Aufs falsche konzentriert - neuerdings! Ritalin!

MOIN.
Habe seit ca. 1 Monat das Problem, dass ich mich durch Ritalin, bzw. eher trotz Ritalin aufs falsche konzentriere. Also es wirkt und Hilft, aber für anderes, was ich nicht sollte. Also nicht fürs Lernen.
Sprich: Ohne und mit Rita konz. ich mich aufs falsche, aber mit Rita halt stärker. Irgendwie kann ich auf Ritalin nur konzentriert eine relevante Aufgabe lösen oder viel Text schreiben. Aber z.B ein wichtiges Video schauen oder ähnliches: Keine Chance.
Das Problem ist: Das hatte ich bisher nicht.
Erst seit eben ein Monat hat sich da was geändert.

Medikamentös habe ich alles durch was es gibt auch Off Label und alles auch mehrfach in versch. Jahren (vom Alter her).
Ritalin IR also die Kurzwirksamen sind perfekt und bei denne stehe ich auch länger mit der Dosis 10mg: 6x tgl. Also 3 Morgens, 2 Mittags, 1 Nachmittags.
Das hat immer gepasst - Klar diese Dosis habe ich erst nach ner Zeit erreicht. Toleranz wie beim Rauchen anfangs hoch nach ner Zeit passende und bleibende Dosis gefunden.

Kennt sich jnd. Mit Naltrexin und Ritalin aus? Nehm ich eben auch und das seit 2 Monaten
Bin sowieso vollgepumpt von Medis wegen anderen Krankheiten, die haben aber keinen Einfluss und nehme ich ja auch länger als das Ritalin.

Mich regt einfach auf, dass ich mich nicht (mehr) auf langweilige Dinge konz. kann trotz Ritalin

Toleranz ist seit passender Dosis nicht weiter rauf. :confused:
Kann das jemand erklären, oder hat nen Tipp usw.
Termin beim psych doc für adhs erst in paar Wochen.

Also ich frage mich einfach was machen/

Wenn du 5 Beiträge hast kannst du die suchfunktion benutzen. Dann findest du bestimmt hier ein paar nützliche Informationen

Die Wahrnehmung der Konzentrationswirkung als unlenkbar und ungerichtet ist, glaube ich, nicht so ungewöhnlich. Ganz gut beschrieben fand ich das in dieser Kolumne: <LINK_TEXT text=„https://www.republik.ch/2020/03/12/der- … e-4-drogen“>https://www.republik.ch/2020/03/12/der-der-du-niemals-sein-wirst-folge-4-drogen</LINK_TEXT>

(Auszug:)

[i]"Mein Blick katapultierte sich in eine neue Dimension – er war … klebrig, als trüge er einen Saugnapf an der Spitze. Egal, was ich ansah, meine Augen liessen sich nur mit voller Kraft wieder entfernen. Die nachmittägliche Tram­fahrt ins Kino war spektakulär. Ein Plakat für eine Uhren­messe. Ich zog den Blick mit einem angestrengten Plopp! wieder ab. Der geriffelte Boden. Plopp! Der Hintern einer Teenagerin in Jeans. Plopp! Die Ampel vor dem Fenster. Plopp!

Doch das war es bereits mit Ritalin. Am Montag ging ich wie ein gedopter Boxer ins Büro. Ich war sicher, die Zauber­pille für laser­scharfe Konzentration in meiner Jacke dabei­zuhaben. Nur stellte sich heraus: Meine Konzentration war zwar laser­scharf, nur leider nicht lenkbar. Ich spielte fehlerfrei drei Tage auf dem Handy Tetris – und bekam sofort Ärger in der Firma."[/i]

Dachte, das hilft vielleicht. Warum es bei Dir erst neuerdings so ist, kann ich natürlich nicht sagen. Wenn es keine Medi-Wechselwirkung ist: Vielleicht ist die Wirkung eigentlich sogar noch besser eingespielt inzwischen und die Scheuklappen, mit denen sich der konzentriert anhaftende Blick nur auf gewünschte Ziele richten kann, muss man sich leider selbst bauen?

Der Autor der Kolumne kam mit Elvanse wohl besser klar.

Viel Erfolg und gedrückte Daumen bei der Ursachenforschung.

