(ADxS) Gedichte!

Sorry für das gelegentliche „nach bessern“. :wink: :disappointed_relieved:

„Aufschieberitis“

Ich hab eine Krankheit die nennt sich „Aufschieberitis“, die begleitet mich schon
lange, wie andere ihre chronische Bronchitis.
Jeden Tag aufs neue, muss man sich
aufraffen um überhaupt etwas zu schaffen.
Jedesmal muss man sich neu motivieren
und probieren sich zu optimieren.

Ich habe deswegen schon viele Bücher verschlungen, aber trotzdem ist mir bis heute nur wenig gelungen.
Probiere dagegen anzukommen, aber nach gefühlt
Millionen Versuchen, hilft auch nicht zu Weinen oder Fluchen, deshalb habe ich am Ende meistens oft einfach aufgegeben.

Auch Tipps aus dem Internet oder Gespräche
mit Psychotherapeuten brachten mir nur
mässig Erfolge, musste mich also immer wieder
meinen Misserfolgen beugen.
Deshalb war ich auch nie geeignet für einen Job als Abteilungsleiter, oder zum erklimmen der Karriereleiter, denn mit der „Aufschieberitis“ kommt man beruflich nur schwer weiter.

Zum Glück bin ich inzwischen alt gebe mich
mit wenig zufrieden und tiefem Gehalt.
Doch das schönste am älter werden ist, man wird
langsam weise, lernt damit zu leben so wie man ist, akzeptiert wohl oder übel die „Aufschieberitis“.
Und was kann man am Schluss auch schon machen, ausser irgendwann mit der „Aufschieberitis“ seinen Frieden zu machen.

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Auf „aufgegeben“ reimt sich da nichts. Das gilt daher nicht! Keine Option.

[Nach gefühlt Millionen Versuchen} „hat man jedes Recht zu fluchen“ würde passen? Da gibt es ja jetzt auch einen eigenen Thread für, wie praktisch.

Sonst: wieder mal bezaubernd.

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Positive Gedanken :sun_with_face::rainbow:

man sollte sich nie mit anderen Menschen vergleichen denn andere sind anders als du
aber nicht besser als du

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:sun_with_face::rainbow:
Wer das Gänseblümchen nicht ehrt, ist den Pifferling nicht wert. :joy:

:sun_with_face::rainbow:
Lieber in kleinen Schritten nach Rom, als gar nicht nach Rom.

Oft hört man hört oder liest man diesen Spruch „lebe Deinen Traum“, doch ich sage mir lieber „lerne Struktur in Dein Leben zu bringen“, denn erst dann kann man „vielleicht“ versuchen seine Träume wahr werden zu lassen, wenigstens einen davon.

Andernfalls taumele ich in meinem Leben wahrscheinlich ehr von einem Traum zum nächsten, ohne das auch nur EINER von meinen Träumen jemals wahr wird, was in meinem Fall bereits zutrifft.
Und zwar weil ich niemals das nötige Durchhaltevermögen hatte um meine Träume dauerhaft wahr werden zu lassen.

Eigentlich finde ich diesen Spruch ziemlich bescheuert, weil er einem etwas suggeriert was weit von der Realität entfernt ist.

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Wieso nicht eher „sei wunschlos glücklich“. Immer diese Träume.
Selbst wenn du dir einen Traum erfüllst, die Erfüllung lässt zurück dich darbend.
Wer einmal vom Nektar gekostet, wird auf ewig dem nächsten Erfolgserlebnis
nachstreben. Wenn ich nicht der Beste in etwas sein kann, so ist es mir völlig
gleich wie gut ich bin.
Und Struktur im Leben ist für mich vielleicht gar der illusorischste „Traum“.

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@Polaroid11 da hast Du allerdings nicht unrecht, Struktur in sein Leben zu bringen ist verdammt schwer, ich weiss es ja auch aus eigener Erfahrung.
Besonders wenn man alleine lebt, oder mit jemand zusammen lebt der/die ungefähr gleich chaotisch ist wie man selbst.

Glücklich kann sich schätzen wer in einem Elternhaus aufwuchs wo einen die Eltern sowas lerhrten, wenn nicht muss man sich alles selbst beibringen, was mit Adhs zur Mammut Aufgabe im Leben wird.

