Baby und Adhs

Hallo ihr :slight_smile:

Vielen Dank @Rita_Berlin und @Hedwig ,

Klar Kinder können extrem unterschiedlich sein … mein Großer Bruder war zb ähnlich wie Hedwigs K2… Im KH haben die schon gelacht wenn meine Mutter wieder mit ihm da stand…
Meine große Schwester dagegen sehr still und zurückhaltend, kaum Selbstbewusstsein.
Ich war immer wieder in Schwierigkeiten weil ich alles mögliche machen musste was ich nicht durfte (und das war wirklich einiges) bin aber gleichzeitig schon immer extrem schüchtern und hatte seit ich denken kann ein schlechtes Selbstbild mit Schuldgefühlen wegen einfach allem… Meine kleine Schwester ist als mein kleiner Bruder zur Welt gekommen und konnte erst mit 20 endlich sie selbst sein…

Wir sind jedenfalls auf alles vorbereitet was unsre Kleine angeht…
Ich habe sowieso alle möglichen Reanimationskurse und erste Hilfe wegen meinem Beruf und mein Mann hat direkt nach der Geburt einen Baby erste Hilfe Kurs gemacht…

Reden werden die anderen immer… Seit wir umgezogen sind versuchen wir tatsächlich auf diese Meinungen zu schei***** und nur noch das zu tun was für uns als Familie gut und richtig ist.

Heute war Eltern Kind Kurs… Es war sehr schönund entspannt… Nur 4 Mamis mit Baby im Raum wegen Corona :wink:

Super, dann bist Du viel besser vorbereitet als ich damals. Bin mit einer jüngeren, extrem schüchternen Schwester von allen Seiten behütet in der Großfamilie auf nem kleinen Dorf aufgewachsen - K2 war ne echte Herausforderung für uns alle.
Mich haben die Kommentare mancher „Experten“ schon verunsichert, heute kann ich drüber lachen.

Ja das glaube ich dir sofort. Und da hat auch wirklich jeder eine Meinung dazu obwohl die Masse ja gar keine Ahnung hat.
Das auszuhalten ist wirklich schwer.

Hey ihr lieben :slight_smile:,
vielleicht mag nochmal jemand näher auf das Thema eingehen. Ich kenne mich selbst noch gar nicht wirklich mit dem Thema Adhs aus, habe jetzt nur schon öfter gelesen, dass Adhs erst etwa ab 6 Jahren diagnostiziert wird. Vielleicht könnt ihr mir Erfahrensberichte liefern, wie ihr selbst oder eure Kinder als Säuglinge waren. Mein Kleiner ist jetzt 4,5 Monate alt. Er war zunächst ein super entspanntes Baby, hat früh gegriffen und dreht sich bereits sehr gut, jedoch hat er relativ spät angefangen zu lachen und ebenso hat er nicht so großes Interesse an Körperkontakt. Seit seiner Geburt liegt er jedoch, auch wenn er ganz gut schläft, nie still. Er rudert permanent mit den Armen und Beinen umher und atmet immer ganz schnell und aufgeregt. Es gibt eigentlich nie mal ein paar Minuten in denen er ganz ruhig ist. Seit ca 2 Wochen schreit er nun sehr häufig am Tag sein Spielzeug an, er wird richtig wütend und läuft rot an. Dazu versucht er uns regelrecht zu beißen. Zähne haben wir bereits ausgeschlossen. Bei der Osteopathie wurde uns vor einigen Wochen schon gesagt, dass er einen sehr hohen Tonus hat, was die KiA auch bestätigte. Aber was soll ich mit dem wissen jetzt anfangen? Ich habe nächste Woche einen Termin bei einer Erziehungsberatung, weil ich nicht weiß, wie ich ihm am besten helfen kann diese Wutanfälle zu verhindern. Es ist bei uns sehr harmonisch, es läuft kein Fernseher, nur ruhige Entspannungsmusik. Bei seiner Geburt hatte er einen Sauerstoffmangel. Kann das zusammenhängen? Ich freue mich über eure Erfahrungen :blush: Caro

Hallo Carbell und herzlich willkommen,

tut mir leid, mit 4 1/2 Monaten kann man leider noch gar nichts sagen.

Wie ist es denn mit dir und dem Vater und ADHS, das wäre hier der entscheidende Hinweis, ob eine ADHS vorliegen könnte.

Unser großer Sohn war als Baby nicht sehr anstrengend und kein Schreikind, aber sehr anspruchsvoll, wollte immer beschäftigt werden.

