Oh, das ist bei mir genauso.
Meine Mutter hatte auch 100% ADHS und ich wünschte, sie würde noch leben. Und vielleicht würde sie das auch, wenn jemand das mal diagnostiziert hätte und sie entsprechend behandelt worden wäre.
Oh, das ist bei mir genauso.
Meine Mutter hatte auch 100% ADHS und ich wünschte, sie würde noch leben. Und vielleicht würde sie das auch, wenn jemand das mal diagnostiziert hätte und sie entsprechend behandelt worden wäre.
Hey,
ich weiß nicht, ob das schon geschrieben wurde, aber ADHS bei Frauen äußert sich meistens auch anders. Sämtliche medizinische Forschung wurde ja vor allem an weißen Männern/ Jungen durchgeführt. Das führt dazu, dass sowohl Diagnosekriterien als auch vieles an Medikation an Männer angepasst ist.
Wenn dein Partner also sagt, du hast kein ADHS, hat er vielleicht dieses typische Zappelphilipp-Bild im Kopf?
Ich habe meine Diagnosen (ADHS + Autismus) auch sehr spät erst bekommen und auch nur, weil ich eine Therapeutin habe, bei der ich seit 12 Jahren bin, die mich und meine Geschichte sehr gut kennt und sich in der Diagnose von ADHS und Autismus weitergebildet hat.
Davor habe ich auch alles Mögliche angesammelt: Depressionen (austherapiert und nun mit Ketamin ein bisschen was gelöst), Essstörung, Persönlichkeitsstörung (bzw. Bindungsstörung) vom Borderlinetyp, dann wurde das mit einer K-PTBS abgelöst.
Ich habe das auch alles gut kompensieren können: Schule gut gemeistert (aber viele Fehltage), Psychologie auf Diplom studiert (hier erste richtige Zusammenbrüche und dadurch eine 10 jährige Studienzeit), Promotion (auch wieder mit insgesamt 2,5 Jahren Pause wegen Zusammenbrüchen und deshalb nochmal 10 Jahre bis zum vollständigen Abschluss der Promotion…
Ich bin 41 und habe echt keine Energie und muss mich viel ausruhen und schlafen. Aber seitdem ich Elvanse nehme und die Ketaminbehandlung gemacht habe, geht es mit r psychisch echt ganz gut. Nur meine Batterien sind leer von den fast 40 Jahren kämpfen.
Ich denke, dein Partner würde mich auch nicht als typischen ADHS Menschen betrachten. Ich wirke äußerlich ruhig (auch wegen der Erschöpfung) und mein Bildungsweg ist insgesamt ja sehr erfolgreich, auch wenn es alles etwas länger gedauert hat (es sind aber auch immer wieder traumatisierende Dinge passiert).
Ja, lese und höre ich immer öffters das ADHS bei Frauen anders zu erkennen ist als bei Männern, habe ich auch schon ausgesprochen aber da kommt dann nur “ich kenne auch Frauen mit ADHS die anders waren” … um ehrlich zu sein klang das nur wie gesagt um sich zu verteidigen… mittlerweile vermeiden ich Kommunikation zu diesem Thema was ja eig. In einer gesunden Beziehung nicht notwendig sein müsste.
Danke das du mir deine Geschichte erzählt hast, stell mir das mega frustrierend vor… ich meine irgend wie kann ich es absolut nachempfinden, Neurodivers bin ich ja aufjedenfall und auch diagnostiziert.
Die stetige müdigkeit kenne ich auch nur zu gut.
Hmm, shade, dass ihn da irgendwas motiviert, die Diagnose bei dir nicht anzuerkennen. Dabei wäre das echt wichtig. Mich würde das sehr verletzen, wenn ich das Gefühl habe, Menschen, die mir wichtig sind, sehen mich nicht oder wollen mich nicht sehen.
Edit: die Verdachtsdiagnose ![]()
Noch gibt es ja keine Diagnose, ich hoffe einen Platz im Februar zu bekommen.
