ADHS Verdacht, verunsichert durch Umfeld; Wie geht mein Partner mit mir um?

Hallo,

ich bin sehr neu hier. Ich bin 29 und habe seit ca. Einem Jahr die Verdachtsdiagnose ADHS/Autismus. Diese kam durch eine neue Psychiaterin die jedoch nur Private Testungen macht weshalb ich noch verzweifelt auf einen Platz warte.

Das soll aber gar nicht unbedingt mein Thema sein. Für mich stand diese Diagnose nie im Raum, erst durch die Anmerkung der Psychiaterin. Ich bin bereits Neurodivers Diagnostiziert durch Borderline und anderes Psychische Erkrankungen. Daher habe ich viele Symptome darunter verbucht, durch die Ansprache von ADHS bin ich natürlich los und hab mich informiert und so viele Aha Momente gehabt. Ich bin eine Frau und sehr Streng erzogen wurden, Perfektionismus und dauer Funktion waren immer an der Tagesordnung…weshalb Masking und Kompensations Techniken meine besten Freunde waren, das habe ich immer unter meinen vorhandenen Diagnosen verbucht.

Mein Partner hat diagnostiziert ADHS und seit dem ich mich getraut habe ihm davon zu erzählen ist dieses Thema ehr mit Zweifel, Rechtfertigung und belächeln behaftet. So das ich mich selbst schon Frage ob ich vielleicht auch einfach Spinne… er hat ja selbst ADHS und sied bei mir angeblich nichts von alledem, weil ja bei mir so einfach alles klappt was er sich wünschen würde. Ja es ist eine Specktraumstörung und Borderline ist ebenfalls sehr änlich… würde mich gerne mit Leuten austauschen die vieleicht auch noch undiagnostiziert oder es bei sich vermuten.

Hab das Gefühl langsam verrückt zu werden😅

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Also das ist doch übergriffig. Nur weil er schlimmer betroffen ist?

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Ich kenne mich damit leider gar nicht aus und bin super unsicher, ich meine vieleicht hab ich ja auch kein ADHS… ich darf mir offt anhören das ich ADHS nicht verstanden habe und bei mir ja alles so problemlos läuft (ich bin ebenfalls Ergotherapeutin mit dem Fokus auf Neurologie/Psychiatrie… hab aber nie auf mich geschaut da ich alles unter meinen anderen Diagnosen verbucht habe also verstanden habe ich ADHS schon…) ich weiss aber auch nie wie ich ihm das entgegen treten kann… gibt es Leute mit ADHS die einfach weniger ausgeprägt betroffen sind?

Ja sicher. Verschiedene Ausprägungen und auch in unterschiedlichen Lebensbereichen.

Ich mag das mit der „Specktraumstörung“ oben.
Das klingt gleich niedlich und lecker :adxs_tanz:

Jede Verdachtsdiagnose sollte doch wohl ernstgenommen werden dürfen. Vor allem in einer Partnerschaft würde ich das doch annehmen wollen. Wie schwierig diese ewige Suche nach Klarheit ist, sollte er vielleicht am besten nachvollziehen können.

Würde ihn gerne fragen, wie er sich fühlen würde, würde jemand seine Diagnose anzweifeln.

Wahrscheinlich hat er selber keine Ahnung vom Spektrum und denkt, alle Diagnostizierten wären wie er. Schade, aber er könnte sich dazu ja noch bisschen einlesen. Nicht die Hoffnung aufgeben :four_leaf_clover:

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Oh nein da hat meine Autokorrektur was gekocht​:sweat_smile::joy: (mit Speck und Träum​:call_me_hand:)

Ich habe ihn bereits gefragt wie er sich dabei fühlen würde aber er tut das ab mit “er ist kein Therapeut und die wird das dann ja diagnostizieren oder nicht”

Und ja ich habe auch das Gefühl das ADHS Betroffene in seiner Welt wenn genauso sind wie er… “er kennt nur ADHSler die so sind” … ergo sind sie in seiner Welt alle so.

Mich kostet das nur noch Überwindung mit ihm zu sprechen zu mal es bei Frauen einfach oft noch anders ist als bei Männern.