Unser kleiner Sohn war sehr ruhig in den ersten Monaten, wir hatten uns gefreut, dass wir wohl mal ein Kind ohne ADHS haben würden.

Aber beide haben eine sehr deutliche ADHS, eigentlich sind beide deutlich schwerer betroffen als ich. Beide wurden schon vor dem 6. Geburtstag medikamentös behandelt, was auch in beiden Fällen richtig war. Laut Cordula Neuhaus geht es richtig rund- oder auch nicht-, wenn die Kinder anfangen zu laufen. So war es auch bei unseren.

Aber dass euer Baby so ist wie es ist kann an ADHS liegen, muss aber nicht. Da bleibt nur abwarten. Und sich darauf einstellen, d. h. sich über ADHS informieren ist nie ein Fehler.

@Carbell

Hi Caro,

wie Falschparker sagt, wenn es genetische Hinweise auf AD(H)S in der Familie gibt, ist da ein Risiko.
Grundsätzlich gibt es Möglichkeiten, das Risiko zu verringern.

Kuck mal hier rein:
<LINK_TEXT text=„https://www.adxs.org/praevention-bei-ad … n-koennen/“>https://www.adxs.org/praevention-bei-adhs/adhs-praevention-und-vorsorge-was-eltern-tun-koennen/</LINK_TEXT>
und
<LINK_TEXT text=„https://www.adxs.org/praevention-bei-ad … tion-adhs/“>https://www.adxs.org/praevention-bei-adhs/sichere-bindung-genetische-disposition-adhs/</LINK_TEXT>

Das schadet keinem Kind, bei AD(H)S-Disposition könnte es Gold wert sein.

Viele Grüße

UlBre

Interessanterweise taucht das Thema ADHS in Kombination mit unsicherem Bindungstil BEI ELTERN und die hohe Wahrscheinlich, beides an die nächste Generation weiterzugeben, kaum irgendwo auf. Dabei ist es mMn ein Riesenthema. Wie kommt das?

Das wüsste ich auch gerne.
Wir könnten die Quote psychischer Störungen wahrscheinlich um ein Drittel verringern, wenn ein Elternführerschein Pflicht wäre, in dem diese Zusammenhänge gelehrt würden…

Mein Kind kam zwei Monate zu früh zur Welt. Ich habe damals auf der Neo viel in den ausliegenden Magazinen für Frühcheneltern gelesen und es wurde öfters thematisiert dass ADHS durch eine Frühgeburt angetriggert wird. Inwiefern dass auch bei Sauerstoffmangel auch zutreffen könnte weiß ich aber nicht. Hattet ihr denn noch einen stationären Aufenthalt dadurch?

Es gibt einen statistischen Zusammenhang, der aber nichts darüber aussagt, ob die ADHS durch die Frühgeburt, die Frühgeburt durch die ADHS (die eigene oder die der Mutter) oder beides durch eine gemeinsame Ursache kommt, wenn du verstehst was ich meine.

Hm, da bin ich mir nicht so sicher.
Für eine bloße Korrelation gibt es mir zu viele Studien zu ähnlichen Umständen, die alle in Richtung kausaler Risikoerhöhung deuten.
<LINK_TEXT text=„https://www.adxs.org/entstehung-von-adh … ruehgeburt“>Umweltfaktoren als Ursache von ADHS - ADxS.org</LINK_TEXT>

Viele Grüße

UlBre

Ich will den Thread jetzt nicht in eine falsche Richtung lenken. Aber so eine Frühgeburt oder ein längerer Klinikaufenthalt ist für ein frisch geschlüpftes Menschlein schon ein unglaublicher Stress. Es gibt ja auch eine Reihe von Untersuchungen dass Kinder die schreien gelassen werden richtige Schäden davontragen können. Dass eine genetische Disposition durch entsprechende Umstände angetriggert wird finde ich daher (ganz küchenpsychologisch) schon einen naheliegenden Gedanken.

Meiner Meinung nach ein klassisches Henne-Ei-Problem:

Zum einen ist Frühgeburtlichkeit ein wissenschaftlich anerkannter Risikofaktor für ADHS. Genauso wie Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft.

Umgekehrt wäre aber auch denkbar, dass es eher Frauen mit ADHS sind, die in der Schwangerschaft Rauchen oder eine Frühgeburt haben, wobei das zweite natürlich wiederum durch ersteres ausgelöst werden kann.

