Ich glaube man muss auch unterscheiden dass ADHS einerseits eine Diagnose ist, und andererseits wie mit dem Begriff gesellschaftlich umgegangen wird. Ich könnte ja auch einfach sagen, ich habe ICD F.90.0
Letztendlich bekommt man auch nur dann die Unterstützung von der Krankenkasse wenn man eben ADHS als Diagnose hat.
Ein Krankheitsbegriff ist wiederum das eine, das krankheitserleben was anderes. Einer mit frisch Arm ab , der mit Schmerz umgehen kann und sich damit arrangiert kann vielleicht weniger leiden wie einer mit 5 Mückenstichen am Arm.
Fakt ist ich habe ADHS und werde immer im Vergleich zu neurotypischen an meine Grenzen kommen , egal wie neurotypisch angepasst ich bin. So wie einer mit Arm ab und einer Superprothese eben auch immer mal an eine Grenze kommen wird.
Arm ab ist Arm ab. ADHS im Kopf ist und bleibt ADHS im Kopf.
Da ich es keinem erzähle , hab ich allerdings auch kein Problem mit der Begriffsfindung
Manchmal spreche ich von einer chaotischen Ratterbirne oder Kreativkopf in mir, wenn ich ADHS typisch bin und es in der Situation umschreibe. Oder sag einfach nur ich hatte immer schon Probleme mit der Zeit und kann es einfach nicht ändern
Wird über jemanden mit ADHS kritisch gesprochen , weise ich auf die neurologischen Aspekte hin und versuche Vorurteile abzubauen.
Letztendlich wenn wir der Sache einen anderen Namen geben , bliebt es faktisch ja immer noch ADHS.
Aber eben wegen der Gesellschaftlichen Vorurteile wünscht man sich vielleicht mit einem anderem Begriff mehr Verständnis.
Von daher finde ich eine Begriffssammlung ne gute Idee, weil dann hat man einfach mehr Wahl was man wann wie sagt und kann es Situativ abwägen.