Hallo ihr Lieben, ich hatte den Text erst in einem alten Thread untergebracht, aber ich schätze, dass ich da keine Reaktion drauf bekommen werde. Also hier ein neuer Thread. Ich war erst unsicher, wo ich das Thema unterbringen soll, weil es nicht um ADHS geht. Also hier mein Text:
Dazu kurz noch der Fakt, dass ich und auch mein Mann sehr wahrscheinlich ADHS sowie Autismus haben.
Ich habe zwei Töchter, 7 und 5 Jahre. Die Große ist in der zweiten Klasse und seit der Schule haben große Probleme ergeben, wenn sie kein ADHS nach Lehrbuch hat, fresse ich einen Besen! Zappelphillip vor dem Herren! Hat aber auch autismusartige Meltdowns. Also bei ihr ist so oder so klar, wir brauchen Hilfe, sind mit Lehrerin und Schulpsychologin in Kontakt und haben da nächste Woche einen Gesprächstermin, außerdem haben wir diesen Freitag einen Termin beim Kinderarzt, dem ich vorab per Mail die Problematik geschildert habe.
Nun habe ich aber auch eine Vermutung in Richtung Autismus bei der Kleinen, ADHS würde ich bei ihr nicht vermuten. Sie ist längst nicht so auffällig, wie die Große und seit kurzem, spielt sie auch ab und zu mit anderen Kindern im Kiga. Ich schätze dad Kiga Personal würde nicht sagen, dass es Probleme gibt und auch zuhause ist sie oft eher unkompliziert, aber nicht unauffällig. Meine Überlegung ist, ob eine Diagnostik überhaupt sinnvoll ist und ob sie auffällig genug wäre, um eine Diagnostik anstreben zu können und nicht abgelehnt zu werden.
Mein Verdacht beruht auf fehlendes soziales Interesse, anscheinend komplette Unfähigkeit Stimmungen von uns wahrzunehmen und zu berücksichtigen. Zb:
- Sie fordert oft hartnäckig Dinge ein, die ich ihr nicht geben kann, weil nicht vorhanden und auch wenn ich verzweifle und weine hört sie nicht auf.
- Sie findet Dinge unangebracht witzig, obwohl ihr klipp und klar vermittelt wird, dass es ernst ist, zum Beispiel, wenn ihre Schwester vor ihr wegrennt, weil sie etwas nicht möchte, rennt sie lachend hinterher, während die Große teils weinen muss.
- Sie hat Phasen, vor allem nachts, wenn sie mal aufwacht, in denen sie penetrant bestimmen will, wie ich zu liegen habe, wo mein Arm nicht sein darf (ob angewachsen oder nicht) und wie die Decke auf ihr zu liegen hat, wobei ich sowieso alles nur falsch machen kann. Diese Phasen haben zum Glück mit zunehmendem Alter rapide abgenommen, kommen aber immernoch ein paar mal im Jahr vor.
- Sie hat lange Phasen in denen sie auf Themen oder Beschäftigungen fixiert ist. Lange war es puzzeln, wobei sie mit 2 auch schon Puzzle für 4 bis 5 Jährige schnell beendet hat. Dann haben wir ca ein Jahr jeden Abend Yakari als Hörspiel hören müssen, oft auch immer wieder gleiche Folgen hintereinander, momentan ist es Dragons, auch bald ein Jahr lang und über Wochen immer dieselbe Folge.
- Sie kratzt vor allem im Bett immet an ihrem Bauchnabel rum (stimming) und das hat schon sehr früh angefangen, ich wüsste nicht, wann sie das nicht gemacht hätte.
Keine Ahnung, ob es relevant ist, aber ich würde auch sagen, dass sie überdurchschnittlich intelligent ist, vor allem vom sprachlichen Aspekt her, mit 20 Monaten hat sie bereits komplette, grammatikalisch meist richtige Sätze verwendet, sie benutzt auch schon immer die ich-Form und hat nie über sich in der dritten Person gesprochen. Sprachlich drückt sie sich sehr gewählt aus und verzaubert alle mit ihren erwachsenen Ausdrucksweisen (ist zugegeben auch echt niedlich, wenn ein kleines Kind mit süßer Piepsestimme wie eine Große redet).
Allerdings hat sie einen guten Humor, versteht Scherze, macht Scherze und weiß auch wann wir Ironie/Sarkasmus anwenden bzw erkennt sie, dass das quatsch ist, was wir sagen und es doch anderweitig der Fall ist. Das kann die Große nicht, da müssen wir immer direkt sagen, dass wir quatsch erzählt haben und der Gegenteil der Fall ist.
Die zwei sind eh komplett unterschiedlich, die Große ist mega empathisch und mega sensibel und die Kleine halt echt gar nicht, die zwei können aber auch wunderbar miteinander Rollenspiele spielen. Wobei die Kleine oft den Ton angeben will und die Große oft nachgibt um der Harmonie willen…
Womöglich bin ich eben etwas ausgeschweift .
Ich brauche jetzt nur Argumente für und gegen eine Diagnostik bei der Kleinen und vielleicht auch Tipps, wie ich das am Besten angehe, um nicht abgewiesen zu werden.