Danke für deine Naricht :smiling_face_with_three_hearts:

Mein Verlauf hat viele Überschneidungen mit dem, was Frauen oft berichten. Perfektionismus, Überanpassung, Vermeidendes Verhalten, Depression, Angststörung und sowas gabs inklusive.

Ich bin der von 3 Geschwistern, der seine Diagnose erst mit 39 bekommen hat. Eben, weil ich unauffälliger war und nie für eine Diagnostik infrage kam. Aus heutiger Sicht für mich zwar unverständlich, aber in den 90ern wären die Chancen zumindest größer gewesen, durchs Raster zu fallen.

Bis 39 lief ich planlos im Autopiloten durchs Leben und war gefühlt einfach wirklich nicht wach und präsent.

Naja. Wir sind also 3 mit Diagnose und alle unterschiedlich :man_shrugging:

Meine Eltern würde ich undiagnostizierterweise mit dazuzählen. Meine Mutter zumindest ganz sicher, aber sie lebt schon ne Weile nicht mehr und damals gabs für Erwachsene noch keine ADHS Diagnostik. Sie bekam stattdessen so Klassiker diagnostiziert, wie Depression und eine Form von Persönlichkeitsstörung.

In der Familie mütterlicherseits gibts auch mehr als einen Fall. Deren Lebensläufe im Nachhinein betrachtet, wundert es mich auch überhaupt nicht. Aber die sind schon älter und wollen von sowas nichts wissen. Die sind durch. Da kannste ne Diagnostik abhaken :zany_face:

Habs auch versucht, ein paar von denen zu erklären, als bei mir der Groschen fiel. Da kam sofort nur ablehnendes Gelaber. Habe die Kontakte zu allen danach dann abgebrochen :slight_smile: und es war die beste Entscheidung meines Lebens (glaube ich) :partying_face:

Also lass dir nix erzählen. Es ist durchaus möglich und dem Verdacht darfst du für dich auch gerne nachgehen :slight_smile:

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Danke das giebt mir Grade wirklich Sicherheit. Grade dein erster Absatz war in meinem Kopf nur “ja, ja,ja und kenn ich”:sweat_smile:

Weiss aber auch nicht wie ich meinem Freund da verklickern kann was ich bräuchte…. Weiss es ja selbst nicht so wirklich… an der Diagnostik bin ich dran aber mir fehlt so ein wenig das nach fragen wie ich drauf komme das die Psychiaterin Recht hat… ich bin ja nicht wie er. Schon echt frustrierend.

Danke

Ich bin fast 50 und habe seit einigen Monaten eine ADHS Diagnose.

Mein “erweitertes” Umfeld reagierte zum großen Teil ähnlich wie dein Freund.

Meine Familie recht ungläubig. Bei uns ist meine Mutter der mega-ADHS Faktor, bei ihr bin ich mir 100% sicher, dass sie es hat, seitdem ich mich damit beschäftige.

Meine engen Freunden sind aber wie ich, eine hat seit letztem Monat eine Diagnose, eine weiß es, will aber keine Diagnose. Eine ist sich sicher, strebt aber keine Diagnostik an. Wir sind -bis auf eine- alle in pädagogischen Berufen unterwegs, von Sonderpädagogin bis Schulbegleitung/Erzieherin. Wir maskieren alle extrem.

Alle ü50. Kriegen ihr Leben klar, probieren Medikamente, weil sie ausprobieren wollen, ob es was grundlegendes ändert, haben aber alle Strategien entwickelt, wie es ohne geht.

Ich habe letztes Jahr einen Burnout gehabt mit leichter Depression. Damals hatte ich für die Diagnostik noch keine Zeit (2 neurodivergenten Kinder mit großen Schulproblemen).

Ich bin zum Arzt gegangen und habe gesagt, ich möchte, dass eine Fachperson schaut, weil mein Sohn betroffen ist und ich absolut und völlig krasse Parallelen sehe (in der Schule vor allem).

Er hat Anamnesebogen ausgegeben, mich einige Dinge gefragt, u.a. nach meinen Noten, einiges angetestet, nach den formalen Tests an einem anderen Tag hatte ich das Auswertungsgespräch.

