Ich sage mir ja auch immer, im schlimmsten Fall lasse ich es wieder sein und alles ist wie vorher.
Ich habe nun am 22. April einen Kontroll Termin. Ergo… mein Ziel ist es zwei Wochen vorher mit Ritalin zu beginnen.
Bereit werde ich wohl nie sein.Zum einen habe ich mit Veränderung grundsätzlich Problem zum anderen wie schon gesagt mit Medikamenten. Aber liegt sicher auch bissl an Erziehung. Meine Mutter hat mir mein Leben lang vor gelebt was man „bracht“ aber vor allem was man „NICHT“ braucht. Sie z.b. braucht nach einer Hüft OP keine Schmerzmittel.Das MUSS auch so gehen. Und ich habe im Juni eine Zahn Ok vor mir.(alle weissheitszähne raus ) Ich will das per Vollnarkose machen , was mich 270euro kostet aber vor allem psychische Qualen minimiert. Meine liebe Mutter meint das braucht man nicht, das geht auch örtlich und Vollnarkose müsse man nicht. Man MUSS sich das vorher nicht so negativ reden use.
Und wenn man das sein Leben lang so hört dann färbt das , wenn auch ungewollt, ab.
Ich bin dennoch guter Dinge. Danke nochmal für Eure Meinungen!
Ich konnte nie Menschen verstehen, die sich eine Vollnarkose wegen sowas antun. Nun gut, musst selbst wissen. Hier muss ich allerdings deiner Mutter zustimmen.
Es geht ja hier um Ritalin und nur einem Beispiel warum ich mich vielleicht so schwer tue.
Ich hatte schon einige Knie Operationen und eine mit örtlicher Betäubung und die anderen in Vollnarkose. Immer würde ich die Vollnarkose bevorzugen. Aber das ist wie gesagt nicht das Thema und sollte es auch nicht sein
Es gibt in der Tat viele negative Berichte zu Ritalin. Und wenn du noch dazu im Internet gezielt danach suchst, wirst du alles finden. Fakt ist aber, dass dieses Mittel seit Jahrzehnten sehr erfolgreich bei ADHS angewendet wird. Und das aller Beste dabei:
Auch wenn es Nebenwirkungen hat, nach 4 Stunden ist der Spuk vorbei. Und spätestens am nächsten Tag gibt es auch keinen Rebound mehr. Auch ich war vor der ersten Einnahme sehr besorgt und aufgeregt. Aber mach dir da bitte keinen Kopf, richtig dosiert ist das Medikament ein Segen. Laut meinem Arzt liegt die Kunst in der Findung der richtigen Dosis. Da reagiert einfach jeder anders. Bei mir reichen 5 mg (unretadiertes Ritalin) und eine gute Wirkung setzt ein. Das ist eigentlich untypisch wenig. Nehme ich zu viel entwickle ich einen sehr starken Tunnelblick.
Das unretatierte Ritalin kannst du beliebig teilen, auf jeden Fall aber zu einer Mahlzeit einnehmen, sonst leidet die Wirkungsaufnahme.
Auf jeden Fall ist deine Angst unbegründet. Probiere es aus und starte mit der Dosisfindung. Dein Arzt ist auf deine Beobachtungen abgewiesen. Sonst kann er dir nicht helfen. Ich habe immer Tagebuch geführt, damit ich es dem Arzt auch beim nächsten Termin noch gut beschreiben konnte.
Wenn du eine für dich passende Dosis gefunden hast, kann dein Arzt dich auf ein retatiertes Medikament einstellen. Das wirkt dann bis zu 12 Stunden. Ich habe Ritalin LA bzw. Concerta probiert, konnte damit aber nie die Wirkung wie bei unretadiertem Ritalin erreichen. Medikinet habe ich nie probiert. Auch wenn fast das gleiche drinnen ist, scheint es Leute zu geben, die es besser vertragen.
Da ich als hypoaktiver ADHS Subtyp zu Depressionen neige hat mich mein Arzt aber dann auf Amphetaminsulfat umgestellt. Ist wie Ritalin ein Amphetamin flutet aber sanfter an, wirkt ein wenig länger und lässt sanfter nach. Zusätzlich hat es eine leicht euphorische Wirkung.
Ich hab mir vorgenommen am kommenden Mittwoch zu beginnen. Ich soll laut Arzt mit 10mg ritalin adult beginnen. Bzw. 2x 10 mg. Eine morgens und eine nachmittags. Und dann in 2 Wochen wieder zur Besprechung. Glaub Ahnung hat er , er hat unter anderem an der S3 Leitlinie mitgearbeitet.
Ich hab Grössen Respekt davor aber ich denke und hoffe das ich mittwoch beginnen werden.
Hey Prokrastine, und wie geht’s dir dabei? Hab mich seit 6 Monaten nun durchgerungen. Bin gespannt. Viele Grüsse und auch dir viel Erfolg. :anfeuer :anfeuer
Ich weiss noch nicht so recht… vertragen tue ich es gut. Ausser etwas Schwindel nach der Einnahme. Ist aber nicht unangenehm.
Meine Angst war, dass ich depressiver oder noch aggressiver werden könnte. Zum Glück war das bis jetzt nicht der Fall. Beides wurde besser. Ich bin ruhiger, gelassener, und das negative Gedankenkreisen verschwindet.
Ich denke, die Dosis ist noch zu niedrig, resp. die Wirkung flacht zu früh ab. Komischerweise schon dann, wenn gemäss Wirkungskurve der Peak sein sollte. Ich hoffe, dass ich nicht am Überkompensieren bin und deshalb fälschlicherweise denke, das Medi wirke. Seltsam ist nämlich, dass meine starken Verspannungen zurückgekommen sind.
