Antidepressiva und Elvanse

Bei mir hat Bupropion (der Name ist lästig zu schreiben…) genau diese Wirkung teils entfaltet, bin auch weniger ermüdbar. Allerdings geht das Hand in Hand mit mehr Hibbeligkeit, mehr ausagierter Impulsivität und kurzem Geduldsfaden. Ähnlich wie hier zu lesen:

Bupropion wirkt (noch) stärker aktivierend / antriebsteigernd als Nortryptilin und ist damit bei schwererer Symptomatik von ADS (ohne Hyperaktvität) angezeigt. Die Gabe von Bupropion bei ADHS-Betroffenen (mit Hyperaktivität) kann Aggressionen oder Hibbeligkeit auslösen.“ Wie die Faust aufs Auge. Auch ich wurd bisher lange nur mit Antidepressiva behandelt, das triffts halt einfach nicht ausreichend.
Toll aber, dass dir, Hellracer, Elvanse gegeben wurde UND das nun half!

Jap, kenn ich und die Erklärung wirkt gut nachvollziehbar. Als würde man lange alles zusammenhalten, regulieren, innerlich gegen den eigenen Strich gehen und dann muss man das endlich nicht mehr und dann bricht’s raus. Will dir da nun nicht ungefragt irgendwas raten, denn das hängt von so vielen Sachen ab und ich kenn deine ganze Story ja nicht, geschweige was du schon alles versucht hast.
Nur: Wie lange nimmst du Elvanse schon in dieser Dosis? (Und Venla behältst du derzeit also bei, richtig?)

Hallo AWOL,

Danke für deine Antwort:
Venlaflaxin nehme ich schon Jahre, wenn ich ehrlich bin. Hauptsächlich wegen Angstzuständen! Angst vor Konflikten und Angst vor neuen Sachen die kommen. Als Angst vor Überforderung!
Elvanse nehme ich seit zwei Wochen!
Ich sage halt z.b. bei meinen Kollegen nicht das was ich denke. Ich kann mich nicht abgrenzen. Ich bin ständig in mich gekehrt. Auch weil ich introvertiert bin und mich oft ungern smalltalk halte.
Nur wenn ich Diskussionen führen möchte. Dann komme ich in so einen Angriffsmodus. Als kann meine Impulse nicht kontrollieren und wohl ach Angst vor Ablehnung spielt da auch eine Rolle

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Dies könnte aber auch eine Art Rebound sein? Und wenn du unter 30 mg. nichts oder wenig spürst, könntest du den eventuell höher gehen.
Bespreche es mit deinem Arzt und wenn er sein Segen gibt, könntest du zwei Kapsel im Wasser lösen, 60/60 und 50 ml. davon trinken.
Und der Rebound abends könntest du mit Ritalin oder Medikinet Nachnehmen am Nachmittag vermeiden.

Wie ist denn dein Schlaf?

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Hallo allmighty.

Das mit dem Rebound Effekt könnte schien stimmen. Das habe ich garnicht bedacht. Auch habe ich zum Teil elvanse mal wieder nicht regelmäßig genommen. Weil ich manchmal das Gefühl hatte abends dann zu aufgedreht zu sein!
Ich sollte dies mal mit dem Psychiater besprechen.

Mein Schlaf ist sehr unruhig. Sprich ich brauche immer sehr viel Zeit bis ich einschlafe. Davor wälze ich mich sehr viel im Bett herum!

Wie geht es dir Momentan?
Ich nehme aktuell 40 Gramm elvanse und 225 mg Venaflaxin wo ich aber das Gefühl habe das es mir nichts bringt. Elvanse wirkt bei mir besser als Medikinet und Ritalin. Meine Hauptsymptome sind innere Unruhe, Getriebenheit und Konzentration. Nur Elvanse brachte einen Fortschritt auch bei der Inneren Unruhe die sehr anstrengend sein kann. Ich werde des aber noch höher dosieren müssen und Nachmittags nochmals bisschen nachlegen da mein Stoffwechsel sehr schnell ist

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Was meinst du damit, dass es dir nichts bringt, aber gleichzeitig von Elvanse profitierst? Oder meinst du Venaflaxin? Wie lange nimmst du Venla, am Anfang können ADs die Unruhe verstärken.

da muss ich weiter ausholen. Ich hatte vor 2 Jahren erst Panik Attacken durch das nicht behandelte ADHS.
Die Panik Attacke ginge dann mit Antideprissiva wieder weg. Nach ca einen halben Jahr wo es mir gut ging, begann die Anspannung, innere Unruhe die mich bis jetzt täglich beschäftigt. Ich habe bis dahin weder gewusst das ich ADHS habe noch dazu habe ich keine Medikamente gegen adhs genommen. Ich habe dann die letzten 1.5 Jahre immer wieder andere antideprissiva genommen von ohne erfolg gegen die anspanung. Dann nach 1.5 jahren kam meine Freundin auf die Idee ich hätte adhs und ich machte einen Test. Der test war erfolgreich ich bekam die Medikamente Ritalin, Elvanse . Venaflaxin war das antideprissiva was ich zuletzt genommen hatte bevor ich die Diagnose bekommen hatte und elvanse, Ritalin verschrieben bekommen habe. Bis jetzt nehme ich es immer noch zu elvanse.

