Brauche Rat: Überwältigt von Selbstverbesserung vor potenzieller Partnerschaft – Wie priorisieren?

Hallo zusammen,

ich (33, m) stecke gerade in einer emotionalen Zwickmühle und würde mich über eure Perspektiven oder Ratschläge freuen. Kurz zu mir: Ich habe einen Master in Informatik, lebe in einer WG (9-qm-Zimmer :sweat_smile:), arbeite Vollzeit und kämpfe seit Januar mit einer frischen ADHS-Diagnose (aktuell Medikinet/Elvanse). Vor Jahren überwand ich eine schwere Depression mit Medikamenten (Mirtazapin/Escitalopram), aber seit 13 Jahren hatte ich keine feste Beziehung mehr.

Meine aktuelle Situation:

  • Körperliches Selbstbild: Ich bin schlank (68 kg, 175 cm), habe aber ein kleines „Bäuchlein“ und fühle mich unattraktiv. Mein Plan: 3 Jahre Muskelaufbau, neue Kleidung danach – aber der Weg fühlt sich endlos an.
  • Gesundheit: Eine Zahnlücke und ein offenes Gebiss erfordern Kieferorthopädie/Implantate – noch ungeklärt, ob das möglich ist.
  • Alltagskompetenz: Kochen kann ich kaum (nudeln…), mein Mitbewohner (lieb, aber unzuverlässig) hilft nicht.
  • Hobbys/ADHS: Zeichnen ist meine Leidenschaft, aber Disziplin fehlt. Aktuell mache ich den Führerschein, was zusätzlich stresst.

Was mich belastet:
Ich habe das Gefühl, ich muss alles lösen – perfekter Körper, Zähne, Kochen, Hobbys – bevor ich überhaupt an eine Beziehung denken kann. Die Liste fühlt sich wie ein Berg an, und die Vorstellung, noch Jahre zu „warten“, macht mich mutlos. Gleichzeitig überfordert mich der Alltag (ADHS, Vollzeitjob) schon jetzt.

Fragen an euch:

  1. Priorisierung: Wie entscheide ich, was wirklich wichtig ist? Muss ich wirklich 3 Jahre pumpen, bevor ich dates?
  2. ADHS & Ziele: Wie schaffe ich kleine, realistische Schritte (z. B. Kochen lernen), ohne mich zu überfordern?
  3. Selbstakzeptanz vs. Verbesserung: Wie findet man die Balance zwischen „Ich arbeite an mir“ und „Ich bin jetzt okay, so wie ich bin“?
  4. Beziehungstiming: Ist es unrealistisch, schon während der Selbstverbesserung nach Partnerschaft zu suchen? Oder torpediere ich damit alles?

Jeder Gedanke, jede Erfahrung (gerne auch von ADHSlern oder Leuten mit ähnlichen Ängsten) hilft mir. Danke schonmal!

P.S.: Falls jemand Tipps für einfache Rezepte oder Muskelaufbau-Startpläne hat – immer her damit!

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Du ganz ehrlich. Du bist defintiv schlank bei deinen Daten. Und viele Frauen „brauchen“ keine supertrainieren Muskeln bei Männern (im Gegensatz dazu finden wohl viele Männer so richtig durchtrainierte Männer sicher attraktiver, aber das wäre jetzt nicht dein Thema, oder?) . Muskeln sehen zwar für uns gut aus, aber irgendwie… wie soll ich sagen, das ist nicht so wichtig. Insgesamt ist ein wohlgeformter Körper schön, aber Sixpack muss nicht unbedingt sein. Kommt natürlich auch auf die Frauen an. Wenn du eine willst für die du dein Leben lang dich stählen musst, musst halt schon anpacken. :wink:

Die Zähne - denke, das wird nicht so das Thema sein. Aber das solltest du halt mal angehen, wenn es dich echt stört.

Kochen: Tja, suche dir halt mal was raus und fabriziere was. Heute gibt’s doch so viele Videos. Und du musst ja nicht viel können. Reicht ja, wenn Frau das Gefühl hat, du hast den Alltag im Griff :wink:

Zeichnen finde ich super. Ist doch schon eine gute Basis für Gespräche.

Insgesamt gehe raus und suche dir wen. Du wirst nicht jünger… und schlimmstenfalls auch kein durchtrainierter Adonis. Aber letzterer musst du ja auch nicht sein. :wink:

So das war mal spontan, was mir dazu einfällt. Ich hoffe, dir hilft das was.