Und ja es ist sehr verletzend und auch belastend da er als ADHSler ja eig. Der perfekte Ansprechpartner sein sollte….
Hey,
lass dich durch deinen Partner da nicht aus der Ruhe bringen (i know…save einfacher gesagt als getan)! ADHS hat soviele unterschiedliche Ausprägungen, dass er vielleicht seine bei dir nicht sieht aber durch ein zusammenspielen mit anderen Themen steckt da ja vielleicht doch was in dir. Ich würde 100% weiterhin mit Nachdruck nach einem Diagnoseplatz suchen: Wartelisten, ggf eine Ambulanz beim Uni-Klinikum wie bei uns hier in der Stadt? Ich habe mich selber mit: Hey…das Nein habe ich sicher! Bestenfalls wird ein Ja draus! …angetrieben. Thema -Aufschieberritis ![]()
Ich z.b. habe zu meinem ADHS den Verdacht, dass da vielleicht noch ein Spektrum eine Rolle spielen könnte. Das habe ich beim letzten Termin mit meiner Ärztin angesprochen und da schauen wir grade.
Bleib dran!
Hey, Danke. Das werde ich auf jeden Fall machen. In meiner Stadt gibt es auch ein Uni Klinikum wo ich vielleicht für Februar einen Termin bekomme! ![]()
Hey Anika,
rein formal betrachtet zählen eigentlich nur ASS, ADHS, Lese- / Rechtschreib- u. Rechenschwäche, Tourette und ggf. die Hochbegabung zur Neurodiversität. Borderline wäre im Bereich der psychischen Erkrankungen eher den sogenannten Komorbiditäten zuzuordnen, die bei undiagnostizierten Entwicklungsstörungen häufig die angeborenen Defizite vor allem in der Reizfilterverarbeitung uvm. überdecken.
Ich persönlich hab mich nach meiner ASS/ADHS-Diagnose eher mit der anglistischen Literatur beschäftigt, weil die meines Erachtens weiter in der Forschung sind als wir. Ich hab da einen Prof. gefunden, den ich spannend fand und der mir meinen ADHS-Typ besser erklären konnte, als die bei uns verbreitete 3-Typen-Lehre.
Dr. Amen’s 7 Types of ADHD - Smart Kids und hier der Selbsttest dazu: Amen University :: ADD Type Test
Der Typ ist in jedem Fall umstritten und seine Thesen von der American Psychological Association auch nicht anerkannt, ich finde mich in dem Modell aber einfach besser beschrieben. Trotzdem mit Vorsicht zu genießen, da wissenschaftlich nicht anerkannt!
By the way, es gibt wie bei ASS auch den Term hochfunktionales ADHS - sehr verbreitet tatsächlich bei Frauen, die trotz vorhandener Neurodivergenz im Leben nahezu perfekt funktionieren, kannste ja mal googlen. LG
Meines Wissens nach gehört auch das Down Syndrom zu den Neurodivergenzen und auch eine niedrigere Intelligenz. Dazu kommen noch Synästhesie, Prosopagnosie (Gesichtserkennungsschwäche), Super Recognizing (absolute Fähigkeit der Gesichtserkennung), Dyskalkulie, …
Ich denke, da ist es abhängig von der Definition, was man so dazu zählt.
Hoch funktionales ADHS habe ich bei meiner Psychiaterin auch schon zuhören bekommen, aber ohne Test möchte ich da nix genaueres behaupten.
Danke für die Links ich Guck da mal rein ![]()
Ich muss aber noch mal was in eigener Sache Fragen. Du kennst das ja sicher auch gerade wenn die Batterie fast leer ist wird die regulation noch schwerer. Ich weiss nicht ob du schon Mal in meinen Beiträgen gelesen hast, aber ich selbst bin noch undiagnostiziert (in Arbeit) und bin aktuell mit einem ADHSler zusammen… viel abwer zu dem Thema wenn ich drüber reden muss und da sich das ja alles nicht verstehe ist Alltag… jetzt meine Frage wenn du keine Energie mehr hast und echt auf 0 steht und dann eine Aussage kommt die du als Kritik wahrnimmst oder irgend was anderes was dich zusätzlich belastet/Überfordert… kriegst du das gemanagte?