Diagnose: ADHS unaufmerksamer Typ. Verdacht auf HB, die dazu führt, dass ich das alles seit 5 Jahrzehnten kompensiere und unauffällig, also ohne massive Brüche, durchs Leben geschaukelt bin.

Ich war und bin absolut kein “klassischer” ADHSler, ich maskieren, ich bin auf den ersten Blick krass strukturiert, etc. Aber das alles kostet mich unfassbar viel Kraft.

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Wenn mein Partner plötzlich auch ADHS hätte würde mich das auch verwirren und mir wäre es zunächst wohl lieber wenn er es nicht hätte .

Das er kein ADHS hat gibt mir ein Gefühl von Sicherheit , die ich dann meinen würde zu verlieren.
Ich hätte Sorge nun für ihn mitdenken/mitkompensieren zu müssen.
Bildhafter ausgedrückt „wenn ich im Rollstuhl wäre und er plötzlich auch , wer schiebt den dann wen?“
Das alles was er kann nur Kompensation war und nicht „natürliches Können“ würde sich so anfühlen als ob ich ihn falsch eingeschätzt hätte.
Seine Vergesslichkeit wäre plötzlich nicht mehr „normal“ sondern auch „pathologisch“
Ich hätte ein Gefühl von Sonderposition/Schutz der mir damit verloren geht.
Ich würde es auch anzweifeln, weil er doch so viel mehr hinbekommt und nun soll plötzlich das gleiche Leid haben obwohl ich doch denke viel mehr zu kämpfen zu haben.
Das was ich nicht hinbekommen kann plötzlich mit jemanden zusammen nicht hinzubekommen und dabei einen/meinen Spiegel vor Augen zu haben würde eine Dauerreflektion meiner eigenen „Unzulänglichkeit“ bedeuten und ich könnte nichts mehr kritisieren/wünschen weil ich es ja auch nicht hinbekomme.

Ich würde meine Zeit benötigen um es zu akzeptieren um dann hoffentlich mit ihm gemeinsam unser Leben danach auszurichten.

Ich weiß nicht ob das bei deinem Mann so ähnlich sein könnte, aber vielleicht hilft es dir ???

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Ich muss mal so doof Fragen, wie kann man es wissen ohne Diagnose?

Deine Geschichte ist echt hart… ich bin süße 29 und bin gefühlt seit Ewigkeiten die “komische” und frag mich warum ich so bin und alles immer so anstrengend ist, gerade seit dem ich in 6 Jahren Therapie viel aufgearbeitet habe von Traumata und co. Sind mir viele Dinge deutlich bewusster und klarer. Ich finde es unwahrscheinlich Stark das du mit 50 j. Diese Offene Einstellung hast und das alles nicht abgibst mit “das war halt schon immer so”.

Klingt vielleicht doof aber deine Generation (meine Mutter) kenne ich ehr anders und finde es Bewundernswert wenn man da Offen ist und bleibt!

Absolut! Damit habe ich gerade einen ganz anderen Blick darauf, gerade mit deinem mega guten “Rollstuhl -Vergleich” da ich ihm viel abnehme was mir für mich schwer fällt, das da Angst auf kommt das er das dann nicht mehr fordern dürfte. Und auch das doch sehr viele Erklären wie ich mit ihm umgehen soll weil ich ja ADHS nicht verstanden hätte… wäre dann nicht mehr möglich da ich ihn dann ja verstände aber eben mit meinen eigenen Verhaltensweisen eine andere Kompensation hätte und das sich gerne mal in die Quere kommt.

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Würde dein Freund mit einer Ganz-und-gar-nicht-ADHS-lerin zusammen sein? Irgendwie muss man ja auch ähnlich ticken.

Ob es eine ADHS mit Krankheitswert ist, neigt man eventuell anzuzweifeln bei Menschen, die besser durchs Leben kommen als man selbst. Dann denkt man, die eigene Störung ist jetzt weniger anerkannt, wenn leichter Betroffene auch dieses Etikett kriegen.

Vielleicht steckt das dahinter. Sag deinem Freund, dass du ihm nichts wegnehmen willst.

