ADHS und Hochbegabung bei 5 Jährigem / Rebound

Hallo ihr Lieben,
Ich bin schon seit Monaten stille Mitleserin und nun traue ich mich endlich einen Eintrag zu verfassen - die Verzweiflung ist mittlerweile wirklich hoch. Ich entschuldige mich auch direkt für den langen Text :see_no_evil_monkey:

Zu uns: Mein Sohn wurde Mitte letzten Jahres mit ADHS und einer Hochbegabung diagnostiziert.
(Er hat sich selbst das lesen und schreiben beigebracht und rechnet mittlerweile im 20er Bereich hoch und runter. Dies nur als Ergänzung; wenn man als Mama sagt, das Kind sei „Hochbegabt“ wird man ja sonst gern mal schief angesehen ^^)

Dass er anders ist, wissen wir schon immer - in welchem Ausmaß, ist uns noch nicht lange klar.
Der Verdacht auf ADHS kam mit 4 Jahren im Kindergarten auf, die Testung bei unserer Psychologin hatte dann kurz nach seinem 5. Geburtstag eben beide Diagnosen hervor gebracht.

Im August wird er 6, im September soll er in die Schule gehen - daher begannen wir vor 3 Monaten mit der Eindosierung (Medikinet) zuerst untetardiert (Schrittweise auf 5mg morgens, 5 mg mittags - dann retard 10mg)
Er hatte dann immense Einschlafprobleme, somit sind wir wieder auf unretardiertes Medikinet umgestiegen.
Bei 10mg war er nur noch weinerlich, lethargisch und kein bisschen mehr „er selbst“. Also zurück auf 5mg morgens.
Laut Kindergarten passt das so - für uns nicht (mehr).

Er hat nachdem er seinen „Drop“ nimmt ca. 1,5h die wirklich gut sind, danach bekommt er starke Selbstzweifel, weint, denkt über Leben und Tod nach und traut sich nichts mehr zu. Er hat auch zu nichts mehr Lust. Sitzt nur rum. Das dauert ca 1-2 Stunden. Die Wirkung ist dann verflogen, allerdings holt uns dann seit ca 2 Wochen ein harter Rebound ein.
Über Stunden ist er unkontrollierbar!Wütend. Weinerlich. Wirklich schlimm. Wenn er etwas möchte und es nicht bekommt, schreit er bis zu einer Stunde und ist durch nichts zu beruhigen oder abzulenken. An Familienfrieden ist dann nicht mehr zu denken.

Wir sind mittlerweile soweit, dass wir die Medikamente weglassen - so wird er allerdings sein Potenzial in der Schule niemals ausschöpfen können.

Unsere Psychologin hat leider erst in 5 Wochen wieder zeit für uns.
Sie überlegt auf irgend ein Spiegelmedikament umzusteigen (?)

Habt ihr irgendwelche Tipps? Gibt es Medikamente die für uns besser in Frage kommen? Vielleicht hat ja jemand Erfahrungswerte, die er/sie mit uns teilen kann. Vor allem dieser Rebound macht uns wirklich fertig. Wie dämmen wir das ein? Und kann es wirklich sein, dass der Rebound von einer so geringen Dosis kommt und das auch erst nachdem er das Medikament ja scheinbar gut vertragen hatte.

Liebe Grüße und Danke an alle, die bis hier her gelesen haben :slight_smile:
Ines

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Hallo und :heart: Willkommen Liebe @InesAhoi , schön das Du Dich hier im Forum angemeldet hast und Deine Frage an uns sehr präzise zusammen fassen konntest.

Das Dein Kind hochbegabt ist, ist für einen als Eltern meistens zuerst erfreulich, weil man dann zumindest denkt, dass das Kind inpunkto Lernstoff in der Schule nicht „überfordert“ sein wird.

Andererseits kommt dann auch schnell der Gedanke auf, dass das Gegenteil, heisst eine „Unterforderung“ des üblichen Schulstoffs, für das hochbegabte Kind zum Problemfall werden wird.

Was in solchen Fällen dann auch „fast schon automatisch“, tatsächlich so sein wird, weil ein hochbegabtes Kind eben im Normalfall keine Probleme damit hat um dem „normalen Schulunterricht“ folgen zu können, und sich deshalb logischerweise schnell langweilen wird.

