ADHS und Hochbegabung, ADHS oder Hochbegabung

Du hast auch ein harter Weg hinter dir. Jetzt weiß ich welche enorme Kraft es kostet sich selbst zu finden und nach Antworten zu suchen. Ich habe früher zwar gewusst, dass etwas mit mir nicht stimmt, aber dachte leider zu lange, dass es von alleine weg geht. Besser später als nie.

Durch Zufall bin ich heute auf das perfekte Kofferwort für diesen Thread gestoßen:
[leiderleider gelöscht mangels Lizenz - falls es da einen Link gibt: bitte her damit!! wäre schade drum. Lustige Ergebnisse ergibt das Googlen des Spruchs. Anna (Mod.)]

Beantrage, #huchbegabt umgehend in den aktiven Wortschatz des Forums zu übernehmen. Diese Schnittstelle braucht dringend etwas Humor.

Darf ich den Spruch als Signatur benutzen?

Hab’s schon geklaut vvv

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Aber nur teilweise … Ich nehm alles! So! :smiley:

Nicht, dass jemand denkt, ich spinne gnihihihi (wer sich an eine Hexe erinnert fühlt … Rüch - tüch! Nein, ich hab heute keine weiteren Drogen genommen) - ich hab mich dann doch umentschieden.

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Ist Huchbegabung nicht eine sehr treffende Umschreibung für Hochsensibilität in Form einer leichten Schreckhaftigkeit ?

Wenn wir hier schon neue Unterzeilen reservifizieren hätte ich gerne eine für „Schräghaftigkeit“.

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Sehr geile Signatur @UlBre

Für mich als passionierte Zweiradfahrerin hat Schräghaftigkeit aber auch einen sehr positiven Klang. :smiley:

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Ja @UlBre sehr coole Signatur :!:

Warum vermutest du, dass HB mit Hochsensibilität korreliert?
Ich sehe da nicht zwingend einen Zusammenhang und bin wohl ein gutes Beispiel dafür.

Ich bin ganz sicher nicht hochbegabt, verfüge aber über eine ausgeprägte Hochsensibilität.
Hochsensibilität hat ja etwas mit einem weit geöffneten Reizfilter und für mich auch etwas mit einer ausgeprägten Intuition zu tun.
Bei Intelligenztests scheitere ich meistens an den Bildern, welche die räumliche Wahrnehmung testen. Diese Tests bestätigen mir immer wieder, dass es um meine räumliche Wahrnehmung sehr schlecht bestellt ist.

In der Praxis verfüge ich jedoch über eine exzellente räumliche Wahrnehmung. Ich finde mich in Städten, die ich noch nicht gut kenne, instinktiv zurecht. Umfahre bei Umleitung diese meist ohne die Umleitungsbeschilderung. Und brauche, wenn ich nach Intuition fahre kein Navi.
Komischerweise verfahre oder verlaufe ich mich immer dann, wenn ich ein Navi oder eine Karte zur Hilfe nehme, weil ich dann zu 90% in die entgegen gesetzte Richtung laufe.

Praxisbeispiel:
Zu Zeiten, als noch nicht jeder ein Navi im Auto hatte, war ich mit einem ehemaligen Phantom-Piloten in Mannheim unterwegs und es gab eine Strassensperrung. Es war mein zweiter Besuch in Mannheim und ich habe ihn instruiert, rein nach Gefühl und nach meiner räumlichen Vorstellung…und siehe da, es hatte mal wieder funktioniert. Er hat mir dann ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen attestiert.
Ich werde immer wieder gefragt, warum ich mich in fremden Stätten so gut auskenne. Ich weiß darauf nie eine Antwort.

Die Hochbegabung zielt ja in erster Linie auf die intellektuellen Fähigkeiten ab, während die Hochsensibilität auf die Intensität der Wahrnehmungsfähigkeit abzielt. Ich kann da keinen zwingenden Zusammenhang erkennen.
Aber vielleicht fehlt mir dazu auch die intellektuelle Begabung. :wink:


Das Problem ist, daß die meisten Intelligenztests in D fast ausschliesslich nach Mathematik-Sprache (Deutsch, also Wortverständnis), Räumlichem Verständnis usw, abzielen. Also eigentlich nur „Logik“ bzw analytische-logische Intelligenz messen.
Aber Hochbegabung an Sich weit über diese paar Dinge hinausgehen kann. zB musische, oder bildende Künste… Kreatives Verständnis etcpp. wird bei den IQ Tests NICHT berücksichtigt. Deswegen ist das eigentlich auch Unsinn, sich an den IQ tests so zu orientieren.
Es gibt auch emotionale Hochbegabung (das wäre zB Hochsensibilität), die mit dem IQ an sich nichts zu tun haben muss, und dennoch Teil des IQs ist.
Ich gelte als HB, nur, was nützt es wirklich? Im Alltag, wenn es über die Bekannten Logikdinge hinaus geht, und es in „meine“ Hochbegabungsfelder kommt, hab ich nichts davon, außer meist Probleme.