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@Anika Du schreibst in einem anderen Thread, dass du keine Medikamente nehmen würdest? Warum das denn nicht, wenn doch „alles immer so anstrengend ist“??

Da könnten Medikamente doch der Gamechanger in deinem Leben werden?

Und was deinen Freund betrifft, kann es sein, dass er seine ADHS benutzt, um von dir etwas zu kriegen, was er sonst nicht hätte?

Nimmt er selbst denn ADHS-Medikamente und wenn ja ist damit auch die Freizeit, also Abende und Wochenenden, gut abgedeckt?

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Ja, ich habe eine Neurologische Erkrankung die viele abläufe in meinem Körper stört und schon einen Berg an Medikamenten mit sich bringt. Ich habe kaum noch Kapazitäten “zu testen” in wie fern das harmoniert da dann offt erst mal Nebenwirkungen auszusitzen sind. Dazu kommt eine ES die mit Freude auf Appetitzügelnde Medikamente geht. Wenn mir ein Neurologe garantieren kann das es keine Probleme gibt lehne ich Medikamente die helfen natürlich nie gänzlich ab… aber wer kann das sicher garantieren​:sweat_smile::smiling_face_with_tear:

Spannend das du das fragst, hatte das auch schon im Kopf aber wollte nie so schlecht von ihm denken. Er braucht schon klares abgränzen von mir um nicht über Grenzen zu gehen… aber das Gefühl hatte ich auch schon paar Mal in Gesprächen wo es so klang als wolle er seine “ADHS Privilegien” alleine haben wollen.

Naja “richtige” Medikamente nutzt er nicht… er konsomierst medizinisches Marioana, hat aber irgend wie nen “mein Hobby" karakter aber es hilft ihm auf jeden Fall sortierter und ruhiger zu sein… wobei die Grund Probleme weiterhin bestehen und zu Beginn unserer Beziehung große Probleme gemacht haben. Impulsiv, ungefiltert, schnell Laut und angegriffen schrieb er schon wegen Kleinigkeiten Rum und am Ende war ich dafür verantwortlich denn ich soll doch bitte den richtigen Moment für sowas finden oder irgend was hat sich spontan verändert.

Da fällt mir direkt ne Frage ein, muss ich als Partnerin von nem ADHSler wirklich das Feingefühl entwickeln immer zu wissen wann ich was und wie ansprechen darf… selbst fragen wie “wolltest du nicht noch einkaufen” (für mich nur als Info gemeint das ich Planen kann) setzt ihn stark unter Druck, offt kann er das filtern aber wenn seine Batterie mal auf null ist bringt das offt Streit ohne das ich das böse meinte oder druckmachen wollte (sag ich auch oft dazu) gefühlt gibt es eine Dauer Erwartung das sich perfekt mit dem ADHS umgehen können soll und wenn’s mal nicht klappt (gerne wenn ich als Frau Hormonelle etwas Modi bin) bekomme ich den ADHS Vortrag und das ich’s ja nicht verstanden habe und wie ich’s doch bitte machen soll.

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Da er als Singel mit allem auch alleine klarkommen müsste, muss er auch damit leben in einer Beziehung mit seinen Anteilen klarzukommen.
Vor allem ändert es nichts daran ob du ADHS hast oder nicht . Du kannst auch nur das an Kapazitäten reinbringen was du zur Verfügung hast.

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Das tut er schon, aber im zwischenmenschlichen in einer Beziehung kommen ja neue Dinge dazu. Die er gerade am Anfang sehr auf mich abgewälzt hat, ich diese aber auch sehr angenommen habe weil ich dachte das wäre jetzt mein Job… (people pleasing in Perfektion) mittlerweile Versuch ich mir mit dem Satz “das ist nicht meine/allein meine Verantwortung” Distanz zu Anforderungen zu schaffen.

Da sich offt Dinge auch verändern…heute bitte so…und morgen dann wieder so und in zwei Wochen dann bitte so wie zuerst gesagt. (Wie ich mit ihm umgehen soll)

Weiss aber nicht ob das ADHS ist oder ob er da bissi arschig ist.