Ich selbst habe Kinder die beide überdurchschnittlich intelligent sind, auch wenn ich es damals leider verpasst hatte um mich um eine Abklärung dahingehend „rechtzeitig zu bemühen“, ganz einfach weil ich ihre Intelligenz, „und ihre Freude am Lernen, im allgemeinen“, damals aus meiner eigenen Sicht für „normal“ gehalten hatte, weil ich damals so naiv gewesen bin, dass ich dachte das so ein Verhalten bei Kindern doch irgendwie „ganz normal wäre“ und nicht übermässig aus dem Rahmen fallen würde.

Wie auch immer, ich selbst habe dahingehend viele Fehler gemacht, und bereue es heute das ich nicht dazu fähig gewesen bin mich schon frühzeitig über solche Dinge zu informieren, sondern stattdessen immer zuviel auf meinen Exmann gehört hatte, der alle Gedanken die ich mir über solche Dinge machte, immer herunter gespielt hatte, und mir dann regelmässig eingebläut hatte, dass ich zu emotional sei, dass ich übertreibe, oder das ich von solchen Sachen nicht wirklich eine Ahnung hätte, und so weiter und so fort, und ich selbst jedenfalls zu unsicher war, um auf mein eigenes Bauchgefühl, oder meinem eigenen Verstand in dieser Angelegenheit, einfach Folge zu leisten, und mich bei den entsprechenden Stellen darüber zu erkundigen, ob meine Vermutungen eben vielleicht doch richtig sind.

Jedenfalls, wenn Dein Kind bereits jetzt in diesem frühen Alter solche aussergewöhnlichen Fähigkeiten zeigt, wie sich selbst, jetzt schon „Lernstoff auf Schulniveau“ beizubringen, dann wäre es eventuell angeraten, wenn Du Dich jetzt schon mal über eine Schule für hochbegabte Kinder, möglichst in Deiner Nähe wo ihr wohnt, informieren könntest.

Wovon ich persönlich ehr abraten würde, ist das „überspringen einer Schulklasse“, da ich persönlich von anderen Eltern die das mit ihren Kindern gemacht hatten, damals mitbekommen hatte, dass diese Kinder in solchen Situationen dann schlimmer dran waren, heisst als Aussenseiter in ihrer Klasse behandelt wurden, als wenn sie in einer Klasse von gleichaltrigen Kinder gewesen wären.

Wie auch immer, jedenfalls ist es auf keinen Fall ein Fehler wenn man sich so früh als möglich über sämtliche Schulen in seiner Wohn Umgebung mal gründlich umhört bevor es dann soweit ist das dass Kind eingeschult werden muss. :heart:

P.s. was die Medikamente betrifft würde ich mich mal erkundigen ob vielleicht ein retardiertes Medikament eine Möglichkeit wäre, weil diese für gewöhnlich länger über den Tag wirken, aber eben, auch darüber muss man sich gut informieren.

Was mir noch durch den Kopf gegangen ist, hältst Du es für möglich das es sich bei Deinem Kind eventuell z.B. auch um eine Form des Autismus Spektrum handeln könnte, statt „nur“ Adhs?.

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Hallo,

ja, kann sein. Kleine Kinder brauchen oft überraschend wenig und müssen überraschend bald nachnehmen. Daher empfehle ich euch, mit 2,5 mg unretardiert (also einer Vierteltablette von 10 mg bzw. einer halben Tablette von 5 mg) weiter zu probieren. Und dann schaut genau wann es nachlässt und gebt ihm die nächste Tablette eine halbe Stunde vorher.

Und wenn das nicht gut klappt, wäre nicht ein Spiegelmedikament die nächste Alternative, sondern Attentin. Das ist unretardiertes Amfetamin und wirkt länger als Methylphenidat.

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Hmm, seid ihr sicher, dass er es in der Schule ohne Medikament nicht schaffen würde? Ich kann nicht rauslesen, was ihr genau als Problem seht? Ist er so unruhig und zappelig?

