicht als pathologisches Störungsbild.

Wenn man berücksichtigt, dass Dabrowski in der NS-Zeit verfolgt und gefoltert wurde und Übererregung heute auch ein PTSB-Merkmal ist, stellen sich vielleicht weitere Fragen.

Wie auch immer: Die Theorie ist einen Blick wert, wenn man mit innerer Unruhe zu tun hat, deren Herkunft klären und sich vor Fehldiagnosen absichern will. Zumal jedem Konzept von „Krise als Chance“ ja auch immer etwas Ermutigendes innewohnt.

Lesenswert:

Dort u.a.: „Das Individuum muss seine Essenz untersuchen und anschließend existentielle Entscheidungen treffen, die die höheren und „mehr ich selbst“ Aspekte der Essenz betonen und die niedrigeren oder „weniger ich selbst“ Aspekte hemmen, basierend auf seinem eigenen Persönlichkeitsideal.“

Der eben schon verlinkte Vortrag von Linda Silverman ist wirklich sehenswert: Overexcitabilities: Windows into the inner world of the gifted - Linda Silverman - YouTube

Aus dem Publikum kommt z.B. das - m.E. ziemlich berechtigte - Bedauern, viele ADHS-Experten würden wohl Übererregbarkeit nicht als HB-Phänomen erkennen und einordnen können.

Und Silverman fragt dann „einfach mehrfach“: Und was dann?

Und natürlich kommt dann die Sorge vor ADHS-Fehldiagnosen und Übermedikation von der Fragenden…

Darauf entgegnet sie, Übermedikation sei ein Risiko, klar, Untermedikation im Bedarfsfall aber ebenfalls.

Und über ihr eigenes „Bekenntnis“, selbst ADHS zu haben, aber (selbst, in ihrem persönlichen Fall) Non-Responder zu sein bzw. überwiegend Nebenwirkungen zu haben, entwickelt sie eine Sachlichkeit und Offenheit zum Behandlungsportfolio, die mich wirklich beeindruckt hat. Ebenso wie „auf den Punkt“ sie die spezifischen Probleme an der Schnittstelle beschreiben kann.

OMG ich habe das Stipendium bekommen!!!

freu
tanz

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Hey @julai , schön von dir zu hören und vor allem:

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!

Da tanzt direkt die ganze Bande für dich friends

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Wow, wie toll!!!

Glückwunsch!!!

Hallo zusammen,

Ich bin gerade eher per Zufall auf diesen Post gestoßen. Ich will ehrlich sein ich habe nicht alles durchgelesen sondern beziehe mich vor allen Dingen auf den Anfangspost.

Ich bin mir nicht ganz sicher ob einigen von euch klar ist was für eine toxische Verbindung ADHS kombiniert mit Hochbegabung sein kann. Insbesondere dann wenn Sie entweder nicht erkannt bzw diagnostiziert worden ist oder aber schlicht und ergreifend nicht gefördert wird.

Ich möchte ausdrücklich nicht ausschließen das Begriffe wie Hochbegabung und ADHS teilweise inflationär verwendet werden und dass ich manche Menschen möglicherweise dahinter verstecken um etwas Besonderes zu sein bzw. vorzutäuschen. Weiter ist natürlich auch mir bekannt, dass es wie bei allen anderen Teilmengen unserer Bevölkerung auch unter Hochbegabten und/oder ADHS-ler es Menschen gibt, die keine Empathie besitzen oder ein stärkeres Selbstdarstellungsbedürfnis haben.

Mir geht es mit meinem Post einfach nur darum, das hier nicht pauschalisiert wird bzw. vorverurteilt wird. Denn dies kann betroffene Person, ich denke teilweise sehr verletzen da man im Leben ohnehin schon ein Unikat ist, sich ständig alleine fühlt und ohnehin ein Leben lang an sich zweifelt.

Letzten Endes mache ich aber niemanden einen Vorwurf, denn wie soll man sich etwas vorstellen was außerhalb des eigenen Erkenntnishorizont liegt. Es scheint ja auch relativ einfach zu sein, ich behaupte einfach auf der einen Seite ein Genie zu sein und auf der anderen Seite ich kriege aber nicht auf die Kette und von daher kann ich es auch nicht beweisen und dementsprechend ja ist die Behauptung nicht zu prüfen und von daher muss jeder mir glauben oder lässt es eben sein.