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  1. Nein. Man kann sich auch mit Waschbärbauch verlieben und geliebt werden.
  2. Versuchs doch mal mit einem Kochkurs? Vielleicht läuft Dir da auch schon ein interessanter Mensch über den Weg und ihr seid Euch sympathisch?
  3. Finde heraus, warum Du Dich nicht so akzeptieren kannst, wie Du JETZT bist. Warum glaubst Du, dass Du JETZT nicht liebenswert bist?
  4. Unrealistisch ist, dass Du nur mit perfekter Optik eine(n) Partner(in) finden könntest. Die meisten Menschen suchen keine Models als LebensgefährtInnen, sondern jemanden, mit dem man „Pferde stehlen“ und auf den man sich verlassen kann.

Und ganz pragmatisch für mich als Frau:
Ich brauche keinen Mann, der jeden Tag ins Fitnessstudio rennt, um perfekt auszusehen - während ich mich nach meinem Vollzeitjob in der Zeit um Haushalt und Kinder kümmern darf. Ich habe lieber einen, der sich auch um die Kinder kümmert und im Haushalt mit anpackt - damit ich auch mal was für mich tun kann. :adxs_zwinker:

Mache erst mal den Führerschein zu Ende.
Zähne sind auch wichtig. Die brauchst Du noch ne Weile.
Und dann gehe unter Menschen. Kochkurs, Zeichenkurs, Fitnesskurs, whatever. Nicht alles gleichzeitig, sondern nacheinander :adxs_zwinker:, was sich gerade anbietet und Dich interessiert.

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Die wichtigste Voraussetzung für eine Beziehung ist, dass du dich selbst akzeptieren kannst, selbst magst.
Wenn du anders sein willst als du bist und jemanden suchst, der das mag, was du sein willst, anstatt das, was du bist, schaufelst du dir ein riesiges Loch:

  1. Du wirst dann eher nie geliebt werden, denn derjenige, den du suchst, liebt ja jemanden, der du nicht bist, sondern sein willst. Kling nach nem ziemlich guten Plan, um zuverlässig unglücklich zu sein und eine unpassende Beziehung zu haben.
  2. Du täuschst deinen Partner über dich selbst. Kein besonders aussichtsreicher Start für eine funktionierende Beziehung.
  3. Du müsstest außerdem erst mal jemanden finden, der erstens das sucht, was du sein willst und zweitens so doof ist, nicht zu merken, dass du das nicht bist. Und ich glaube nicht, dass du auf ausgesprochen doof stehst, denn du stellst schlaue Fragen.
  4. Du müsstest die ganze Zeit arbeiten, damit du so bleibst, wie du nicht bist. Nicht gerade erfolgversprechend, erst recht nicht bei ADHS.
  5. Menschen mögen vor allem Menschen, die sich in sich wohl fühlen. Das ist hundertmal attraktiver als Muskeln, Flachbäuche oder Zahnpastawerbungszähne.

Vorschlag:
Schau dich mal freundschaftlich liebevoll an und beschreib dich wie du bist.
Nicht wie du sein willst, sondern wie du wirklich bist.
Verwende ausschließlich positive Worte. Garniere das mit ein klitzekleinwenig Selbstironie, aber bitte als Gewürz, nicht als das Gemüse in der Suppe.
Lass alles weg, von dem du glaubst, dass andere das toll finden, du aber nicht so drauf stehst. Klassiker: wenn jemand keinen Sport mag, und ins Profil schreibt, er würde ihn mögen, ist das wie einen Mazda als Golf zu beschreiben. Nicht besser, nicht schlechter, nur falscher. Nutzlose Zeitverschwendung und eine Lüge als Beziehungseröffung. Dann die wahre Liebe zu erwarten ist ein bisschen widersprüchlich…

Such dir einen guten Fotografen oder jemanden, der wirklich gut fotografieren kann. Mach Bilder, die dich zeigen, wie du wirklich aussiehst, aber aus der hübschen Perspektive. Motorräder, Autos oder andere Technikdinge sind gut, wenn du die verkaufen willst. Hier sucht du einen Menschen.
Gibt es was, was dich begeistert? Rein ins Profi, egal wie weird. Begeisterung und Leidenschaft sind Gold wert.

