Angst vor Ritalin

Ritalin gibt es mit 10mg unretradiert und die kann man dann auf 5mg teilen.
Ritalin Adult oder Ritlin LA gibt es mit 10mg,20mg,20mg,40mg
Ritalin hat also keine 5mg retardiert.

Medikinet Adult gibt es mit 5mg,10mg, 30mg,50mg
Medikinet Retard 5mg und dann 10mg,20,30,40,50,60mg

Medikinet unretardiert gibt es ab 5mg , 10mg, 20mg

Ich habe bei den unretardierten 10mg Medikinet und teile oder viertel es, weil es so günstiger ist.

Ich habe auch 10mg Tabletten, aber ich teile sie. Wegen der Angststörung steige ich so tief ein (vorher mit 2.5mg Medikinet) und wenn ich bei 10mg angekommen bin, wechsle ich auf Concerta 18mg.

30 Tabletten mit 10mg Ritalin kosten CHF 15.35, allerdings wurde das Medikinet schon von der Krankenkasse übernommen und beim Ritalin wohl auch. Das sehe ich erst bei der Abrechnung.

@allmighty

Als ich damals mit Ritalin startete, bekam ich von meinem Arzt die Info, dass es bei Ritalin anders als normal ist. Da benötigen die Kinder meistens höhere Dosen als die Erwachsenen.
Die Erwachsenen werden daher von Ärzten, die sich auskennen, zunächst einmal recht niedrig eindosiert.

Hallo,

in Deutschland wird unretardiertes Methylphenidat von der Krankenkasse in der Regel nicht bezahlt. Wenn man wenig nimmt, ist das aber auch nicht sehr teuer.

Ich nehme tagsüber Kapseln (Kassenrezept) und am frühen Abend noch 5 mg, also eine halbe Tablette, Methylphenidat 1 a (Privatrezept).

100 Tabletten Methylphenidat 1a kosten ca. 34 €, also kostet mich die tägliche halbe Tablette 17 Cent.

Ich habe die gelben 10er Kapseln und die lassen sich nicht so einfach teilen, da Kugelchen.
Medikinet habe ich noch Rest von den 20ern, will aber nicht nehmen.
Also ist für Erwachsene das Steigern von Ritalin nur in 10er Schritte möglich?
Zurzeit nehme ich morgens 10 mg. Ritalin und Nachmittags halbe Attentin. Wollte allerdings morgens auf 15 mg. Ritalin, daher meine Frage. Vielleicht versuche ich dann mit 20 mg.

Hallo Allmighty,

nein, wenn du bei Ritalin Adult bleiben willst, ist das Steigern nur in 10-mg-Schritten möglich.

Wobei die Kapseln die zweimalige Gabe von Tabletten simulieren, d. h. die 10-er-Schritte sind eigentlich 5-er-Schritte.

Wenn du kleinere Schritte haben möchtest, müsstest du mit Tabletten (die natürlich nur halb so lange wirken) oder 5-er Medikinet-Adult-Kapseln ergänzen.

Die Hälfte von wieviel mg Attentin?

Attentin hat zwei Rillen über Kreuz, die kann man also prima vierteln. Mein Sohn (8) nimmt morgens 3/4 von 5 mg Attentin, nachmittags 1/2 von 5 mg Attentin und abends (aber nur an schulfreien Tagen) 1/4 von 10 mg Methylphenidat.

Von 5 mg.
Ich werde heute dann auf 20 mg. Ritalin steigern, hoffentlich werde ich nicht überdosiert.

Gibt es denn auch jemanden hier der ohne Medikamente auskommt. Das überlege ich immer noch. Das was mich in die Erschöpfung und den Zusammenbruch getrieben hat weiss ich und was dahingehend zu ändern ist auch. Alles andere kann ich eindämmen. Ich bin zwar oft unruhig aber oft auch nicht. Ich halte Ordnung , habe kein Chaos und halte Termine ein. Es funktioniert alles. Klar mal besser mal schlechter.aber Höhen und Tiefen hat doch jeder Mensch.

Hallo Sebastian,

deinen Gedanken verstehe ich sehr gut, bin aber sicher, ein Rückzieher wäre eine falsche Entscheidung. Ja, ich und vermutlich jede/r hier im Forum ist vor der Diagnose ohne Medikamente ausgekommen. Aber in der Regel nicht gut, sonst würden wir keine nehmen.

Klar weißt du was du ändern kannst. ADHS ist genau das, man weiß gut, was zu machen ist, schafft es aber nicht umzusetzen.

