Ich bin langsam echt verzweifelt.
Ich hab mir so viel von der medikation versprochen und nun das…
Angefangen haben wir mit 10 mg medikinet. Einige Tage ging das gut, dann ging mein blutdruck hoch und ich fühlte mich dadurch schlecht. Wir haben dann auf 20mg Elvanse gewechselt. Das ging nun auch 4 Tage gut, dann ging mein blutdruck trotz blutdrucksenker hoch und der puls qar dauerhaft im Schnitt bei 120.
Ich hab sie nun abgesetzt bis zum nächsten neurologen termin ende februar.
Er sagte mir beim letzten Mal, wenn der RR jetzt wieder so hoch gehen sollte müssen wir die medikation komplett einstellen. Das ist für mich aber keine alternative denn ich fühle mich sehr eingeschränkt im alltag.
Welche Alternative hättet ihr noch die ich ihm dann vorschlagen könnte?
Die Blutdruck Medikation ist nicht richtig eingestellt und muss angepasst werden. Du misst wahrscheinlich regelmäßig zu Hause und kannst es besser einschätzen, ob die Medikation vor Beginn der Behandlung mit ADHS Stimulanzien optimal oder eher nicht so optimal war.
Die Nebenwirkungen (Blutdruck und Puls) durch die ADHS Medikation gehen nach einer Weile zurück und man versucht es bis dahin durch Optimierungen im Alltag, wie z.B. Stressreduktion / Ernährung / Bewegung / Schlaf oder sonst was hinzubekommen.
ADHS Behandlung mit Nicht-Stimulanzien, wie Atomoxetin und Guanfacin (Intuniv).
Guanfacin ist aktuell nur für Kinder in der ADHS Behandlung zugelassen und wird entsprechend von der Krankenkasse übernommen.
Für Erwachsene ist es in Deutschland zwar nicht zur Behandlung von ADHS zugelassen, aber wenn alle Optionen (ADHS-Stimulanzien und Atomoxetin) ausgeschöpft wurden und nicht funktioniert haben, könnte man einen Versuch starten und mit Unterstützung des Arztes (er muss es begründen können und wollen) bei der Krankenkasse einen Antrag auf Kostenübernahme einreichen.
Nebenbei hat es in der Regel auch einen blutdrucksenkenden Effekt. Tatsächlich wurde es ursprünglich zur Behandlung von Hypertonie entwickelt bevor es eines Tages auch für die ADHS Behandlung bei Kindern zugelassen wurde.
Ich würde den Arzt mal nach Candesartan fragen. Das hat eine kürzere Halbwertszeit, kann man besser dosieren, wenn der Blutdruck hauptsächlich tagsüber hoch geht und nachts eher Richtung normal. Dann nimmst Du es morgens und abends nicht. Oder morgens mehr und abends weniger. Kann man auch ziemlich problemlos wieder absetzen, wenn sich Dein Körper an die Stimulanzien gewöhnt hat und der Blutdruck wieder runtergehen sollte.
Ansonsten wird es schwierig mit ADHS-Medis Auch Atomoxetin kann den Blutdruck erhöhen.
Tatsächlich war es candesartan, ich hatte mich vertan, da sie erst amlodipin verordnet hatte, das aber hier nicht lieferbar war hat sie dann candesartan genommen. Jetzt hat sie mir gestern telefonisch ein anderes verschrieben,weil zwischenzeitlich auch noch der puls so in die höhe geschossen ist und den ganzen tag so blieb. Welches das ist weiß ich aber nicht, ich muss es montag abholen und hab vergessen was sie sagte.
Mit dem.candesartan war der Blutdruck zwar besser, aber der puls hat dann zusätzlich Probleme gemacht .
Lieben dank für deine ausführliche antwort. Werd mir slles aufschreiben für den nächsten termin.
Auf meine frage hin ob wir die blutdruck medikamente anpassen wenn es jetzt mit elvanse such Probleme gibt sagte er beim letzten termin nur das sei nicht sinn der sache ein medikament für ein anderes nehmen zu müssen.