Sei du selbst. Kostet Mut, ist aber der Preis dafür, das zu finden, was zu dir passt. Worst case findest du niemanden passenden, oder nicht auf Anhieb. Mit einem irreführenden Profil findest du aber garantiert allenfalls was unpassendes…

:adxs_winy:

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Da ist schon viel wichtiges bei den Postings drin.

Folgende möchte ich nochmal rausstreichen:

1.) Oben steht, wer du gerne wärest. Schreibe mal genau, was du wirklich bist, wenn du magst. Da kann man schon mit dem Optimieren auch besser ansetzen.
Du solltest aus dem, was du wirklich bist das Beste machen und nix anderes! → das gilt jetzt mal als Prämisse für alles, was ich weiter schreibe :wink:

2.) Du hattest nach Priorisierungen gefragt. Dazu antworte ich dir folgendes:
Schau dich mal an, wie du aussiehst. Als erstes begegnest du deiner Traumfrau nämlich mal angezogen :wink: Sprich die Muskeln sieht sie gar nicht so sehr als erstes, wenn sie sich unsterblich in dich verliebt. Haare? Kleidung? Schuhe? Hände (Nägel! Hautzustand)? Gesicht? Bart? Brille? → Was haben wir denn da? Die Kunst ist, dass du jetzt nicht anfängst was „cooles“ anzuziehen, sondern das was du gerne anhast, soll halt gut/gepflegt/sauber aussehen.
Vielleicht hast du sogar ein weibliches Wesen im Umfeld, das du fragen kannst. Sollte halt jemand sein, der ein gutes Gespür hat (also bisschen Änderung ist gut, aber eben nicht „selbstverleugnend“)

3.) Lass die Zähne machen. Siehe 2. Die fallen sofort auf. Wenn da, wirklich was ist. Wäre das eine der Top-Prios. Und vor allem redest und lachst du lieber mit einem schönen Gebiss. Aber ja, deswegen kannst du parallel dennoch dich schon umsehen :wink:

4.) Kochen finde ich so cool. Vielleicht können wir da weiterreden. Was kannst du schon, was willst du gerne machen. Wir können dir hier schon helfen, dass du Rezepte kennenlernst, für die die geheiratet wirst. :grin:

*) Die Muskelgeschichte sehe ich einfach als wirklich allerletzte Prio, wenn überhaupt. Ist aber ein guter Grund sich nicht überwinden zu müssen… weiß nicht, kann ja sein, dass das das Problem ist. :wink:

Und es ist echt so wichtig du selbst zu sein. Weißt du, wieviele wirklich tolle Männer ich kenne, die in technischen Bereichen arbeiten, die gute Partien wären. Nur die sind so schüchtern… Wenn die sich mehr trauen würden. Es gibt auf der anderen Seite, so viele Frauen, die einfach nur einen liebevollen Partner statt irgendeinen selbstverliebten Macho suchen!

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Ich bin eine Frau mit einem Mann, den sie nicht im „Beuteschema“ hatte.
Als ich ihn kennenlernte, war er einfach nur cool. So auf seine Art. Und das empfinde ich auch nach 20 Jahren noch so.

Ich persönlich brauche keinen Muskelprotz oder Blender. Ich brauche einen Partner. Was Frauen heutzutage abschreckt, sind unselbstständige Kinder im Körper eines Erwachsenen. Männer, die sich darauf ausruhen, einen Frau/Freundin/Mutter zu haben, die alles macht. Männer, die weaponized incompetence vor sich her tragen.
Für mich muss ein Mann nicht super gut kochen könne. Kann ich selber nicht. Aber er sollte sich selber was zu essen machen können und mir davon ungefragt was mit ans Sofa bringen.
Er muss nicht jeden Tag pumpen gehen, er sollte sich nur gesund halten und sich selber um seine Gesundheitsfürsorge kümmern können.
Er muss auch nicht aussehen wie ein Kleidermodel, aber er sollte sich selber Klamotten kaufen und diese waschen können.

Klar, der 1. Eindruck zählt. Das ist schon wichtig. Man sollte sauber und gepflegt und gut riechend sein (nicht in Duft getränkt, das stinkt auch wieder). Aber auf NICHTS davon habe ich bewusst geachtet, als ich meinen Mann zum 1. Mal gesehen habe. Es war seine Art. Seine Persönlichkeit. Damals war er noch arm und konnte mir nichts „bieten“, wenn man mal so will. Wir haben uns alles gemeinsam aufgebaut und beide wirklich hart gearbeitet. Wir haben uns zusammen entwickelt.