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Hallo liebe Anika,

mir geht es von der Erziehung etc. auch sehr ähnlich wie dir, auch ich bin mir momentan noch sehr unsicher. Bei mir ist es die andere Richtung, dass alle sagen (Laien), dass ich es hätte, ich mir selbst, und auch mein Therapeut uns noch nicht ganz sicher sind.

Bei mir gibt es wie bei dir bestimmt auch ganz viele Punkte, die auf den ersten Blick erst einmal “offensichtlich” dagegen sprechen (evtl. gute Noten, Strebsamkeit, Perfektionismus etc.). Aber ADHS ist halt nicht gleich ADHS und vor allem bin ich mir (und auch viele Studien etc.) sich mittlerweile sehr sicher, dass ADHS in den Symptomen und dem Verhalten in den Geschlechtern sehr stark unterscheiden kann. Wenn du eh schon diverse andere Diagnosen hast, dann kann es auch sein, dass einige von einem bisher nicht erkannten ADHS herrühren. Das muss natürlich nicht sein. Falls du nicht Trigger-anfällig bist, kannst du ja auch mal in meinen Beitrag schauen, und vilt. findest du dich da in einigen Punkten wieder.

Ich erkenne mich und meine Lebensgeschichte in deinem Beitrag sehr gut wieder. Wir Frauen, vor allem wenn wir so erzogen wurden, wie du und ich haben schnell gelernt wie du schon sagst zu kompensieren, zu maskieren etc. Aber das ist nur nach außen. Wie es innerlich aussieht, kann auch dein Freund nicht nachempfinden. Wir sind Experten im zurückdrängen von Impulsen, unpassenden Gefühlen oder Gedanken, um nicht aufzufallen und um ein “perfektes” und “gesundes/glückliches” Bild nach außen hin abzugeben. Aber all das holt uns irgendwann immer ein und äußert sich dann in anderen Formen, wie zum Beispiel Depressionen, Gedankenkreisen, Stimmungstiefs, Antriebslosigkeit etc.

Natürlich kann es sein, dass du kein ADHS/Autismus hast. Aber das wirst du noch herausfinden. Du wirkst mir wie jemand der sich selbst beobachtet und reflektiert. Tu das weiterhin; höre weiter in dich hinein, auf deine Gefühle und dein Gespür. Meistens kennen wir uns besser, als wir selber manchmal wissen und sind so feinfühlig, dass wir spüren, wenn da etwas dran ist.

Ich verstehe die Verwirrung deines Freundes ein Stück weit. Allerdings sollte er sich - falls noch nicht geschehen (sonst würde ich das “belächeln etc. wirklich nicht verstehen und ebenfalls etwas übergriffig finden) mit ADHS und deren Auswirkungen bei Frauen beschäftigen. Er wird feststellen, dass er das nicht vergleichen kann. Abgesehen davon, sind wir alle individuell und so auch die Ausprägungen und Symptome. Vielleicht hast du auch “ADS” anstatt “ADHS”. Das sind alles Dinge die man herausfinden kann, wenn man nicht gleich eine Abwehrhaltung einnimmt, nur weil dein ADHS nicht zu seinem bisherigem “Bild” und seinem eigenen ADHS passt.

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und Kraft auf deinem weiteren Weg, und wünsche dir, dass du die Unterstützung und das offene Ohr von deinem Partner erhältst, dass die schwierige und aufreibenden Zeit um einiges erträglicher machen und auch zusammenschweißen kann.

PS.: Spinnen tun wir alle ein bisschen, schließlich haben wir ganz oft ganz viele tanzenden Gedanken die für viel Chaos im Gehirn sorgen und uns diese unfassbare Kreativität ermöglichen. :smiling_face: Deswegen sind wir trotzdem nicht verrückt. Wir sind nur anders :blush:

LG :slight_smile:

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Puuhh.. Ich habe bis jetzt nur deinen Beitrag, aber noch nicht die Kommentare gelesen. Ich bin nie ein Fan davon anderen ungefragt in die Beziehung zu reden und sich einzumischen, trotzdem musste ich gerade etwas schlucken und kann nicht anders als doch ein Stück weit meine Meinung zu äußern…

Ja, ADHS bringt viel mit sich, ist unfassbar anstrengend und eine riesige Herausforderung für einen selber, aber auch den Partner in einer Beziehung.