Klingt si, als ob Amphetamine eher was für dich sein könnten…

Ich habe Medikinet Adult, dann Elvanse, dann Attentin und dann doch noch mal kurz Medikinet Adult genommen, weil meine Ärztin es wollte bzw. weil ich fand, dass bei den Amphetaminen der Fokus nicht so gut war wie bei Medikinet Adult.

Ich muss sagen, dass mir Elvanse und Attentin in der Wirkung immer angenehmer waren, bloß eben nicht fokussiert genug.

Allerdings stellte ich bei dem Versuch mit Medikinet Adult fest, dass ich nicht zwischen den vielfältigen Aufgaben, die ich habe, makeln konnte. Ich fing mit irgendwas an und blieb daran hängen, merkte da zwae auch irgendwie, aber ich konnte mir die anderen Aufgaben nicht mal richtig ins Gedächtnis bringen, obwohl ich merkte, dass ich im Hyperfokus bin.

Damit habe ich mein Klagen über schlechteren Fokus bei Elvanse und Attentin beendet und gebeten, wieder zu Elvanse zurück zu dürfen, was auch erlaubt wurde.

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Hallo,

ich würde einfach mal versuchen, alle „falschen“ Dinge wegzuschaffen und nur noch die dazulassen, auf die du dich konzentrieren willst - und gucken, was passiert. Ehrlich gesagt habe ich auch mit Medikamenten keine Lust auf langweilige Dinge, aber es fällt mir leichter, sie zu Ende zu führen, wenn ich einmal angefangen habe. Und das Anfangen fällt leichter, wenn mich nichts Attraktiveres ablenkt.

Der Autor der Kolumne, die genannt wurde, weiß inzwischen sicher auch, dass er seinen Gameboy (oder womit auch immer er sein Tetris gespielt hat, bin nicht auf dem Stand, sorry :roll: ) besser zu Hause lassen sollte, wenn er konzentriert arbeiten will.

Klar, Stimulanzien können den negativen Hyperfokus verstärken und in den Burnout führen, wenn man nicht aufpasst - da heißt es vorsichtig sein. Aber grundsätzlich ist es doch sehr positiv, wenn man sich durch Medikamente besser konzentrieren und an Aufgaben dranbleiben kann, das kann trotz Medikamenten nicht jeder von sich behaupten.

Hallo Aktimellisiert,

herzlich willkommen.

Du stellst gleich eine Frage, aber ohne Zusammenhang kann doch hier niemand wissen was da los ist.

Erstmal: Hast du eine ADHS-Diagnose? (Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht.)

Eine Einzeldosis Methylphenidat unretardiert 30 mg ist ziemlich viel! Die Tagesdosis wiederum nicht. Da müsstest du, je nach Abstand, eine Berg-und-Talfahrt haben, oder nicht über den Tag kommen.

Ich weiß nicht, ob sich hier jemand mit Naltrexon auskennt, habe ich jedenfalls noch nichts von gelesen. Aber auch hier: Warum überhaupt nimmst du das? Wenn du es seit 2 Monaten nimmst und seit einem Monat wirkt Methylphenidat nicht mehr richtig, könnte ein Zusammenhang bestehen, aber du schreibst nicht was außerdem passiert ist.

Danke für die Antwort. Ja ich habe eine, nein mehrere Diagnosen. 2008, 2010 und 2017 . Inkl Neurofeedback.

Naltrexon weil: Bin trockener Alkoholiker. Das ist ein Anticraving Medikament.

30mg Einzeldosis IR ist nicht viel. Kenne ADHSler welche 5-5-5 verordnet haben.
Je nach Mensch ganz unterschiedlich

Nein überhaupt nicht. Habe Elvanse und sogar. Dexamphetamin durch.
Ich brauche das Dopamin, welches nur Ritalin ausreichend liefert. Amphetamin ist fast kaum dopaminerg, v.a noradrenerg.


Verwechselst du Amphetamin vielleicht mit Atomoxetin?

„Amphetamin ist fast kaum dopaminerg, v.a noradrenerg“
Hättest Du dafür ne Quellenangabe ? Das wär spannend…

Mein Kenntnisstand ist:
Amphetaminmedikamente (Elvanse, Attentin) wirken wohl etwas mehr dopaminerg als noradrenerg.
Atomoxetin wirkt deutlich mehr noradrenerg als dopaminerg.