Ich kann dir Mut machen, raus zu gehen und es zu versuchen. So wie du jetzt bist. Dass du dir Gedanken machst, wie du für eine Frau ein guter Partner sein kannst sagt alles, was man über dich wissen musst. Nämlich, dass du ein wirklicher Partner sein möchtest und das auch sein kannst.
Verbiege dich nicht, verbessere nur, was schon da ist. Mach das, was die Spaß macht. Verbessere das, was dich selber wirklich stört. Zunächst erstmal nur für dich selbst.
Auf lange Sicht ist das für eine Beziehung viel besser, als wenn man einem seltsamen Ideal hinterher läuft, hinter dem man gar nicht steht.

Nur mal so als Experiment: ließ dir mal deinen Text durch und stelle dir vor, deine zukünftige Partnerin hätte ihn geschrieben. Was würdest du ihr sagen?

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So, weil du gefragt hast, Alex wäre jemand, den ich zum sportln empfehlen würde. Kein Pulverboy oder so…ehrlicher Körpereinsatz, für ein gutes Körpergefühl…

Vielleicht fängt es ja damit für dich tatsächlich an, du fühlst dich wohl, in deinem Körper, das bewegt dann bereits einiges…

Damit meine ich auch kein aufpumpen, das ist alles Geschmackssache, aber eine gute offene Körperhaltung macht schon viel mit einem…

Sowieso käme es auch darauf an, möchtest du in ein Studio gehen, oder bist du eher der Hometrainee, alles ist möglich.

Nein
Solltest du ein Studio preferieren, wer weiß, das Herz geht verloren, wann und wo es will…
:heart_with_arrow:

Rezepte, für mich persönlich, das einzig sinnvolle, da weiß ich, was & wieviel ich einkaufen muß und wie ich mit den Zutaten umzugehen habe, damit aus den Produkten ein leckeres Essen wird.

Und wie bei allen Dingen, Übung macht den Meister…
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1069087450?ProvID=11007205&msclkid=9aa003010d11188725536b174d960d80&gclsrc=3p.ds&gad_source=7
Ein leckeres kleines Buch, nur mal so als Beispiel…

Machen, aber nicht übertreiben, nicht zu streng oder pedantisch werden…letztendlich ist es doch auch ein Gefühl dieses "…bin ich jetzt OK… "

Denn in erster Linie tust du das alles für dich, für deine Gesundheit, physisch wie psychisch und du machst es in deinem Tempo…

Wie wäre es, wenn du dich finden lässt? Mach dir nicht so viel Druck, du hast bereits eine ziemliche Liste, was für einen Start schon herausfordernd sein kann…

Herzensangelegenheiten wären die Kirsche auf der Sahne, um es dann aktiv anzugehen, aber vorher wirst du den Torte backen.
:shortcake:

Ja & Nein, vorherige Schreiberlinge haben es bereits erwähnt, ein gepflegtes sauberes Äußeres ist auf jeden Fall schon mal die halbe Miete.

Leider sind das häufig auch bereits große Endgegner, gekämmt, Zähne geputzt, geformte saubere Finger/Fußnägel es sei denn, du bist Gitarrist
:guitar:
saubere Klamotten, Flecken & Schweiß sind absolute no-go…
:sneezing_face:

Ja, die Liste ist ein Berg, aber du bist bereits im Basecamp, du weißt, wo es lang geht, für dich…

So als weiblicher Silberrücken möchte ich dir gerne ans Herz legen, trenn dich von diesem „…noch warten müssen…“ damit blockierst du dich viel zu sehr, schmeißt dir selbst Knüppel zwischen die Beine…

Weil deine Kirsche auf der Sahne kann überall sein, beim Einkaufen, im Studio, selbst beim Zahnarzt…

Ein Anfang ist gemacht, du hast hier zusammengefasst, was und woran du arbeiten möchtest, nun wäre es vielleicht eine Überlegung wert, welche Aufgabe erfordert

  • die meiste Zeit
  • die größte Vorbereitung
  • Termine
  • Recherche
  • Überwindung
  • etc.pp

