ADHS und Musik :)

Hey Leute,

Ich wollte mal fragen wie das bei euch so ist. Ich habe mein ganzes Leben lang schon einen speziellen Musikgeschmack. Wenn ich die Endlos- Schleifen im Radio höre, mit den selben Texten/Melodien wird mir ganz anders und ich bekomme eine inneren starken Zwang sofort den Sender zu wechseln. :smiley:
Ich habe mich schon immer für Rhytmusinstrumente interessiert und achte im Gegensatz zu vielen anderen Menschen auf die minimalsten Töne/Claps oder was auch immer :slight_smile: Dieser EINE TON, in einem Lied, kann das Lied zu einem Ohrwurm und Gänsehaut machen, oder zu Schrecken und totalem Unwohlsein führen.

Ich kann mich am besten bei elektronischer Musik(ohne Gesang) konzentrieren und bin auch wesentlich konzentrierter :slight_smile: da ist der Geschwindigkeit keine Grenze gesetzt. Von House zu Techno, von Techno zu Dark/Hard Techno, von diesem zu Goa/Psy bis auch zu Hightech.
Ich höre natürlich auch Musik aus anderen Genres, bin kein Fanatiker :smiley:
Aber bei dieser Musik, fällt es mir wesentlich leichter einen Gedanken zu verfolgen und auch aufzuräumen etc.
Wie sieht das bei euch aus?

PS: Ich höre gerade: DAYDRMZ- Crazy Astronaut und war gerade am abspülen in der Küche! :smiley:

Schönen Tag euch!

Ich muss dazu sagen, dass dieses Gefühl mit zunehmender Medikation sehr abgeschwächt wurde! Es war dasselbe Gefühl, wie beim still sitzen, wenn der andere zulangsam redet oder der im Auto vor dir vergisst, wo das Gaspedal ist :slight_smile:

Goa Progressive löst in mir immer eine seelenruhe aus. Ich liebe diesen doppel Bass. Ausserdem finde ich die Musik an sich sehr abwechslungsreich.

Dann höre ich noch wahnsinnig gerne kontra k, seine Musik begleitet mich schon seit dem ich 15 bin. Mittlerweile ist er im Kommerz angekommen, was mich nicht sooo stört, allerdings finde ich sein letztes Album sehr enttäuschend. Normalerweise drücke ich bei ihm auf play und dann läuft genau das, was eben läuft. Kein skippen, kein gar nix, es gibt nicht den einen lieblings track. Seine Musik war eine ganze Zeit lang mein bester Freund, dass ich sein letztes Album nicht so feiere hat mich auch etwas in ein kleines tief gebracht.
Seine Texte sind so mit Sinn gefüllt und für mich verschmilzt seine Stimme mit dem beat.

Und radio… Jaaa… Manche Lieder sind ganz ok, aber auch Lieder die ich gut finde, führen durch die abgespielte Häufigkeit zu einem aversionsproblematik… Dann hat man die so oft gehört, dass man auch noch voll den Ohrwurm kriege. Bin letztens singend durchs Büro gelaufen und meine Kollegin meinte, ich solle bitte das Radio anmachen.
Es lief das Lied, wovon ich einen Ohrwurm hatte :man_facepalming:

Und @Freigeist jaa die Lieder hören sich schon alle gleich an… Jan Böhmermann hat dazu mal eine satire gemacht. Wenn ich heute Abend dran denke und wieder finde kann ich die links hier rein setzen, ich fands unterhaltsam.

Dir auch einen schönen tag

Es ist witzig, dass du Kontra K hier speziell nennst :slight_smile:
Er ist einer der WENIGEN deutschen Rapper, der Lieder mit Tiefe und ähnlichen Wertvorstellungen, aber auch sehr aufbauende und motivierende Lieder produziert!!!
Seine Tracks nahmen sehr lange Zeit einen großen Teil meiner Playlist ein!
Aber du hast Recht. Die letzten Veröffentlichungen, entsprechen nicht mehr ganz der Zielgruppe, wie davor :slight_smile: vielleicht etwas mehr auf Kommerz und die breite Masse aufgebaut :slight_smile:

Du kannst gerne, mal den Link hier reinsenden! Wenn ich mich nicht selbst bis dahin, mangels Geduld, stundenlang auf die Recherche begeben habe! :winken

@Freigeist

Eier aus Stahl: Max Giesinger und die deutsche Industriemusik | NEO MAGAZIN ROYALE - YouTube
Bevor du unnötig Youtube durch forsters.