Was aber wenn das regelmäßig messbar geworden ist. Nicht gewollt sondern eher spontan. Aber trotzdem dokumentiert und teilweise auch durch staatliche Behörden festgestellt. Da wäre bei mir zum zum z.B als allererstes in der Grundschule der HAWIK Test. Den habe ich mit 143 von 145 möglichen Punkten abgeschlossen und im übrigen ohne ADHS Medikation. Weitere Belege staatlicher Organisation waren unter anderem eine Lernstandserhebung im Mathematik, die ich als bester Schüler im Regierungsbezirk meines Wohnortes abgeschlossen habe laut meinem Schuldirektor der Realschule. Dann gab es noch den Eingangstest zur Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr ebenfalls Jahrgangsbester. Vielleicht möchte aber auch jemanden meinem ehemaligen Physik Tutor telefonieren, der hat mich in der 11.2 immer dafür verantwortlich gemacht, dass ich sein Unterricht sabotieren würde weil ich die Versuchsergebnisse vorausgesagt hat. Ja er war der Meinung ich würde immer im Buch vorauslesen. Ein halbes Jahr später ist er mit mir zum Direktor gegangen, und hat für mich gekämpft dass doch jemand so jemand wie ich auf keinen Fall so eine durchschnittliche Mathenote haben könnte, ich hatte zu diesem Zeitpunkt große Probleme mit meinem Mathelehrer. Ach und in Physik hatte ich dann 15 Punkte.

Aber warum erzähle ich euch das alles. Ich muss zugeben auf den ersten Blick erschreckt es mich selber ein bisschen weil es macht den Anschein als wenn ich mir selber auf die Schulter klopfe und hier von einem tollen tollen Leben Berichte. Und tatsächlich ist es auch heute noch so dass Leute von außen die auf mein Leben schauen insbesondere was beruflichen Erfolg, Verdienst, Familie und so weiter alles so sehen mich fürs einen sehr erfolgreichen Menschen halten.

Für mich persönlich sieht das aber leider ein bisschen anders aus. Ich bin tagtäglich gefangen in einem umstrukturierten Tagesablauf, in Gedankenexplosionen und in Gedanken die ich nicht herunterbrechen und zu Papier bringen kann. Es ist für mich fast unmöglich und stellt eine extreme kraftanstrengender, wenn ich mich auf etwas konzentrieren muss für dass ich mich nicht interessiere. Leider nimmt das in den letzten Jahren zu, da ich natürlich immer mehr dazu lerne und somit einzelne Themen in meinem täglichen Leben immer uninteressanter werden. Und dann kommen noch die besonderen Momente des Hyperfokus.

Auch wenn es immer seltener vorkommt, habe auch ich diese speziellen Momente. Wenn ich mich wirklich für eine Sache interessiere, dann kann es passieren dass ich vollkommen in mir Ruhe. Ich bin dann in der Lage für einen kurzen Moment scheinbar auf das gesamte Wissen in meinem Kopf zurückzugreifen und singulär in einem speziellen Punkt meine Gedanken zu fokussieren und bis in die tiefsten Tiefen herunterzubrechen. Leider ist das in der Regel so, dass ich nicht in der Lage bin diese Gedanken tatsächlich festzuhalten, da wenn ich dann mit meinem Gedanken fertig bin, verliere ich meine Interesse und mein Gehirn springt um zum nächsten Gedanken.

Das ist alles sehr frustrierend und vor allen Dingen unproduktiv. Viel schlimmer für mich ist dabei, dass ich nicht mal im Freundeskreis über solche Ideen in Teilen sprechen können. Im öffentlichen Raum habe ich mir das seit Jahren gänzlich angewöhnt. Zum Einen ist der überwiegende Teil meiner Mitmenschen überhaupt nicht in der Lage mir zu folgen und zum Zweiten habe ich gerade bei staatlichen Organisationen vermehrt die Befürchtung, dass ich irgendwann aufgrund meiner Ideen und der für viele Menschen nicht nachvollziehbaren Gedankengänge wegen irgendeiner psychosomatischen Erkrankung weggesperrt werde.

Vielleicht ist es mir ja in Teilen gelungen etwas herauszuarbeiten dass eine Kombination aus ADHS und Hochbegabung nicht unbedingt wünschenswert ist, ich persönlich würde auf jeden Fall jederzeit gerne tauschen.

Viele Grüße M

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Du triffst es sowas von auf den Punkt!

Ich kann Dich sehr gut nachvollziehen bzw. meinen Sohn erkläre ich mir auch so.

