Da muss ich auch mal kurz einhaken, auch wenns so halber offtopic ist. Ich finde mich da grade sehr stark wieder.
Ich hab eigentlich immer zuviel geträumt, war dadurch aber auch kreativ. Interpretationen von Gedichten und so weiter waren z.B. mühelos. Gleichzeitig, war ich aber auch immer mit den Gedanken in einer anderen Welt. Ich hatte beispielsweise immer so das Gefühl, dass ich nah an Amerika dran bin, weil ich immer soviele Serien verschluckt habe, dass ich das dort gezeigte amerikanische Leben besser verstanden habe als die unmittelbare Realität. Und mich indess auch wohl dort fühlte (ist ja sowieso utopisch und idealisiert). Um das zu verdeutlichen, der Gedanke mich dorthin zu fliehen war damit immer präsent, weil die reale Welt auch einfach nicht genug reiz geboten hat, natürlich war sie auch schwerer zu bewältigen und es gibt sicher noch mehr Gründe, aber vllt versteht man es auch so schon. Allerdings und jetzt der eigentliche Punkt hab ich das Gefühl, dass die träumerei ein Ende hat und ich sogar etwas dystopisch mit meiner Zukunftsvision umgehe. Bin ich einfach nur erwachsen geworden? Wie gehst du damit jetzt um, vor allem wenn du jetzt wieder träumst? Siehst du das als Rückschritt oder erkennst du es als Fähigkeit an und bist froh es wieder zu haben etc.?
@Hansi85
du hast grade geanwortet während dem tippen - und aua, das sticht grade mitten ins Herz. Das Träumen das du grade beschreibst, ist mir leider auch abhanden gekommen.
Ich hatte vor ein paar Jahren noch ein ganz ähnliches typisches Erlebnis, dass ich so eigentlich immer gewohnt von mir war. Wir waren bei der Gruppenarbeit, haben ein POL gemacht (Problem Orientiertes Lernen, im prinzip vom Brainstorming zur verteilung der aufgaben zur ausarbeitung und dann gemeinsames vortragen) und wir fangen an mit dem Brainstorming, da sag ich den Leuten welche Idee ich habe, merke es hört keiner so richtig zu, bin genervt, sag es nochmal. Keiner hakt ein, findet die Idee gut, ich mach also einfach weiter, meine damalige noch nicht Freundin mit dabei, die einzige die es Verstanden hat - wir also schon am beflügelten Disukutieren, voll im Rausch, merken wir wie im Hintergrund nochmal nach einem großen „stop stop, ich habe die Idee!!“ genau das vorgetragen wird was ich vor 20min schon gesagt hatte. Bei sowas hab ich mich dann einfach nur entsetzt umgeschaut und gefragt ob ich im falschen Film bin, unsichtbar oder träume. Das fehlt mir auf jeden Fall. Ich hab es zwar schnell aufgefasst, bin dabei aber auch die belanglosen SChritte überflogen und hab typischerweise Flüchtigkeitsfehler gemacht.
Vielleicht kennst du das auch: Ich hab oft nach einem Tag in der Schule oder Ausbildung oder mit Freunden, danach erstmal völlig erschöpft irgendwo entspannen müssen, dabei sind dann andauernd die Gedanken um den Tag geirrt, vor allem im Bezug auf Dinge die, die Leute zu mir gesagt haben. Aber auch Sachen die ich gesagt habe, dabei lief das Gespräch real vor Augen nochmal ab, ich hab die Mimik nochmal neu interpretiert und dadurch auch gewusst, was der jenige eigentlich damit sagen wollte. Oft dann auch erst die Erkenntnis gehabt, dass ich mal wieder durch das lesen der Mimik und Gestik dabei so vom Gespräch abgelenkt war, dass ich völligen unsinn darauf geantwortet habe, festgestellt habe, dass der jenige was ganz anderes sagen wollte und ich meistens sogar unterbrochen habe, vorschnell. Wenn ich überhaupt am Ende wusste was er mir sagen will. Was natürlich immer zu diversen Gefühlen, oft negativen geführt hat.
Aktuell hab ich das weniger und sollte wohl dankbar sein? Ich kann gar nicht richtig beschreiben wie ich mich jetzt fühle. Irgendwie fehlt mir innerhalb der Konversation jetzt einfach die Energie darüber nachzudenken und ich bin nur noch angestrengt. Was wohl dazu führt, das mich mein Konversationspartner als weniger anstrengend empfindet, ich mich aber weniger sinnhaft fühle
Ich bin damit eher immer so umgegangen, dass ich, um Konfrontationen zu vermeiden, es einfach selbst gemacht habe und dabei so getan habe als würde ich es für die Leute tun, damit sie ein bisschen weniger machen müssen. Was bei der Arbeit schon mal ein bisschen zu Größenwahn(oder besser Überschätzung) geführt hat, weil am Ende ich gerannt bin und mein Team sich dadurch entspannen konnte.