Baby und Adhs

Das Schlimme ist, dass ich auch mal ein wenig so war :frowning:

Es wäre ja mal interessant ob bei den Anti-ADHS Menschen nicht doch auch so einige ADHSler dabei sind um dass dann unbewusst von sich zu weisen. :wink:

So ein bischen unruhig finde ich den Hüther ja auch :wink: Nein Scherz beiseite … :wink: Ich finde Hüther hat schon sehr kinderfreundliche Ideen und Ansätze und wenn er ADHS verstehen und akzeptieren könnte und sein Wissen realistisch dafür nutzen würde , dann wäre das bestimmt ein Gewinn.

Ich selbst habe mich auch dagegen entschieden es nicht offen zu machen, weil ich eh alleine damit klakommen muss.
Die meisten kenn mich eh so wie eh und je. Haben sich gar eher gefreut als ich nach dem BurnOut wieder Fuß gefasst hatte und so hier und da ohne Medikation einfach mal wieder die alte „verrückt geglückte“ war :slight_smile:
Außerdem sagt man mir eh immer mal wieder so aus Spass nach, dass ich als Kind bestimmt ADHS hatte und Ritalin bekommen hätte :lol: :lol:

Aber mit diesen Auseinandersetzungen möchte ich auch nicht mein Energie versschwenden.

Dann prokrastniere ich meine ADHS-Auseinandersetzungs-Energie lieber hier mit euch :wink:

Andere Standpunkte von Hüther finde ich gut, aber das mit seiner ADHS-Leugnung geht gar nicht. Wir wollten ja niemandem mehr ungeprüft eine ADHS nachsagen, aber wenn Hüther es hätte, dann wäre zumindest geklärt, warum: Für ihn ist das ganz normal.

Psychiater-Witz:
Woran erkennt man einen ADHSler?
Er widerspricht der Diagnose.

Der ist klasse!

Und was habe ich dann von einer Psychologin zu halten, die mir, als ich während der Therapie bei ihr meine ADS-Diagnose erhielt, entgegnete, dass sie sich zwar mit ADS nicht auskenne, sie dies aber bei mir ganz sicher ausschließen könne???
:lol:

Vielleicht ist sie im Zweitberuf Hellseherin? :wink:

Das hätte auch aus dem Munde meiner komischen Psychotante kommen können :lol:

NunJa und dann gibt es auch noch die Psychologen , die meine man schiebe ADHS anderen Diagnosen vor :roll: wenn die Ahnung hätten und wüssten was ADHS für einen wirklich bedeutet , dann wüssten die auch das man das nicht freiwillig haben will :wink:

In meiner Begutachtung wurde ADHS ja auch in Frage gestellt , aber nicht weiter überprüft da es für die Sachlage Nicht relevant war.
Ich habe nur geschmunzelt und gedacht, dann sollen die mich ruhig erneut überprüfen. Denn selbst wenn ich versuchen würde das ein oder andere Kreuzchen so zu setzten um zu versuchen es auszuschließen, bleiben leider immer noch genug Kreuzchen über die es bestätigen :lol:
Zumal meine alten Zeugnisse und den Fragebogen meines Vaters könnte ich ja nichtmal faken :lol:

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Bevor ich live miterleben durfte was genau es bedeutet an ADHS erkrankt zu sein habe ich es auch eher belächelt.
Inzwischen bin ich soweit dass ich es bei mir selbst vermute :lol:

Ich hatte übrigens zwei, die mich nach telefonischer Anfrage für einen Therapieplatz gar nicht erst wegen ADHS genommen haben :lol:

Die dachten bestimmt es sei ansteckend

Nein, ADHSler sind unbeliebt, weil sie sich dem Therapeuten nicht unterordnen wollen, ihre Hausaufgaben nicht machen und bei der nächsten Sitzen nicht mehr wissen, worüber beim letzten Mal gesprochen wurde. :sunglasses:

Sie nerven einfach und sind zudem immun gegen die sonst immer funktionierenden Maßnahmen… :wink:

Und sie kommen immer zu spät. Wenn sie kommen… :lol: :lol:

Da muss ich mal wieder sinngemäß Piero Rossi zitieren:

„Der größte Erfolg für den Therapeuten ist es, wenn der ADHSler lernt, ohne Schuldgefühle zu spät zum Termin zu kommen.“ :lol:

:slight_smile:
Das Problem mit dem Zuspätkommen habe ich nicht.
Aber wahrscheinlich nur deshalb, weil mich die Schuldgefühle zu extrem stressen, wenn ich spät bin.
Also stresse ich mich lieber, um immer pünktlich zu sein.