Sonst hätte ich ihn die Schule mal versuchsweise ohne Medikamente starten lassen. Ihr seht dann innerhalb der ersten paar Wochen, ob er echt Medikation braucht. Da hätte ich angesetzt. Ich glaube einfach nicht, dass man in den ersten Monaten der ersten Klasse da angeblich so viel versemmelt.
Wenn er aber jetzt schon ohne Medikation gar nicht auskommt, wäre es was anderes. Ich kann das aber aus deinem Beitrag echt nicht rauslesen.

Und wegen Potential: Weißt du was, ich pfeife auf das Potential. Das Kind entwickelt sich und hat später in der Schule noch alle Möglichkeiten. Das ganze ist keine Einbahnstraße! Und es ist wichtiger, dass das Kind glücklich ist und sich gut fühlt. Die Schule soll klappen, aber mehr mal die ersten Jahre nicht.

Mein Sohn ist laut Testung (ganz ehrlich, was das in Realität heißt oder auch nicht, steht ohnehin auf einem anderen Blatt. Weil wie heißt es so schön 10% Inspiration und 90% Transpiration - bei letzterem fehlt es meinem Sohm gewaltig, das holt er auch mit Superintelligenz auch nicht raus :wink: ) auch recht schlau. Aber ich weiß jetzt schon, dass wir ihn eher nicht in’s Gymnasium geben werden. Das tue ich uns allen einfach nicht an. MAtura (Abitur :wink: ) kann er noch auf so viele Arten machen.
Ich bin zwar echt ein fan vom Gymnasium, das gebe ich offen zu (ist nun mal mein Weg und ich bin doch recht bildungsbürgerlich(spießig), aber das hat dann doch alles seine Grenzen.
Kurz: Potential ist schön, aber wichtig ist das rauszuholen, was gerade geht und Sinn macht.

Wahrscheinlich bin ich auch schon allergisch auf das Thema, weil ich das mit dem Potential seit der Einschulung vom Kind höre. Ich sehe dieses tolle hohe Potential aber oft nicht… :smiling_face_with_sunglasses:

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Hm, ich gehe davon aus, wenn sich Ines und ihr Mann (?) für das Medikament bei ihrem Kind entscheiden, dass da mehr hinter steckt als ein klein Bisschen mehr Leistung, das sonst nicht ausgenutzt werden könnte.

Wie ist es denn, @InesAhoi , welche Probleme hat denn dein Sohn, wie sieht seine ADHS genau aus?

klar, aber man wird schon mal fragen dürfen,oder?

Klar haben Medikamente auch ihre Berechtigung, aber heilige Kühe sind es für mich auch keine. :smiling_face_with_sunglasses:

Ich finde Kindergarten und Schule so dermaßen zwei Paar Schuhe.

Klar darf man fragen, wir haben ja jetzt beide gefragt.

Übrigens jetzt auch wieder rein meine Meinung: Ohne wirklich große Not (und da müsste jetzt einiges passieren) würde ich meinem Kind kein Spiegelmedikament geben

Einfach weil es dann bei einer Nebenwirkung echt blöd wird.
Klar, wenn es mit den Verhalten absolut nicht mehr geht, ist das was anderes. Aber wie gesagt, davor täte ich mich sehr scheuen - ist aber bei meinem Kind auch so gar kein Thema. Wir müssen das Kind nur „schulfähig“ machen (was mir ehrlich eh gegen den Strich geht, aber was hilft’s)

Hallo Zusammen,

Vielen Dank erstmal für eure ganzen Antworten. :heart_hands:t3:

@Falschparker @achtarm
Selbstverständlich haben wir uns die Entscheidung FÜR ein Medikament nicht einfach gemacht oder diese gar leichtfertig getroffen.
Unser Sohn leidet zum einen selbst sehr unter seinen Konzentrationsschwierigkeiten und hat einen enormen Anspruch an sich selbst, dem er dadurch nie gerecht werden kann.
Er rastet sehr oft aus und das is einem Ausmaß, das wirklich krass ist.
Er muss ständig der Mittelpunkt des Universums sein und da das im Kindergarten zu Weilen schwer ist, jagt ein Wutanfall teilweise den nächsten.
Zuhause ist es ähnlich - für unsere Familie ist das wirklich schlimm.
Im Kiga stört er sobald er sich langweilt die ganze Gruppe und neigt dazu alles und alle für sich zu beanspruchen.
Er hat ständig „Hummeln im Hintern“ und es fällt ihm schon in der Vorschule schwer, mal 30 Minuten sitzen zu bleiben und fokussiert einer Aufgabe nachzugehen. Und das obwohl es eigentlich ein leichtes für ihn wäre.