Und Ja, der Partner muss in vielen Dingen zurückstecken, manchmal seinen Partner etwas tragen und oft ein bisschen mehr Prozente in die Beziehung investieren, da der andere oft nicht in der Lage ist.
ABER:

Du hast wie er bestimmt weiß auch ein Päckchen zu tragen! Und auch du hast ein Recht auf deine Grenzen, deinen Charakter und deine Gefühle. Dies alles in für ihn komplizierten/ stressigen Situationen vollkommen außer Acht zu lassen oder dir sogar das Gefühl zu geben es wäre “unangebracht” “egoistisch” “unempathisch” etc. und hätte keine Daseinsberechtigung, hat für mich nichts mit ADHS zu tun. Das ist in meinen Augen schon sehr Grenzwertig bzw. Grenzüberschreitend und kann schnell mal dafür sorgen, dass man sich emotional zurückzieht, starke Selbstzweifel bekommt und denkt man wäre “falsch” oder ein unempathischer Mensch, dessen Pflicht es ist, alle Bedürfnisse seines Partner von seinen Lippen ablesen zu können und selbst keine mehr haben und äußern zu dürfen, da dies Fehl am Platz ist.

Auch Menschen mit ADHS müssen meiner Meinung nach lernen ihr Leben weitestgehend selber in den Griff zu bekommen, sei es der Alltag (Einkaufen, Haushalt etc.), aber auch Gefühle, wie z.B. Impulsdurchbrüche, sowie eigene Strategien in Herausfordernden Situationen. Sollte dies nicht der Fall sein, ist es seine Aufgabe (Entschuldigung, dass ich jetzt etwas klarer werde) sich professionelle Hilfe zu suchen, denn das ist nicht dein Job. Du hast die Rolle der Partnerin und nicht der Mutter oder Therapeutin.

Wie gesagt. Wir alle brauchen manchmal Hilfe und sind unfassbar dankbar, wenn unser Partner uns einmal mehr geholfen hat den Tag zu überstehen. Für uns eingekauft und Dinge übernommen hat, weil wir mit uns selber heillos überfordert sind.. Aber das ist keine Selbstverständlichkeit und sollte nicht zur Grundvoraussetzung gehören. Das ist eine unglaubliche Stütze, die man jeden Tag aufs neue Wertschätzen sollte, und den Menschen dahinter dementsprechend behandeln..

Ich hoffe ich bin dir damit jetzt nicht zu nahe getreten, falls doch tut es mir sehr leid. Ich kenne vieles nur selber aus vorherigen Beziehungen und reagiere da mittlerweile etwas sensibel wenn ich so etwas höre.

Pass bitte auf dich auf, höre und vertraue auf dein Bauchgefühl und vergiss nie, dass auch deine Bedürfnisse und Grenzen da sein dürfen und von deinem Partner respektiert und geachtet werden müssen, wenn er dir auf Dauer gut tun möchte..:people_hugging:

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Ich Versuche jetzt mal auf beide deine Texte zu Antworten (ich liebs einfach!) danke das du dir da so Gedanken zu gemacht hast.

Ich hatte in der Schule Noten technisch immer Probleme nur bestimmte (kreative, Naturbezogene,Soziale) Fächer waren nie unter 2, in den ersten 5 Schuljahren hatte ich nur mit auffälligem Verhalten Probleme… so weit das mich ne Lehrerin als Geistig Langsamer abtuhn wollte!?

Ja du hast Recht das habe ich auch bemerkt das ADHS bei Frauen einfach noch mal was anderes ist, offt spielt sich das meisste innerlich ab. Ich habe bei dir mal reingelesen und kann von so einer tollen Mutter nicht sprechen… ja sie war jetzt nicht die hölle aber sprach von mir einfach als “die Faule” weil ich nicht sehr gut lernen konnte (was sich in der Ausbildung komplett gedreht hat…wie bei dir reichte die bloße Anwesenheit und die Ausbildung war mit 1,2 abgeschlossen) und ob top hatte ich zu funktionieren ohne Papa Mama mit zwei Kindern… meine Schwester (save ADHS) war die Laute die aufmüpfig war und so hatte ich die Brave angepasste zu sein.

