ARD Montag 20:15 Uhr: Hirschhausen und ADHS

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Danke für den Hinweis.
Ich bin gespannt!

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Ja danke ich werde es mir auch anschauen.
Dokumentationen mit Hirschhausen sind auch sonst immer sehr interessant

Vor allem das Zitat finde ich spannend:
In den sozialen Medien wimmelt es vor Selbstoffenbarungen – auch von Prominenten. Ist das eine Modeerscheinung oder ein echtes Problem?

Mein Arzt sagte das letztens interessanterweise auch, dass unfassbar viel diagnostiziert wird in Richtung Adhs und oft Zweifel bestehen, da die Symptome wohl in vielen Krankheitsbilderm vorkommen und Patienten oft lenkend eingreifen mit vermeintlichem Wissen… schwieriges Thema!
Bin gespannt!

Danke fürs Teilen @ads66 :two_hearts:

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@ads66
Danke das du das hier verlinkt hast.

Einzig die (zumindest von mir so wahrgenommene) Aussage des Arztes zum Thema „Austherapiert“ speziell in Verbindung mit der Aussage „hat halt noch die und die Symptome“ empfinde ich bestenfalls als kritisch.

Aber ansonsten:
Hirschhausen geht immer :wink:

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In der Mediathek schon verfügbar.

Hab mal den Titel erweitert - hatte es nochmal gepostet, weil ich’s hier nicht gesehen hatte. :blush:

Ich hab die Doku gestern gesehen.

3 Punkte die mich gestört haben.

  1. Ich frage mich wie viel Medice dem ARD gezahlt hat, damit so offensichtlich unterschwellige Schleichwerbung in die Doku eingebaut wurde… Das war jetzt schon sehr auffällig.
    Und nicht ein einziges mal wurde Elvanse benannt und gezeigt, geschweige denn der Wirkstoff genannt. Und offensichtlich wurde die Dose Elvanse von der Familie auch noch unkenntlich gemacht?! Lediglich konnte man beim Selbstversuch von Hirschhausen ganz schwach erkennen um was es sich handelt, genannt wurde nichts.
    Ich frage mich ernsthaft was das jetzt soll… kriegt ganz deutlich nen Daumen runter, weil so keine neutrale Berichterstattung über die Medikamente stattfinden kann.

  2. Im Bezug auf die Medikamente. Das Mädchen der gezeigten Familie… Sie ist nicht glücklich mit der Wahl der Medikamente! Sie hat deutlich gemacht, dass sie es nicht gut findet, wegen der Nebenwirkungen, die sie zu sehr belasten. Sie hat außerdem ein sehr schlechtes Selbstwertgefühl, aber sie ist unglaublich intelligent und talentiert! Ihre Zeichnungen haben aber ein sehr deutliches und gutes Bild abgegeben, wie es um sie steht. Wenn ich raten müsste, dann steht da auch Mobbing hinter, was mich ehrlich gesagt nicht wundern würde.
    Vielleicht stecken da auch Autismus-Anteile noch hinter.
    Allgemein kann ich sagen, dem Mädchen geht es nicht gut und das merkt man!
    Deswegen finde ich es total daneben von den Eltern zu behaupten, sie würden es nicht bereuen mit Medikinet angefangen zu haben und dass man dann im gleichen Atemzug einfach die Nebenwirkungen als unwichtig noch hingestellt hat.
    Ne, finde ich definitiv nicht gut. Mir tut das Mädl echt leid. :frowning:

  3. Der Arzt, der von „austherapiert“, spricht… hmmh sehe ich kritisch, weil somit das Bild vermittelt wird: „Mit nen paar Jahren Medikamente und hier und da Therapie, ist man quasi geheilt“
    Ist schwierig. Sicherlich gibt es einige, die es auch ohne Medis schaffen, indem sie gute Coping-Skills sich angeeignet haben. Die frage ist nur: Wie lange geht sowas gut? 5/10/20 Jahre?
    Bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, wie man das bewerten soll. :thinking:

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Ahjo… 4. Punkt der mir noch einfällt… Wird euch sicherlich weniger jucken, macht mich aber echt ärgerlich…

Liebes ARD. Wir haben 2023!
Wieso kriegt ihr es immer noch nicht gescheit geschissen Untertitel plattformübergreifend zur Verfügung zu stellen?! :adxs_aufsmaul:

Versteh ich net.

