Alle Leute lieben grillen, ODER?

Ich habe schon öfters festgestellt, dass ich scheinbar der einzige Mensch bin (abgesehen von meinen Eltern, die mir das wohl vererbt haben), der kein Fan von Grillen ist.
Am WE war es wieder soweit. Ich habe mit eine Freundesgruppen beim Camping gegrillt und wurde fast wahnsinnig.
Ständig fehlt was, was man erst noch über drei Tische ordern muss, muss etwas weiterreichen, isst sich an Brot satt, weil der Fleischersatz noch nicht fertig ist, oder, oder, oder… Ist mir einfach zu viel, zu unruhig, zu anstrengend.
Da ich ja diese Saison schon mit dem wissen um meine Diagnose ausgestattet bin, kam mir der Gedanke, dass es ja auch am ADHS liegen könnte. Deshalb wollte ich Mal hier die Stimmung checken, wie die Einstellung unter Leidensgenossen so ist.

Ähnliches gilt übrigens auch für campen. Aber da kann sich die deutsche Gesellschaft nicht so drauf einigen wie aufs grillen :wink:

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Also mir geht es ganz ähnlich. Und ich glaube nicht, dass es mit ADHS zu tun hat, sondern damit dass ich einfach nicht auf Grillfleisch stehe. Und auch nicht auf Veganes auf dem Grillrost, wird doch alles braun und trocken.

Wobei ich nichts habe gegen eine gemeinsame Mahlzeit im Freien. Solange der Rauch nicht in meine Richtung weht, kann auch irgendwo jemand grillen, stört mich nicht. :adxs_grins:

Wenn dann noch jemand einen guten Eintopf mitbringt, bin ich glücklich.

Campen? Och nee. Es gibt doch Jugendherbergen, da bin ich immer wieder gerne mit oder ohne Kind, aber man muss wenigstens nicht draußen schlafen.

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So gerne ich Gegrilltes mag… ich hasse es, wenn da permanent dieses Gewusel am Tisch ist.

*Kannste ma den Hela rübergeben?
*Wer will denn jetzt noch ne Wurst?
*Kann ich ma das Brot?
*Kann isch ma die Soße?

*(nachdem man schon satt ist) Ach, der Salat ist noch im Kühlschrank…

*Ups, sorry… angerempelt…

*Sorry, stört mein Arm in deinem Gesicht während du isst?..

*Komm, setz dich doch auch ma, dass du was essen kannst…

*Meins bitte schön durch…
*für mich aber nicht…
*und ich will Glitzer drauf haben…

*der Tisch wackelt
*der Stuhl ist zu hart… haste mal ein Kissen?

„Alle hinsetzen jetzt… Ich will in Ruhe essen!“ :adxs_wut: :adxs_crazy: :crazy_face:

Wenn es aber mal entspannt abläuft und organisiert ist und alle sich ergänzen, dann :heart:

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Sehr interessante Frage. Habe gestern erst gegrillt aber alleine und es gab Pizza :sweat_smile: weil def Kugelgasgrill einfach heißer wird in Gegensatz zum Backofen.

Abwr wenn ich mir das so recht überlege finde icj nur selbst grillen anstrengend. Da das bei uns eher immer ein Familien Ding war und mein Dad der Grillmeister ist isg das eigentlich wie bekocht werden weil man sich um nix kümmern muss.
Wenn ich jedoch bei mir zuhause zum grillen einlade ist es meist Stress und Chaos pur :sweat_smile::see_no_evil:

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Hi @soerenP,

also ich grille gerne, ob vegetarisch oder gemischt.
Es kommt für mich eher auf die Personen an.

Gewusel mag ich gar nicht. Ein Campingfan werde ich wohl nicht. Gibt aber nicht überall eine Unterkunft, besser ein Zelt als gar nichts.

VG

Hela, Asteroid des Hauptgürtels

kann man nicht rüberreichen, also geht es wohl um

Hela Gewürzwerk Hermann Laue – Wikipedia
in Ahrensburg (Schleswig-Holstein) beheimateter Hersteller von Gewürzketchup und Mischgewürzen

Okay, wieder was gelernt.

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Also das Grillen selbst stresst mich jetzt nicht, ich grille aber auch nur im kleinen Kreis mit wenigen Dingen - und am Tisch stehen dann allerlei „Zubehör“ in jeweiliger Reichweite.