Der Arzt wollte bei ihm trotz meines geäußerten Verdachts ADS nicht diagnostizieren oder behandeln, weil „unauffällig“, dann kam vor 2 Jahren die Krise.

Anderer Arzt gibt jetzt die Diagnose ADS, aber zu spät.

Er ist immer noch in der Krise und wir wissen langsam nicht mehr weiter, weil es sich in einer Angststörung manifestiert.

Das Sertralin macht ihn aber „dumm“, träge, desinteressiert, er will nur noch zocken, um die Fragen der Gleichaltrigen zu umgehen oder was… der neue Arzt sagt, Sertralin muss halt viel höher dosiert werden, damit es gegen Ängste wirkt.

Freunde hat mein Sohn keine mehr, wo er früher immer sofort viele Freundschaften schloss und allseits außerordentlich beliebt war.

Was machen wir jetzt?

In die Klinik? Aufenthaltsdauer meist so 3-6 Monate??!!

Wo Bezugspersonen wechseln, wahrscheinlich niemand sonst hochbegabt ist… und Sertralin erst richtig volle Kanne gegeben wird?

Wo in der Klinikschule im Wesentlichen nur Mathe und Deutsch und vielleicht Englisch unterrichtet wird? Soll er das Schuljahr wiederholen, wo es ihn sowieso schon langweilt?

Aber die Angst hindert ihn, Ausflüge zu machen, neulich Desaster Skifreizeit mit der ganzen Jahrgangsstufe, wo er als bester Skifahrer 4 Tage nicht mit auf die Piste geht, alle aufhält. Heute plötzlich blockiert, weil er im Ferienprogramm in ein unbekanntes neues Einkaufszentrum soll, wo er nicht weiß, wo die Toilette ist, obwohl er weiß, dass bestimmt mindestens eine irgendwo sein muss? Aber es könnte ja defekt sein oder was weiß ich…

Er blamiert sich ständig deswegen, bremst unsere Urlaube und familiären Unternehmungen aus…

Wir sind im Begriff, jetzt in den Ferien eine tolle Auslandsreise mit Flug zu stornieren.

Dieser junge Mensch ist mit 12 schon am Ende.

Die Familie auch.

Obwohl ich vor 5 Jahren die Glocken geläutet habe und der Bruder schon ADHS Diagnose hatte undMedikamente nahm.

… na denn frohe Ostern…

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Ja, das ist deine Befürchtung und dein Gefühl, aber deine Formulierung läßt darauf schließen, dass es ein subjektiver Glaubenssatz ist.

Ich habe dagegen die Befürchtung, dass es zwar nicht immer, aber häufig auch das engste und damit das familiäre Umfeld ist, dass der überdurchschnittlich intelligenten bzw. begabten Person durch die Reaktionen auf dieses Phänomen für die nicht selten subjektiven Glaubenssätze verantwortlich ist. Damit will ich sagen, dass diese Personen als Kinder bereits eingeimpft bekommen, dass sie besonders sind und sich dann irgendwann auch entsprechend verhalten und das Verhalten der Umwelt damit eine Reaktion auf dieses Verhalten der betroffenen Kinder bzw. Jugendlichen ist.

Ich hatte in meiner Abi-Stufe drei Hochbegabte. Zwei davon hatten keine Probleme und waren in den Stufenverband vollkommen integriert und nicht als „Streber“ abgestempelt. Nur einer von ihnen hatte massive Probleme, da er sich immer als Hochbegabter „präsentierte“ und irgendwann beschlossen hatte, gar nichts mehr zu sagen.

Bei allen Schwierigkeiten, die ich bei Hochbegabten bzw. Inselbegabten und Hochintelligenten nicht relativieren will, so ist nicht immer fair, das nicht familiäre Umfeld als die Unwissenden abzustempeln und sich deshalb nicht mehr mit ihnen abzugeben. Ich denke, intensive Kommunikation kann auch da sehr viel bewirken,

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Fast wie ein Politiker. Einen Teilaspekt herausgreifen ,den dann bewerten und dadurch relativieren. Und dann wird ein Standpunkt ausgeführt, der mit dem Ursprünglichen Inhalt nichts mehr zu tun hat.

Deshalb schreibe ich hier auch selten etwas.

