Hi
Ich bin ja gerade mitten in der Diagnostik und hab dementsprechend zur Zeit wenig andere Sachen im Kopf als auf Symptome zu achten die mir nie aufgefallen sind, bzw die ich nie mit Adhs in Verbindung gebracht hätte.
Ich les hier im Forum gerade ein bisschen rum und da sind mir immer wieder die Begriffe Autismus und Hochbegabung aufgefallen.
Und da finde ich mich wieder. Nicht etwa weil ich hochbegabt bin oder Autismus habe ( wobei bei Autismus mir jeder online Test, auch der auf dieser Seite Autismus " diagnostiziert „) sondern weil mir diese Dinge als Erklärung für mein " Anderssein“ teilweise treffend erscheinen.
Als ich vor 10 Jahren damit angefangen hab intensiv darüber nachzudenken, warum ich so enorme Schwierigkeiten im Leben hatte/ habe, warum ich so komisch bin , warum ich nichts wirklich auf die Reihe krieg, kam ich eben auch immer wieder auf Hochbegabung und Autismus, an Adhs hatte ich damals noch nicht gedacht dass war für mich immer so ein kleiner Zappelphilipp, dass ich selbst auch immer " herumzapple" ist mir damals noch nicht aufgefallen.
Ich hab dann viele Bücher gelesen, eher quergelesen ,überflogen. Viele Artikel im Internet , hab Tests im Internet gemacht.
Und hab mich in großen Teil bei der Hochbegabung gefunden. Wer will sich da schon nicht finden , so nach dem Motto ’ ich bin nicht komisch ich bin nur superschlau’.
Ich hatte einmal mit 18 einen Iq Test im Rahmen einer Abm gemacht, da kam 113 raus. Schlaues Mädchen aber nicht hochbegabt.
Auch bei einem psychologischen Test letzes Jahr im Arbeitsamt kam eine überdurchschnittliche kognitive Begabung raus.
Bin schonmal nicht blöd.
Das hat aber für mich lange nicht die große Diskrepanz zwischen dem, was ich weiss was ich geistig leisten können und meiner enormen Naivität erklärt. Meine emotionale Unreife, die auch heute noch sehr oft eher auf dem Stand von einem Kind ist. Passt ja so gar nicht zum klug sein.
Ich verstehe Witze als letzte, immer schon. Steh in sozialen Situationen oft wie der letze Depp da , verstehe einfach nicht was Menschen von mir wollen. Schlagfertigkeit ? Was ist das kann ich nicht kenn ich nicht. Werd ich grad gemobbt, ausgelacht oder meint mein Gegebüber das anders? War das was ich gesagt hab jetzt doof oder warum gucken die mich so komisch an?
Wenn jemand etwas falsches oder unlogisches sagt hab ich den starken inneren Drang es zu korrigieren, da kann ich dann endlos reden. Ich mach es oft nicht ,unterdrücke es, aber das Gespräch bzw. der Gesprächspartner ist das schnel uninteressant für mich.
Naja ne Menge Sachen in dieser Richtung und da hab ich mich dann das erste Mal mit Autismus beschäftigt.
Und dachte dann für mich ok, du bist vielleicht doch klug hast " nur " Autismus.
Worauf ich hinnaus will, ja worrauf will ich eigentlich hinaus ?
Ich lese das eben hier öfter und decken sich Adhs Symptome mit den Symptomen von Autismus bzw. verdeckter Hochbegabung etwa?
Bei den Autismus und Adhs Symptome muss ich sagen dass ich da viele Überschneidungen gerade in den Fragebögen sehe.
Stimming ( heisst das so?) dieses hin und her schaukeln des Körpers, Autismus Symptom aber passt auch zu Adhs.
" Herumzappeln" Adhs oder Selbstberuhigendes Verhalten aufgrund von Autismus?
Soziale Schwierigkeiten, warum ? Weil ich zwar weiss wie ich mich verhalten muss aber aufgrund der Impulsivität der Adhs Symptomatik einfach nicht anders kann? Oder weiss ich es nicht, denke aber das ich es weiss, da ich mir dieses Wissen über menschliche Interaktion angeeignet, gerlernt habe und Verhalte mich " komisch" weil der Autismus nicht anders kann.
Also ähnliche Symptome.
Verträumtheit, in der eigenen Welt versinken, Hyperfokus, Paralysen in denen man unfähig irgendwas zu tun, Besserwisserei, Spezialthema.
Das kommt bei beiden vor. Problme mit der Sensomotorik ,Ungeschicklichkeit, Tics .
Ich sehe für mich wirklich enorm viele Parallelen beim Adhs ,beim Autismus fehlen bei mir , sage wir mal mehr Dinge. Wobei ich bei dem Test auf dieser Seite 157 glaub ich raus hab und Autismus ab 65 wahrscheinlich ist .
Aber da werden eben auch viele Sachen abgefragt die ich dem Adhs zuschreiben könnte.
Bin also mal wieder maximal verwirrt.
Was ich persönlich in mir spüre, schon mein Leben lang sind Widersprüche in mir. Switchen zwischen Persönlichkeiten. Dachte gar schon an eine Dis ,Borderline oder Bipolare Störungen, aber das passt nicht und wäre auch nicht schon immer da gewesen.
Jetzt kann es natürlich sein, dass ich beides hab.
Aber von was für einem Prozentteil der Menschen reden wir da 1-2 Prozent ? Na bin ich doch so besonders.
Oder versteife ich mich zu sehr darauf um irgendwas zu sein.
Meine Tochter hat zu mir gesagt, kein psychisch gesunder Mensch will Adhs oder Autismus haben.
Und ja die Tatsache dass man sich so intensiv damit beschäftigt spricht ja schon eher dafür ,irgendwas über sich herausfinden zu wollen und sich nicht selbtstbeweihräuchern zu wollen.
Kommt in der Diagnostik die Adhs Diagnose? Vielleicht ? Aber dann ist mein Weg noch nicht zu Ende ,oder doch?
Werde noch in die Autismus Diagnostik gehen, schätz ich mal.
Alles schwierig, ich bin fast 41 und hab mich durch mein gesamtes Leben nur durchgemogelt. Durchgeschummelt, durchmanipuliert ( vielleicht bin ich gar narzisstisch) .
Ich fühle das nichts was ich habe mein Verdienst ist. Ich fühle nur dass es so schwer ist einen ganz normalen Alltag zu führen und doch hab ich von Aussen ein ganz normales Leben.
Kennt ihr sowas ,so eine endlose Suche, endlose Gedanken die zu nichts führen und das Gefühl selbst mit gesicherten Diagnosen trotzdem weiter suchen zu müssen . Weil es könnte ja doch was anderes sein. Weil es eben auch viel sein kann.
Und was mach ich dann mit der Diagnose den Diagnosen?
Also was bringt mir das?
Wird es dann leichter, schaff ich es dann eine Umschulung zu machen, endlich beruflich Fuß zu fassen bei dem was ich schon immer wollte, Pädagogik, Psychologie? Oder bringt mir das alles gar nichts , weil mein scheiß Potenzial in mir eingesperrt ist und ich es einfach nicht schaffe , weil alles in mir eingesperrt ist. Die Fähigkeit eine glückliche Beziehung zu führen, Freunde zu finden. Ein Mensch zu sein. Ich fühl mich gefesselt und der Gedanke daran dass sich das vielleicht nie ändert macht mich so unendlich traurig.
Sorry für den langen Text und danke fürs zuhören.