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Ich fand die Doku eigentlich ganz ok.

Es stimmt, dass bestimmte Medikamente mehr als andere genannt bzw. Kommuniziert werden. Würde dann auch Sinn machen, wenn das Video von einem bestimmten Medikamentenhersteller gesponsort wurde. Falls das der Fall gewesen ist, hätte man das definitiv irgendwo erwähnen müssen, vielleicht ist mir das auch entgangen. Aber an und für sich finde ich es ok, wenn solche Filme gesponsort werden, weil das Thema ADHS muss einfach auch in einem differnezierteren Kontext an die Öffentlichkeit. Und ich finde, dass dieser Film hier einen ganz guten Spagat schafft, dazu aber später noch mehr.

Da gebe ich dir absolut recht. Da zeigt der Film leider wirklich gut, was bei vielen Menschen in der Kindheit nicht so gut gelaufen ist.
Weil es ist doch so: Wenn man als Erwachsener ein Problem hat, dann geht man zu einem Arzt oder einem Therapeuten und redet mit ihm.
Wenn man als Kind ein Problem hat: Andere beobachten, reden über einen, aber viel zu selten MIT einem als Kind. Warum nur? Ich denke das oft ÜBER Kinder und deren Probleme und so selten MIT Kindern Über deren Probleme geredet wird ist echt schade und führt dazu, dass man den eigentlichen Problemen der Kinder kaum näher kommen kann. Das wäre dann eigentlich auch maßgeblich die Aufgabe der Eltern mit ihren Kindern darüber zu reden, was sie belastet und wie man dran arbeiten kann. Aber oft ist das dann einfach zu anstrengend, weil viele Eltern mit mehreren Kindern und Jobs überlastet sind und dann nicht mal mehr ein richtiges Vertrauensverhältnis zu ihren Kind schaffen können, was das ganze natürlich nochmals viel schwieriger gestaltet. Das ist echt traurig. Das muss jetzt nicht zwingend der Fall in dieser Dokumentation gewesen sein. Aber Ich kann davon reden, was mich belastet hat als Kind.

Aber an und für sich fand ich den Beitrag ganz gut: Weil am Anfang bekommt man gleich ein paar Stigmata zu ADHS aufgetischt, die eigentlich alle kennen. Dann wird auf die vielen Komplexen Probleme eingegangen, die ADHS so mit sich bringt. Besonders interessant fand ich hier den Haftinsassen, der unglaublich reflektiert war und sein ADHS zwar als Ursache für viele seine Probleme sieht, sich gleichzeit aber auch nicht der Verantwortung seines eigenen Handelns aufgrund der Diagnose entzieht. Chapeau dafür!

Das folgende kann jetzt auch nur ein Eindruck von mir sein, ich habe nicht analysiert welche Parteien in der Dokumentation wie viel „Screen-Time“ hatten:
Es kam mir so vor, als ob viel mehr Ärzten und „erfolgreiche ADHSlern“ über ADHS gerdedet haben, als dass Betroffene selbst ihre eigenen Probleme schildern konnten.
Deshalb hätte ich mir vielleicht auch mehr Schilderungen von Betroffenen gewünscht, die vielleicht nicht super erfolgreich, aber auch nicht total überfordert damit sind. So einen „normalo-ADHSler“ in seinem Alltag (wenn es denn so etwas gibt). Das wäre aber vermutlich einfach nicht so spannend für eine Doku und vielleicht war dafür dann auch einfach nicht mehr die Zeit da.

Aber ja, an und für sich fand ich die Doku eigentlich schon ganz gut und auch differenziert für den Rahmen, der abgedeckt wurde.

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@nephilim ich finde deinen Beitrag wichtig, auch für die ARD Journalisten des Formats.
Vielleicht ist ihnen (als Adhs-Fremde) das ganze Thema Medikamente nicht so transparent wie uns…

Kommentiere deine Anmerkungen ruhig unter dem Beitrag bei ARD direkt:

Oder hier Kontakt zur ARD Hilfe | ARD Hilfe

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Ich hab nur den Anfang gesehen und mir ist das mit dem unglücklichen Mädchen auch aufgefallen… wie unsensibel von allen Beteiligten, die das doch auch gehört haben, was sie sagt und wie ungeschickt, das dann auch dreist drin zu lassen aber dem nicht nachzugehen.

