Baby und Adhs

Und selbst wenn ihr den genetischen Volltreffer landet sagt es ja auch immer noch nichts darüber aus wie es sich auswirkt.

Bin so gespannt auf die Baby Kurse… Sie kennt ja noch gar keine anderen Babys und Mamis…
Nicht mal Familie konnte sie bisher treffen wegen Corona Reiseeinschränkungen…

Es ist ja eigentlich egal ob sie es auch hat oder nicht… ist halt so ne verkopfte Sache… Wer kennt das nicht?

Mit woanders hin geben möchte ich noch bissl warten… so ab sechs Monaten dachte ich kann ich sie mal ein zwei Stunden jmd anderem anvertrauen…
Ich hab da aber auch etwas Angst wenn ich ehrlich bin.
Eine fremde Person kümmert sich um mein kleines Mädchen :o :shock:
Was ja auch doof ist so zu denken -die fremde Person hat schliesslich eine Ausbildung in dem Bereich gemacht…

Hallo Sita,

es gibt einen Vorteil- es wird für euch nichts Neues sein. :lol:

Und das meine ich ernst. Andere Eltern haben erst eine lange Zeit der Ratlosigkeit, Leugnung, Schuldzuschreibung usw., und wenn sie dann Hilfe suchen kommen alle klugen Verwandte und Bekannte mit ihrem Illustriertenwissen über ADHS und Ritalin um die Ecke. :oops:

Und: natürlich fängt ADHS nicht erst im Schulalter an. Man kann es nicht bei sehr kleinen Kindern diagnostizieren, aber rückblickend wird Vieles erklärlich, wenn es dann zur Diagnose kommt.

Cordula Neuhaus hat sich mit dem Thema ADHS im Kleinkindalter beschäftigt und darüber auch ein Buch veröffentlicht. Auf dieser Seite
<LINK_TEXT text=„https://www.ads-adhsfundgrube.de/index. … as_ist_ADS“>ADS-ADHS Fundgrube - Hilfe bei Konzentrationsschwäche, Aufmerksamkeitsstörungen Legasthenie, Dyskalkulie</LINK_TEXT>
gibt sie ein Interview darüber (hinter dem zweiten Lautsprechersymbol), direkt darunter geht es dann über Mütter mit ADS.

@Falschparker ohja da sagst du was…
Deshalb möchte ich es ja so früh wie möglich wissen, wenn es denn so wäre… Ich möchte ihr so bald es geht dann helfen… ist ja wohl klar…

Und da gibt es ja auch andere komische Menschen die das dann verleugnen… eine Tante meines Mannes behauptet immer noch felsenfest es gäbe kein Adhs,ist aber praktizierende Psychologin :shock:

Vielen Dank für den Link :slight_smile:

Psychologen stehen häufig mit ADHS auf Kriegsfuß, besonders die tiefenpsychologisch/psychoanalytisch orientierten.

Muss man verstehen: Da löst so eine blöde Tablette die Probleme, an denen man jahrelang herumgedoktert hat. :wink:

Hallo Sita,

Dein Baby hat Glück mit Dir als Mutter!
Lass Dich von Außenstehenden nicht verunsichern, Du machst das richtig das ADHS im Auge zu behalten. Mir hat vor ein paar Monaten eine Psychologin erzählt, ADHS sei eine Modeerscheinung und ich wär einfach nur schnell. Lass die Tante von Deinem Mann reden…

Ich habe nicht immer gute Erfahrungen mit Müttertreffs gemacht. Die waren für mich zum Teil die reinsten Wettbewerbe, welches Kind schon mehr kann etc. Es wurde sehr viel verglichen. Mich hat das zum Teil sehr getriggert. Aber ich ließ mich auch sehr schnell verunsichern. Beim zweiten Kind war ich da schon viel cooler.
Du wirst da sicher viele nette Frauen kennenlernen und ich würde aber mit dem Thema ADHS etwas zu Vorsicht raten, sonst kriegt man da so schnell einen Stempel aufgedrückt von manchen.

Den Text von DP Jörg Dreher, Koblenz hat mir damals mein Therapeut geschickt und fand den sehr Aussagekräftig

und dieser Text wäre eigentlich was für die Tante deines Mannes :lol:
http://www.bbpp.de/ADHS/ADHS-Joerg-Dreher-2.pdf

Bei mir wird das auch immer kontrovers diskutiert und vor allem wollen die „Ignoranten“ nicht hören was sich dadurch alles verbessert hat.