Ich denke mein Freund hat sich da schon auch reingelesen betrachtet aber alles nur mit dem “so wie ich bin ist ADHS” -Filter … so das der Blick zu mir immer mit vergleichen bei sich endet.

(Hier die Ergotherapeutin in mir ADS giebt es nicht, es ist die verträumte Version von ADHS und ist endlich im ICD11 angepasst aufgelistet…:sweat_smile:)

-Nun zu Antwort 2.-

Ja da gebe ich dir Recht, ich muss auch ganz klar betohne das er sehr einfühlsam und Verständnis voll sein kann (was sehr fremd für mich war nach mich toxischen Beziehungen) aber gerade wenn seine Batterie sehr niedlich ist und oder wir ein aufreibend es Gespräch haben (er macht viele zu einer aufreibenden Situation) verlangt er viel, kritisiert viel und schiebt gut Schuld auf mich. In solchen Situationen hat er dann plötzlich kaum Verständnis und wird immer abwertender…. Frage mich immer wieder ob das zum impulsiven ADHS zählt oder er da seine Ware Seite zeigt.

Ich glaube auch ohne ADHS muss jeder Mal mehr oder weniger in eine Beziehung investieren.

Ein Problem an dem er aktuell auch sehr aktiv arbeitet ist seine Kommunikation… am Anfang waren wir jeden Tag beieinander und plötzlich war er immer weiter weg… nicht schon 15.30 Zeit sondern erst 18-19Uhr auf einmal hieß es er kann dieses tägliche nicht(von ihm begonnen) aber es gab keine Kommunikation das er das braucht sondern es war dann so und ich soll es bitte schlucken… auf nach fragen eskalierte es teils auch öffentlich und ich wurde angeschriehen (bin aus der Situation nach der zweiten Aufforderung nicht zu schreien einfach gegangen…einglück kann ich das mittlerweile!) das war eindeutig ADHS Impulsivität und fehlende Kommunikation durch die viel von mir erwartet wurde! Da durch bin ich witzigerweise selbstbewusster geworden und ziehe deutlich bessere Grenzen.

Offt Ruhr er sich darauf aus “das ist ADHS” es klingt schon fast wie eine Ausrede… obwohl viele Symptome wie Kritik stark an einen oder Angst vor zurück Weisung bearbeitbar sind… und ja er braucht dringend professionellere Hilfe, er sagt aber Gespräche helfen ihm nicht (lieber Drogen konsum)

Dinge abnehmen wie Briefe weg bringen, zusammen einkaufen oder so machen ich auch gerne… aber die emotionale Care Arbeit ist eben nicht alleine meine Aufgabe zumal sie mir unwahrscheinlich schwer fällt… kleinste Aussagen lassen mich zweifeln, Overthinken oder treffen mich aber gefühlt ist das weniger wert weil er ja ADHS hat und das so viel schlimmer ist…..

Keine sorge ich finde solche direkten Aussagen super! Ich Stelle Dinge auch richtig wenn wer war falsch verstanden hat😊

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“…weil ja bei mir so einfach alles klappt was er sich wünschen würde.”
Hach, das ist immer so eine typische Aussage, die viele von uns (diagnostizierten wie undiagnostizierten) andauernd hören und was, gerade bei Frauen, mit ad(h)s o.a. so oft der Fall ist.

Lass dich nicht verunsichern (einfacher gesagt als getan, ich weiß). Ob du nun “erfolgreich” bist oder nicht, hat absolut nichts mit einer möglichen AD(H)S zu tun. Lass dich testen, damit du weißt was Sache ist, egal was nun herauskommt. Und da ja ganz offensichtlich ein Leidensdruck da ist, hilft dir das vielleicht.

P.s. dein Freund ist vielleicht ein netter Mensch, aber der Kommentar war einfach doof und unsensensibel!

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