:-1::-1::-1:

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Der Herr Hirschhausen scheint ein netter Mann zu sein, aber was neues war da jetzt in dieser Doku für mich nicht dabei, aber für Leute die noch nie zuvor etwas von Adhs gehört haben und sich mal oberflächlich darüber informieren möchten ist die Doku denke ich ganz in Ordnung.
Das was Nono erwähnt hatte, mit dem jugendlichen Mädchen das zu seinen Medikamenten befragt wurde hatte mich auch gestört, irgendwie hatte dem Mädchen niemand richtig zugehört, und dann wurde die Sache einfach übergangen, was ich irgendwie ziemlich seltsam und befremdlich fand.

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Mir ist keine Medikinet Schleichwerbung aufgefallen - vielleicht habe ich aber nur nicht aufgepasst. In der JVA hat der Insasse wohl dieses Medikament und spricht davon. Bei der Familie gibt’s offensichtlich Elvanse und als der Junge die Dose abgestellt hat konnte man daneben das Ritalin LA Generikum von Ratiopharm erblicken :wink:

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Das mit den Medikamenten ist mir nicht aufgefallen und für Leute die sich mit ADHS-Medikamenten nicht auskennen ist das glaube eher unwichtig. Wichtig finde ich, dass das Thema mal in die breite Öffentlichkeit getragen wird auch unter dem Aspekt welcher volkswirtschaftlicher Schaden durch ADHS entsteht. Ich habe zwar Zweifel, dass das bei den Leuten die was daran ändern können irgendetwas auslöst, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Das mit dem Mädchen fand ich auch sehr verstörend und das hatte nichts mit launischem Teenie zu tun. Der Fokus lag mir zu sehr auf der happy-side von adhs. Aber ist halt prime-time da willst du die Leute schon irgendwie unterhalten und nicht verschrecken.
Hätte mir auch gewünscht, dass etwas zum Thema ASS in Verbindung mit ADHS kommt, ich glaube, dass diese Kombo mich so fertig macht, diese Überlappung von Symptomen. Eine Diagnose als Erwachsener zu bekommen ist aber fast aussichtslos.

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Prinzipiell bin ich bei dir.
Allerdings können wir ja schon fast froh sein, dass ADHS zumindest erstmal weiter Richtung Fokus der „Öffentlichkeit“ gerückt wird.

Da jetzt noch mit ASS als Kombi zu kommen würde garantiert die breite Masse überfordern und wieder vermehrt irgendwelche Leugner auf den Plan rufen à la „ihr bildet euch das alles einfach nur ein / seit Faul / wollt einfach nur nicht / bitte hier x-beliebigen Bullshit einfügen…“.

So ist es zumindest ein Anfang.

Der für mich logische nächste Schritt wäre, sobald sich der Anfang gefestigt hat und das „in der Gesellschaft angekommen ist“, aufzuzeigen dass eben die überwiegend vorherrschende Arbeitswelt mit ihrer Toxizität grade auch Menschen mit ADHS eher kaputt macht und dass dadurch eben auch diverse (eigentlich vermeidbare) Erkrankungen eher befeuert als vermieden werden.

Ich hab sie auch geschaut und befasse mich erst seit ein paar Monaten mit ADHS und fand sie wirklich gut. Ich glaube, die Zielgruppe, die das schaut ist auch nicht so vertraut damit und hört vielleicht viele Sachen zum ersten Mal. Ich fand eigentlich den Fokus auf das: „Wieviele Leute sind eigentlich unterdiagnostiziert und leiden darunter“ voll gut. Diesen Blickwinkel mache ich selbst erst langsam auf. Denn ich verstehe total, dass Leute vielleicht unbehandelt irgendwann bei Drogen landen, obwohl sie mit Medikation Hilfe bekommen konnten.

Ich habe selbst auch nur bei dem Insassen Medikinet gehört, daher ist mir das mit der Werbung jetzt nicht so aufgefallen.