Es ist schon sehr schade wie Ideologisch manche damit umgehen. Dabei können sie das doch gar nicht beurteilen weil sie nie in den Schuhen gelaufen sind.

Hallo Sita!

Ich arbeite ja genau mit dieser Altersgruppe.
Grundsätzlich ist ADHS veerblich, wie schon von verschiedenen Vorrednern erwähnt.
Zum Kind: das frühste Alter in dem ADHS bei Kindern sich zeigen kann bzw. erkannt werden könnte ist 4 Jahre.

Wenn du gute Erzieher im Kindergarten hast erkennen diese eine Auffälligkeit und weisen dich darauf hin. Dann wird dir nahe gelegt mit der Psychologischen Beratungsstelle der Einrichtung(Zuminndest ist es bei der Stadt wo ich angestellt bin so) oder dem SPZ (Sozialpädagogisches Zentrum)Kontakt aufzunehmen. Dort werden dann weitere Untersuchungen eingeleitet.
Wir als Erzieher dürfen nichts diagnostizieren, was auch gut ist!

Das schwierige ist es nämlich ADHS vom normalen „aufgedrehtsein“ von Kindern zu unterscheiden.
Nicht jedes Kind mit viel Bewegungsdrang ist gleich ein Kind mit ADHS. Man bedenke: im Alter von 2-6 Jahren ist Bewegung ein Grundbedürfnis wie Essen und Schlafen.

Aus diesem Grund muss der Kindergarten da ein Augenmerk drauf haben. Spricht das Kind mehr und schneller als der Rest der Gruppe? Scheinen seine Handlungen Impulsiv und ohne Bedacht auf mögliche Konsequenzen? Usw…
Im besten Fall hat sich die Fachkraft getäuscht und das Kind hat einfach mehr Energie als der Rest.
Zudem gibt es verschiedene Fragebögen die evaluieren sollen ob die Entwicklung des Kindes altersgemäß ist.
Zum Beispiel BaSiK. Da sich das Gehirn 30% langsamer entwickelt sind die Unterschiede meistens in der Schule deutlich.
Wenn dein Baby ADHS haben sollte, dann wirst du es frühstens mit 4 Jahren erfahren. Am wahrscheinlichsten jedoch im Grundschulalter.

Selbst wenn das Kind ADHS hat kannst du ihm als selbst Betroffene da am ehesten helfen und deine Erfahrungen an das Kind weitergeben und einen guten Umgang mit ADHS vorleben.

Extremer Bewegungsdrang, sich mit keinem Spielzeug länger beschäftigen können, schnelle Überreizung, wenig Schlaf und viel Gebrüll kann man schon bei deutlich jüngeren Kindern beobachten, auch wenn man noch keine Diagnose stellen möchte. Bei Cordula Neuhaus gibt es zu dem Thema reichlich Information.

Schutz vor Überreizung und extrem strukturierte, ritualisierte Tagesabläufe brauchen solche Kinder schon von Geburt an, da kann man nicht warten, bis mit 4 eine Diagnose gestellt wird. :wink:

Ach die Tante ist eh blöd… schreibt immer meinen Name falsch :roll:

Wow viel viel Text von euch allen zu lesen für mich…
Ich antworte euch morgen früh…das ist eher meine Zeit als abends :wink:

Vielen Dank schonmal!
Ihr seit echt klasse :heart:

Dann hat die bestimmt auch ADHS und lehnt deswegen die Diagnose ab. :lol: :lol: :wink:
Ich gehörte auch mal zur anderen Seite, :o :wink: aber eher weil,ich dachte es wird zu schnell diagnostiziert und zu schnell was verschrieben.

Dabei ist ADHS in Deutschland immer noch unterdiagnostiziert, in allen Altersgruppen.

@Hedwig @Rocco @Nelumba_Nucifera , ja da habe ich mir auch schon böse Sachen angehört zb von einer früheren Bekannten die sagte: ach Sita, kannst du dir nicht einfach einen NORMALEN jungen Mann nehmen, heiraten und Kinder bekommen?
Unmöglich sowas… seitdem rede ich nur noch mit engen Vertrauten über das Thema… :cry:

@Dominiik1798 Hey super! Richtig gut dass du dein Fachwissen mir mir teilst. Dachte mir schon dass es so in etwa laufen muss falls es jemals Thema wird.

