Liebe @Apfelblüte Danke für das Thema, da ich mich persönlich für keinen der drei genannten Punkte entscheiden konnte, will ich mal probieren ob ich meine persönlichen Gedanken dazu einigermassen so in Worte fassen kann damit mich vielleicht auch andere verstehen, heisst meine wirren Gedanken vielleicht irgendwie nachvollziehen können sehr gelitten habe.
Im ersten Moment, heisst impulsiv, hätte ich von daher zuerst natürlich ganz klar mit einem Ja geantwortet.
Warum?, weil ich einen langen Leidensweg hinter mir habe, viele verpasste Chancen, und mein Potenzial das ich irgendwie in gewissen Teilbereichen mal hatte eigentlich nie ausschöpfen konnte, weil ich persönlich schon in sehr jungen Jahren im Endeffekt unter meiner Unfähigkeit „etwas von Anfang bis zum Schluss durchziehen zu können“.
Ich hatte zwar immer viele Ideen, und manche im Grundsatz nicht mal so schlecht, oder von wegen das meine Ideen totaler Bullshit gewesen wären, heisst „nur reine Luftschlösser die nicht umsetzbar gewesen wären“, doch wenn es wie gesagt darum ging „etwas von Anfang bis zum Schluss durchziehen zu können“, dann bin ich immer wieder an mir selbst gescheitert.
Nicht weil ich „nicht wollte“, sondern weil ich „nicht konnte“, doch wie erklärt man jemand anderem dieses „Unvermögen“ nicht "durchhalten zu können?, vor allem auch dann, wenn man sich in solchen Momenten SELBST nicht erklären kann, warum das bei einem so ist?.
Und dann fängt man z.B. was berufliche Ambitionen betrifft immer wieder neue Projekte an und hofft dabei jedesmal auf’s neue das es einem „diesmal“ gelingt um dieses Ziel erreichen zu können.
Doch je öfter man „scheitert“, desto schwächer wird der Glaube an sich selbst, dass man überhaupt jemals dazu fähig ist um irgendwas "durchstehen zu können was im Grunde essentiell WICHTIG für einen ist, um überhaupt in unserer Welt als „erfogreicher und wertvoller Mensch in der grossen menschlichen Gemeinschaft, heisst für alle, überhaupt jemals einen wertvollen Beitrag zum Wohle aller leisten zu können“.
Und je öfter es passiert das man „scheitert“, desto schwächer wird der Glaube das man in seinem gesamten Leben überhaupt jemals irgendwas „von Wert“ für die „Gemeinschaft“ erreichen „könnte“.
Und je mehr Misserfolge man erntet, desto mehr zieht man sich vor der Menschheit zurück, weil man sich selbst für einen „Verlierer“ hält, und deshalb irgendwann aufgibt und keine Kraft mehr hat um mit all den erfolgreichen Menschen in seinem Umfeld „mithalten zu können“, und diese erfolgreichen Menschen auch nicht mit so jemand wie mir, wo immer wieder gescheitert ist, befreundet sein wollen, geschweige denn sich überhaupt für einen interessieren.
Und dann, je älter man wird, wird man immer einsamer, gibt es nur noch wenige Menschen die sich überhaupt noch für einen interessieren, wenn man Glück hat sind das die eigenen Kinder, oder ein Freund* oder Partner* die man noch in seinem Leben hat.
Doch zurück zum eigentlichen Thema, da ich eben so bin wie ich bin weiss ich nicht wie es wäre wenn ich kein ADHS hätte, von daher also ein Normalo wäre, und deshalb habe ich keine Ahnung wie so ein Leben für mich wäre.
Wäre mein Leben einfacher?, in gewissen Teilbereichen vielleicht, in anderen hätte ich aber vielleicht auch ohne ADHS irgendwelche Probleme, denn Menschen die KEINE Probleme in ihrem Leben haben, die gibt es nicht.
Vielleicht wären meine Probleme im Leben andere als sie es mit ADHS für mich sind, doch wie gesagt, ein Leben wo frei von jeglichen Problemen im Leben ist, dass gibt es einfach nicht.
Und von daher, ich bin wie ich bin, und mir Gedanken darüber zu machen wie mein Leben „vielleicht wäre“ wenn ich KEIN ADHS hätte bringt mich persönlich in meinem Leben deshalb nicht weiter.
Von daher muss ich mich meinem Leben so stellen wie es ist, und versuchen das jeweils beste für mich in meinem Leben versuchen irgendwie zu erreichen, und zwar so wie es ist, und das immer wieder, und jeden Tag wieder auf ein Neues.
P.s. und hätte ich ein anderes Elternhaus gehabt mit liebevollen Eltern die uns Kinder wirklich geliebt hätten, dann wären meine Chancen im Leben garantiert viel besser in meinem Leben gewesen.
Denn ich hatte Eltern die sich selbst nie als die Schuldigen bei Problemen mit uns Kindern sahen, sondern UNS beschuldigten an allem selbst Schuld zu sein.
Und sowas ist natürlich für Kinder mit ADHS eigentlich das schlimmste was es gibt, wenn man Eltern hat die im Geiste nicht reif und erwachsen sind, ihrer Verantwortung die sie gegenüber ihren Kindern haben nicht nachkommen, sei es weil sie es aus eigener Überforderung nicht können, oder schlicht und einfach nicht wollen.
Aber eines ist mir persönlich heutzutage jedenfalls vollkommen klar, wenn man als ADHS Kind im Grunde Eltern hat die ihrem Leben selbst nicht gewachsen sind, dann wird das zu massiven Problemen zwischen den Eltern und Kindern führen.