Hm, na gut, das kenne ich natürlich, ich höre Mainstream-Radiosender auch nicht länger an, eigentlich nur Deutschlandfunk, SWR2 und ähnliche; wobei mein Musikgeschmack gar nicht besonders speziell ist, eben Klassik und Jazz.

Aber hat das irgendetwas mit ADHS zu tun? Eigentlich nicht, denke ich.

Naja. mir ging es hauptsächlich um dieses unangenehme Gefühl. Es hat sich für mich zum Teil unerträglich angefühlt, solche Lieder weiterzuhören. Dasselbe Gefühl im Körper, wie beim still sitzen usw. :slight_smile:
Ich kann da eben nur für mich sprechen… Das sind so Kleinigkeiten, die mir erst so richtig bewusst wurden mit meiner Medikation. Das diese Dinge auf einmal möglich sind, ohne innerlich zu platzen, wenn ich auf dem sofa mich nicht hin und her wälze oder mit dem Fuß wackel, den Zehen/Fingern usw. irgendetwas mache :slight_smile:
Nervös den anderen beim Essen zuschauen und warten, dass diese schnell aufessen, damit man aufstehen kann :? oder 10 mal aufstehen und irgendwas holen…salz/pfeffer/glas/chilli usw :winken
war nur als Beispiel gemeint :slight_smile:

Bei mir ist es schon immer so gewesen, dass ich immer irgendwie Musik im Hintergrund laufen lassen muss.
Im Grunde ist es da auch egal was genau da läuft, hauptsache ich werde irgendwie bedudelt.
Jedoch kommt es je nach Tagesform auch vor, dass ich entweder einen Song in Dauerschleife hören kann, da geht gar nichts anderes.
Und an anderen Tagen bin ich dauerhaft am skippen…
Wozu ich sagen muss, dass mir GOA als Musikrichtung unheimlich gut gefällt und die Bässe mir helfen mich zu kontzentrieren! :smiley:

Btw: ich bin (noch) nicht diagnostiziert.

Zum Thema skippen… ganz schlimm :smiley: wenn ich im Auto die Macht über die Musik habe, kann es sein, dass ich bereits nach 30 sekunden oder bis zu einer bestimmten Stelle höre und dann schon das Lied wechsle. Bin gedanklich dann schon wieder 3 Lieder weiter :smiley:

Noch nicht diagnostiziert?
Darf ich fragen aus welchen Gründen du denkst, dass es eventuell Richtung ADHS geht?
:slight_smile:


Die Frage ging zwar nicht an mich, aber die Antwort findest du hier: <URL url="https://adhs-forum.adxs.org/t/eine-raupe-stellt-sich-vor/811/1 text=„viewtopic.php?f=2&t=1492&p=18879#p18879“>https://adhs-forum.adxs.org/t/eine-raupe-stellt-sich-vor/811/1

:winken

30 Sekunden… so weit komme ich an solchen Tagen gar nicht… :lol:

Ist im Grunde eine längere Geschichte und sie gehört nicht in diesen Thread schätze ich. Nicht, dass ich ein Problem damit hätte darüber zu sprechen. :slight_smile:

Oh, danke fürs Verlinken @Anders :smiley: Da steht bei weitem nicht alles drin, aber so das Gröbste :smiley:

Bei mir prinzipiell alles, Hauptsache Qualität. Aber vom Geschmack her Alternative Rock, Indie Rock, sehr oft auch was melancholisches. Junkie Musik hab ich gestern in nem anderen Thread geschrieben. Oft sind mir Melodien ohne Gesang, Stichwort Filmmusik, sogar lieber als Lieder mit Gesang. Ich bin ein Fan von Ramin Djawadi zum Beispiel… Musik ist Identität, ist Kultur, Persönlichkeit, ist Expression…