Warum ich das Frage, mein Partner dreht gerne komplett ab… schlecht kommuniziert sagt er mir nur er sei Down und das ist so die überschrift für “kaum Energie aber alles ok” oder “Guck mich nur an und es geht nichts mehr” so das dann ein “Hab gedacht wir sehen uns heute” reicht für komplette Eskalation, Vorwürfe von Dingen die am Tag davor noch okay waren, verdrehen von Aussagen, Vergleiche wie ‘einkaufen kannst du aber zu mir kommen geht nicht mehr?’ Ich muss das jetzt mal so doof fragen ist das einfach Arschloch verhalten oder ist das sein ADHS? Ich kenne das gefühl der blanken wuht und oder überforderung auch aber niemals könnte ich ihm mit seinen ängsten verletzen… ist sein ADHS da einfach stärker ausgeprägt?
Hallo Anika,
Ich hoffe es ist okay, wenn ich antworte, auch wenn die Frage nicht an mich war. ![]()
Ich fühle deinen Partner sehr. Das soll das ganze nicht verteidigen, aber bei mir ist es tatsächlich ähnlich. Während der Pubertät so gar richtig schlimm. Bin nicht stolz drauf.
Bin ich zb. Total überreizt, es hat sich über die Tage schon ein Löffel Defizit gebildet, es gab eventuell schon eine kleinere Auseinandersetzung. Dann reicht schon eine kleine Veränderung im Ablauf, Rhythmus oder Erwartung. Wie, XY kommt gleich noch mal rum, obwohl ich mich so auf Ruhe gefreut habe, oder Wanne etc. Oder, etwas fest geplantes verändert sich ohne Absprache, es wurde ein Termin geplant der für mich ungünstig liegt oder oder oder. Eskalation. Ich bin überfordert. Ich werde laut , ich diskutiere, ich mache Vorwürfe, manchmal auch echt unfair ( und weiß in dem moment auch ganz genau das es so ist, komme da aber nicht wieder raus, so überwältigt mit den Gefühlen) und Wenn’s richtig ungünstig ist dann Meltdown…
Dann war mir einfach alles zu viel. Reizoffenheit, starke Gefühle, das mag alles damit zu tun haben. Früher war ich sehr spontan und aktuell ist mir Planbarkeit, Orientierung sehr wichtig. Auch wenn etwas nicht so stattfindet wie ich es mir vorgestellt habe überwältigt mich das.
Ich reflektiere hinterher. Entschuldige mich und erkläre mich. Mein Mann kennt mich seit 18 Jahren. Ich bin sehr dankbar, dass er die Ruhe behält, mir keine Vorwürfe macht und weiß, dass ich gerade nicht ich selbst bin.
Ich arbeite dran. Aktuell ist es auch schon besser geworden.
Ich kenne das zwar auch. Ich kann dann stundenlang am Telefon rumschreien oder mich furchtbar aufregen und die Bude zusammenschreien.
Meinen Partner (wir führen eine Fernbeziehung) würde ich aber nie so behandeln, meiner Meinung hat das auch nicht unbedingt mit ADHS zu tun. Wie alt ist er denn, wenn ich frage darf?
Es gibt auch einfach toxische Beziehungen. Wie das bei Dir ist, kannst nur Du beurteilen.
Er ist 33 Jahre alt. Ich weiss es eben nicht wirklich zu unterscheiden… und dazu ist es halt irgend wie Dauerzustand
Na klar ist total okay das du auch was dazu sagst, in deinem Text schreibst du ja auch das du dann unfähr wirst. Also bin ich ganz froh auch ein Feedback von dir zu bekommen.