Und bei allem immer in ich hineinfühlen, wie es dir damit geht. Vielleicht ist Sport auch einfach nicht dein Ding, dann ist das auch OK, deswegen probierst du dich aus und bist auch nicht zu streng mit dir.
:four_leaf_clover:

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Für mich hat @Hobbyhopper total ins Schwarze getroffen. Ich finde es attraktiv, wenn jemand motiviert ist, sich weiterentwickeln will, Neuem gegenüber aufgeschlossen bleibt, Initiative zeigt, verantwortungsvoll mit sich und anderen umgehen kann. Bei sich noch Entwicklungspotential zu sehen, muss ja nicht heißen, dass man sich im Jetztzustand scheiße finden muss. Manchmal hat man auch einen Durchhänger beim Weiterentwickeln. Der geht aber vorüber und irgendwann klappt es auch mit dem nächsten Fortschritt. Ein perfekt fertigentwickelter Mann, der dann womöglich beschließt, „Rentner im Geiste“ zu werden, wäre mir wahrscheinlich schnell langweilig. :wink: Das Entscheidende ist vermutlich wirklich, dass man es auch gern und für sich selbst tut, nicht nur um sich gemocht zu fühlen. Du kannst es auch als Investition betrachten. Du bist es wert, in dich zu investieren.

Mein Partner und ich haben uns kennengelernt, als ich 20 geworden bin. Seitdem sind wir inzwischen 17 Jahre lang aneinander gewachsen. Kochen haben wir übrigens auch zusammen gelernt. Mit dem Sport hat er auch erst viel später angefangen. Wir haben beide einen MINT-Background, da kommt Einrosten sowieso nicht in Betracht. An ihm hatte mich angesprochen, dass er mit viel Neugier und Offenheit an vieles herangeht, andererseits aber auch sehr klar weiß, was er will und zu seinen Ansichten und Fehlern stehen kann. Erwachsener Umgang mit dem Leben und mit sich selbst im Reinen sein, das sind für mich die wichtigsten Merkmale. Nicht alle Frauen haben diese Prioritäten, aber es gibt sie definitiv.

Nur als Beispiel dafür, was ich mit Initiative meine: Als er erfahren hat, dass ich blind bin, hat er sich sofort das Braille-Alphabet runtergeladen und geübt, und mir zum Geburtstag Milkaherzen geschenkt, die er mit einem Glückwunsch in Braille beschriftet hatte. Die Geste war entscheidend. Ob es „nur“ Milkaherzen waren oder ob es Lindt gewesen wäre, hat daneben keine Rolle gespielt. Bei einem unserer ersten Treffen habe ich Geige gespielt. Dabei ist er irgendwann hinter mich getreten und hat die Arme auf meine gelegt, um „mitzuspielen.“ Ein paar Monate später hat er mir gezeigt, wie man Linux bedient („Sudo heißt Bitte“). :wink:

Ich hoffe, meine nostalgische Schwärmerei demotiviert dich jetzt nicht. Eigentlich will ich nur darauf hinaus, dass es nie um Perfektion ging, sondern immer um Entwicklung. Das mit deinen Zähnen solltest du vielleicht schon rechtzeitig in Angriff nehmen. Der Rest klingt aber nach etwas, das gut parallel zu einer Beziehung laufen kann und womit du nicht schon fertig sein musst.

Wenn du schon Nudeln kannst, wäre vielleicht richtige Tomatensoße eine Idee. Das funktioniert ganz gut, Sachen auszubauen, die man schon kennt. Wir hatten anfangs ein Rezept, wofür man nur eine Mikrowelle brauchte. Inzwischen kochen wir deutlich advancter, aber wir hatten minimalistisch begonnen. Außerdem machen wir manchmal immer noch „Zomby-Tomatensoße“, die hauptsächlich aus Tomatenmark, H-Sahne und Oregano/Thymian besteht. Die klappt auch, wenn das Hirn gerade nicht mehr funktioniert.