D hinkt, was wirkliche HB Tests und Messverfahren angeht, sehr sehr hinterher.
Meiner Meinung nach


Das ehe ich auch so. Nicht umsonst hat Daniel Goleman sein Buch über die Emotionale Intelligenz geschrieben.
Mich springen Stimmungen förmlich an und manchmal habe ich das Gefühl, ich könne Gedanken lesen. Das ist manchmal schwer auszuhalten und manche Menschen muss ich wirklich meiden, da sie mir durch ihre Ausstrahlung Energie abziehen.

Auf der Autobahn mache ich immer ein Spiel, ob ich spüre, wenn ein Fahrer die Spur wechselt und ich habe in 90% recht. Das hat mir schon zweimal das Leben gerettet, als zweimal ein Laster, der bereits in der Ausfahrt im Bereich mit der durchgezogenen Linie war, doch noch wieder auf die auf die Autobahn zog, weil er sich wohl verfahren hatte…
Ich hatte das im Gespür und war vorsichtshalber auf die mittlere Spur gewechselt.


Welche Probleme meinst du?

Hmm, über kaum ein psychologische Testverfahren gibt es so viel Kontroverse wie über Intelligenztests. Persönlichkeitstests werden dagegen viel seltener in ihrer Existenzberechtigung oder Art der Konstruktion bezweifelt, so kommt es mir zumindest vor.
Was ist nun der Hauptkritikpunkt? Die praktische Relevanz vielleicht - ob ein Ergebnis im Intelligenztest viel über das Verhalten im Alltag aussagen kann.
Und da muss ich nach dem was ich im Studium gelernt habe ganz klar sagen, was die Vorhersage konkreten Verhaltens angeht, sind Intelligenztests den Persönlichkeitstests weit überlegen.
Ich durfte einen spannenden Artikel für ein Seminar lesen, der quasi die Kritik an Intelligenztests und dem Konstrukt an sich kritisiert (vielleicht ja auch für jemanden hier interessant). Fand ich irgendwie plausibel. Aber andererseits lerne ich dann Leute mit Hochbegabung kennen und denke mir okay, es ist eben nur eine Persönlichkeitseigenschaft unter mehreren. Mag Intelligenz für beruflichen Erfolg und andere Sachen noch so relevant sein, für mich bestimmen auch noch andere Dinge, ob ich einen Menschen toll finde (wobei ich intelligente Leute schon eher anziehend finde). Und manche Kritik ist ja sicher auch berechtigt; wie so oft bei Themen in der Psychologie gibt es schlaue Argumente für die eine wie die andere Seite und die Beschäftigung damit lässt mich verwirrt zurück :wink:

@julai
Ich denke, dass intelligente Menschen Intelligenz immer anziehend finden, denn sie brauchen ja immer auch Menschen, mit denen sie sich auf Augenhöhe austauschen können.

Und wenn ich die Bemerkungen der Hochbegabten hier so lese, dann ist dieses „Mehr“, das den Unterschied zwischen normaler Intelligenz und Hochbegabung ausmacht, für das all day live nicht ausschlaggebend, sondern in einigen Fällen sogar hinderlich.

Leider kommt es ja gar nicht so selten vor, dass überdurchschnittlich intelligente Menschen am Leben scheitern.

PS: Mir wurde auch schon Hochbegabung unterstellt, aber ich bin es nicht. Ich denke, ich habe einen guten Mix aus Intelligenz und Lebensklugheit, die mich nicht untergehen lässt.


Sie sind mMn weder über- noch unterlegen.
Die meisten der IQ Tests sind in ihrer Auslegung viel zu speziell und einseitig. Natürlich lässt sich damit in gewissem Maße konkretes (mögliches!) Verhalten besser abschätzen. Persönlichkeitstests sind auch oft recht bescheiden in ihrer Art, und lassen den Faktor „Zufall“ (was zB Verhalten in Situation X bei mögl. Diagnose Y angeht) ausser Acht. Also die Unberechenbarkeit des menschlichen Seins an Sich.