@AbrissBirne es stehen autistische Züge mit im Raum. Das bezieht sich vor allem darauf, sich auf neue Situationen einzustellen.
Er übt quasi nichts, will immer alles erst „versuchen“ wenn er sicher ist, dass er es kann.
So war das mit dem Radfahren, dem schwimmen usw. Er hat auch zB beim Reden nicht angefangen einzelne Wörter zu üben (so macht unsere 2 Jahre alte Tochter das) sondern mit 14 Monaten einfach direkt Sätze gesprochen. Es war fancy - aber wir haben das bis er vier war auch alles für normal gehalten. Er war halt das erste Kind - erst mit der Kleinen merkten wir, wie anders „normal“ sein kann.
Er steht sich dadurch oft selbst im weg, was mich sehr traurig macht. Er liebt es Fußball zu spielen, traut sich aber beim Training oft nicht auf den Platz. Beim turnen ist es ähnlich.

Wir sind mit unserer Psychologin da auch nicht wirklich happy, sie fährt irgendwie „ihre Schiene“ und einem fünfjährigen ein Spiegelmedikament zu geben widerstrebt mir auch sehr.
Er verträgt das retardierte Medikinet nur so gar nicht (schläft dann zB erst gegen 22 Uhr ein - normal ist 18:30 Uhr)
Wir sind gerade echt etwas ratlos. Die Schule beginnt in ein paar Monaten und wir wollen es für ihn so angenehm wie möglich gestalten. Ganz ohne Medikamente können wir uns aktuell nicht vorstellen, dass das mit der Schule überhaupt funktionieren kann.

Liebe Grüße,
Ines

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Na gut, dann versucht es doch weiter mit unretardiertem Methylphenidat, allerdings scheinen ja 10 mg viel zu viel zu sein, lieber 2,5 bis 5 mg und dann rechtzeitig wieder die nächste.

Allerdings ist es im Schulalltag nicht immer gut zu machen, alle 1,5 bis 2 Stunden wieder eine Tablette zu geben (bei meinem großen Sohn in der Förderschule ging das, aber da ist der Betreuungsschlüssel auch besser). Daher dann entweder Umstellung auf Attentin oder Ritalin LA oder Concerta. Auch mit Equasym machen viele Eltern gute Erfahrungen. Das ist hier nur nicht so bekannt, weil es für Erwachsene nicht zugelassen ist.

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@Falschparker Ich danke dir für die Tipps. :folded_hands:t2:
Werde mich da ganz gezielt nochmal belesen und dann im besten Fall mit einem eigenen Vorschlag zu unserer Psychologin gehen.

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Hi @InesAhoi! :adxs_wink:

Das könnte besser sein, wenn die Folgedosis niedriger ist als die erste. Also nicht 5-5-0-0, sondern 5-2,5-0-0 vielleicht auch 5-2,5-2,5-0. Unretardiertes MPH wirkt ja nicht so lange.

Oder wirklich nur 2,5-2,5-2,5-0 - vielleicht sind die 5 mg schon zu viel.
Medikinet retard gibts auch in 5 mg. Wäre evl. auch einen Versuch wert. Das sind dann ja 2x 2,5 mg.

Du kannst Dich ganz langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass Dein Kind sein Potenzial wahrscheinlich nie ausschöpfen wird. Und das ist völlig o.k.!

Ein Ferrari braucht ne Autobahn, um schnell fahren zu können. Wenn Du ihn auf nen Feldweg stellst, dann kann er auch nur Schritttempo fahren oder Du fährst ihn kaputt.

Dein Kind hat zwar nen Ferrari im Kopf - aber drumrum leider nur Feldwege, die ihn blockieren. Das ist unglaublich frustrierend. Je älter er wird, umso mehr wird ihm das bewusst werden.

Der Ferrari im Kopf hilft ihm, seine eigenen Wege zu finden. Mit Medis, Therapie usw. könnt ihr versuchen, wenigstens gute Landstraßen für ihn zu bauen. Gelegentliche Ausflüge auf die Autobahn sind auch drin. Er wird aber trotzdem immer wieder auf nem Feldweg landen. Dann braucht das Navi mal ein Update, um die Landstraße wiederzufinden.