Das erinnert mich an mein Jahr Studium in einem anderen europäischen Land: Wenn ich zu einer Verabredung wie immer zu spät erschien, bat ich gewohnheitsmäßig um Entschuldigung. Die anderen Beteiligten wussten dann gar nicht was ich eigentlich wollte. :lol:


Genau so ist es bei mir auch. Meist bin ich deshalb sogar zu früh da. Das fand übrigens die Diagnostikerin bei meiner ersten Testung sehr seltsam und wollte mich gleich schon wieder wegschicken… :lol:

Ich habe ne Zeit lang in Spanien studiert. Da waren alle immer zu spät zu Verabredungen. Ich bin fast durchgedreht.


Tja, ist eben echt anstrengend als einzig normale unter lauter ADHSlern… :wink:

Genau, war aber kein Problem für mich, die zu deutscher Pünktlichkeit zu erziehen :stuck_out_tongue: :stuck_out_tongue:

Wir haben bei uns im Chor einen notorischen zu Spätkommer, den wir aber alles so leiben wie er ist.
Einmal haben wir heimlich den Termin um ¼ h eher genannt und ausgerechnet an dem Tag war er pünktlich. :lol:

Bei uns hängt ein Plakat im Flur " fünf Minuten vor der Zeit ist des Deutschen Pünktlichkeit"
Es hängt da sehr gut :lol:

Liebe Sita,

als Mutter eines knapp Dreijährigen noch ohne Diagnostizierte ADHS und selbst Betroffene antworte ich dir jetzt mal (anstatt zu arbeiten:-)

Ich selbst bekam meine Diagnose, als er etwa ein Jahr alt war und ich gehe stark davon aus, dass er auch betroffen ist.

Nimmst du Medikamente? Bist du in Therapie?

Mir hilft die Kombination aus beidem gut und ich versuche einen ritualisierten, aber dennoch nicht zwanghaft strengen Tagesverlauf zu haben. Ferner mache ich viel Sport und praktiziere Achtsamkeit. Ich merke, dass sich das auch auf ihn auswirkt, weil es mir innere Stärke gibt.

Ferner bin ich stolz darauf, nicht neurotypisch zu sein, sondern special effects zu haben. Meine ADHS ist aber auch im handelbaren Bereich, aber schon auffällig. dennoch habe ich Hochschulstudium und später Karriere gemacht. Ich gehe davon aus, dass mein Kind das auch hinkriegt, wenn es will.

Ich kann deine Sorgen gut nachvollziehen und würde dir gerne meine Beobachtungen mitteilen.

Zuerst: ADHS ist nicht nur etwas schlimmes. Besonders dann nicht, wenn man um sie weiß. Denn dann kann man Stressoren rausnehmen, auf Zeichen achten.
ich bin viel in die eigene Kindheit zurück gegangen und versuche - ohne uns gleichzusetzen - viele Dinge nicht anders, nicht besser, aber passender für uns zu machen.

Der eigentlich für uns Adhsler so wichtige feste Tagesablauf (jedenfalls für mich) - ist halt mit einem Baby sehr schwierig, weil sich ja permanent alles ändert. Da gibt es ja nichts, was über zwei Wochen gleich bleibt. Kaum hat sich ein Schlafrythmus oder was auch immer etabliert - zack, alles wieder anders. Das erzeugt Stress (Ich spreche jetzt davon wie es bei uns war, das kann bei euch ganz anders sein oder erst später kommen)

Für uns war es sehr gut, eine nicht langweilige, aber reizarme Umgebung zu schaffen. Möglichst wenig Stress für das Kind - Co-Sleeping, ganz viel Nähe, tragen tragen, tragen.
Machst du sicher schon.
Lernen, mit dem eigenen Stress und den eigenen Ängsten umzugehen - und zu akzeptieren, dass sie da sind.
Ich bin sehr früh zu unserer Kinderärztin gegangen und habe ihr von meinen Ängsten und meiner ADHS erzählt. Das war sehr entlastend, weil sie das gut nachempfinden kann.
Mir tut es gut, auch mit meinem Sohn viel über Gefühle zu sprechen, er kann schon sehr genau verbalisieren, wie es ihm geht und wie er sich fühlt. Das ist ja meistens eine Baustelle bei uns…

Mein Kind schrie auch die ersten Monate sehr viel - ich denke, das war seine Art zu verarbeiten. Ich habe das kaum ertragen, bis heute verfalle ich in Panik, wenn er weint. Und er weint oft - aber ich glaube, das ist eher in meinem Kopf, diese Angst, da wird irgendwas ganz altes getriggert, das aber nichts mit dem momentanen ist-Zustand zu tun hat.

Mit anderen Kindern ist es nicht ganz einfach, wird aber besser. Er ist sehr impulsiv und lernt nicht gut aus Erfahrung. Das ist besonders bzgl. Unfallneigung gefährlich und lässt mich nie wirklich entspannen. Es wird aber deutlich besser, seitdem er mehr spricht.

