Ich komme mal mit pragmatischen Strategien:
[quote=„Trompete, post:25, topic:6003“]
Ich bearbeite meistens immer das Neuste zu erst. Sogar, wenn ich gerade eine andere Aufgabe erledige - dann pausiere ich das und kümmere mich um den „neusten Input“. Wenn ich das erst aufschreibe (mit den Gedanken also sowieso schon im neusten Task festhänge), kann ich das auch direkt in Angriff nehmen, damit diese „störende“ Zwischenaufgabe schnellstmöglich erledigt wird.[/quote]
Dieses „mache ich schnell zwischendurch, damit ich es nicht nochmal anfassen muss“ kenne ich auch aus meiner Arbeit. Leider kann sowas ausufern und wenn dann die nächste ähnliche Unterbrechung dazukommt, dann sind es x Dinge die halb fertig sind…
ich bin daher dazu übergegangen, dass ich allen Input möglichst steuere. Geht soweit, dass ich mein Emailprogramm möglichst nicht mehr dafür nutze, mir Informationen abzulegen. Mache ich inzwischen tendenziell in einem anderen Programm. Auch Telefon hebe ich im Normalfall nicht ab, sondern rufe zu Zeiten zurück zu denen es mir passt.
Dass mich viele kleine Aufgaben, „störende Zwischenaufgaben“, daran hindern, die wichtigen und großen Dinge anzugehen oder dranzubleiben, habe ich auch. Wenn da zuviel rauscht und rumfliegt habe ich nicht die nötige Ruhe.
Dazu habe ich zwei ineinandergreifende Strategien:
Erstens meinen Schreibtisch von dem Kleinkram frei zu halten. Also wirklich gucken, dass ich up to date bin, dass sich nichts Störendes stapelt. Noch nie erreicht, aber eine Zielvorstellung kann man ja haben und daher:
Zweitens wenn es sich doch stapelt: schieben. Wie im Bulletjournal. Wenn ich z.B. vier Aufgaben habe, aber nur Zeit für eine, suche ich die wichtigste oder dringendste aus, den Rest schiebe ich. Manches schiebt sich auf den St. Nimmerleinstag, oder wird irgendwann gestrichen oder erledigt sich von selbst.
Klar, wenn es zu viel Workload ist, dann verschlingt dieses Aufgabenmanagement, diese Priorisierung, mitunter recht viel Arbeitszeit, daran ist aber nichts zu ändern.
So habe ich jedenfalls alles auf dem Schirm.
[quote=„Trompete, post:25, topic:6003“]
Leider kann ich aber immer nur kleine Teilschritte von vielen verschiedenen Projekten bearbeiten, weil ich danach immer erst auf Rückmeldungen angewiesen bin (Kunden, andere Firmen, Lieferanten, Vertriebler, etc.). Trotz diverser Excel-Listen, wo ich festhalte, welches Projekt gerade wo steht, hilft mir das nicht mehr weiter. Ich sehe immer nur die noch offenen Punkte und das demotiviert mich dann noch mehr. Ich kann kein Projekt von A bis Z in Ruhe bearbeiten. Das wäre mir allerdings das Liebste. Und ohne Ablenkung von außen. [/quote]
Ich habe das ähnlich, dass ich immer nur einen kleinen Schritt machen kann. Ich bin dazu übergegangen, diesen Schritt dann als Aufgabe zu sehen. Und wenn ich den gegangen bin, ist die Aufgabe erledigt und ich lege mir das Ding auf den Tag, an dem ich denke, dass es weitergehen soll/muss/könnte, je nachdem. Dabei schreibe ich mir immer eine kleine Notiz, was der nächste Schritt dann ist, bzw. worauf ich warte und setze einen Link zu dem vorherigen Schritt.
So bin ich immer orientiert wo ich stehe, ohne, dass ich tiefer in das Projekt reingucke. Und da es ja auf seinem Termin gut abgelegt ist, schwirrt es mir auch nicht als „unfertig“ und „mental Load“ herum, sondern ploppt dann dann an seinem Termin auf.
Nochwas zu Ablenkungen, alleine Arbeiten etc.
Ich bin dazu übergegangen, bestimmte Arten von Arbeiten zu bündeln. Also zB Telefonate. Wenn also ein „neuer Input“ kommt, und ich sehe, dass ich da telefonieren werde müssen, dann lege ich mir das gleich auf meinen „Telefon-Tag“. Das ist auch eine Möglichkeit, störende Zwischenarbeiten schnell wegzuschleusen.
Achso, und ganz wichtig, fast vergessen: ich gucke nach Möglichkeit nur morgens und kurz vor Feierabend in meine Emails und anderen Zugangskanäle. So gewinne ich auch sehr viel um in Ruhe und eines nach dem anderen wegzuarbeiten.
Klar, auch bei mir gibt es Dinge, die sofort erledigt werden müssen. Aber das allermeiste kann ich doch auf Zeiten legen zu denen es mir passt.
Und wann mir was passt habe ich mir anhand meines Tages- und Wochenrhythmus’ überlegt. Also wann bin ich fitter, wann müder, wofür brauche ich etwas Anlauf etc.
Vielleicht kannst du ja für deine Arbeit was davon gebrauchen.