Heya, ich kenn das so gut. Ich bin seit märz diesen jahres mit adhs diagnostiziert. Ich hatte es schon länger vermutet. Aber war mir auch nicht sicher. Bei der Testung kam ich mir auch voll komisch vor, weil die fragen so offensichtlich waren und ich dachte mir das da jeder einfach sich diagnostizieren lassen könnte.
Manchmal denke ich auch heute, „am end hab ich das garnicht…“
Dann aber gibt es die Tage oder auch Erinnerungen an zeiten, da isses so eindeutig…
Das hin und her aber bleibt in meinem kopf.
Und zu den hilfreich gemeinten sprüchen " das geht doch jedem mal so…"
Find ich sau schlimm. Eine üble form der invalidierung meiner selbst.
Auch wenn es oft gut gemeint ist.
Ich würde den test machen, und auch medikamente nehmen und dann sehen wie es so ist.
Versuch das ganze nicht zu überdenken.
Ja, is schwierig…
Ich drück dir die daumen
Für mich klingt es auch, als wärest Du betroffen.
Diese Unsicherheit und Bedenken bei allem kenne ich ebenfalls. Ich habe so eine halbe Diagnose von der Therapeutin unseres Sohnes, die aber keine Erwachsenen diagnostiziert.
Symptome von Frauen ohne oder mit wenig H werden selten irgendwo beschrieben.
Die hyperaktiven Menschen haben aber einige Eigenschaften, die auf solche Menschen überhaupt nicht zutreffen. Von wegen Stehauf-Männchen und ständig getrieben. Bei mir ist das eher das Gegenteil. Ich bleibe nach jedem Windhauch, der mich umgehauen hat, lange liegen und prokrastiniere auch viel zu viel im Internet.
Als Mädchen muss man sich vom Sozialverhalten her viel mehr anpassen, als als Junge. Daher sind Frauen mit AD(H)S oft Meisterinnen der Maskierung ohne das bewusst zu machen. Das kann man aber auch nicht einfach mal abschalten, wenn man sich diagnostizieren lassen will.
Selbst, wenn die Dir sagen, Du hättest kein ADHS, heißt das noch nichts. Hier gibt es auch viele Berichte von Menschen, die erst beim zweiten Versuch ihre Diagnose bekommen haben.
Da kursieren leider immer noch Tests, die nur Menschen mit mehr H identifizieren können und veraltete Ansichten, wie AD(H)Sler schaffen kein Abitur/Studium oder können sich in keinem Job länger halten, waren in der Schule immer sehr auffällig usw.
Oh ja, die Aussagen „ständig getrieben und auf Achse sein“ führte bei mir auch zu Unsicherheiten, weil ich eben wie du schnell k.o bin und jede freie Sekunde auf der Couch verbringe bester Begleiter: das Handy. Hab auf jeden Fall ne handysucht
Mich würde mal interessieren was ihr für ne bildschirmzeit habt.
Ich finde es unabhängig von einer offiziellen Diagnose am wichtigsten die „Funktionsweise“ von ADHS zu verstehen.
Ich weiß nicht ob ich das in diesem Thread schon geschrieben habe. Mir selbst hat da Heiner Lachenmeier mit seinen Modellen nochmal sehr die Augen geöffnet.
Leider werden in der Psychiatrie nach den aktuellen Klassifikationssystemen Diagnosen ja nur anhand von Symptomen gestellt. Das ist aus meiner Sicht völlig unzureichend.
Kennst du die Vorträge schon?
Erst wenn man das wirklich versteht kann man überhaupt auch verstehen wie Medikamente wirken und warum sie ähnlich unterstützen, wie eine Brille für einen Kurzsichtigen hilfreich ist.
Diesen Vortrag finde ich sehr wichtig:
Und dann wäre hier nochmal einer zum Thema ADHS und Stimmungsschwankungen/ Depressionen (ab Minute 7 ca):
Und dieses PDF ist auch empfehlenswert:
Wow vielen Dank für den Input. Das Schema finde ich sehr einleuchtend und simple (im positiven Sinne). Wobei es natürlich auch Grade dazwischen gibt, nehme ich an.
Die beiden Vorträge schaue ich mir mal eben an. Vorhin habe ich wieder bemerkt, wie viel ich eigentlich leisten kann, wenn ich Bock drauf hab…
Hallo Thelma, ich möchte Dir Mut machen hinzuschauen und nicht wegzulaufen. Ich denke Du kannst dadurch nur gewinnen, für Dich, Deine Lieben und Dein Umfeld. Hast Du den Beitrag von Eckart von Hirschhausen zum Thema ADHS in der ARD gesehen? Ich fand ihn gut und wichtig. Du findest ihn auf jeden Fall in der Mediathek.
Ich drücke Dir die Daumen dass Du die von Die begonnene Reise mit dem Mut den Termin wahrzunehmen fortsetzt. Liebe Grüße Matthias
Toll, danke
Seh ich mir an
Den Energieverbrauch, den kenn ich. Vieles ist so chaotisch und anstrengend
Inwiefern? Dass du auch schnell kaputt bist oder eher getrieben und agil bist?