@Addy_Haller da setzt dann die Aussage von @Falschparker an, der ja meinte es ist gut dass wir schon wissen was da auf uns zukommen kann.
Ich versuche so gut wie möglich gewisse Abläufe für die Kleine einzuhalten damit sie Sicherheit hat… zb schlafen,wickeln,spielen,stillen läuft in dieser Reihenfolge ausser in besonderen Ausnahmesituationen die ja immer mal wieder aufreten können.
Ist aber oft eine Herausforderung… da kommt man schnell mal an seine Grenzen…

@Hedwig was ich noch sagen wollte:
Kann total verstehen was du meinst mit den Frauen im Kurs…
Mit den meisten Damen komme ich schon mein Leben lang nicht wirklich klar… Frauenfreundschaften hatte ich bisher nur eine und die war mehr als toxisch…
Von den anderen Mamis lasse ich mich nicht beeinflussen, Ich bin sowieso anders als die, mehr hippie als tussi und eher alternativ statt mainstream :lol:

@.•°•SitaJoiSolis•°•.

Ich glaube wenn mein Kind ADHS hätte würde ich es auch nur Leute mit Ahnung und denen ich vertraue erzählen.

Von mir selbst wissen es nur eine Hand voll Leute und aus der Familie nur mein lieber, netter, jüngerer Bruder.
Mein Vater hatte zwar den Kindheits-Fragebogen nett ausgefüllt , aber was er da ausgefüllt hat konnte er nicht erfassen . :wink:

Mein jünster Sohn hatte im Alter von 8 Jahren einen generalisierten Krampfanfall und die Diagnose war eine sich verwachsende Form von Epilepsie. Er hat dank der Medikation nie wieder gekrampft.
Damals empfahl man uns in der Neuropädiatrie eindringlich, das Wort Epilepsie besser der Außenwelt gegenüber nicht in den Mund zu nehmen. Das war der beste Tipp, den ich je von einem Arzt bekommen habe. Da bin ich mir so sicher, denn ich habe mich noch am selben Tag nicht dran gehalten, als ich im Krankenhaus eine Bekannte (vom Kindergarten) traf, die dort als SEELSORGERIN (Pfarrerin) arbeitete. Sie fragte was los ist. Ich erwähnte, da ich sie für einen Profi in diesen Angelegenheiten hielt, die (gutartige) Epilepsie. Sie: „Oh nein, das ist ja ne Diagnose, schlimmer als Krebs!“ :oops: :oops: :oops:

Genauso erwähnt man besser Hochbegabung nicht. Wie alles, was im Kopf nicht „normal“ ist.

@.•°•SitaJoiSolis•°•. Dafür kann man mit Müttern super über unverfänglichere Dinge wie Hämorrhoiden, entzündete Brüste und volle Windeln quatschen :mrgreen:

Ich hatte einen Bekannten , dem Kind wurde in der Schwangerschaft ein Wasserkopf diagnostiziert und für ihn brach eine Welt zusammen.
Als ich ihm sagte, du der so und so … hat auch einen Wasserkopf und die einzige Einschränkung die er hat , ist das er einen Schlauch hat der regelmäßig überprüft wird irgendwann mal verlängert werde muss .
Der war ganz verwirrt und fühlte sich schon fast verarscht von allem was er vorher gehört hatte.

(Leider hat es der kleine nicht auf die Welt geschafft )

Das kann ich mir vorstellen. Ich kann auch ein Lied davon singen, welche Prognosen einem in einer Zwillingsschwangerschaft an den Kopf geworfen werden. Da schlackern einem die Ohren!

Ich finde, man sollte sich sehr genau überlegen, wem man von seiner oder der ADHS seines Kindes erzählt.

Die meisten haben natürlich keine Ahnung davon, was ja zunächst nicht schlimm ist. Schlimm ist aber, dass viele einem nicht glauben, wenn man ihnen davon erzählt, worum es geht - sie glauben lieber den Unsinn, den Hüther und Konsorten regelmäßigen in den Medien platzieren bzw. beharren auf ihren gefestigten Meinungen.

Das fängt mit der Vorstellung an, dass alle Kinder mit ADHS eine Störung des Sozialverhaltens entwickeln und hört auf bei den Neuroenhancementvorwürfen bei Erwachsenen.

Nicht zuletzt ist die Überzeugung, ADHS sei eine Erfindung der Pharmaindustrie und Ritalin sei nur dafür da, um Kinder ruhigzustellen, einfach nicht auszurotten.

Man sollte wirklich abwägen, ob es tatsächlich Vorteile oder doch eher Nachteile hat, wenn man Vorgesetzten und Kollegen davon erzählt…

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