Die Regelschule ist für HBchen überwiegend langweilig. Für HBchen mit ADHS ist sie eine extreme Herausforderung - ein ständiges Pendeln zwischen Über- und Unterforderung.

Freu Dich, wenn Dein Sohn halbwegs gut durch die Schulzeit kommt. Und wenn er dann sein Glück als Kfz-Mechatroniker oder Feuerwehrmann findet, sei stolz auf ihn. Auch wenn er damit vermeintlich nicht sein Potenzial ausgeschöpft hat. Sein Potenzial besteht nicht nur aus seinem IQ.

Alles andere bestimmt das Potenzial mit. Und ADHS setzt dem Potenzial Grenzen - weil er einen nicht unerheblichen Anteil seiner Intelligenz schon dafür verbraucht, ADHS zu kompensieren.

So funktioniert ADHS. Es fällt ihm schwer, weil es ein leichtes für ihn wäre. Die Aufgaben sind für ihn stinklangweilig. Das ist uninteressant und macht keinen Spaß. Dann kann sich ein ADHSler nicht motivieren oder dranbleiben - selbst wenn er noch so sehr will.

Und das wird in der Schule nicht besser werden. Was meinst Du, wie sich ein Kind fühlt, das bis 20 im Kopf rechnen kann, wenn es in der 1. Klasse monatelang bunte Kreise ausmalen soll, um die Mengen von 1-10 zu erfassen?
Oder das bereits lesende Kind wochenlang als Hausaufgabe Lesehäuser „üben“ soll, in denen völlig sinnfreie zweibuchstabige Silben stehen?
Oder das bereits schreibende Kind 5-10 Zeilen den Buchstaben „a“ in groß und klein schreiben soll, um im Rest den Schuljahres den selben Quatsch noch mit den restlichen 25 Buchstaben des Alphabets zu wiederholen?

Ich habe hier zwei solche Kinder. Die haben sich die ganze Grundschulzeit über zu Tode gelangweilt. Mein Sohn hat das mal sehr treffend beschrieben: „Mama, das ist sooo langweilig, da schaltet sich mein Kopf einfach nicht an! Es geht einfach nicht!“

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@Schusselflummi
Super gut erklärt mit dem „Potential“

In der Schule wird eine bestimmte Art von Wissen beziehungsweise Tätigkeit erfordert. Ganz ehrlich, das ist nicht das, wofür mein Sohn z.B. eine Begabung hat. Also das sture Auswendiglernen, Runterschreiben, etc.
Er ist fix im Erkennen von Zusammenhängen (schon als kleiens Kind hatte er teils total abgefahrene Fragen, auch Sachen rund um Tod und Krankheit…), saugt Wissen (das ihn interessiert :wink: ) auf wie ein Schwamm und ist echt super kreativ (rundum sind immer alle erstaunt, was er für Ideen hat und kombiniert) und hat einen immensen Wortschatz (manchmal sagt er auch so total witzige Sachen - z.B. letztens meinte ich: Hast du heimlich ein Eis gegessen? Er: Das war nicht heimlich! Das hätte man doch leicht hören können, als ich es geholt habe. → kommt hier vermutlich nicht so raus, aber aus seinem Mund klang das irgendwie so witzig - irgendwie gar nicht so, wie ein 8-jähriger das wohl normal sagen würde). Insgesamt ist er so ein bisschen eine Mischung aus redefreudigem zerstreuten Künstler und genialem Erfinder.
→ insgesamt leider nix, was in der Schule gebraucht oder gefördert wird. Noten leider entsprechend. :zany_face:

Und ehrlich, nicht erst einmal habe ich ihm gesagt: Schalte das Hirn einfach aus und schreib das runter.
Ja, das ist Schulalltag nun mal ziemlich oft :wink:

Ganz viel hängt dann an den LehrerInnen - da gibt’s halte echt tolle und dann gibt’s die anderen… :roll_eyes:

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achja, das erwähnte Rechnen in der ersten Klasse - ja das ist stiiiiinklangweilig. ICh glaube, spätestens da hatte mein Sohn einfach keine Lust mehr auf Schule. Das nervt ihn heute noch so dermaßen, dass es in Mathematik so langsam abgeht.