Game of Thrones: Season 6 OST - Light of the Seven (EP 10 Trial scene) - YouTube , Game of Thrones S8 Official Soundtrack | The Night King - Ramin Djawadi | WaterTower - YouTube

Das ist nicht von Ramin Djawadi, sondern von einer Band aus Island, Name gerade vergessen: Rains Of Castamere [Vocals & Instrumental] - YouTube , die Instrumental Version The Rains of Castamere - INSTRUMENTAL (10 min. version) - YouTube hatte ich eigentlich verlinken wollen

So wie ich insgesamt nie Mainstream war und bin, war auch der Musikgeschmack nie Mainstream, so meine Selbstreflektion…

Oh ja Musik! Immer, und immer viel! Und auch meistens irgendwas so Spezielles, dass ich’s am Ende doch wieder fast für mich habe, zumindest im Freundeskreis. Die können sich oft nicht mal einigen, ob das, was ich höre, zu schräg und chaotisch oder zu brav und harmonisch ist. (Und die beiden, an die ich dabei denke, sind beide Springsteen-Fans, es ist also nicht relativ zu ihren Geschmäckern.) Aber immerhin sind sie sich einig, dass es nicht ihrs ist.

Was dieses Spezielle ist, ändert sich immer mal wieder. Im Moment bin ich völlig begeistert von einigen japanischen Rock- und Metal-Bands, die mir im Frühjahr mein YouTube-Algorithmus kredenzt hat. Davor war’s eher Blues (der isses immer mal wieder, seit ich 14 war), davor mal wieder Funk, davor irgendwann Mashups, Experimentaljazz, Punk Rock…

Ich weiß nicht, ob es was mit ADHS zu tun hat, aber mir ist schon aufgefallen, dass „meine“ Musik im Lauf der Jahre immer hyperaktiver geworden ist. Zufall?
Zumindest mag ich Musik mit viel Action und Charakter. Radio geht bei mir aus vielen Gründen nicht, dazu liebe ich Musik zu sehr. Das ganze Reingerede, Abgehacke und Unterschiedslos-Aneinander-Gereihe macht mich nur aggressiv. Dazu noch die Tendenz, jeden Charakter aus Musik herauszuproduzieren, je breiter das Zielpublikum ist - früher gab es dafür Hall und Keyboard-Teppiche, das war auch schon schlimm. Heute gibt’s Autotuning und Rhythmusbegradigung.

Was möglicherweise mit ADHS zu tun hat, ist, dass mich allzu glatte, begradigte, gleichlaute Musik schnell langweilt, vor Allem wenn ich sie immer und überall zu hören kriege. Deshalb habe ich mit 14 aufgehört, mich um aktuelle Musik zu kümmern, und mich voll auf Rock und Blues fokussiert, bevorzugt aus den Sechzigern. Nicht aus Nostalgie - das dachte ich damals, aber ich hatte diese Zeiten ja nie erlebt, und jetz, wo ich eine Vergangenheit habe, in der ich theoretisch leben könnte, weiß ich, dass ich nicht nostalgisch bin -, sondern einfach, weil es so viel mehr davon gab und ich es nicht überall unfreiwillig hören musste. (Das kam dann später. Siehe oben re: Mashups, J-Rock… gibt Gründe, dass ich da gelandet bin.)

@ Maymalwieder: Bring Me The Horizon - Kingslayer (Lyric Video) ft. BABYMETAL - YouTube , Babymetal ist so eine J-Rock-Band, gib mal Feedback @ Maxmalwieder :hugs:


Aber gerne, ist ja gerade eins meiner Lieblingsthemen…
Babymetal dürften für viele sogar die J-Rock-Band sein. Mir ist es ein bisschen zu viel Choreographie und zu wenig Spaß. Aber gut sind sie.