Aber das Ständige „wer will dies, wer will jenes“ würde mir auch unabhängig vom Grillen auf den Keks gehen ^^

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Ich hasse grillen tatsächlich und bin damit ziemlich alleine auf weiter Flur hier in unserem Umfeld. Habe mich auch immer gefragt wieso…:thinking: Aber ja das Gewusel und herumgeturne dabei finde ich echt anstrengend und diese Planerei wer bringt was mit, oder wer hält was vor puhh anstrengend…
Aber ADHS als Erklärung… hab ich noch nie drüber nachgedacht werde ich mal überdenken :grimacing:

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Ich kann das Zeug nicht mehr riechen.
Den Hela Gewürz Ketchup gabs einfach überall und immer während der Kindheit :woozy_face::grin:

Für mich nur noch richtigen Tomatenketchup, ohne Curry und sowas.
Für eine Currywurst mache ich mir die Soße dann auch mittlerweile lieber selber :heart:

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:adxs_peace: überzeugte Camperin und manchmal grillen wir auch, aber ganz smooth… :vulcan_salute:t3:

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Campen liebe ich sehr…

Hallo SoerenP,
und ja, ich hasse das Grillen und ja, ich bin mir seit Jahren sicher, dass ADHS zumindest einer der Gründe ist.
Ich hasse alles, was mit Wartezeiten verbunden ist, darum hasse ich Grillen. Man wartet auf das Glühen der Kohlen, man wartet auf Fleisch, dann wird Fleisch fertig, aber nicht das, was man gerne wollte. Und ich hasse Grillen, obwohl ich Gegrilltes oder Gebratenes sehr liebe.
Außerdem finde ich Selbstregulation beim Essen schwierig. Während der Wartezeit steht da ein Haufen leckerer Salate, die ich genauso gerne esse wie Gegrilltes. Also esse ich die vor Hunger und oder Langeweile. Dann bin ich eigentlich fertig, wenn die ersten Sachen vom Grill kommen. Und dann nehme ich aber trotzdem noch dies und das vom Grill und bei jeder Runde wieder. Danach ist mir übel und dennoch kann ich nicht anders.

DARUM: Bei uns daheim wird nicht mehr gegrillt. Unsere Küche hat einen Fenster zum Freisitz. Ich mache 2 tolle, leckere Salate, brate Fleisch, Fisch oder etwas Veganes auf dem Küchenherd in der Pfanne, reiche es durchs Fenster, speise mit der Familie im Freien und wir fühlen uns, als hätten wir gegrillt - nur ohne lästige Warterei. :grin:

Und da sind sich hier alle einig. Aber wenn beide Eltern ADHS haben … und der Teenager ist immer so hungrig, dass alles gut ist, was schmeckt, sättigt und schnell genug auf den Tisch kommt.

Gruß und schöne (Nicht-)Grill-Saison :meat_on_bone: :poultry_leg: :cut_of_meat:
Hillo

PS: Ich hasse Bushaltestellen, ich liebe längere Wanderungen, aber hasse Wege zwischen meinen verschiedenen Arbeitsplätzen im Job, ich hasse die Einwirkzeit von Haarspülungen und das Trocknen des Nagellacks, ich liebe klassische Musik, aber hasse zu häufige Wiederholungen in langsamen Sätzen, ich lese das Ende des Buches am Anfang, sonst kann ich die Langsamkeit des Lesens nicht ertragen und all das, obwohl meine Langsamkeit und meine exekutiven Dysfunktionen deutlich ausgeprägter sind als meine Unruhe oder Hyperaktivität.

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Also eine kleine entspannte Runde.
Jeder bringt sich das mit, was er will.

Am Ende bleibt sowieso immer zu viel übrig.

Hauptsache entspannt.
Alles in Reichweite stehend, wo jeder drankommt.

Mal eine Schüssel rumreichen ist natürlich okay.
Aber auch nur, wenn der Nudelsalat wieder den Weg zu mir zurückfindet :point_up:

Mag dat nisch, wenn der zu weit wegwandert :adxs_grins:

Und kein „Ach komm… ist doch nur noch eine Wurst… nur noch ein Steak… das Bauchfleisch muss weg… mümümüüü“

Wenn satt, dann satt.
Danach schön quasseln, ohne vollgefuttert wie ein Prinz Valium im Stuhl zu hängen.

Dann mag ich das :slight_smile:

Edit:
Speicher ich mir als Vorlage in die Schnellnotizen. Quasi als Bedingungen, sollte bald mal die nächste Einladung zum Grillen kommen.

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Hab mir auch noch nie so wirklich Gedanken gemacht, was mich an früheren Grillabenden so sehr gestört hat.

Vor allem bei Familie bin ich da oft hin, um einen Gefallen zu tun (und Hunger halt), um dann schon vorher und vor allem nachher völlig erschöpft zu sein, wenn ich wieder zu Hause war.

Echt gut, Forum diese :+1:t2:

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Danke schonmal euch allen für eure Einschätzungen :hugs:

Es sieht so aus, als wäre grillen hier doch deutlich unbeliebter als im Durchschnitt und die Unruhe für uns adhsler ein Grund dafür. Zumindest tendenziell.