Ich selbst bin jetzt über 50 J. alt und krampfe immer noch darum rum endlich eine zuverlässige Tagesstruktur, vorallem auch mit „bleibendem Erfolg“, in mein Leben integrieren zu können, weil meine Eltern mir solche wichtigen Dinge einfach nicht beigebracht haben.

Allen möglichen Unsinn haben sie mich gelehrt, nur nicht die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Insofern ist „Struktur in meinem Leben“ für mich tatsächlich sehr oft zu einem Traum geworden, und sehr oft illusorisch geblieben, oder zeigte sich in Form von Albträumen, weil ich es einfach nicht hinkriege eine dauerhafte, zuverlässige Tagesstruktur in meinem Leben einzubauen.
Unglaublich aber wahr, traurig aber wahr.

Nun denn, genug gelabert, muss mich ran machen und an meiner Tagesstruktur arbeiten. :wink:

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Ich hatte Eltern die zumindest versuchten es mir nahe zu bringen. Wenn die Struktur ein äußerer Rahmen ist, tu ich mich auch nicht so schwer. Die Schule war leistungsmäßig ohne Medikamente recht bewältigbar. Mein jetziger Anlauf mit dem Studium ging auch gut bis zur Verlagerung auf ausschließliche Online-Lehre. Derartiger Eigenverantwortung bin ich auch nicht gewachsen. Ich habe außerdem einen Hang zu mittelschweren depressiven Episoden wenn ich derart isoliert bin. Mein Medikamentenversuch, der nun vier Wochen andauert hat mir eines klargemacht: Meine pathologische „Aufschieberitis“ ist kein reines Primärsymptom von „ADHS“
sondern auch Selbsthass, Versagensangst und Unzulänglichkeitskomplex geschuldet. Ich bin mir selbst gegenüber sehr missgünstig und kasteie mich bereits die gesamten Semesterferien damit, dass ich nicht lerne.
Statt aber etwas anderes zu tun was mir gut täte, starre ich die Buchstaben auf dem Bildschirm an. Nachts habe ich Albträume von dieser Klausur.
Vor der Klausurenphase habe ich selbstredend zu spät mit dem lernen begonnen, aber habe trotzdem 3 von 4 Klausuren bestanden. Eine mit 4.0, eine mit 1.0 und eine bestanden bei der es nur Bestehen oder nicht Bestehen gab.
Das hat mich aber ziemlich ausgebrannt und jetzt habe ich den Horror mit dieser verdammten vierten Klausur die ich nachschreiben muss.

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Aber das hast du doch! Du hast eine Familie gegründet und zwei Söhne großgezogen und hast ihnen Liebe und Geborgenheit gegeben. Du hast den Gewalt Kreislauf durchbrochen. Du hast dich entschieden, es anders als deine Eltern zu machen und die Kraft gefunden es tatsächlich durchzuziehen. Und glaube mir, so selbstverständlich ist das leider nicht.

Wir alle ungeliebte Kinder, die sich gegen die geprägte Gewalt entschieden haben und dieses Muster unterbrochen haben, müssen verdammt stolz auf uns sein. Vielleicht sind wir deshalb oft so kraftlos, weil wir uns ständig selbstreflektierten und gegen Trigger kämpfen.

Eine Struktur im Alltag muss zu dir passen, also vergleiche dich nicht mit Anderen und gehe es langsam an.

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Danke liebe @allmighty , das stimmt was Du sagst, es ist ja nicht so das ich nie irgendwas im Leben geleistet hätte, oder auch immer noch unentwegt leiste, wenn man zu allem dazu noch die schlechte Ausgangslage die ich hatte berücksichtigt sogar noch mehr, denn der Kraftaufwand den es benötigt um sich trotz schwieriger Bedingungen durch’s Leben zu kämpfen ist noch höher als normal.

Es stimmt schon, die Wahrheit ist oftmals garnicht so negativ wie man sie selbst beurteilt, meine Psychologin hatte das mir gegenüber auch immer wieder betont, dass ich sehr viel geleistet habe und stolz auf mich sein darf.

Sie meinte: ich selbst sei es die sich kein Eigenlob erlaubt, ich selbst sei es die sich mehr auferlegt als nötig, statt das geleistete als Erfolg anzuerkennen.