Agressivität kommt nach dem Abflachen wieder zurück, aber im gewohntem Masse. Nur meine Tics treten wieder vermehrt auf. Jedoch nicht während der Wirkungsdauer.
Was mir noch zu den Nebenwirkungen in den Sinn gekommen ist (habe mich auch sehr davor gefürchtet):
Mich würde es Wunder nehmen, ob die Liste der Nebenwirkungen lediglich für ADHSler „gilt“, oder ob da auch alles aufgezählt ist, was einem Gesunden passieren kann. Wäre Zweiteres der Fall, macht es Sinn, dass man so stark reagieren kann.
Ich hoffe, man versteht, was ich meine.
Es gibt Leute, inklusive mir, die panische Angst vor dem Zahnarzt haben. Obwohl bei mir seit Jahren schon nichts mehr gebohrt werden musste, fange ich, sobald ich mich auf den Zahnarztstuhl lege, automatisch an zu zittern. Mein sehr einfühlsamer ZA sagt immer: „Sie brauchen nicht zu zittern“. Und ich jedes Mal: „Sorry, das passiert automatisch. Kann ich nix gegen tun. Ignorieren wir es einfach.“
Ich habe eine Freundin, die bekam mitten in der Behandlung Panik und schlug (!) der Zahnärztin in ihrer Panik ins Gesicht… Seitdem lässt sie Behandlungen auch nur noch in Vollnarkose durchführen…
Und 4 Weisheitszähne entfernt zu bekommen, ist ohnehin nicht ohne. Von daher. Ich hab da - so oder so - vollstes Verständnis für @Seb1982 .
Ich kenn das auch aus meiner Famile á la „ein Indianer kennt keinen Schmerz“. Ich habe jahrelang nicht einmal Nasenspray benutzt, wenn ich stark erkältet war. Einmal war es so schlimm, dass ich mir dann doch welches kaufte - für Babys und Kleinkinder. Das war eine krasse Erleichterung, vor allem konnte ich dann überhaupt erst schlafen. Etc. pp.
Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe was du meinst.
Erst einmal, die Liste der Nebenwirkungen gilt natürlich für alle. Warum sollte ein Nicht-ADHS-ler andere oder schwerere Nebenwirkungen haben als ein ADHS-ler?
Es ist wie bei jedem Medikament immer eine Abwägung. Man nimmt mögliche Nebenwirkungen nur in Kauf, weil man sich von dem Medikament etwas erhofft.
Manche Betroffene machen sich zu Anfang diese Gedanken. Wenn ich jetzt keine ADHS habe, dann ist das Medikament für mich ganz gefährlich, daher muss ich zuerst genau wissen, dass meine Diagnose sicher ist.
Das stimmt aber nicht. Ohne ADHS hat man dasselbe Nebenwirkungsrisiko wie mit ADHS; nur eine Wirkung gibt es ohne ADHS natürlich leider nicht.
Umgekehrt ist keine Wirkung noch lange nicht Beleg dafür, keine ADHS zu haben.
Ok, dann hatte ich das falsch verstanden. Weil es ja heisst, dass zum Bsp. Mph sich bei Gesunden negativ auswirken soll. Vielleicht ist damit eher gemeint, dass es missbräuchlich angewendet werden kann; zu hohe Dosen und zu wenige Ruhepausen etwa.
Hab die 10mg am Morgen und auch am Nachmittag sehr gut vertragen.
Null Nebenwirkungen. Hab das Gefühl ruhiger gewesen zu sein und draussen hab ich mir eingebildet mich auf den weg fokussieren zu können. Heisst ich habe nicht jedes Auto, jeden Menschen und jedes Geräusch abgecheckt, wahrgenommen und registriert. Ich war mehr bei mir. Geht das so schnell? Sonst ist mein Kopf wie ein Scanner und nimmt extrem viel ungefiltert auf.
Abends zu Hause mit Sohnemann hab ich jetzt nicht unbedingt gespürt das ich weniger Geräuschempfindlich bin oder so. Aber es war der erste Tag somit bleibe ich mal ganz ruhig. Appetit habe ich auch noch. Vielen Dank nochmal für alle eure Meinungen.
Ach eine Frage noch… ich werde ja nun auch auf mein Wochenend Bier verzichten. Die alkoholfreien haben ja doch auch immer ein bisschen Alkohol drin, das ist aber egal oder? Ein saft kann ja auch manchmal schon etwas ansetzen. Einen schönen Abend euch allen
Meine vier Weisheitszähne wurden auch unter Vollnarkose entfernt. Aber nicht weil ich besondere Zahnarztangst gehabt hätte, sondern weil die Sache wohl von Vorneherein für so kompliziert angesehen wurde - die waren alle noch nicht da und mussten ausgegraben werden.
Das war 1982 und war damals noch mit einer Woche stationärem Aufenthalt verbunden. Meinem bis jetzt letzten Krankenhausaufenthalt überhaupt.
Eine von diesen genau genommen vier Operationen war leider nicht so gut gelungen, die Wunde entzündete sich immer wieder und musste in den folgenden Wochen noch drei (oder sogar vier?)mal, dann aber unter örtlicher Betäubung, geöffnet werden. Das war nicht besonders schmerzhaft, aber gefühlt jedesmal endlos. :oops:
Nein, das Bisschen Alkohol in alkoholfreiem Bier macht nichts aus. Ich liebe und trinke gerne alkoholfreies Bier, am liebsten herbe Sorten wie Flens, Wernesgrüner, Fiege oder Jever.
Meiner Erfahrung nach: ja, das geht so schnell! Ging mir genau so wie dir. Das Medi wirkt ja nach ca. 20-30 Minuten auf den Hirnstoffwechsel und ist kein Spiegelmedikament, das man erst ein Weile nehmen müsste, damit die Wirkung eintritt.