<LINK_TEXT text=„https://www.adxs.org/adhs-behandlung-th … ente-adhs/“>Amphetaminmedikamente bei AD(H)S - ADxS.org</LINK_TEXT>

Elvanse ist aufgrund seines Aufbaus nicht missbrauchbar.
Amphetaminmedikamente sind bei Erwachsenen mit AD(H)S inzwischen Mittel erster Wahl vor Methylphenidat. Bessere Wirkung, geringere Nebenwirkungen.

Viele Grüße

UlBre

Naltrexon und Amphetaminmedikamente beeinflussen sich gegenseitig über die CYP2D6-Metabolisierung (den Abbauweg).

<LINK_TEXT text=„https://link.springer.com/article/10.10 … /figures/2“>Figure 2 | Effect of Naltrexone Hydrochloride on Cytochrome P450 1A2, 2C9, 2D6, and 3A4 Activity in Human Liver Microsomes | SpringerLink</LINK_TEXT>
und
<LINK_TEXT text=„https://www.adxs.org/adhs-behandlung-th … minspiegel“>Amphetaminmedikamente bei AD(H)S - ADxS.org</LINK_TEXT>

Das könnte eher erklären, warum AMP nicht tat was es sollte. Muss dann vielleicht anders dosiert werden.
Arzt drauf ansetzen…

Viele Grüße

UlBre


Hi.
Es ist leider ein häufiges Missverständnis. Ich habe mal einen Psychopharmakologen gefragt. Er wies mich auf Sympathomimetika hin. Und das Amphetamin und dessen Derivate oder Isomere eben im Unterschied zu Ritalin fast kaum dopaminerg sind. Natürlich ein bisschen aber im Unterschied zu Ritalin nicht. Leider konnte er mir aber eben keine Informationen zu Wechselwirkungen von Naltrexon und Ritalin geben.
Hier auf YouTube gibt es sogar eine Vorlesung eines Humanmedizinstudiums.
05. Monoamine 2: Amphetamin, Ritalin (ADHS), Cocain, Tricyclika - YouTube
Lg

Nein eben nicht:
05. Monoamine 2: Amphetamin, Ritalin (ADHS), Cocain, Tricyclika - YouTube
Hier eine Vorlesung zu indirekten Sympathomimetika und der häufige Irrtum von Dopamin und Amphetamin.
Starttera nimm ich schon auch dazu seit Jahren. Vertrage ich gut. Alles in Ordnung
lg

Aber wozu dann Strattera, wenn du doch Dopamin brauchst?

Hab darin nichts gefunden, dass Amphetaminmedikamente nicht dopaminerg oder überwiegend noradrenerg wirken würden.
Mang nimmt in dieser Pharmakologie-Vorlesung Noradrenalin als Beispiel für Monoamine. Sagt aber nicht, dass der dopaminerg Weg daneben nicht bestünde…

Hallo, ich bin gerade zufällig auf deinen Beitrag gestolpert. Bei Stimulanzien geht es mir ähnlich und ich finde es wirklich nervig. Wenn ich etwas sehr wichtiges, dringendes für die Uni machen muss und dafür extra MPH genommen habe, finde ich mich dann statt am Schreibtisch zum Beispiel in der Küche wieder und putze Stellen meiner Küche, die mir vorher nie eingefallen wären (zum Beispiel die Ritzen meiner Spülmaschine).
Manchmal bin ich dann auch plötzlich am Onlineshoppen (finde ich eigentlich grausam, aber mit MPH bin ich dabei geordneter). Für diese Dinge geht dann aber leider so viel Zeit verloren, dass dann die Wirkzeit schon vorüber ist.
Bisher hat leider noch kein Stimulanz (hatte bereits Medikinet adult, Elvanse, Medikinet und Ritalin) geschafft, dass in dazu komme, unangenehme, aber wichtige Schreibtischarbeiten machen kann und dabei am Ball bleibe…
Wenn ich dann doch mal an den Schreibtisch komme, erledige ich nur die „angenehmeren“ und leichten Aufgaben. An die schweren Aufgaben, die die meiste Zeit und Mühe schlucken, kann ich mich erst setzen, wenn die Deadline quasi unmittelbar vor der Tür steht (meistens in den 1-2 Tagen und Nächten vor der Abgabe).

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