  1. Ich erzähle von mir und meiner Geschichte. Es sind ergo meine Erfahrungen. Das hast Du gut reflektiert.
  2. Das ich hochbegabt bin, habe ich erst als junge Erwachsene von meinen Eltern erfahren.
  3. Die ADHS Diagnose bekam ich nach großen Schulproblemen und ADHS Diagnose meines 3. Kindes

Ich könnte hier jetzt weiter schreiben, aber wozu? Bei Menschen mit festen Glaubenssätzen so wie sie bei Dir wahrnehmen wäre das sehr anstrengend. Lohnt sich das? Mein Gefühl sagt nein…

Allen noch ein schönes Osterfest

M

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Ich habe hier ganz allgemein geschrieben, da ich davon ausgegangen war, dass deine individuelle Situation als Basis einer Diskussion dienen sollte.

Vor lauter Frust bemerkst du scheinbar gar nicht, dass deine prompte Gegenwehr die Diskussion abblockt und nicht ich.
Aber klar, wenn man sich permanent von allen missverstanden und angegriffen fühlt… und sie für zu blöd und nicht wert erachtet, mit ihnen zu diskutieren… Wenn du immer so reagierst, brauchst du dich nicht zu wundern.

Glückwunsch! Glaubenssatz bestätigt!
Ob meinen oder den deinen, lasse ich jetzt mal dahingestellt… :wink:

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Ja das Umfeld kann eine Rolle spielen, ist aber individuell absolut verschieden.

Ich kann die starke Reaktion von @Chrusafan nachvollziehen, dass einem doch öfters mal gespiegelt wird, dass die Eltern einen Schuss haben.

Wenn man in der Schule etwas regeln will, weil es dem HB Kind schlecht geht und es leidet, weil es nicht richtig in die Umwelt passt, einem entgegenschlägt, „ja, immer wenn’s Probleme gibt, sagen die Eltern, ihr Kind sei Hochbegabt“.

Sogar eine Schulpsychologin mit Zuständigkeit für Hochbegabung wollte mir unterstellen, ich wolle was Besonderes für mein Kind, nur weil es HB ist.

Nach der Hospitation hat sie es dann revidiert und gesagt, dass die Lehrerin überfordert sei.

Es ist leider tatsächlich so, dass es HB Menschen gibt, die anders ticken und die nicht so akzeptiert werden, wie sie sind.

Meinem Sohn werfen die Lehrer vor, er würden mit seinen Fragen nach Spezialfällen und Ausnahmen stören. Er soll also wenn er sich 45 Minuten lang gelangweilt hat und schnellstens raus will, dann zum Lehrer gehen und still und peinlich seine Fragen stellen?? Nee, mein Sohn rennt etc soo schnell er kann!!

Wird ihm Verständnis entgegengebracht? Nein! Man gibt ihm das Gefühl, falsch zu sein!

Und wenn ich da schauen will, wie man damit umgeht, nerve ich und bin Hubschrauber.

Mit dem Erfolg, dass mein Kind in der Krise war, bevor er noch richtig in die Pubertät kam.

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Okay, alles in mir sagt: Lass es! Am Besten lösche die App denn es hat eh keinen Sinn. Aber hier stehe ich nun und kann nicht anders.

Ich denke wir können uns zumindest darauf einigen, dass das jeweils geschriebene vom Gegenüber nicht verstanden wird.

Gut ich versuche nach zuschärfen. Ich versuche es mit Zahlen, wobei wie man bei den Klimaleugnern sieht, ist Wissenschaft nicht für alle Menschen aussagekräftig.

Ich habe geschrieben, dass der überwiegende Teil der Menschen mir nicht folgen kann. Es wird genau dieser Teil heraus genommen, als Glaubenssatz bewertet und im Weiteren alles mögliche angeführt, was mit dem ursprünglichen Inhalt nichts mehr zu tun hat.

Aber zurück zum Glaubenssatz. Die wissenschaftliche IQ Verteilung geht von 67% der Bevölkerung aus, die zwischen 85 und 115 IQ Punkten liegen. Nimmt man die unteren dazu, ergeben sich statistisch 83,5% der Bevölkerung. Nach meiner Sprachdefinition ist das der überwiegende Teil.

Aber es gab noch die zweite Aussage. Diese Menschen können mir nicht folgen. Wenn mein erster Text gelesen wurde, so bezog sich das auf meine Ideen im Hyperfocus. Also nicht auf Smalltalk.

Okay wie stelle ich das anschaulich dar. Es gibt eine Gruppe die recht gut dokumentiert ist und das sind Mitmenschen mit Downsyndrom. Ich weiß diese Gruppe hat nur einen durchschnittlichen IQ von 50. Aber als Vergleich sollte das gut veranschaulichen. Darüber hinaus bin ich nie mit Medikamente getestet worden und es gibt auch sehr fitte Mitmenschen mit Downsyndrom. Manche können auch alleine leben.

