Hallo ihr Lieben,
Ich bin schon seit Monaten stille Mitleserin und nun traue ich mich endlich einen Eintrag zu verfassen - die Verzweiflung ist mittlerweile wirklich hoch. Ich entschuldige mich auch direkt für den langen Text
Zu uns: Mein Sohn wurde Mitte letzten Jahres mit ADHS und einer Hochbegabung diagnostiziert.
(Er hat sich selbst das lesen und schreiben beigebracht und rechnet mittlerweile im 20er Bereich hoch und runter. Dies nur als Ergänzung; wenn man als Mama sagt, das Kind sei „Hochbegabt“ wird man ja sonst gern mal schief angesehen ^^)
Dass er anders ist, wissen wir schon immer - in welchem Ausmaß, ist uns noch nicht lange klar.
Der Verdacht auf ADHS kam mit 4 Jahren im Kindergarten auf, die Testung bei unserer Psychologin hatte dann kurz nach seinem 5. Geburtstag eben beide Diagnosen hervor gebracht.
Im August wird er 6, im September soll er in die Schule gehen - daher begannen wir vor 3 Monaten mit der Eindosierung (Medikinet) zuerst untetardiert (Schrittweise auf 5mg morgens, 5 mg mittags - dann retard 10mg)
Er hatte dann immense Einschlafprobleme, somit sind wir wieder auf unretardiertes Medikinet umgestiegen.
Bei 10mg war er nur noch weinerlich, lethargisch und kein bisschen mehr „er selbst“. Also zurück auf 5mg morgens.
Laut Kindergarten passt das so - für uns nicht (mehr).
Er hat nachdem er seinen „Drop“ nimmt ca. 1,5h die wirklich gut sind, danach bekommt er starke Selbstzweifel, weint, denkt über Leben und Tod nach und traut sich nichts mehr zu. Er hat auch zu nichts mehr Lust. Sitzt nur rum. Das dauert ca 1-2 Stunden. Die Wirkung ist dann verflogen, allerdings holt uns dann seit ca 2 Wochen ein harter Rebound ein.
Über Stunden ist er unkontrollierbar!Wütend. Weinerlich. Wirklich schlimm. Wenn er etwas möchte und es nicht bekommt, schreit er bis zu einer Stunde und ist durch nichts zu beruhigen oder abzulenken. An Familienfrieden ist dann nicht mehr zu denken.
Wir sind mittlerweile soweit, dass wir die Medikamente weglassen - so wird er allerdings sein Potenzial in der Schule niemals ausschöpfen können.
Unsere Psychologin hat leider erst in 5 Wochen wieder zeit für uns.
Sie überlegt auf irgend ein Spiegelmedikament umzusteigen (?)
Habt ihr irgendwelche Tipps? Gibt es Medikamente die für uns besser in Frage kommen? Vielleicht hat ja jemand Erfahrungswerte, die er/sie mit uns teilen kann. Vor allem dieser Rebound macht uns wirklich fertig. Wie dämmen wir das ein? Und kann es wirklich sein, dass der Rebound von einer so geringen Dosis kommt und das auch erst nachdem er das Medikament ja scheinbar gut vertragen hatte.
Liebe Grüße und Danke an alle, die bis hier her gelesen haben
Ines