Und genau das ist dieser Mechanismus der wirkt, wenn man als Kind keine Eltern hatte die einem Vertrauen schenken, einen darin bestärken das man etwas „gut macht“, das man etwas „richtig“ macht, kurz einen positiv bestärken mit Liebe und gegenseitigem Vertrauen.

Wenn man immer nur hört: du bist dumm, du bist faul ect., ect. dann glaubt man das auch, denn die Mama und Papa denken und sagen das über mich, also muss es ja stimmen, woher soll denn dann ein gutes Selbstwertgefühl kommen?.

Ist schon verrückt was für Auswirkungen solche Aussagen von Eltern gegenüber ihren Kindern haben, im Grunde ist das seelische Misshandlung.
Noch verrückter wenn man sieht, wie an mir, welche zerstörrerische Wirkung das auf das gesamte Leben eines Menschen hat, das Selbstwertgefühl dauerhaft Schaden nimmt, und oft unter Depressionen leidet.

Danke @allmighty , Deine lieben Worte helfen mir wirklich dabei mich selbst wieder in einem besseren Licht zu betrachten, besonders jetzt wo ich mich wieder einmal aus meiner derzeitigen Depression raus kämpfen muss.

Immerhin habe ich wieder die Kraft klare Gedanken zu fassen und zu formulieren, rapple mich wieder auf, bin momentan dabei wieder einen Step by Step Plan für mich aufzulisten, denn ich muss wirklich darauf achten das ich lieber kleine Schritte mache, dafür aber jeden Tag, lieber langsam, aber zuverlässig, wenn ich diese Regel befolge klappt es meistens, darf mich einfach nicht verhaspeln, kein Durcheinander veranstalten.

Ich merke bei mir immer wieder: weniger ist mehr. Je klarer, einfacher strukturiert ich lebe, desto besser geht es mir, und je mehr Ruhe in mein Leben einkehrt desto entspannter bin ich, bin so jemand wo immer die selben Abläufe braucht, immer zur gleichen Zeit aufstehen, dann nach meiner neusten Erkenntis unbedingt frühstücken, dann e-mails checken, dann Arbeit erledigen wo ansteht, dann Haushalt ect., für Bewegung sorgen usw., kurz gesagt strikte Einhaltung von Zeiten und Tagesablauf, daran arbeite ich momentan wieder und seit ich mich daran halte geht es mir viel besser.

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Danke Euch beiden, @allmighty und @AbrissBirne. So ein schöner Beitrag, @AbrissBirne. Dürfen wir auf den verlinken, falls Du an stürmischen Tagen mal von einem dunkleren „Ich bin ein Nichts“-Sog erfasst wirst, wie uns das ja alle immer mal erwischt?

Denn Du bist ja die Expertin für Dich selbst, und besser kann es vermutlich dann niemand von uns ausdrücken.

Oder wir einigen uns vorab auf ein Blumen- :sunflower: oder Tier-Emoji, das dann all diese Weisheit der besseren Tage symbolisiert? Oder zum Beispiel auf einen Regenschirm, unter dem Du Dich unterstellen kannst? :umbrella: Bis Deine Sonne auch für Dich wieder scheint? :sun_with_face:

Muss man vermutlich aber situationsabhängig sehen… Das ist ja gerade die Gemeinheit dunkler Tage, das man zu seinem schlauen und lichtvolleren eigenen „Geschwätz von gestern“ dann gar keine Verbindung mehr aufnehmen kann.

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@Elementary das ist eine gute Idee :+1:, Apropos Blumen: mein Topf Garten erwacht langsam auch wieder zum Leben, habe nun Glocken Blümchen, zart rosa Nelken, bunte Primelchen die blühen, meine Bodendecker Röschen sind auch sehr schön am austreiben, langsam aber sicher zeigt sich immer mehr grün und Farbe, wahrscheinlich weil ich mich wieder darum kümmere, weil meine Lebensfreude langsam wieder zurück kehrt, was ich unter anderem auch euch lieben Leidensgenossen* hier im Forum zu verdanken habe, denn ihr seid alle grossartige, verständnisvolle, hilfsbereite, liebenswerte Menschen, Danke an jeden hier. :heart:
:seedling::wilted_flower::tulip::sunflower::honeybee::lady_beetle::butterfly:

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Aller Tage Abend dämmert
Blut durch meine Schläfen hämmert
so monoton die Lakonie
des Langschläfers Monotonie
Schäferstündchentraumgewandet
drift’ ich weg vom Tagwerksstrande
weit gefehlt am Werktagshandeln
meilenweit vorbei

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Das ist von vor zwei Jahren, ich dachte das passt gut in’s Thema :slight_smile:

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Weiter, weiter,
reicht es nicht schon?
Weiter, weiter,
auf und davon.