Interessanterweise hat er lauter top Tests, aber er erklärt auf Nachfrage gerne, wie schlecht er in Mathematik ist und dass er das nicht mag. :zany_face:

Dafür in Deutsch - LRS und echt Diktate gespickt mit Fehlern - mag er angeblich total gerne und das liegt ihm viel eher.
Tja, wie war das mit der Eigen- und Fremdwahrnehmung. :sweat_smile:

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Hallo Liebe @InesAhoi
Vielen Dank für Deine Antwort an mich, ich freue mich sehr wenn ich Dir eventuell, zumindest hoffe ich das, vielleicht irgendwie weiter helfen kann, oder zumindest dazu anregen kann, um Dich vielleicht auf eigene Ideen zu bringen, die für Dich Sinn macht, und Du deshalb vielleicht weiter verfolgen möchtest.

Jedenfalls, nach Deiner Beschreibung die Du hier über Deinen Sohn abgegeben hast, ist es durchaus möglich, dass Dein Sohn im Autismus Spektrum liegen „könnte“, doch um das definitiv raus finden zu können, müsstest Du Dich deshalb natürlich unbedingt an Autismus Experten*innen wenden, was ich persönlich Dir aber tatsächlich empfehlen würde, da es tatsächlich von Vorteil ist, erstens für ein eventuell betroffenes Kind, als logischerweise für den gesamten Familienverband in dem ein Kind lebt, je früher man sein Kind auf das Autismus Spektrum testen lässt.

Erstens weil das Kind dann lernen kann, dass es so wie es ist, wie aus seiner eigenen Sicht, von wegen „nicht in Ordnung ist“, SONDERN DAS GEGENTEIL DAVON!, heisst: "Das dass Kind GENAUSO WIE ES IST ABSOLUT IN ORDNUNG IST, UND DAS ES SICH WEDER FÜR SEIN „Sein, so wie es ist“ SCHÄMEN MUSS, NOCH DAS ES DEM REST DER WELT EINE ERKLÄRUNG „schuldig ist“, WARUM ES SO IST WIE ES IST, sondern vielmehr höchstens UMGEKEHRT, heisst: WARUM ANDERE MENSCHEN, die NICHT im Autismus Spektrum sind, Menschen wie Deinen Sohn, und so und sovielen anderen vom Autismus Spektrum betroffen Menschen, meistens total VOREINGENOMMEN und FALSCH INFORMIERT, oder sogar VOLLER HASS und ABLEHNUNG begegnen, und DAS, obwohl SEHR VIELE MENSCHEN, „in Wirklichkeit“ oft zu dumm sind, um ÜBERHAUPT „in irgendeiner Form“ NUR SCHON so etwas „wie einen Hauch einer Ahnung“ über Menschen aus dem Autismus Spektrum zu besitzen.

Wie auch immer, jedenfalls ist es meine eigene persönliche Meinung in dem Fall mit Deinem Sohn den Du uns hier geschildert hast, dass ich Dir persönlich auf jeden Fall empfehlen möchte, Deinen Sohn von Experten*innen im Bereich Autismus Spektrum unbedingt mal testen zu lassen.

Denn auch was die Wirksamkeit von Medikamenten betrifft, kann es angeblich einen Unterschied machen, ob man mehr im Adhs Spektrum liegt, oder mehr im Autismus Spektrum, oder in einer Mischung aus beidem, oder auch ob eventuell vielleicht etwas anderes vorliegen „könnte“, was in sehr vielen Fällen allerdings dazu führen kann, dass Eltern ihr Kind "von Arzt* zu Arzt* schleppen, in der Hoffnung: Das "richtige Medikament, oder sogar „mehrerer Medikamente“ für das eigene Kind zu finden, so wie eventuell auch einer „richtigen Therapie“ zu finden, was dann dazu führen kann, dass das Leben dieses Kindes und der gesamten Familie die betroffen ist, nur noch darin besteht, dass man von einer Arztpraxis zur anderen rennt.