Nur fürs Protokoll:
Wenn mir jemand einen gemischten vegetarischen Grillteller mit ausgewogenen Beilagen vor die Nase stellt und niemand rumwuselt sag ich auch ‚super, danke, lecker‘

Nur rumgewusel, wenn man eh Hunger hat und das medikinet nachlässt, Brauch ich halt echt nicht.

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Da habe ich es als Vegetarier leichter. Ich kann leckere Salate essen und muss nicht auf Gegrilltes warten.

Endlich mal wieder jemand im Forum, die/der klassische Musik mag. Das nutze ich jetzt schamlos zum Schwärmen.

Ich habe von Ragna Schirmer eine kurze (von 1992, Radiomitschnitt) und eine lange (von 2020) Fassung der Goldbergvariationen. Entweder 45 Minuten oder 77 Minuten.

Und mir ist die kurze lieber, ich finde die Wiederholungen auch überflüssig.

Aber ein langsamer Satz von Mozart, Schubert, Brahms oder Dvorak kann mir nicht lang genug sein! Wobei, beim ersten Hören bin ich auch zu ungeduldig, aber sobald ich die Stücke gut kenne, kann ich sie genießen. Im 2. Klaviertrio von Schubert (D929) oder im 2. Klavierquintett von Dvorak (op. 81) bleibt im langsamen Satz die Zeit quasi stehen und ich bin auch ohne ADHS-Medikament voll da. Die konnten einfach wunderbare Musik schreiben!

Magisch ist es auch im Jenamy-Klavierkonzert von Mozart und im Cellokonzert von Dvorak. Das Stück ist eigentlich vorbei, und dann kommt eine unerwartete langsame und ernste Passage.

Das geht mir aber nur beim Hören zu Hause so. Ich besuche fast nie Konzerte, und wenn doch ist es schade um die Anreise und das Eintrittsgeld, weil ich total abschweife, und am Ende ärgere ich mich.

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Das ist gerade so schön!
Ich lach mich dann halb tot, bevor ich mich aufrege.

Oh wow nur schon beim Lesen rege ich mich auch :adxs_lol: einfach hinsetzen und essen bitte!

Grillen hat aber den Vorteil,das man nicht sonderlich viel planen muss
Mann kauft etwas Grillgut inklusive Grillkäse ( Vegetarier)
Einen leckeren fertigen Kartoffelsalat vorzugsweise ohne Speck oder Fleischwurst
Und ein grüner Salat mit Feta darf nicht fehlen
Ich bin schon glücklich mit einem grünem Salat und stinknormalem Baguette
Man braucht halt nicht darüber nachdenken was man kocht
fürs Grillen kaufe ich immer das gleiche,das allein macht es schon entspannt
Wie gesagt viel Abwechslung im Essen brauche ich nicht
Das ist der Grund warum ich so gerne wandern gehen da brauche ich mir null Gedanken ums Essen machen
Irgendwas findet sich immer

Grillen mag ich. Aber ohne nervige Beschallung (bspw. aus einem akkubetriebenen Lautsprecher). Und ich lege mir direkt alles zurecht so dass zum Essen nichts weiter brauche. Da ich Fleisch liebe, sind Salate und Gebäck für mich eher weniger anziehend (und was finden alle an Nudel„salat“ so toll?). Was mich auf die Palme bringt, wenn jemand den Kohlegrill nicht auf Temperatur bringen kann und das Zeug auf den kalten Grill wirft damit es schön gedörrt wird und austrocknet.

Raclette finde ich viel nerviger. Homöopathische Portionen, immer neu zubereiten, dauert ewig. Das Vorbereiten (kleinschneiden). Macht mich wahnsinnig. Dabei mache ich Pizza in so einem Miniofen echt gerne. Da mache ich direkt auch den Teig selbst usw.

Campen…ich liebte Zelten aber auch Biwakieren in der Natur ohne Infrastruktur. Ist für mich Minimalismus. Man muss klarkommen mit dem was man hat und ggf. vor Ort findet. Da kommt dann wirklich meine Problemlösefähigkeit zur Geltung. Direkt in der Natur aufzuwachen gefiel mir immer. Nicht erst ewig mit Öffis oder Auto anreisen, sondern direkt entspannt. Auf einem kleinen Feuer oder Gaskocher Tee machen, irgendein Ramsch frühstücken.

Mittlerweile dank nächtlicher Maskerade eher schwer möglich. Akkus sind sauschwer+teuer. Die Maschine ebenfalls unhandlich und die kleinen Geräte sind teuer. (Resmed Airmini: 1000€ + schwerer, teurer Akku).