Ein Fuß vor den anderen,
schau nicht zurück!
Geh einfach weiter,
nur noch ein Stück.

Auf geht’s, weiter,
wer rastet, verliert.
Immer weiter voran,
egal was passiert.

Ich will gern verweilen,
Versuche es ja.
Ich muss leider weiter,
wie’s immer schon war.

Ich halte kurz inne
und denke bei mir:
wie geht es nur weiter?
Wo bin ich denn hier?

Doch gehe ich weiter,
Ich weiß nicht wohin.
Geh’ weiter und weiter,
nur weil ich so bin.

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Warum? warum? bin ich so wie ich bin?.

Warum? warum? darf ich nicht sein wie ich bin?.

Warum? warum? macht mich das Leben so müde?.

Warum? warum? habe ich so oft im Leben genug von den Menschen und dem wie sie sind?.

Weil viele kaltherzig und engstirnig sind, oder sich ihre Gedanken immer nur um sich selber drehen?.

Oder darum weil manche gern andre zerfleischen, oft wütend, neidisch und hasserfüllt sind?, oder solchen die nie mit nichts und niemand jemals zufrieden sind, nichts davon wissen wie man liebt?.

Darum! darum! so ist’s halt im Leben!.

Schreit manch einer der nur sich selbst aber keine anderen Menschen oder eigene Meinungen liebt.

Denn manche wollen nichts verändern, verbessern, die Welt friedlicher oder lebenswerter machen, denn für sie zählt sowieso immer nur das Geld.

Manche verdienen lieber viel Geld und zerstören dadurch unwiderruflich die Welt, Scheissegal ob darunter vielleicht sogar ihre eigenen Kinder sind, die von ihrem gierigen Verhalten betroffen sind.

Darum! darum! geht alles kaputt, die Erde samt Menschheit geht an Hass und Dummheit zugrund!.

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Da fällt mir der Song Kein Zurück von Schiller und Heppner ein:

…immer vorwärts, Stück um Stück, es geht kein Weg zurück…

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(NICHT) KLAR KOMMEN

Du musst nicht mit Menschen klar kommen, die nicht mit dir klar kommen.
Du musst Andere nicht aushalten, wenn sie dich nicht aushalten können.
Du musst nicht leise sein, nur damit du Andere nicht in ihrer Komfortzone berührst.

Du musst nicht nett sein zu Menschen, die zu dir nicht nett sind.
Du musst Anderen nichts abnehmen, was sie selber tragen können.
Du musst deine Energie nicht verschwenden an die, denen du gleichgültig bist.

Du musst nicht bei Anderen bleiben, die nicht bei dir sind, wenn sie bei dir sind.
Du musst Andere nicht bemitleiden, wenn sie kein Mitleid für sich selbst haben…und für dich schon gar nicht.

Du musst Anderen nichts aufzeigen, wenn sie das nicht interessiert.
Du musst nichts erklären, nichts beschönigen, nichts verdrehen, nur weil Andere dich so wie du bist, nicht ausstehen können.

Du musst das nicht, auch nicht, wenn es sich um deinen Sohn, deine Tochter, deine Eltern, deinen Chef oder deinen Partner handelt.
Du musst es Anderen nicht einfach machen, wenn sie es sich selbst schwer machen.

Du musst nicht.
Entweder du kannst oder du kannst nicht. Beides ist in Ordnung.
Du musst mit dir und deinem „Können/Nicht-Können“ klar kommen.
Nur du.

Du musst aber auch damit klar kommen, dass dich die Einsamkeit sticht, dass Alleinsein manchmal eben kein Genuss ist.

Du musst mit Ablehnung und Abwehr klar kommen.
Du musst mit bösen Blicken, Verurteilung und Projektionen klar kommen.
Und natürlich auch damit, dass Andere dich verlassen könnten. Sogar dein Partner, deine Kinder, deine Eltern …

Das und noch einiges mehr ist manchmal der Preis für Ehrlichkeit und Authentizität.

Text: @Milena Fluss

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