Und bei all dem Trubel, vielleicht die eigenen jeweiligen Probleme der Eltern, die sie vielleicht schon vor ihrer Elternschaft und der Ehe hatten, bei „alledem NICHT ZU VERGESSEN“, und dabei auch mal „zu bedenken“, SICH SELBST einer psychiatrischen Untersuchung zu unterziehen.

Wie auch immer, jedenfalls ist das Leben seit jeher keineswegs so einfach wie uns das gewisse Bilder die man uns in unserem Leben von Klein auf weiss machen möchte, sondern sehr oft das genaue Gegenteil davon.

Aber bevor ich weiter abschweife, da ich Dich und Deine Frage an uns in diesem Forum bis jetzt als sehr sachlich und realistisch einschätze, kann ich Dir nur noch einmal empfehlen Deinen Sohn nebst Adhs auf jeden Fall auch noch von einer anerkannten Fachperson auf das Autismus Spektrum testen zu lassen.
Da dies nicht nur für eine Klarheit in der Verhaltensweisen Deines Sohnes sorgen könnte, sondern auch dahingehend was eine weitere Medikation, oder auch den Schulweg, respektive die berufliche Laufbahn Deines Kindes in SEINER ZUKUNFT betreffen wird.

Sorry für meinen Schreibstil, aber da ich vermutlich selbst autistische Züge habe, bin ich für andere Menschen manchmal glaube ich irgendwie „strange“, aber wie auch immer, ich hoffe jedenfalls für Dich und Deinen Sohn, aus meinem tiefsten Herzen für euch, dass ihr gemeinsam einen Weg in eurem Leben findet in dem ihr euch immer und zu jederzeit gegenseitig versteht und zusammenhaltet, egal was noch im Leben vielleicht kommt.

Und ausserdem das Dein Sohn in seinem Leben viel Liebe und Verständnis und Mitgefühl erfährt, und das er seinen Weg im Leben mit der Hilfe von guten Menschen die ihn auf seinem Lebensweg unterstützen, voller Liebe und Gesundheit und Zufriedenheit, und jetzt und in seinem Zukünftigen Leben nur positives in seinem Leben erfahren wird.
:heart: :people_hugging:
P.s.
Bevor ich noch etwas SEHR WICHTIGES vergesse, Bitte beschäftige Dich, wenn möglich, mit der Familiengeschichte Deiner eigenen Herkunftsfamilie, wie genauso von der Familie des Vaters von Deinem Kind, oder auch allen anderen Kindern die ihr vielleicht zusammen habt?.
Da sehr vieles von einer Generation an die nächste weiter vererbt wird, und es von Vorteil bei einer Anamese, respektive einer Diagnose sein kann, je mehr man über die eigene Familiengeschichte und einzelner Familienangehörigen in den jeweiligen Familienververbänden weiss.

Liebe @InesAhoi jedenfalls würde ich persönlich mich sehr darüber freuen wenn Du mit uns hier im Forum vielleicht gerne in Kontakt bleiben würdest, so das Du einerseits für Dich gute und wichtige Informationen von uns erhälst, als auch andererseits wir im Forum erfahren wie es für Dich und Deinen Sohn weiter geht.
Ich für meinen Teil wünsche euch beiden auf jeden Fall aus meinem tiefsten Herzen nur das allerbeste für euch. :+1: :heart: :people_hugging:

Ok… Du hast jetzt viele Tipps bekommen, wie Du es mit MPH probieren kannst. Zum Glück, kannst Du das innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums ausprobieren.
Wenn da nichts funktioniert, gib nicht auf, es gibt noch einige andere Medikamente, die Ihr ausprobieren könnt.

Das, was Du beschreibst- Weinerlichkeit, Lethargie, depressive Verstimmungen- das kennen wir von MPH auch so. (Mein Sohn hat auch eine Hochbegabung plus ADHS aber auch ASS.)
Wir haben dann auf Elvanse gewechselt- das hat er leider auch nicht vertragen.

Wir sind letztlich bei völlig anderen Medikamenten gelandet (Guanfacin plus Atomoxetin).

Kurzum : Die passenden Medikamente zu finden, braucht manchmal einfach Zeit. Aber es lohnt sich!!! Es ist eine klare Verbesserung der Lebensqualität, wenn es die passende Medikation ist! Gut, dass Ihr so früh -sprich deutlich vor Schulbeginn damit anfangt!
Liebe Grüße

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