Nun stellen wir uns einen normalbegabten Menschen vor, der in der Lebenshilfe arbeitet. Natürlich kann er mit den Bewohnern sprechen und die Bewohner in der Regel auch mit ihm. Aber würde man dort besprechen, welches Angebot der Immobiliefinanzierung wohl das günstigste ist?

Ich kann mir gut vorstellen, dass es schwer ist zu akzeptieren. Wie sollte es auch möglich sein? Gerade begabte Menschen die es gewohnt sind in Diskussion die anderen zu dominieren, kommen nach meiner persönlichen Erfahrung damit nicht klar. Da sind Menschen wie ich eher eine Bedrohung .

Mir werden Glaubenssätze unterstellt ohne wissenschaftliche Studien. Begründung sind dann eigene Glaubenssätze und Erfahrungen.

Aus diesem Grund möchte ich hier auch nicht weiter diskutieren.

Aber vielleicht noch ein polemischer Abschluss von meiner Seite. Was mir wirklich Sorgen macht ist, das diese 83,5% alle wählen dürfen :innocent:.

So jetzt aber Schluss mit dem Sarkasmus

Ich habe eine interessante Studie gelesen, dass in Beziehungen ein IQ-Abstand von mehr als 15 Punkten ziemlich nachteilig ist - weil sich die Menschen dann nicht mehr verstehen.
Ich glaube, ich verstehe gut, was du meinst…

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@Chrusafan:

Schau dir doch bitte einach mal an, auf welches deiner Zitate ich geantwortet habe! Für dich noch einmal zur Info. Es ging genau um dieses Zitat:

Da ging es nicht um deinen IQ und auch nicht um die Zahlen in irgendwelchen Studien zur Hochbegabung, sondern um DEINE BEFÜRCHTUNGEN! Und auch du wirst wissen, dass Befürchtungen rein subjektiver Natur sind.
Und dann ging es hier weiterhin um das Thema, dass man als Hochbegabte/er in der Umgebung verstummt bzw. sich ganz von Freunden oder Bekannten zurückzieht, weil man nicht verstanden wird bzw. sich nicht verstanden fühlt…was ja ein erheblicher Unterschied ist.

ERGO: Ich habe mir lediglich erlaubt, hier auf eventuelle Glaubenssätze aufmerksam zu machen und darauf, dass man als betroffene Person seine eigenen Empfindungen, die manchmal auf erworbenen Glaubenssätzen beruhen, mal hinterfragen sollte. Nicht mehr und nicht weniger! Ich habe sogar darauf hingewiesen, dass ich die Probleme der Hochbegabten sehe und nicht relativeren will. Es ging mir wirklich nur darum, dass man unterscheiden sollte, zwischen subjektiver und objektiver Wahrnehmung, wie eigentlich jeder andere Mensch auch.

Aber scheinbar willst du das nicht verstehen und ziehst es vor, mich reflexartig anzugreifen.

Sorry, aber wenn alle Hochintelligenten und Hochbegabten sich als Opfer ihrer auch so dummen Umgebung trotzig zurückziehen und verstummen würden, dann würden wir immer noch mit Rauchzeichen kommunizieren.

Intelligenz hat mehrere Aspekte; unter anderem auch die soziale Komponente und die der Kommunikation die es hochintelligenten Menschen in vielen Fällen ermöglicht, ihre Gedanken den anderen Menschen in einer Form mitzuteilen, die auch diese verstehen. Stephen Hawking war ein gutes Beispiel dafür.

Ich als nicht Hochintelligente frage mich auch manchmal, warum ich bestimmte Sachverhalte sofort erkenne, während andere erst Monate später zum selben Ergebnis kommen. Aber mittlerweile habe ich verstanden, dass ich nicht von oben herab zum Ergebnis komme, sondern durch Beharrlichkeit und Kommunikation. Das ist zwar oft mühsam, aber notwendig.

Und wie meint der absolut hochbegabte zukünftige Schwiegersohn einer guten Freundin doch so treffend: „Ohne Charme nützt Intelligenz gar nichts“. Und ich finde, da ist was Wahres dran!

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Eine ketzerische Frage kann ich mir jetzt doch nicht verkneifen!
Woher soll ich wissenschaftliche Studien nehmen, um dir deine subjektiven Glaubenssätze zu belegen?