Als er anfing zu laufen waren wir Dauergast in der Notaufnahme.

Er hat einen wahnsinnigen Bewegungsdrang. Ich glaube, wir laufen - nein rennen - teilweise 5-6 Kilometer am Tag.

„Normales“ spielen ist schwierig. Am liebsten Klettert er überall drauf, springt, hüpft, auch von sehr hohen Objekten. Ich bin mir immer nicht sicher, inwieweit das normal ist, aber mein Kind ist auf dem Spielplatz immer an Orten, wo nie ein anderes Kleinkind sich hinverirrt.

Er nimmt immer noch alles in den Mund. Und er sprach etwas später als die anderen.

Ich finde schon, dass das Leben mit ihm sehr anstrengend ist, besonders weil man so wahnsinnig aufpassen muss. Ich habe manchmal das Gefühl, mit einer vollgekoksten Jagdfliegerstaffel, vereint in einer sehr kleinen Person, durch das Leben zu trudeln.

Aber es macht auch schrecklich viel Spass.

Ich kann tatsächlich auch die Bücher von der Neuhaus empfehlen.

Guten Morgen Ihr anderen Mütter,

ich muss jetzt auch mal eine Pause machen (bin seit drei Stunden am durchpowern und es wird in Summe keiner merken :o )

Rita hat hier sehr gute Punkte aufgezählt, die ich bestätigen kann.
K1 war bei mir unkompliziert und brav. K1 hat zwar die ersten drei Monate viel geweint, aber dann war es leicht zu handeln- wenn es satt war. Wir konnten K1 überall mit hinnehmen, es hat überall geschlafen.

Dann kam K2. Direkt nach der Geburt die Augen weit aufgerissen (K1 hatte die die erste Zeit immer zu) und gleich mal alles gecheckt - so kam uns das vor. K2 hat kaum geweint (ich war aber auch viel entspannter als bei K1). Im Gegensatz zu K1 hatte K2 gleich feste Zeiten und war der schlimmste Spießer: K2 hat nur in seinem Bett schlafen wollen und auch immer schön pünktlich spätestens um 8. Das war ne Riesenumstellung für uns. K2 ist NIE irgenwo anders eingeschlafen, noch nicht mal im Auto und schon gar nicht im Buggy, es gab ja viel zu viel zu sehen.

Die ersten Monate waren sehr entspannt. Bis zu dem Tag als K2 krabbeln konnte. Da ging der Stress so richtig los.

Was ich bei einem Kind wie K2 empfehlen kann (zu jedem Punkt hätte ich Geschichten parat):

  • alles was gefährlich sein kann, sicher wegräumen. ALLES! Und besser auch gleich solche Dinge wie EDDING etc. :smiley:
  • nie Feuerzeug oder Streichholz rumliegen lassen (Rauchmelder habt Ihr ja bestimmt.) Feuerlöscher kann eh nie schaden.
  • Schlösser an Fenstern einbauen lassen (K2 stand mal außen auf der Fensterbank, 2.OG. Mit 2.)
  • Regale festschrauben
  • Treppenschutz
  • Vorsicht mit Wasser jeder Art, bis mindestens zum Seepferdchen
  • Vorsicht im Straßenverkehr (K2 hat sich mal mit knapp 2 von meiner Hand losgerissen und ist Richtung Straße gerannt)
  • nie aus dem Augen lassen. (ich könnte hier Seiten lang schreiben… einmal waren 5 ERwachsene im Raum und K2 ist vor unseren Augen spurlos verschwunden. Einmal mussten wir die Polizei/ Feuerwehr einschalten, weil K2 am Urlaubsort verschwunden ist.)
  • ERste-Hilfe-Kurs am Kind (Hat sehr geholfen bei den Unfällen. Ich war gleich viel entspannter, wenn K2 nach einem Sturz schrie, weil ich dann wusste, dass es noch atmet und keine akute Lebensgefahr besteht.)
  • Symptome von Gehirnerschütterung kennen
  • konsequent sein (K2 versucht’s noch heute)
  • dickes Fell zulegen - andere Mütter, ErzieherInnen, LehrerInnen und auch KinderärztInnen sagen gerne mal doofe Dinge

Ich will Dir damit keine Angst machen. Meine Situation war auch ganz anders als Deine: als K2 9 Monate alt war, wurde ich wieder schwanger. Und K1 war ja auch noch da. Ich hatte dann ein Au-Pair, das den ganzen Tag K2 hinterher ist, weil ich viel liegen sollte.

Und es ist wie Rita sagt: Es hat so viele tolle Seiten! Ich war nur nicht drauf gefasst, dass ein Kind so anders als sein Geschwisterchen sein kann.
K2 ist heute volljährig und alles im grünen Bereich. Und es gibt tatsächlich keine Narbe!