Tomatensoße aus der Mikrowelle (Modifikation ausdrücklich empfohlen)

Voraussetzungen

Zutaten

  • 500 g Tomaten
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 kleine Zwiebel, rote sind gut, andere gehen auch
  • 5 Blätter Basilikum
  • Oregano, Thymian, Paprika
  • 2 TL Zucker
  • 1 EL Tomatenmark
  • Salz
  • 10 bis 15 g Butter

Hilfsmittel

  • 1 mikrowellengeeignete Rührschüssel
  • Gemüsemesser
  • Mixer mit Pürieraufsatz oder Pürierstab

Zubereitung

  1. Den Stielansatz der Tomaten abschneiden, Die Tomaten halbieren und in
    die Schüssel geben.
  2. Zwiebel und Knoblauch schälen, grob hacken und über die Tomaten
    streuen.
  3. Olivenöl darüber träufeln.
  4. Für 4 Minuten bei 750 W in die Mikrowelle stellen.
  5. Basilikum,Zucker, Tomatenmark und Butter hinzufügen und alles fein
    pürieren.
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DAS trifft es gut!
Mach Dinge für dich, weil du sie magst. Das ist dasselbe, was ich meinte mit Menschen mögen Menschen, denen es gut geht.
Menschen wollen an dem Sichinsichwohlfühlen anderer teilhaben.
Menschen mögen eine Genussorientierung lieber als eine Defizitorientierung.

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Danke liebe tamaracha!

Deine Erinnerungen an die romantischen Gesten deines Partners haben mich sehr gerührt. Sowas von süß und herzerwärmend!

Genau DAS ist es, was wichtig ist. Kein Auftrumpfen mit „Guck mal, was ich kann!“, sondern dem Anderen Aufmerksamkeit schenken. Sehen und fühlen, was er braucht und wie man ihn glücklich machen kann. Eine kleine Geste, die zeigt, ich nehme dich wahr und ich will das alles mit dir teilen. Ganz ehrlich und ohne sich zu verbiegen.

Achtung, es folgt eine seeeeehr schlechte Metapher, aber ich kann ja auch nix dafür, dass das Sprichwort so geht… ich verkrümel mich direkt und lass das mal so stehen… :adxs_byebye:

Lieber @Gigago , du wirst den Topf zu deinem Deckel finden. Dafür musst du dich aber trauen, deinen Topf zu zeigen. So, wie er ist. Schon sauber, klar, meinetwegen auch ein bisschen eingedellt, aber nicht in Photoshop aufpoliert oder mit Angabe falscher Maße. Die Deckelbesitzerin sollte ebenfalls ehrlich sein und dann steht einer gemeinsamen Zukunft nichts mehr im Wege. Außer das Finden der richtigen Rezepte. Aber das kann man dann ja gemeinsam machen :wink:

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Passierte Tomaten aus dem Tetrapack der Wahl, Knoblauch zerdrücken, Öl und einen Löffel instant Gemüsebrühepulver, ein bisschen mit Salz und so, abschmecken, dazu getrocknete Kräuter aus der Packung. Kam bei mir bisher immer gut an, eignet sich auch wunderbar auf Pizza, oder zum so Löffeln. :grin:

So lässt sich auch eine echt schmackhafte Kräuter/ Knoblauchbutter machen, für den nicht Kochguru.

Ein gedeckter Apfelkuchen ist auch eine Möglichkeit jemanden eine Freude zu machen aber im Endeffekt habe ich gelernt, vor langer Zeit, dass man auch zusammen über eine versalzene Kartoffelsuppe Lachen kann.

Zusammen Kochen soll wohl allgemein eine Form der Kommunikation sein um sich zu beschnuppern und herauszufinden ob man zusammen harmoniert. Ist eine ziemlich komplexe Teamarbeit wenn man es so nennen mag, hatte ich mal irgendwo gelesen. Beginnt ja schon beim gemeinsamen Einkauf.

Es gibt viele Möglichkeiten dem Partner eine Freude zu machen, man muss aber daran denken und es auch machen… ab und an. :grin:

voll schön, dafür gibt es ein Doppelherz. :heart: :heart: :slightly_smiling_face:

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Das ist auch ein schönes Startrezept. :heart:

Definitiv. Und dann Pizza bestellen. :laughing:

Davon hatten wir gestern noch gesprochen. Zusammen kochen, Urlaub machen usw., damit testet man, ob man sich auch noch verträgt, wenn nicht alles perfekt läuft.

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Also ich täte eher Spaghetti alla puttenesca oder ähnliches vorschlagen. Geht schnell und schmeckt echt gut.

Oder mit Radicchio und Parmesan (wie das geht kann ich hier gern genauer erklären). Das geht noch schneller und ist ein Hammer Rezept, das die meisten wohl kaum schon so oft gegessen haben.

Es gibt zig Nudelsaucen, die wirklich so simpel und schnell gehen und bisschen einen besonderen Twist haben.