Hab mich etwas abgefertigt gefühlt mit dieser aussage. Ich persönlich bin der meinung wenn ich den blutdrucksenker für das Adhs medikament brauche dann ist das ok und ich bin fein damit beides zu nehmen.
Ein Freund von mir nahm schon lange Candesartan morgens und abends, aber wirklich gut eingestellt war er damit wohl nicht.
Dann kam die ADHS Diagnose und sowohl bei Medikinet, als auch Elvanse stieg der Blutdruck nach 2-3 Tagen zu doll.
Dann bekam er sogar mal Guanfacin auf Kassenrezept verschrieben - aber das hat ihn sediert und er wollte es nicht mehr nehmen.
Dann bekam er Atomoxetin aber das passte für ihn auch nicht.
Dann wieder zum Hausarzt / Kardiologen, nochmal ein 24h EKG bekommen und anschließend wurde die Blutdruck Medikation mit einen zweiten Mittel wunderbar eingestellt, so dass er einen optimalen BD hatte.
Dann nochmal mit Elvanse eingestiegen - et voila - alles optimal bis normal seitdem, trotz Tante Elvanse
Der Neurologe ist halt kein Internist/Hausarzt oder Kardiologe.
Mein „ADHS-Doc“ ist Psychiater. Der hat am Anfang auch rumgezickt wegen meines Blutdrucks - wollte unbedingt schriftlich von der Hausärztin haben, dass ich Stimulanzien nehmen darf.
Klick: Hintergrund-Story:
Ich hatte vor der ADHS-Diagnose ein Jahr lang einen Betablocker und Candesartan zusammen als Migräneprophylaxe genommen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber auch deutliches Übergewicht, Dauerschmerzen und ständig Entzündungen im Körper wegen Endometriose und auch zu hohen Blutdruck. Mit Candesartan + Betablocker optimal eingestellt.
Nach Gewichtsreduktion und Endometriose-OP ging der Blutdruck auf einmal in den Keller. Ich musste Betablocker und Candesartan absetzen, weil mir nur noch schwindelig war.
Meine Hausärztin war total gechillt:
Wenn der Blutdruck mit den ADHS-Medis wieder hoch geht, nehmen sie halt wieder Candesartan.
Der Psychiater wollte mir trotzdem zuerst keine Stimulanzien verschreiben, ich musste als Erstmedikation unbedingt Atomoxetin probieren. Habe ich überhaupt nicht vertragen und dass es den Blutdruck genauso in die Höhe treiben kann wie Stimulanzien, ist ihm wohl entgangen…
Also dann doch Medikinet retard und schwupps, ging der Blutdruck erst Mal hoch. Ich habe aber nicht gleich Candesartan genommen, sondern abgewartet und es hat sich nach 1-2 Wochen wieder eingependelt. Gleiches Spiel bei jeder Dosis-Erhöhung und mit Elvanse wieder von vorn.
Inzwischen nehme ich Elvanse seit ungefähr 6 Monaten in gleicher Dosierung und mein Blutdruck ist völlig o.k. - ohne Candesartan.
Das kann sich also alles auch wieder einspielen und der Blutdrucksenker muss gar keine Dauermedikation bleiben. Meine Hausärztin fände es aber auch nicht tragisch, wenn es dann Dauermedikation wäre.
Für mich wäre die Entscheidung klar: Lieber Stimulanzien + Blutdrucksenker, als sich weiter ohne ADHS-Medis durchs Leben zu quälen und zielsicher Richtung Burnout, Depression, suchdirwasaus bis in die Erwerbsunfähigkeit zu steuern.
Ganz ehrlich kann sein, das ich zu sachlich und deutlich formuliere:
Wenn du für ein paar Tage Einnahme ihm dann ‚so die Ohren zuh…‘ dann wird er das als sehr schlimm wahrnehmen. Auch gmeich abzusetzen statt dem Körper Zeit zu geben sich einzustellen. Es gibt kein Mittel ohne Nebenwirkungen weder Appetitzügler noch Morphine oder Psychopharmaka. Bleit der Blutdruck nur anfangs hoch sollte das medizinisch kein Problem sein. Ebenso wenn er in den ersten 3 Monaten einstellbar wird oder auch tendenziell sinkt, sind das Zeichen, das man das beobachten aber nicht verteufeln mußt.