Siehe oben
Ja beides.Mal krass aktiv und gut drauf. Fast manisch, dann wiedr schlapp üde und übellaunig
Elvanse geht bei mir gut. Das gleicht mich aus
Meintest du das? Hab n bisschen den Faden im Dialog verloren…
Oh man, mir geht es exakt genauso. Meine Nutzungszeit ist eine Katastrophe…
Aktuelles Bild von eben… Und es ist noch nichtmal 12:00 Uhr.
Hey zusammen!
Heute hatte ich meine erste Diagnostikstunde beim neuen Psychiater. Was soll ich sagen?! Ich bin so erleichtert ihn gefunden zu haben. Er ist sehr kompetent, einfühlsam, ruhig und menschlich. Das Gespräch lief sehr angenehm ab; ich plapperte aber total drauf los und kramte direkt meine Symptomliste heraus - brach natürlich bei dem Punkt mit „Mein Mann muss mich ständig daran erinnern xy zu tun“ in Tränen aus. Mehrmals, insgesamt 4x. Zeugnisse wollte er (noch) nicht sehen und sagte, bei Mädchen seien sie eh schwierig auszuwerten, weil sie stärker zu Camouflage neigen.
Nach einer Dreiviertel Stunde (?) teilte er meinen Verdacht und sagte allerdings, dass er sich nicht darauf festlegen möchte - ohne Fragebögen - aber es klingt sehr sehr stark nach ADHS (impulsiver Typ). Dann kam relativ schnell das Thema Medikamente aus (die er nicht ausstellen darf). Ich erwiderte, dass ich denen gegenüber neutral eingestellt sei und welches er empfehlen würde. Aufgrund meiner starken emotionalen Instabilität (also auch Impulsivität) Elvanse.
Ich bekomme nun in ein paar Tagen den Fragebogen per Mail und nach der Auswertung treffen wir uns in 4-6 Wochen erneut zur Nachbesprechung. In einer letzten Sitzung wird dann die Diagnose abgeschlossen.
Ich fühle mich gerade so leicht und verstanden. Als habe ich mit diesem heutigen Tag ein Stück mehr Normalsein zurückbekommen. Bin auch so heilfroh, dass nun schon 2 Psychologen meinen Verdacht teilen und ich mir also alles doch nicht einbilde…
Aber dennoch frage ich mich ob’s immer so schnell geht?! 3 Sitzungen? Dachte das dauert und dauert…
Noch eine Frage: der Therapeut sagte, er könne keine medis ausstellen. Ich solle zum Facharzt gehen. Wie läuft das da vor Ort ab?
Es freut mich, dass Dein Termin so positiv verlaufen ist.
Kann es sein, dass Du Dich mit Psychiater und Psychologe vertan hast? Denn ein Psychiater darf Rezepte ausstellen, nur der Psychologe nicht Falls es ein Psychologe ist, hat er vielleicht Kontakte zu einem Psychiater und kann Dich vermitteln.
Oh das kann sein! Bei ihm auf der Homepage steht psychologischer Psychotherapeut spezialisiert auf ADHS adult. Wahrscheinlich kam ich deshalb durcheinander ja er hat mir einen bei sich in der Nähe empfohlen, der schnell Termine vergibt.
Aber ohne sein Rezept kann ich doch gar nicht zum Facharzt oder? Wie läuft das mit den Medis ab? Muss ich ne komplette Untersuchung durchmachen?
Wenn er Psychologe ist, kann er weder Rezepte noch Überweisungen ausstellen. Aber Überweisungen sind heutzutage für eine Behandlung beim Facharzt auch nicht mehr notwendig, es sei denn, Du hast das Hausarztmodell gewählt. Du kannst einfach einen Termin ausmachen.
Wie der Psychiater das dann handhabt, ist sehr unterschiedlich. Ich bin bei meinem schon länger in Behandlung, dem haben die Fragebögen meiner Psychotherapeutin gereicht. Er hat mir dann noch diverse Fragen gestellt und ich hatte zusätzlich 3 Seiten (PC geschrieben) mit meinen Symptomen mitgebracht. Du wirst dann ja auch die Diagnostik bereits bei dem Psychologen gemacht haben und die Ergebnisse mitkriegen. Oder er schickt sie direkt an den Psychiater. Der kann dir dann die Medikamente verordnen.
Frohe Weihnachten euch lieben Menschen!
Heute (wieso eigentlich heute ) erreichte mich ein Brief von meinem Psychologe: Tada! Das Ergebnis des Befundes ist da: Einfache ADHS.
Nun stellen sich mir unglaublich viele Fragen:
1.) was bedeutet hier „einfache“?
2.) Bei mir gibt es eine undiff. Somatorosche Störung → ist das typisch für adhs?
3.) zudem wurde eine mittlere Depression festgestellt. Ich wäre beinah vom Stuhl gefallen. Ich bin keineswegs depressiv. Was ist denn der Unterschied zu einer depressiven Episode? Ich empfinde mich wirklich keineswegs als depressiv