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Fand diese Aussage des Arztes im Hinblick auf das Austherapieren von ADxS auch etwas irre führend.
Soweit ich weiß, korrigiert mich bitte, wenn ich was nicht mitbekomme habe, kann man ADxS nicht „heilen“. Klar, man kann seine Symptome möglichst gut managen, mit Medis oder ohne, durch Skills, Therapie usw. (was wahrscheinlich das war, was der Herr meinte).

Finde aber leider, dass gerade durch diese Aussage ein Bild vermittelt wird von „streng dich nur genug an, dann bist du irgendwann symptomfrei!“ - und das empfinde ich als sehr schädlich. Da kann nämlich gerade durch Personen von außen, die wenig Ahnung und sowas mal aufgeschnappt haben, schnell ein Strick draus gedreht werden a la „du willst es nur nicht genug“, also wird die Last auf dem Individuum abgeladen.
Steht konträr zu dem, was die eine Person in der Reportage als Vergleich genannt hat: zu einer Person mit Diabetes würde man ja auch nicht sagen, hast du’s schon mal mit nem Spaziergang oder guter Musik probiert?

Und genau das ist ja der Punkt, weshalb das negative Selbstbild, was viele von uns haben, über Jahre kultiviert werden konnte. Durch Glaubenssätze wie, ich schaff das nicht aber jeder andere schon, bin ich dann dumm/faul/unfähig/…?! Ich muss mich noch mehr anstrengen, dann krieg ich das hin.
Irgendwie ja, aber ganz sicher auch nein!

@Lea gute Idee mit dem Beitrag! Da werd ich das auch nochmal drunter kommentieren :slight_smile:

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ich habe zig to dos und auf arbeit auch eigentlich genug zu tun nach dem ich länger AU war, aber das schaue ich mir jetzt mal an… Danke! :smiley:

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Was Dr. Meyers mit „ausbehandelt“ meint, ist nicht mit der allgemein gültigen Bedeutung von „austherapiert“ gleichzusetzen, finde ich.

Als austherapiert gilt ein Patient, wenn die kurativen Behandlungsmöglichkeiten seiner Erkrankung erschöpft sind und keine weiteren Therapieoptionen mehr bestehen, die zu einer Heilung oder erheblichen Besserung des Gesundheitszustandes führen könnten.

Aber in dem vorgestellten Fall geht es ja darum, dass jemand nach 5jähriger Behandlung nun ohne weitere medikamentöse oder andere Behandlungsformen sein Leben leben kann. Anhand der Grafiken beschreibt der Arzt ja auch, dass die innere Unruhe noch vorhanden ist, aber keinen Leidensdruck mehr erzeugt. Für mich zeigt es, dass zumindest die Möglichkeit besteht, dass es irgendwann auch ohne Medikation weitergehen kann. Ich finde das sehr motivierend und hoffnungsvoll. Ob ich das auch mal erreichen werde, keine Ahnung. Aber ich sehe, dass ich mich meinem Schicksal nicht ergeben muss. Ist doch schon mal was.

Das Mädchen tat mir auch leid. Andererseits kann ich die Eltern auch verstehen; sie waren ja so sehr am Ende, dass ihre Familie zu zerbrechen drohte und mittlerweile schauen sie wieder optimistischer in die Zukunft. Schon allein aufgrund dieser Erfahrungen ergibt sich eine andere Bewertung der Situation, im Gegensatz zur Wahrnehmung des Mädchens. Und dem Mädchen schien es ja ohne Medikation noch bedeutend schlechter ergangen zu sein. Die Szene ist ja auch nur ein Schlaglicht auf die aktuelle Befindlichkeit. Am Ende der Doku gibt es das ebenfalls, da spielt die Tochter mit dem Vater und den Jungs im Garten Fußball und wirkt dabei gelöst und integriert. Von meinem Gefühl her würde ich dem Mädchen wünschen, dass sie jemanden hat, der sie und ihre Bedürfnisse adäquat wahrnimmt, weil sie, aufgrund ihrer Introvertiertheit, so jemanden vielleicht gut gebrauchen kann. Vielleicht wünsche ich es ihr auch nur, weil ich das in meiner Kindheit und Jugend vermisst habe.

Ich finde, die Doku spricht vieles an, beleuchtet verschiedene Aspekte und zeigt einen wertschätzenden Zugang zu ADHS, ohne moralisierend oder ausgrenzend zu sein. Für 45min ist das schon eine ganze Menge.

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