Die Frage ist eher wie überdramatisiert du das geschildert hast, daß er diese Konsequenzen zieht. Manchmal ist es klüger das eher fanz unaufgeregt nebenbei zu sagen oder den Mund zu halten, wenn es frisch ist, da ja im Beipackzettel klar drin steht was zu Beginn häufig passiert. Das steht ja nicht als häufig oder sehr häufig, wenn es nicht passierte, dazu steht meist bei vielem bei, daß es sich nach einer Zeit legt oder normalisiert.
Bei mir ging auch alles hoch, irgendwann war es dann ein normaler Blutdruck mittlerweile ist er wieder sehr tief, wie es immer war nach fast einem Jahr.
Vielleicht mußt du für dich mal überlegt was du möchtest, was du bereit bist dafür in Kauf zu nehmen und wie lange. Ob du deine Panik jedem mitteilen mußt und warum du so ‚durchdrehst‘ oder lieber etwas gegen diesen impulsiven Ängste für dich machen möchtest.
Hast du das für dich bewertet und entschieden mußt du dann auch für dich in dieses Handeln aus deinen Entscheidungen umsetzen.
Dazu kann hier keiner für dich eine Haltung oder Bewertung haben - das mußt du für dich! !
Du kannst ja dazu Google fragen und bestimmt auch studien finden, lesen und eine noch deutlichere Bewertung vornehmen. Die Eigenverantwortlichkeit kann man so schlecht jemandem abnehmen, weil es eben dein Körper mit seinen Reaktionen und deinen Empfindungen ist.
Ich wünsche mal viel Erfolg für dich einen guten Weg zu finden
Versteh mich nicht falsch, ich bin ein freund offener Worte!
Aber du redest von panischem verhalten.wo genau liest du das raus?
Wenn mein blutdruck tagelang bei teilweise 170/110 oder gar höher ist, mein ruhepuls tagelang bei durchschnittlich 120, dazu ohrensausen und extreme kopfschmerzen dazu kommen finde ich deinen kommentar ehrlicherweise etwas fehl am platz.
Und nein ich möchte nicht das mir jemand sagt was ich machen soll oder keine eigenständigen entscheidungen treffen kann.
Ich hab lediglich nach alternativen gefragt die vllt der ein oder andere getestet hat
Ich habe lange mit essenziellem Bluthochdruck gelebt der nicht einstellbar war von 290/210 und solche netten Geschichten und da auch viel herungesteuert.
Muß man sich mit dem Arzt beraten der den Blutdruck behandelt. Das der Bluthochdruck hoch geht steht ja deutlich als Nebenwirkung im Beipackzettel.
Das ist definitiv zu hoch und auch gefährlich, da es die Gefäße schädigen kann.
Als Idee könnte dir dein Arzt ggf Lercanidipin zusätzlich zum Candesartan verschreiben. Es wirkt ähnlich wie Amlodipin, ist jedoch ein sanfterer Kalziumkanalblocker.
Zudem könntest du Candesartan aufteilen auf eine 2malige Einnahme: Eine Dosis von 16 mg morgens und 8 mg abends wäre vielleicht eine Überlegung wert.
Der Vorteil dieser Medikamente ist, dass der Wirkstoffspiegel konstant bleibt und auch über Nacht einen stabilen Blutdruck gewährleistet, ohne dass er plötzlich abfällt oder steigt.
Diese Kombination könnte eine optimale Ergänzung zu deiner derzeitigen adhs Medikation sein. Sprich mal mit deinem Arzt darüber – ich bin sicher, es gibt noch viele andere Optionen, die ihr bisher nicht in Betracht gezogen habt.
Fakt ist auf jeden Fall, dass ein so hoher Blutdruck behandelt werden muss. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und drücke die Daumen! Kopf hoch, es gibt noch viele Möglichkeiten, glaub mir!