Was ich mit „zu viel Choreographie und zu wenig Spaß“ meine, wird vielleicht am deutlichsten im Vergleich mit Band-Maid oder Gacharic Spin. Nicht wirklich Metal, aber mir geht’s mehr um die Energie, die sie auf die Bühne bringen. Die haben einfach Spaß an dem, was sie tun, und das kommt rüber. (Und sie spielen ihre Instrumente selber. Immer ein Plus.)

Gacharic Spin sind sogar oft extrem poppig, bis hin zu Stücken, die eher nach Neunmziger-Dancefloor klingen als nach Rock - aber mit Slap Bass, Shredder-Gitarre und Double Bass Drum. Das mag ich sogar an J-Pop und J-Rock. Irgendwie machen die Japaner immer alles zu 100%. Und wenn sie Rock und Pop mischen, sind sie schnell bei 200%.

Für mich ein ganz wichtiges Thema.

Ab dem frühen Kindesalter, habe ich gerne die Toten Hosen, Ärzte, Prinzen, Rammstein etc. gehört. Später kamen immer wieder einige hinzu auch mal englisches, wie Offspring. Im Jugendalter war ich total fasziniert von Japan, deshalb kamen japanische Sänger und Sängerinnen dazu, die ich zwischendurch heute noch gerne höre. Babymetal mag ich auch besonders 2 Lieder (PAPAYA & Megitsune). Ich mache mit einem Kumpel ab und zu Japanabende, wo wir dann unsere japanische Playlist hören, japanisch Kochen und Animes schauen. Richtig cool.

Heute höre ich viel gemischt. Eben die Bands, die ich schon als Kind und Jugendlicher gehört habe, Celtic Punk und Heavy Metal beim Krafttraining, Country zum runterkommen oder eben die japanische ruhige Lieder, auch Rockabilly, Gestört aber Geil, während der Karnevalssaison sogar Karnevalsmusik, sogar - aber eher selten - Klassik. Hab mir ein paar Playlists da erstellt, je nach Situation.

Ich habe seit der Grundschule Instrumente gespielt. Bariton, Posaune, Trompete worin ich auch wahnsinnig gut war und auch Wettbewerbe mitgemacht und gewonnen habe. Heute ist es die Gitarre + mein Gesang (auch wenn ich mich vor anderen nicht traue und das obwohl ich weiß, dass es gut ist).

Mir gibt Musik wirklich sehr viel, es hat einen enorm wichtigen Platz in meinem Leben eingenommen.

Japanische Popkultur finde ich insgesamt eigentlich interessant, nicht speziell auf Musik bezogen, sondern z. B. Japanische Horrorfilme, Splatter Filme. Was Mangas angeht, Neuhaus hat sich mal in Bezug zu den Hikikomori über Mangas geäußert hat gesagt in etwa die perversesten und gewalttätigsten Comics (genauer Wortlaut nicht mehr in Erinnerung), die viel von ADHSlern in Japan und weltweit gelesen werden. Gibt wohl insgesamt nahezu keine Gesellschaft, die gleichzeitig so verklemmt und hinten rum so pervers ist wie die in Japan.

Womit ich gar nichts anfangen kann, K-Pop. War mit der Freundin im Februar in Paris, am Louvre durften wir nen Dreh von einer K-Pop-Band für ein Musikvideo beobachten (wobei ich nicht weiß, ob das Nonames oder Big Names waren) , da fehlte jede Spontaneität, viel zu artifiziell, viel zu geplant und zu pseudo alles.

Stichwort pseudo und artifiziell: „Die toten Hosen“ haben bei mir nie so richtig gezogen, der gutbürgerliche und aus gutbürgerlichem Haus stammende Campino und Punk wirkt auf mich wie wenn ein verhätscheltes Millionärssöhnchen aus Basel Gangsta Rapper hört (kenne so einen und bereue die verschwendete Zeit und das persönliche Engagement)… Jemand dazu eine Meinung, Feedback, Rückmeldung?..

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…und da sind wir auch schon bei Musik als Ausdruck von Identität, Persönlichkeit und Kultur… unter anderem Authentizität macht den Unterschied…