Ich hoffe es war verständlich.

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@Florian97

Was sagt den Dein Doc dazu, das Venlaflaxin mal langsam auszuschleichen? Mehr als 1/3 aller behandlungsresistenten Depressionen haben ein unerkanntes AD(H)S darunter. Wenn das nun erkannt und behandelt wird, könnte es angezeigt sein, die AD mal wieder loszuwerden…

Mein Doktor sagt meist nicht viel. Ideen Anregungen kommen meist von mir. Ich werde aber erstmal versuchen die richtige elvanse Dosis für mich zu finden. Ich möchte nicht beide Dinge gleichzeitig verändern. Ich dachte mir nur das bei einer so hohen venaflaxin Dosis die bisschen spürbare Unruhe auch davon kommen kann.

Hallo Florian.
Ich wollte mal fragen ob du noch elvanse nimmst und ob du ruhiger geworden bist.
Ich habe die selben Symptome aber bisher hilft es nicht so. Ich nehme Duloxetin und 70 Elvanse

Ich muss auch mal in Angriff nehmen das Venlafaxin, das ich nun seit mehr als 11 Jahren (150mg etwa 6 Jahre, seit gut 5 jahren 75mg) auszuschleichen. Absetzen geht ja absolut nicht und auch das ausschleichen ist SEHR, SEHR anstrengend und heikel… jeder der die Absetzsymptome mal durchlebt hat, weiß wie gottlos diese höllischen Brainzaps, emotionalen Zusammenbrüche und Durchleben eines Alptraums sind. Mehrmals versucht, verschiedenste Methoden, ab 37,5mg fängt diese Hölle früher oder später an. Hätte man mir das damals gesagt, hätte ich das nie angefangen zu nehmen. Würde gerne mehr Erfahrungsberichte lesen, gibt es hier Leute, die es geschafft haben oder dabei sind es auszuschleichen? Tipps, Tricks, Alternativen (übergangsweise anderes AD/Mittelchen?)

Milligramm für Milligramm? Bringt das nichts?

Hallo Raphael,

bin noch neu hier und habe gerade deinen Post gelesen. Habe auch Venlafaxin 150 mg 5 Jahre lang genommen und genau die gleichen grauenhaften Absetzerscheinungen gehabt. So hätte ich es nie geschafft. Erst mit Desveneurax hatte der Albtraum ein Ende. Desveneurax ist die veränderte Variante von Venlafaxin mit weniger Nebenwirkungen. Hatte Venlafaxin nicht vertragen weil mir davon ständig schlecht war. Meine Psychiaterin hat sie mir angedreht in der Hoffnung, dass sie mir helfen ohne Nebenwirkungen. Die Tabletten hatten mir gar nix gebracht außer, dass es plötzlich mit dem Absetzen geklappt hat. Kann natürlich nicht garantieren, dass es dir genau so hilft aber einen Versuch wäre es bestimmt wert von dem Teufelszeug wegzukommen.
Ganz viel Erfolg :four_leaf_clover: leide mit jedem Venlafaxin Absetzler :confused:

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Hi, danke für den Tipp, kenne Desenlafaxin, ist es das? Es soll nicht so viele Nebenwirkungen haben habe ich gehört. Werde es demnächst in Angriff nehmen, hatte es mit dem ADHS doc auch schon soweit besprochen und dann irgendwas anderes suchen, will endlich weg vom Venlafaxin, wobei ich ehrlich gesagt auch viel Schiss davor habe wie es mir dann übergangsweise und danach ergeht, denn die Anspannung und Angstlevel habe ich sehr gut mit Venlafaxin hinbekommen, aber auf Dauer eben nicht.

Meins hieß „Desveneurax“. Könnte mir aber vorstellen, dass es das selbe ist. Mir hat bisher ein SSRI auch nur semi gut geholfen. Hatte nach Venlafaxin Sertralin bekommen. Das habe ich besser vertragen aber gegen die massiven Ängste/Anspannung hat es mir auch überhaupt nicht geholfen. Evtl. ein bißchen bei der Depression. Gegen Ängste hilft mir aktuell Pregabalin. Hast du auch eine generalisierte Angststörung?
In einer Facebook ADHS Gruppe hat jemand folgendes geschrieben:

mich würde mal interessieren, ob es hier viele Betroffene von folgenden Problemen / Symptomen gibt:

  • Überaktivität vom Sympatikus mit starken Anspannungszuständen, Unruhe, Verdauungsbeschwerden, hoher Puls und/oder Blutdruck, Schwitzen etc.