Den Unterschied mit und ohne Medikamente kannst du nur kennen lernen, indem du es ausprobierst. Das Ergebnis könnte durchaus sein, dass du sagst, danke, ich weiß jetzt wie es ist, aber ich lasse es wieder. Bis du zu diesem Urteil kommst, wirst du höchstwahrscheinlich nicht an dem Medikament sterben.

Die Chance dabei ist, das Leben für dich und deine Angehörigen erheblich angenehmer zu gestalten. Das sage nicht nur ich, sondern du selbst:

Viele Grüße und viel Mut :knuddel
Falschparker

Ich versuche es immer mal wieder ohne, aber keine Chance.

Was mich in den Zusammenbruch getrieben hat wusste ich auch , was ich ändern musste auch , aber es wäre mir ohne Medikation nicht gelungen.

Du musst ja keine Medikamente nehmen und es gibt bestimmt Leute die es ohne können .

Du kannst es ohne versuchen und wenn es funktioniert wäre doch super.

Um dir aber ein wirkliches Bild davon verschaffen zu können würde ich eine Testphase machen. <es ist ja jeder Zeit absetzbar.

Man kann schon einiges ohne Medikemante schaffen , ausschlaggebend ist auch ob und wieviel Energie du dabei benötigst .

Es gibt auch Leute die irgendwann nur noch Situativ die Medikation nehmen, auch dass ist möglich.

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Gibt es auch jemanden, der kurzsichtig ist und ohne Brille daherkommt?
Klar, jeder stößt sich mal irgendwo und Autofahren muss man ja nicht unbedingt.
Und dass man abends Kopfschmerzen hat, damit muss man halt leben, so mit Kurzsichtigkeit.
Eine Brille IST aber auch unbequem. Und - es wäre ja fürchterlich, man würde gut sehen, würde sich an die Brille gewöhnen - und würde sie vermissen, wenn man sie nicht mehr aufsetzte. Wäre das dann eine Brillensucht, und käme man dann davon wieder weg?

Manchmal werde ich ein bisschen müde.
Mach es, probiere es oder lass es.

Ich wäre verdammt froh, ich hätte vor 30 Jahren die Möglichkeit gehabt - und meinem Partner und meinen Kindern geht es ebenso.


Sorry, aber so wie mit ADHS hat das eben nicht jeder Mensch.

Hast Du Leidensdruck, dann tu was dagegen. Bist ein erwachsener Mensch.
Hast Du keinen - dann nicht.

So einfach ist das.

Wo liegt dann dein Problem?
Wenn man deine Ausführungen liest, hat man den Eindruck, dass du Angst vor einem Medikament hast, dass du du ja gar nicht brauchst.

Angst vor einem Medikament kann man ja haben, aber wenn man keinen Leidensdruck hat, dann sollte man es sowieso die Finger davon lassen.

Wenn ich ehrlich sein darf: kann es sein, dass du dir deine Probleme nicht eingestehen willst? Du schreibst von einem Zusammenbruch, von ungünstigen Arbeitsbedingungen und Stress, den dir dein Kind macht und dich auch zu Hause nicht zur Ruhe kommen lässt und einige Posts später funktioniert auf einmal alles und du tust das mit einem lapidaren Tief ab, das ja jeder mal hat…
Wer alles im Griff bzw. es wieder in den Griff bekommt, bricht nicht zusammen.

Für einen Burnout wird dich hier niemand verurteilen, denn da bist du hier in bester Gesellschaft, aber du solltest dich selbst dafür auch nicht verurteilen und dir deine Situation eingstehen.
Vielleicht fällt es dir dann auch leichter, dich zur Medikation durchzuringen.

Was hast du denn zu verlieren? Du kannst es ja jederzeit wieder absetzen.

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Wäre da kein Problem hättest du dich hier vielleicht gar nicht angemeldet…

Ich kann mir vorstellen, dass wenn du als Einsiedler alleine in einer Waldhütte im tiefsten Timbuktu leben würdest, du wahrscheinlich ohne Medis durch den Tag kommen würdest. Wobei, wenn man sich dann nicht mehr zur Nahrungsbeschaffung aufringen kann :? :lol:

Verleugne nicht deine Problematik. Es gibt immer wieder gute Tage. Die können aber einen Zusammenbruch nicht auffangen.
Wenn du um dich herum niemanden hast, der dich unterstützt, dann hast du zumindest hier den Trupp, der dir mental helfen kann. So mach ich es zumindest und bin unwahrscheinlich froh darüber!
Ich wäre heute auch froh darüber, hätte man schon vor 20/30 Jahren so positiv über ADHS gedacht UND gesprochen, aber da gab es ja nur Strafen (oder Schläge) wenn man seinem Freigeist mal freien Lauf gab!
Ich hätte dann wohl ein super Abi hingelegt und ein Studium durchgezogen!!! Tiermedizin, das war meine Vorstellung als Kind…

So! Zurück in die kalte Realität! Probier es aus und erfahre den Unterschied!!

Danke für Eure Beiträge. Ich tue es ganz sicher nicht ab, bin nur nach wie vor unsicher. Den Zusammebruch hat der job (den ich so nicht mehr ausführen will und werde…es waren nur 2 jahre,davor hatte ich einen ruhigen job) mit Schlafmangel und stressigen Tagen mit bis zu 15 Stunden ohne Ruhe. Die gehören der Vergangenheit an.

Ich bin auch sehr dankbar für eure Beiträge und werde mir meine Gedanken machen. Ich bin nun aber jemand der sich auch bei Kopfschmerzen keine Tablette pfeift sondern es auch mal aushält und lieber an die frische Luft geht. Sicher ein blöder Vergleich.sei es drum. Mein leidensdruck ist sicher nicht extrem hoch und ich bin mein weg auch ohne Abi gegangen.schulabschluss, Beruf, Job, Familie. Ich werde mir meine Gedanken machen. Und auch fortan nicht mehr nach Fragen. Ihr habt mir bis dato sehr gute und hilfreiche Meinungen näher gebracht.danke dafür

Du kannst von Hamburg nach Frankfurt laufen und dir einreden, dass du ja gut trainiert bist und daher auch irgendwie irgendwann ankommen wirst. Ausserdem bist du ja dann an der frischen Luft…

Du kannst aber auch in den ICE steigen, steigst entspannt in Frankfurt wieder aus und hast noch eine Menge Zeit und Energie für Sightseeing.

Die Medis sind in unserem Fall der ICE. :wink:

Sebastian, du kannst gerne immer wieder nachfragen! :winken

Hallo Seb1982,

auch ich hatte solche Ängste. Besonders hatte ich die Angst, wie sich mein ICH verändert, wenn ich das nehme. Bin ich hinterher noch der, der ich sein will?

Ich kann beruhigen, - auch aus Erfahrung im Familienkreis -, wir sind die selben. Ich bin genau so wild und spontan wie vorher. Ich habe aber im Gegensatz heute die persönliche Wahl ob ich das auch möchte. Dir wird durch die Medikation Selbstbestimmung geschenkt. Du darfst nun selbst entscheiden, wie du deine Agressionen, deine Ängste und Gedanken nutzen möchtest. Nicht alles wird von jetzt auf gleich gehen, aber vieles im Laufe der Zeit.

Eine letzte Sache gebe ich dir noch mit. Nachfolgendes bereitet mir immer wenn ich daran denke ein warmes Gefühl der Ehrfurcht… weil ich jedes Wort mit allem was ich bin fühlen kann… mit allen Positiven und Negativen Seiten von früher und heute.
Meine Freundin hatte das so beschrieben, als Sie das erste mal Medikation probierte:
„Ich sah alles grau und trist, als wenn alles an mir vorbei geht. Als die Medikation das Erste mal zu wirken begann, war das wie wenn ich mir eine Brille aufgesetzt habe. Ich habe alles scharf und in Farbe sehen können. Ich habe verstanden warum ich wie fühle. Ich durfte endlich anfangen zu Leben“.

Danke für deine Antwort.
Finde sie für mich sehr passend. Auch der Arzt (wenngleich er nicht sehr symphatisch daher kommt , aber scheinbar viel drauf hat ) sagte das mit der brille und dem klaren Blick.
Für mich ist das so schwer vorzustellen. Weil ich mein Leben ( zumindest glaube ich das ) bisher normal gelebt habe. Die Macken und Schwächen tat ich als normal ab.

Klar hab ich mich oft gefragt warum ich so viel ungefiltert aufnehme oder warum ich nach einem geschauten Fußballspiel in einer Gruppe nicht mehr wusste wie die gespielt haben (Ergebnis wusste ich natürlich) .

Seit September beschäftige ich mich nur mit diesem Thema.Und es nervt mich. Aber ich glaube Ihr habt alle recht.

Du drückst es sehr gut aus. Das ging mir ganz genau so. Hätte mir vorher jemand gesagt, meine Gereiztheit gegenüber meiner Frau, die immer wieder auf Streit hinaus lief, sei nicht normal, und ein Medikament (!) könne daran etwas ändern, da wäre ich sehr skeptisch geworden. Wie soll das denn gehen?

Oder dass mich das Medikament gelassener machen würde. Also eine Art Droge? Hätte ich ganz sicher nicht haben wollen.

Das hat mir aber auch keiner gesagt. Ich wollte Ritalin, um endlich mit meiner Arbeit zurecht zu kommen und nicht so chaotisch zu sein. Von dem oben Beschriebenen ahnte ich nichts. Ich fand mich ziemlich normal, schließlich war ich ja schon immer so. :lol:

Von daher ganz gut, dass ich diese Wirkung gratis dazu kriegte - und jetzt sehr genieße. :wink:

Ganz undrogenartig natürlich.

Guten Morgen Seb1982,

auch das ist für mich nicht unbekannt. Da wir / ich schon länger in der Medikamentierung sind, muss sich etwas mehr angestrengt werden zu fühlen, wie es denn vorher war.
Ich kann das glaubig vergleichbar darstellen. Ich habe seit jeher nicht so die besten Augen, sind nur kleine Probleme. Alles in meiner Nähe (unter 5m) kann ich super perfekt sehen.
Weiter entfernt kann ich alle großen Sachen super sehen. Die Geschwindigkeitsbeschränkung 100m vor mir, wo FETT 70 drauf steht… naja… so 30m vorher konnte ich es dann auch lesen. Selbiges bei Ortssschildern und auch bei Kennzeichen.
Sind so die einfachsten Beispiele wo es mir aufgefallen ist.

Jedenfalls konnte ich damit gut leben. Ich habe mich so angepasst, dass ich sofort wenn ich die Geschwindigkeitsbeschränkung lesen konnte, meine Geschwindigkeit reduziere. Kurzum: Ich habe mich mit dem Umstand abgefunden und konnte damit leben. Wusste zwar das eine Brille hilft aber ich fand es nicht so notwendig. Das ging dann so drei Jahre weiter. Die Sehleistung ist im Verlaufe ein wenig schlechter geworden. Nun saß ich in der Küche und konnte die Uhr am Backofen - 4m entfernt - nicht mehr 100% entziffern. War die dort stehende 8 jetzt wirklich eine 8? Oder war das vielleicht eine 0? Ist es 19:20? Oder ist es 19:28? Da kam so langsam die Einsicht, dass ich vielleicht mir zumindest für die gelegenentliche Nutzung eine Brille holen sollte. Dies habe ich dann auch gemacht.

Die ersten Stunden dann mit der Brille waren ungewohnt. Es war anders. Lag vielleicht auch daran, dass ich mich zwei Minuten nach dem Kauf am ersten Bordstein gleich gemault habe. :
D

Aber ich war fasziniert davon, was mir die ganzen Jahre so entging. Gesichter in weiter Entfernung scharf erkennen zu können, Hinweisschilder entfernt auch scharf erkennen zu können. Es war einfach so, dass es sich nun leichter anfühlte. Nicht Nah zu dem einen Punkt gehen und dann zu dem anderen. Sondern einfach am Punkt X stehen und mir die beiden Wege ersparen. Obwohl ich es vorher nicht schlimm fande, die Wege zu gehen um nah an den Sachen zu sein damit ich Sie lesen kann… bevorzuge ich es doch heute, dass ich meinen Luxus nutzen kann mir diese Wege zu sparen.
Für mich persönlich ist diese Brillengeschichte doch ziemlich vergleichbar mit der ADHS Medikation…

Wir alle könnten wohl irgendwie auch ohne Medikation leben. Betonung liegt auf irgendwie - und irgendwie ist nicht positiv. Fragt sich nur, ob man bereit wäre, die gewonnene Lebensqualität wieder aufzugeben.
Mit der ADHS Medikation - auf Bezug der Wege in der Brillengeschichte - ist das mit den Wegen so…

Das könnte ich noch deutlich weiter führen… aber ich hoffe es ist klar, was ich damit meine.
Probiere das Medikament erst, wenn du dir sicher bist und offen dafür bist. Denn nur ungezwungen und mit offenem Geist kann man Veränderung empfangen und spüren.

Angenommen die Wirkung ist überhaupt nicht das was du willst; da du garantiert keinerlei Sucht danach haben wirst, kannst du die Tabletten sofort nach der ersten Einnahme entsorgen. Das ist nämlich keine entgültige Entscheidung. Vielleicht gibt dir das die Möglichkeit, die Situation aus einem anderen Licht zu sehen.

PS: Die Brille trag ich nun dauerhaft, da ich nicht auf den Qualitätsgewinn verzichten will.