Es ging um DEINE BEFÜRCHTUNGEN, die du selbst erwähnt hattest und ich hatte daraus einen Schluss gezogen. Das allein ist keine Tatsachenbehauptung und damit auch keine Unterstellung!

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Dann sollte aber zumindest einer von beiden auch über ein gutes Maß an Bodenhaftung verfügen, sonst wird es problematisch…

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So sehr ich verstehe, dass dein Sohn gelangweilt ist und du für deinen Sohn kämpfst, aber die Lehrer/-innen müssen sich nach der Mehrheit der Schüler und Schülerinnen richten und nicht nach der Minderheit, die leider dein Sohn darstellt. Unser Bildungssystem ist sowieso nicht das beste und 45 Minuten zur Wissensvermittlung großer Klassen sind sehr knapp. Wenn dann noch ein hochbegabtes Kind seine Spezialfragen stellt, dann ist dafür einfach keine Zeit.
So hart das klingt, aber da geht die Mehrheit einfach vor. Und dann finde ich es auch etwas seltsam, dass dein Sohn das Angebot bekommt, seine Fragen nach dem Unterricht zu stellen, dieses Angebot aber ausschlägt.

Wenn dann noch das ein oder andere verhaltensauffällige Kind in der Klasse ist, deren Eltern auch mehr Aufmerksamkeit für ihre Kinder fordern, wie soll dann die Regelbeschulung für die Mehrheit stattfinden? Da soßten die Schulen einfach an ihre Grenzen.
Daher gibt es doch mittlerweile für Hochbegabte andere Möglichkeiten. Kommt denn eine Schule/Internat für Hochbegabte für euch nicht in Frage? Da wäre dein Sohn unter Gleichgesinnten und würde seiner Begabung angemessen beschult.

Hast du dich jemals in die Situation der Lehrkräfte versetzt? Wie sollen die sich auf jedes Kind und dann noch auf die Eltern, die sich um ihre Kinder sorgen, einstellen?
Viele Eltern sehen nur noch ihre eigenen Kinder und deren Bedürfnisse, erkennen aber gar nicht mehr, dass die Schulen diese Anforderungen gar nicht stemmen können.
Ich ziehe vor jedem, der oder die diesen Beruf ergreift, den Hut. Ich wollte diesen Job nicht machen müssen.

Im Internat hatten wir damals ein Mädchen mit speziellen Problemen, das in kurzer Zeit sowohl uns als Mitschülerinnen wie auch die Erzieherinnen an ihre Grenzen brachte. Die Internatsleiterin hat dann die Eltern gebeten, ihre Tochter vom Internat zu nehmen und in einer spezialisierten Institution unterzubringen. So leid uns das damals tat, aber wir waren überfordert und dieses Mädchen war zwar nicht falsch, aber bei uns am falschen Platz.
Überall dort, wo sich wenige Menschen um viele Kinder kümmern müssen, muss sich die Minderheit leider fügen, so traurig das für diese auch ist.

Aber wie gesagt, gibt es ja auch für diese Minderheit mittlerweile Lösungen.

Auch ich kenne das Dilemma der Lehrer und habe Verständnis.

Tja leider gibt hier keine funktionierende Schule für HB, die keine Fleißbomben sind. Man verwechselt Fleiß mit Hochbegabung. Ohne Einserzeugnis läuft das nicht.

Die neugegründete Schule für Hochbegabte fand keine Lehrkräfte, die das ausgedachte System umsetzen können. Hinzu kam ein überproportionaler Anteil an verhaltensauffälligen Schülern. Dazu Corona. Die Schule sollte dann geschlossen werden, weil auch die Schulleitung ins Kreuzfeuer geriet. Dieser Tage klärt sich, ob und wie es weitergehen darf.

Ich lasse die Lehrer schon in Ruhe, hatte mich nur erkundigt, wie er klar kommt und wollte wissen, woher die drei in Sozialverhalten kommt, um eventuellen Fehlentwicklungen vorbeugen zu können.

Was mich stört, ist, dass man denkt, er wolle sie ärgern oder sich interessant machen…

Der Rest betrifft die Grundschule. Da war er integriert, störte nicht, bloß wollte er nicht hingehen, wenn mal wieder zum 100.000sten Mal mühsam in drei Schritten schriftlich multipliziert werden musste, wo er das sofort im Kopf konnte.

Vor Langweile hat er einmal so komische Sachen mit seinem Stift gemacht, dass er sich während des Unterrichts den Daumennagel fast komplett abgehobelt hat.