Bei mir ist es genau anders herum. Ich bin grausam schlecht im Auswendig lernen und habe deshalb Mathematik und Physik studiert
Bei mir stand in der Grundschule wohl mehrmals eine Hochbegabung im Raum. Meine Eltern wollten aber nicht, dass ich „anders“ bin als meine Mitschüler. Vielleicht hätte eine Untersuchung damals meinen Lebensweg sehr positiv verändert.
Mir ist alles immer zugeflogen. Ich habe erst enorme Probleme bekommen, als ich die Sachen nicht mehr ohne Vorwissen herleiten oder verstehen konnte oder ich keinen Druck hatte, was zu machen.
Deshalb haben meine Noten immer ziemlich gependelt. Meine Zeugnisse sind sehr positiv formuliert, weil ich sehr früh Strategien entwickelt habe.
Die Aussage meiner Lehrerinnen war immer: keine Sorge, wenn er will, dann kann er das.
Hing aber eher damit zusammen, dass ich den externen Druck gebraucht habe um überhaupt etwas zu machen.
Ich habe mich sehr früh mit Nikotin und sowas selbst „behandelt“.
Und erst als ich mir selbst Ziele setzen und alleine für mich sorgen musste ist mir alles um die Ohren geflogen.
Solche Hintergrundinformationen sind auch wichtig für die Diagnose.
Ich bin mir auch sehr sicher, dass viele Familienmitglieder väterlicherseits ADHS hatten und sich das bei allen in irgendeiner Komorbidität manifestiert hat. Das war auch eine wichtige Information beim Diagnosegespräch.
Ich musste aber keine Zeugnisse zeigen. Aber ich hatte bis zum Master nie einen Ordner sondern nur fliegende Zettel und vollgemalte Collegeblöcke. Damit zu zeichnen um zuzuhören habe ich in der ersten Klasse angefangen und mache das immernoch.
Ich könnte stundenlang erzählen oder schreiben aber die Quintessenz ist: mach Dir nicht so viele Sorgen, (klar, als ob das einfach so gehen würde ) es geht um das Gesamtbild.