vielen Dank erst mal für die liebe Antwort. Und danke, dass du mir deine Erfahrung mitgeteilt hast. Das hilft mir wirklich sehr. Ich habe heute beim Psychiater angerufen, der mir Elvanse verschrieben hat und ihn gefragt, ob er mir noch eine Notfall-Medikation für den Bedarf verschreiben könnte. Sowas wie Benzos.
Davon war die Ärztin wenig angetan, weil das ja Medikamente mit gegensätzlichen Wirkweisen seien.
Mir würde es schon mal viel Angst nehmen, wenn ich wüsste, dass falls ich einen extrem schlechten Trip habe im worst Case in Form von einer den ganzen Tag anhaltenden Panikattacke, dass man mir irgendwie mit Medikamenten sei, es Arzt oder Notaufnahme helfen könnte.
Ich habe einfach Angst davor, dass falls es unerträglich werden sollte, dass ich damit klarkommen muss bis die Wirkung vorbei ist. Alle die schon mal eine Panikattacke mit einer hohen Intensität hatten, wissen, dass man sich fühlt, als wenn man stirbt, was natürlich rational gesehen, nicht stimmt und völliger Unsinn ist, das ist mir bewusst, aber es fühlt sich trotzdem ziemlich real an, wenn der Kopf einem etwas vor macht.
Und wenn ich wüsste, dass wenn alles Kacke läuft man einem da irgendwie „raushelfen“ könnte, dann ginge es mir schon deutlich besser.
Edit: Also ich habe gerade noch mit meinem Hausarzt telefoniert und der sagte sowas wie einen Bad Trip bekommt man davon nicht, dass soll eher beruhigend wirken und manche fühlen sich halt manchmal emotionslos wie ein Roboter, aber nichts schlimmes.
Selbst als ich mal aus Versehen zu viel genommen habe, war das kein BadTrip.
War zwar anstrengend, weil ich ziemlich unruhig war und mich schlecht konzentrieren konnte - so Duracellhäschenmäßig (so wirkt auch Kortison bei mir). Das war aber gegen Mittag vorbei.
Elvanse macht keinen Trip und macht Dich auch nicht stoned. Du nimmst keine Drogen. Das ist ein gut erforschtes Medikament. Ehrlich.
Das nehmen auch Kinder gegen ADHS. Glaubst Du, das würde man denen geben, wenn die davon reihenweise high würden oder auf nem Trip wären?
Vielen Dank für eure ganzen lieben Beiträge.
Wenn ich morgen mutig bin, dann nehme ich sie zum Frühstück mit einem Proteinshake und hoffentlich ohne anschließendes Erbrechen .
Und dann hoffe ich, dass es mich gechillt macht und nicht panisch oder aufkratzt
Update: Hab heute wieder keine Eier gehabt, wieder irgendeinen Grund gesucht es nicht nehmen zu können…heute war es die letzte Nacht, die ich kacke geschlafen habe … Ich bin so sauer auf mich selbst wie kann man so Schiss haben!!!
Wie meinst du das mit selbsterfüllender Prophezeiung? Ich weiß was das ist aber wie meinst du es bei mir? Das würde ja bedeuten, dass wenn ich Angst vor negativen Wirkungen habe, dass ich sie auch erfahre…uncool :(.
Du rufst deinen Psychiater an, sagst dass du Angst hast vor der ersten Einnahme mit unbekanntem Ausgang und fragst, ob du dich an diesem Vormittag in sein Wartezimmer setzen kannst.
So wärst du im Notfall, falls tatsächlich eine Panikattacke o.ä. auftreten sollte, in guten Händen?
Da ist sie glaube ich nicht für offen die Psychiaterin…ich glaube sie hat da nicht so viel Verständnis für. Ich hatte auch nach Benzos als Notfallmedikation gefragt…hat sie nicht so gefeiert, dass ich das fragte
Spiel ne Runde Russisch Roulette.
Hast Du sowas wie diese Actimel-Fläschchen da? Also kleine undurchsichtige und möglichst wiederverschließbare Fläschchen für Lebensmittel? Wenn nicht: Kaufen.
Nimm Dir 3 oder 4 oder 5 leere Flaschen mit identischem Aufdruck.
Mache die alle halbvoll mit Wasser (am besten abgekocht) und in eine Flasche machst du den Inhalt einer Elvanse-Kapsel.
Alle Flaschen verschließen.
Augen zu und bisschen blindes Hütchenspiel mit den Flaschen veranstalten.
Danach alle ab in den Kühlschrank.
Am nächsten Morgen nimmst du eine Flasche aus dem Kühlschrank, füllst die mit O-Saft auf (oder irgendeinem anderen naturtrüben Saft), bis sie voll ist. Nochmal gut durchschütteln und dann runter damit.
Am nächsten Tag die nächste usw.
Da mach ich mich ja jeden Tag verrückt wenn ich eine trinke
Habe ich ja mehrfachen Stress
Es ist ja nicht so, dass ich mir nicht zutrauen würde die Kapsel schlucken und drinbehalten zu können. Es ist mehr die Angst, die etwas lähmt.
