Hallöchen,
ich bin hier neu und freue mich schon aufs Stöbern im Forum .
Ob ich AD(H)S habe, ist momentan noch nicht klar. Ich versuche gerade, irgendwo einen Termin für eine Diagnose zu bekommen, komme dabei aber partout nicht weiter. Die meisten spezialisierten Ambulanzen haben Beschränkungen bzgl. des Einzugsgebietes, in dem Termine vergeben werden, und die Einzige, in dessen Einzugsbereich ich wohne, vergibt momentan gar keine Termine. In der Niederlassung habe ich bis jetzt nur einzelne Ärzte oder Psychologen gefunden, die sich aber ausschließlich mit Kindern befassen. Ich habe mittlerweile die 40er–Marke überschritten … Vielleicht hat hier jemand einen Tipp für mich, wo ich weitere Adressen ausfindig machen kann?!
Zum Hintergrund: ich bin u. A. sehr geräuschempfindlich, was zum Einen dazu führt, dass ich von Allem und Jedem abgelenkt werde, wenn ich irgendwo ein Geräusch höre, zum Anderen, dass ich von den leisesten Umgebungsgeräuschen aufwache. Mit Ohrenstöpseln komme ich leider nicht mehr klar, auch wenn ich sie jahrelang jede Nacht benutzt habe, um zumindest etwas den „Lärm“ zu mindern, der andere Leute offenbar null zu stören scheint. Ich habe mich versucht, mit Nachbarn zu verständigen, maßgefertigte Ohrenstöpsel anfertigen lassen, Selbsthypnose, Selbstsuggestionen, Meditationen und Kräuterzeugs ausprobiert, sämtliche Entspannungsmethoden erlernt und dann irgendwann einfach versucht, den Schlafmangel hinzunehmen, in der Hoffnung, dass ich mich daran gewöhne. Leider wurde es dann nur noch schlimmer und ich bin bei einer Psychologin, meinem Hausarzt und einem Psychiater aufgeschlagen. Die meinten alle nur, ich wäre „ein bisschen depressiv“. Leider hat sich lediglich der Psychiater für meine Schlafstörungen interessiert, aber nicht verstanden, dass ich depressive Tendenzen habe, seitdem ich nur noch knapp 5h Schlaf mit Unterbrechungen pro Nacht bekomme, und nicht umgekehrt. Sein Lösungsvorschlag war, mir hochdosierte Antidepressiva zu verschreiben, mit denen ich nicht hätte arbeiten können, und die ich auch aus anderen Gründen nicht nehmen möchte. Geht auch meines Erachtens am eigentlichen Problem vorbei… Als ich ihn gefragt hatte, ob hinter der Problematik vll. ein ADHS stecken könnte, wimmelte er das sofort ab und meinte, dazu hätte ich nicht genug co–Morbiditäten. Dazu sei gesagt, dass ich in den letzten 20 Jahren erst eine Essstörung, dann eine Zwangsstörung, dann eine zweite Zwangsstörung und nun die „affektive Störung“ (eine richtige Diagnose zu stellen, war wohl zu anstrengend…) durchlaufen habe. Der Psychiater schien der Ansicht zu sein, ich bräuchte noch eine Angststörung, um über ADHS nachdenken zu können …
Nach drei Umzügen habe ich jetzt eine Hypnotseherapeutin konsultiert. Sie ist auch Diplom–Psychologin und hatte von sich aus angesprochen, dass ich vielleicht einmal eine ADHS–Diagnostik in Erwägung ziehen solle, und zwar ohne, dass ich irgendwelche Andeutungen in diese Richtung gemacht hatte. Jenseits der Geräuschempfindlichkeit und Ablenkbarkeit gibt es diverse weitere Hinweise darauf, dass ich vielleicht betroffen sein könnte, aber einen Platz für eine Diagnose zu bekommen, scheint nahezu unmöglich zu sein. Und das zieht mich noch mehr runter.
Langsam gehen mir die Ideen aus, was ich noch tun kann, um wieder etwas Lebensqualität zurückzugewinnen. Die Vorstellung, zu akzeptieren, dass mich nur noch wie ein Zombie durch den Tag kämpfe und SSRI nehme ist nicht besonders erquicklich…
Tipps und Ideen sind herzlich willkommen …
Liebe Grüße,
die Fliederieke