Ich habe auch den Mensatest gemacht und bestanden, was nützt es aber? Nichts.
Die Intelligenz an Sich (oder ein IQ über 130) sagt nichts darüber aus, wie man bzw ob man diese Intelligenz (oder was die Tests entsprechend darunter verstehen) auch alltagsrelevant nutzen kann. Man sollte sich davon verabschieden, wie es viele Menschen leider tun, hoher IQ = „Allwissend“. Denn das ist Unsinn.
Und genau darin scheitern die normalen IQ Tests. Weil sie, wie gesagt, viel zu einseitig schauen, und, was noch schlimmer ist, ob diese Intelligenz „gesellschaftsfähige“ Relevanz hat. Es gibt eine Menge Hochbegabter die arbeitslos sind, oder Rente beziehen usw, weil zusätzlich psych. Defizite vorliegen (eben zB AD Störung) etc. Sprich, hoher IQ kein Garant für Verhaltensanalyse, und auch nicht für Erfolg (welcher Art auch immer) im Beruf bzw Alltag.
Medial werden nur eben oft die Ausnahmen gezeigt, ala Wunderkinder die mit 5 schon zur Uni gehen könnten.
Die Realität sieht häufig anders aus, auch wenn man sich die sog. Underchiever mitbetrachtet.


Ich bin sehr empfindlich was Tonfolgen angeht (also Musik und Harmonien), die „brennen“ sich förmlich ein, trotz Reizfilterstörung. Oder dass ich Sprache, also Worte die andere sagen, im Kopf mit Assoziationschaos auseinandernehme, was die Etymologie betrifft etcpp.
Sowas kommt halz nicht gut an im Alltag, weil ich ständig auch unter Stress dadurch stehe. Als kleines Beispiel nur.

Edit:
Ich finde zB den Ansatz, den Howard Gardner in den 80ern? begann zu vertreten, weitaus stimmiger und sinnvoller, da er von einer Multiplen Intelligenz ausgeht, die miteinander korrelieren kann, und weit mehr Pukte liefert, als eine Zahl X als Faktor, die bei "IQ"Tests vorkommt. Zumal die Zahl (also das Ergebnis) bei versch. IQ Tests auch komplett unterschiedlich ausfallen kann, auch je nach Tagesverfassung, Laune, ob STress vorliegt, welche Themen grad drin sind usw usw.
Sind also letztlich nichtssagend, wenn mans genau nimmt.

Danke für den interessanten Artikel.

@Andromache
Hi, die Korrelation von HB und HS hatte ich daraus abgeleitet, dass beides eine intensivere Gehirnfunktionalität sein könnte.
<LINK_TEXT text=„https://www.adxs.org/diagnostik-von-adh … etroffenen“>Hochbegabung und AD(H)S - ADxS.org</LINK_TEXT>

Aber eigentlich ist Hochsensibilität ja eher eine Reizfilterstörung.

@neoneo
Hochsensibilität ist für mich jedenfalls was ganz anderes als Emotionalität oder emotionale Intelligenz.

@neoneo
Willkommen im Forum, hoffe, wir lesen noch mehr von Dir :slight_smile:


Genau so sehe ich das auch.


Natürlich. Es kann aber eben durchaus vorkommen, dass bei (unter Berücksichtigung dessen, was die Multidimensionale Intelligenz als Modell beschreibt) Hochsensitivität bei eben „anderen“ IQ Arten (Hochbegabungen) vermehrt auftreten kann.
Ich glaube, es gibt dazu auch eine Studie.

Diese Studie würde mich aber sehr interessieren.

Dass Hochbegabung bei Hochsensibilität - was auch immer man darunter verstehen mag - vermehrt vorkommen soll, wird ja öfter mal behauptet.

Ich frage mich allerdings, wie man das belegen will. Eine Hochbegabung festzustellen, ist ja mithilfe eines IQ-Tests ganz einfach. Dem zugrunde liegen Jahrzehnte wissenschaftlicher Forschung.

Aber wie soll das bei Hochsensibilität gehen? Um die bei sich festzustellen, reicht - überspitzt formuliert - ein Internetfragebogen, und man weiß Bescheid. Oder auch nicht, denn eine wissenschaftliche Basis gibt es für das Konstrukt ja gar nicht.

Beides aufeinander zu beziehen, ist daher meiner Meinung nach nicht sinnvoll, wie wohlwollend man dem Phänomen Hochsensibilität auch gegenüberstehen mag.

Ich will übrigens nicht behaupten, es gäbe gar keine Hochsensibilität. Für mich ist das allerdings nur ein anderes Wort für Reizfilterschwäche mit dem Effekt der Reizüberflutung, wie sie etwa bei ADHS oder Autismus vorkommt - also ohne das selbstwerterhöhende Gedöns drumherum, wie man es auf Dutzenden von Selbsthilfeseiten im Netz findet.