Das was du beschreibst kenne ich auch, aber ist das stetiger Zustand? Ich meine klar wenn das mal passiert ist das ja auch normal…aber ich rede hier von wöchentlich…
Zu der Situation (da du das so kennst) ich war selbst in einem starken Gefühl, wir haben die Absprache wir besprechen sowas persönlich oder am Telefon… so ich war sehr emotional schrieb ihm da sich reden müsse und er rief mich dann an, ich bin nicht gleich mit der Emotion los sondern hab ihn erst mal gefragt was er macht und ob das wirklich gerade passt (in der Vergangenheit hatten wir da Probleme) er war in einer eig. Komplett unpassenden Situation aber forderte mich auf zu erzählen. Das Gespräch war ruhig und ich betohne auch das es kein Vorwurf ist und ich seine bemühungen sehe. Am Abend haben wir noch Kurtz geredet und alles war gut er hat auch selbst gesagt das alles in Ordnung sei und das es richtig ist sowas anzusprechen…. Ein Tag später (da haben wir uns dann den dritten Tag nicht gesehen gehabt) schreibe ich ihm das ich dachte das wir uns heute sehen… er hatte am Tag nix von sich geschrieben und auch bis 19 Uhr kam nichts. Darauf hin rief er mich an (vermutlich hatte er meinen Satz so interpretiert das er dachte ich wollte ihn unbedingt sehen, ich wollte es nur aussprechen) er hat mir dann gleich gesagt das er echt fertig ist (was eig. Nur noch so ist, kp warum) ich blieb also ruhig und teilte ihm mit das es mir jetzt zu spät sei um zu ihm zu fahren(Dunkel/Regen/etc)was ja auch nicht schlimm ist, dann argumentierte er, er hätte sich ja in Ner halben Stunde oder so eh gemeldet… was ich ab tat mit dem Worten das finden wir ja jetzt nicht mehr herraus… darauf hin verfiel er in ein gemaule bis ich selbst mich nicht mehr regulieren konnte und auf seine Verdrehungen einging weil ich sowas immer richtig stellen will. Als er mir dann vorwarf ich würde jetzt schon wieder den zweiten Tag Unruhe stiften war ich einfach nur noch wütend und hab aufgelegt.
Ich Versuch mich wirklich an seine needs anzupassen und meine Gröste Angst ist es wieder was falsch zu machen so das ich mittlerweile Panik beim ansprechen habe… wenn er im ruhigen Zustand sagt es sei gut und dann heißt es wieder es sei Unruhe stiften…
Tut mir leid das ich da jetzt so ins Detail gegangen bin, ich würde ihn nur gerne verstehen. Bin so tief getroffen davon das ich alles berücksichtige und dann wird es mir vorgehalten das ich ein gefühl ansprechen.
Kennst du so etwas auch?
Ich hoffe es ist okay das ich jetzt mein Thema hier mit reingebracht habe, ich nehme mich gerne zurück wenn dir das nicht lieb ist.
Ich kenne ihn natürlich nicht, bin aber der Meinung, dass das Dir gegenüber nicht in Ordnung ist. Wenn ihm was an der Beziehung liegt und das alleine nicht in den Griff bekommt, wäre vll. Hilfe notwendig. ADHS hin oder her aber man muss sich von niemandem täglich dumm anmachen lassen. Dann muss er lernen, besser mit seinen Emotionen umzugehen. Mir kommt das eher wie eine Ausrede/Rechtfertigung vor, seinen Frust an Dir auszulassen.
Hilfe lehnt er ganz ab …
Er sagt immer er könne das halt nicht das ist die Story of His live, alle würden sich beschweren aber er kann da nicht so wirklich was machen.
Einerseits macht es mich traurig…. Aber es gibt mir auch Sicherheit das von jemand diagnostizierten zu hören. Danke <3
Ich bin tatsächlich diagnostiziert ![]()
Man kann immer an sich arbeiten-wenn man das will. Möglicherweise ist er dann eben eines Tages allein. Wenn er der Meinung ist, alle müssten ihn so grantig akzeptieren, dann ist das ziemlich egoistisch. Du musst entscheiden, ob Du das haben willst.
Ja, da bin ich leider Grade sehr aktiv am überlegen. Danke