Tatsächlich bin ich schon länger so empfindlich drauf, was Medikamente angeht
Vor 3,4 Jahren als ich die Phase mit den Panikattacken hatte, hat selbst das benebelnde Gefühl, was vom Alkohol ausgelöst wird, welches mir eigentlich alles andere als fremd war, ein Unwohlsein mit Nervosität ausgelöst.
Es gab auch schon einige Antibiotika, die ich nur noch mit einem schlechten Gefühl und widerwillig, nachdem ich den Fehler machte, die Packungsbeilage zu lesen und mir die Nebenwirkung anschaute, einnahm.
Ganz schlimm war es bei mir mit dem Marihuana. Ich habe vor ungefähr fünf Jahren das erste Mal gekifft und entweder war das Marihuana nicht rein oder ich habe einfach über konsumiert. Jedenfalls hatte ich so eine Art Filmriss. Sprich mein Kurzzeitgedächtnis war während des Rausches völlig außer Kraft gesetzt.
Nach diesem Erlebnis habe ich jahrelang kein Marihuana mehr angerührt, obwohl ich es gerne noch mal ausprobieren wollte. Irgendwann konnte ich mich dazu durchringen. Das ist jetzt ungefähr ein halbes Jahr her und seitdem habe ich vielleicht Zehnmal gekifft und ich muss sagen, ich reagiere besonders auf Marihuana.
Viele werden von Marihuana beruhigt. Bei mir ist das eher so, dass der Grad ganz schmal ist wo das Marihuana mich in dem Rausch beruhigt (aber wenn dann nur minimalst) also ein ganz schmaler Grat zwischen über und unter dosieren ist es bei mir abgesehen von der Tatsache, dass es mich selbst dann wenig beruhigt und wenn ich mehr konsumiere, dann werde ich einfach nur nervös Und muss mich ablenken, um mich nicht auf dieses komische Gefühl zu konzentrieren und es zu verstärken.
Alkohol kann ich mittlerweile wieder hemmungslos trinken, ohne dass es mich nervös macht.
Manchmal glaube ich, dass meine übersteigerte Sensibilität, was diese Themen angeht davon kommt, dass ich als kleines Kind gesundheitlich relativ viele Probleme hatte und häufiger und vermehrt Zeit im Krankenhaus verbracht habe als „normal“.
Und natürlich glaube ich auch, dass die Überweisung durch mein ADHS mich über die Jahre auch noch allgemein empfindlicher machte .
Zu ADHS gehört auch, dass man zu viel nachdenkt. Und Angst wird kleiner, wenn man in die beängstigende Situation reingeht, so blöd das ist.
Du kannst es auch genau andersrum machen: Elvanse nehmen, wenn du einen richtig schön vollgepackten Tag vor dir hast, dann denkst du nämlich nicht permanent darüber nach, was es alles mit dir machen könnte.
ADHSler reagieren im übrigen im Vergleich zu neurotypischen Menschen umgekehrt auf beruhigende oder stimulierende Substanzen. Als ich von ADHS noch nichts wusste, hab ich mal vor einer Vollnarkose Beruhigungsmittel bekommen. Die Krankenschwester war fassungslos („Das kann nicht sein! Das war eine große Portion!“).
Und ja, das mit dem nachdenken, das stimmt. Was meinst du mit der umgekehrten Reaktion auf Medikamente? Das Beruhigungsmittel Aufputschen wirken und Aufputschmittel beruhigend? Und was bedeutet das bei Elvanse, dass es beruhigend wirkt?
Beruhigt es dich? Und hast du auch eine permanente Unruhe und Nervosität normalerweise?
Ja, genau so. Das fängt schon bei Koffein an - und bedeutet bei den Stimulanzien, die für ADHS verschrieben werden, dass sie eben genau den beruhigenden Effekt haben (während sie einen neurotypischen Menschen aufputschen würden). Du selbst hast ja offenbar diese umgekehrte Erfahrung mit Marihuana gemacht.
Ich nehme derzeit Ritalin, aber es hat auf mich auch diese beruhigende Wirkung. Ich kann mich dann in Ruhe hinsetzen und Dinge machen, bei denen ich sonst hundert Mal aufspringen und andere Sachen dazwischenschieben würde.
Witzigerweise wirkt Koffein auf mich auch nur selten agitierend. Heute Morgen hab ich mir innerhalb von 20min 3 Tassen Kaffe reingefeuert und ich fühlte mich wohlig entspannt nur irgendwie ausgetrocknet
Hey, ich hätte noch eine Frage zum Rauchen beziehungsweise was heißt rauchen ich dampfe seit ungefähr einem halben Jahr und ich habe meine Psychiaterin gefragt, ob ich dann aufhören soll für die Eindosierung und sie sagte nein gibt’s irgendwelche Empfehlung, dass ich ganz normal weiter rauchen soll oder morgens erst mal nicht ?
Wenn du auf Kaffee (Stimulanz) verzichten kannst ist das supi.
Ich würde den Körper aber nicht während der Eindosierung zusätzlich auch noch mit Nikotin (Stimulanz) Entzug reizen
Ich meine… kann man natürlich alles gleichzeitig machen, also eindosieren und Koffein + Nikotin entziehen.
Man muss sich dann eben im Hinterkopf behalten, dass man den Körper womöglich mit 3 Veränderungen gleichzeitig stresst.
Welche Nebenwirkungen dann wovon genau kommen - weiß man dann halt nicht