  • weiteren psychischen Beschwerden wie Kraftlosigkeit, völliger Erschöpfung, sozialer Rückzug und Isolation, starke RSD (Angst vor Zurückweisung), sonstige Ängste und ggf. Panikattaken

  • das Gefühl ein starkes / extremes ADHS zu haben.

  • körperliche Ursachen sind weitestgehend ausgeschlossen: Stichwort Psychosomatik.

Die Person schrieb, dass Clonidin (off Label) wahnsinnig gut geholfen hat.

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Es ist tatsächlich das desvenlafaxin was du genommen hast. Super, dass du dich gemeldet hast ich werde das absetzen dann hoffentlich demnächst in Angriff nehmen können! :slight_smile:

Du hast dann statt 150mg Venlafaxin die 150mg desveneurax genommen bzw. ich meine da gab es eine Umrechnung (Hälfte?!) uns dann über welchen Zeitraum uns wie ausgeschlichen?

Ich habe generalisierte Angststörung ja, und interessant was du zur Überaktivität des Sympathikus, Anpassungszustände, Unruhe, Verdauungsprobleme, hoher Puls… absolut Bingo, so auch Rückzug, Kraftlosigkeit, RSD … ich nehme, weil ich ebenfalls Research betrieben habe seit gestern deshalb Clonidin 0,075mg und teste es mal eine Zeitlang. Bisher fühle ich mich nur was entspannter und müder tagsüber, Kopfschmerzen und Mundtrockenheit etwas (ist aber bei mir so schon ein Problem und durch stims kann es auch gut kommen).

Du kannst versuchen es bei deinem Arzt off-label zu besorgen wie du sagst und es probieren. Würde mich auch sehr interessieren, wie es bei anderen wirkt, lese eher in englischsprachigen Foren was darüber in DE ist es leider sehr unbekannt, mein ADHS doc wollte es mir zuerst nicht geben dann aber doch und meinte auf Rückfrage meinerseits wer seiner Patienten damit Erfolg hatte: sie sind der erste, sie eine ein spezieller Fall wir probieren es mal… Nur wegen Depressionen, die dadurch verstärkt werden können, hat er etwas bedenken. Muss das alles vollumfänglich im Auge behalten…

@Raphael Hi! Ich hab 8 Jahre lang Venlaflaxin 75 genommen und hab im Juni 2023 mit 30 mg Elvanse begonnen, zusätzlich. Dann habe ich ab Juli angefangen mit dem Absetzen von Venlaflaxin. Ich hab’s in den Jahren zuvor schon zwei mal ohne Erfolg probiert und deshalb hab ich es dieses Mal sehr sehr langsam gemacht. Bei Heumann glaub ich haben die Tabletten 3-6 kleineren Plättchen drin, wenn man sie öffnet. Ich habe dann Juli, August, September immer die Tablette aufgemacht und ein Plättchen rausgenommen, alle 3 Wochen ca eins weniger und hatte dann ab Mitte September bis Dezember um die restlichen 37,5 mg auch auf diese Art auszuschleichen. Ich hab am Ende dann quasi 5 Wochen lang nur noch 2 Plättchen genommen und dann 5 Wochen nur noch ein Plättchen (also ~12,5 mg). Also 75 mg ausgeschlichen über genau 6 Monate, am Anfang bisschen schneller weil Elvanse einem so einen Kick gibt in den ersten Monaten dass es leichter ist. Das System hat geklappt obwohl ich jetzt wieder überlege, ob ich mehr Elvanse brauche oder was anderes, aber ich bin sooo froh Venlaflaxin endlich los zu haben und hatte auch seit Januar keine Entzugserscheinungen. Viel Erlog!

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das hört sich ja super an, werde es demnächst in Angriff nehmen (hoffentlich)!

Hast du mal Histaminintoleranz gegengecheckt? Das könnte einiges davon erklären. Muss nicht, aber könnte…

Hallo :slight_smile:

ich bin noch relativ neu und finde gerade nicht wie man Kommentare löscht. Nachdem ich geschrieben habe, habe ich mir dann aber den Verlauf dieses Themas durchgelesen und bin dabei auf einen Kommentar gestoßen, dass Neuankömmlinge sich lieber ausführlicher und in einem neuen Post vorstellen sollen. Der ist nun also hier: