Ich denke, so dramatisch ist das gar nicht gemeint, wie du es vielleicht gerade verstehst. Und ehrlich gesagt habe ich bisher nie das Gefühl gehabt, dass du irgendwie seltsam schreiben würdest. Ich weiß tatsächlich nicht, was du meinst.
Die Leitlinien zur Einfachen Sprache sollen lediglich dafür sensibilisieren, nicht zu viel zu fabulieren oder jeden spontanen Gedanken auch direkt niederzuschreiben.
Es geht um konkrete Fragestellungen und Antworten darauf. Auch, dass man sich vorher überlegt, ob man wirklich was zum Thema beitragen kann.
Nur mal als Beispiel: Ich habe in einem anderen Forum eine Frage zu einem konkreten Produkt gestellt. Die erste Antwort war, dass jemand dieses Produkt nicht mag und warum. Danach wurde mir geraten, mal ins Handbuch zu schauen. Die dritte Antwort schlug vor, generell alles per Hand zu machen und gar kein Produkt zu verwenden. Danach kam eine Diskussion über Sinn und Unsinn irgendwelcher Erfindungen. Dabei wurde sich auch persönlich angegangen und beleidigt. Dann hat mir jemand von einem völlig anderen Modell erzählt und was er da mal für ein Problem damit hatte. Noch Einer hatte nie ein Problem mit den Produkten.
Viele Beiträge. Meine Frage blieb aber unbeantwortet.
Es geht darum, den Fokus zu behalten.
Weißt du nicht. Er selber vielleicht auch nicht. Wir sollten aber zumindest sensibilisiert sein und die Muster erkennen. Bestenfalls auch jeder bei sich selber. Aber manchmal klappt das nicht und dann entsteht eine Abwärtsspirale.
Finde ich auch durchaus ok. Geht mir ja auch so. In den lockeren Mitgliederbereichen sind Insider auch total ok. In Themen, wo es um konkrete Fragestellungen geht und auch in den öffentlichen Bereichen ist das aber vielleicht eher weniger sinnvoll. Zumindest nicht ohne Kennzeichnung.
Ich bin ja noch nicht so lang hier und finde auch, dass sich sehr oft sehr gute Gespräche und Lösungen ergeben. Trotzdem sind die Einzelfälle aus meiner Sicht zu berücksichtigen. Ich bin der Meinung, dass es für Notfälle schon vorgefertigte Lösungen geben muss. Einen Erste-Hilfe-Kasten quasi. Braucht man selten, aber keinen zu haben ist auch doof.
Und genau dafür ist dieser Thread da. Verständnis kommt mit Wissen. Wenn ich nicht weiß, was ich nicht verstehe, kann ich nicht darauf eingehen oder nicht adäquat reagieren.
Und ich denke wie gesagt auch nicht, dass es hier nur um autismusgerechte Kommunikation geht. Diese Leitlinien können ja wie gesagt auch allen anderen zu Gute kommen. Vielleicht nennt man es auch Neurodivergenz-gerechte Kommunikation.
Ich sehe einen Bedarf darin, Regulierungsangebote zu machen.
Einmal als Hilfe zur Selbsthilfe und mit Bezug zur Eigenverantwortung (z.B. sich das Forum zu personalisieren, Einstellungen vorzunehmen, Rückzugsmöglichkeiten wahrzunehmen)
Und als Hilfe für Betroffene, die sich einer Regelverletzung gegenüber sehen oder das Gefühl haben, ein Mitglied steckt gerade in einer negativen Schleife fest. Wie gehe ich damit um? Wie kann ich helfen? Was können Mods tun?
Bestenfalls regelt sich das dann „von allein“, weil jemand erkennt, dass er gerade FOMO hat und die Glocke ausstellt, bemerkt, dass er gerade von einem negativen Glaubenssatz geleitet wird oder Hunger hat und Prokrastiniert. Oder ein anderes Mitglied weißt darauf hin, dass der Verfasser vielleicht gerade einen Sachverhalt missverstanden hat und schlägt vor, das Thema nochmal in Ruhe zu lesen. Geht alles viel zu schnell kann ein Mod vielleicht noch den langsamen Modus einstellen oder im Ernstfall auf Stumm schalten. Und das alles „Leitliniengerecht“ und ohne Verletzung von Gefühlen.
Außerdem entstehen heikle Situationen vielleicht gar nicht erst, wenn der Beitrag vom Verfasser entsprechend als potenziell triggernd markiert ist oder durch eine Markierung klar ist, dass gerade nicht wirklich Hilfe benötigt wird, sondern man sich nur mal Luft machen will. Dann kann sich jeder selbst überlegen, ob er am Gegenstand der Diskussion teilnehmen will oder nicht.