Wie ich darauf komme:

Mir ist eine Mutter bekannt, die ihr Kind drei Monate zu früh bekam, nach geplatzter Fruchtblase. Dass es dazu kommen würde, war zwar für viele ein Schock, aber keine Überraschung, da sie eine sehr unruhige Person, häufig unzufrieden und immer irgendwie auf Achse ist. Immer ist „etwas“, nie kommt sie zur Ruhe, Dutzende unnötige Umzüge schon mit Mitte 30 usw. Dazu starke Verunsicherung und Ängste in der Schwangerschaft. Niemand hat es offen gesagt, aber hinter vorgehaltener Hand wurde da schon ein Zusammenhang vermutet.

Nun ist das Kind drei Jahre alt und zeigt trotz Durchlaufen sämtlicher Frühfördermaßnahmen deutliche ADHS-Symptome, die wiederum die Mutter stark überfordern, was wiederum ein Risikofaktor für ADHS ist. Auf ADHS will man sich noch nicht festlegen, aber falls doch, dann liegt es sicher an der Frühgeburt, da ist man sich einig.

Selbstverständlich verschwendet diese junge Mutter keinen Gedanken daran, dass all ihre Probleme, die sie schon ihr Leben lang begleiten, an ADHS liegen könnten, obwohl es in ihrer Familie noch weitere „Kandidaten“ gibt.

Ich habe einiges in der Kindheit / Schwangerschaft was mein ADHS angefacht haben könnte.

Ich war aber sehr lange ein ganz ruhiger Säugling, die nur schlief zum Essen gar geweckt werden musste.

und wie ist denn dann unangefachtes ADHS ??

Woher kommt meine Kreativität?
Meine schnelle Auffassungsgabe?
Themen und Dinge die sich einem schnell erschließen , auch wenn selten vollendet?
Woher kommt mein Humor ?

Würde man alle traumatischen Dinge, bis hin in die Schwangerschaft traumtherapeutisch heilen können.

Ist dann das alles weg vom ADHS bzw. was ist denn dann weg vom ADHS???

Oder ist es einfach so das ein Trauma sich bei jedem Menschen ähnlich manifestiert und man ähnlich darauf reagiert und das ADHS aus allem nur mehr macht wie bei jedem anderem Input auch. ??

Für mich klingt das immer so komisch wenn man es aus der traumaspezifischen Sichtweise betrachtet.
Weil was wäre aus mir dann geworden ohne all diese Traumata ? Wäre dann all das was ADHS auch an schönen Dingen ausmacht einfach auch mit weg.

Gerade in der Kindheit bin ich an einigen Stellen froh die Impulsivität, Wissensdrang, Spontanität , Gerechtigkeitssinn, weniger Angst vor Gefahren, sich nicht unterzuordnen etc. … wohl durch mein ADHS gehabt zu haben.

Ich wäre als braves neurotypisches Mädchen vermutlich im Kloster gelandet :?

Das ist echt mal ne Huhn - Henne Ei -Diskussion und wenn man dann auch noch so Huhn-Henne-Ei Psychologen hat :wink:

Ich denke, es geht um die Frage, ob die ADHS subklinisch ist oder irgendwann ein Leidensdruck entsteht. Eine Disposition dürfte sich auch bei noch so guten Bedingungen Irgendwie auswirken.

Der offene Reizfilter Z.B., der mMn für Kreativität, Humor und schnelle Auffassungsgabe verantwortlich ist, ist wohl eher genetisch bedingt als angefacht.

Spontaner Einfall: Vielleicht ist ja das unanfachte ADHS das, was Hochsensibilität genannt wird. :shock:

Ich habe ja auch schon das ein oder andere an Therapie und Auseinandersetzung mit mir selbst gemacht.
Vieles wurde wirklich besser .
So Sachen wie PTBS und Depression etc… haben ja die Chance ggf. ganz zu heilen , aber bei ADHS ist ja in dem Sinne keine Heilung möglich.


Das ist ein interessanter Ansatz.
Ich schätze mal hochsensibel wird man eher durch äußere Umstände- in dem Fall ist evtl das nicht angefachte ADHS Hochsensitivität…Weil das ja über die normalen fünf Sinne hinausgeht, sprich das ist der sechste Sinn.
Hochsensibel zu sein erlernt man zb durch narzisstische Eltern, Mobbing, Bossing, egal welche Misshandlungen auch immer.
Hochsensitiv ist man einfach…

Ich nenne es einfach mal Reizoffenheit oder Reizfilterschwäche. Ich könnte mir vorstellen, dass die genetisch bedingt ist und eine Vorstufe für die Entstehung von ADHS darstellt.

So vermute ich das auch…