Aktuell würde ich aber Spargel machen. :wink:
Grünen Spargel: Enden abbrechen (dann ist alles holzige weg :wink: ) unteren Bereich ein bisschen schälen. Aufs Backblech werfen, Olivenöl drauf und verteilen. Salzen, pfeffern und ca 20-30min Grillfunktion (reinstechen, ob es durch ist). Dazu kann man alles mögliche machen: Spiegelei, Hühnchen, irgendwas kartoffeliges (Gratin wäre super), Cremepolenta mit ordentlich Parmesan,…
Und Spargel ist gesund und gilt als Essen für Liebende :wink:

Eine große Schüssel Salat ist aber auch immer mal gut. Da gibt’s auch so viele Möglichkeiten und man muss nur Zutaten schnippeln oder was für’s Topping anbraten. Man kann aber auch z.B. eine schöne Focaccia dazu backen (einfach drübertrauen, Germteige lohnen sich echt so, wenn man sie sich erarbeitet :wink: )

Oder man macht Wokgerichte, Aufläufe, Eintöpfe, Flammkuchen, Pizza, oder, oder, oder… es gibt so vieles, was sehr simpel ist zum kochen.
Und es gibt so viele einfache Kuchen (Rührteige), oder man macht Schichtdessert… oder oder oder.

Jetzt habe ich Hunger… heute gibt’s hier: Putengeschnetzteltes von meinem Mann (der macht das immer sooo gut) und ich habe Hirse dazu gemacht. Ihr seht schon, ich musste mich fast überarbeiten :rofl:

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Ich habe kochen gelernt, indem ich versucht habe, Fixprodukte „in echt“ zu machen.
Man kann aber auch einfach eine Fixtüte nehmen und damit starten. Was soll’s? Hauptsache man tastet sich ran. Schnibbeln will schließlich auch erstmal gelernt sein.
Mein 1. richtiges Gericht war eine Bolognese. Bis ich raus hatte, wie viel Gewürz da ran muss, hat es eine Weile gedauert.
Mein Tipp: erstmal so würzen, wie man denkt und dann nochmal genauso würzen. Dann sollte es passen :grinning_face_with_smiling_eyes:

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Ich würde sagen: Drei vernünftige Nudelsaucen, ein gutes Salatdressing und ein gutes Rührei für´s Frühstück, das ist schon eine super Basis. Auf YouTube gibt es ganz viele Videos, in denen step by step gezeigt wird, wie ein Gericht zubereitet wird.
Gerade für ADHSler finde ich auch Kochbücher, die bewusst auf opulente Zutatenlisten verzichten, super (z.B. 5-Zutaten-Küche von Jamie Oliver).

Ich hab mich an immer mehr Sachen gewagt, als ich erstmal mit dem Kochen angefangen hab, da war ich dann angefixt. :smiley:

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oder auf eatsmarter mal stöbern. Ich finde dort auch so angenehm, dass man relativ gesunde Rezepte findet, die mit recht wenig Zutaten auskommen.

Kochbücher sind so eine Sache… ich habe hier sehr viele und wie soll ich sagen, ich koche nur aus einzelenen immer das gleiche. Meistens aber sogar nur aus den Backbüchern Kuchen :blush:

Disclaimer vorab:

Ich habe einen pessimistischen Tag erwischt, der sich überdies wie nüchterner Realismus anfühlt. Und es ist nicht er erste dieser Art diese Woche.

Aus dieser Perspektive sehe ich in diesem Thread ein Muster bestätigt:

Melde Dich mit einem Problembündel, das Dich diffus, aber stark belastet.

Nach kurzer Zeit dient Dein Problembündel vor allem der Selbstvergewisserung und gegenseitigen Bestätigung von Leuten, die es selbst nicht (mehr) haben und vermutlich v.a. aus (reinem Liebes- oder anderem) Glück auch nie so ernstlich hatten wie Du.

Dann bist Du eigentlich so nass wie vorher, aber alle anderen konnten sich mal kurz besser fühlen. Hoffentlich wenigstens vom Glück geküsst.

Jemand, der sich von Anforderungen des Lebens überwältigt fühlt, sucht (aus meiner unmaßgeblichen Sicht) keine Rezepte für Tomatensauce.

Möge mich der Thread-Ersteller gern widerlegen.

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Ganz ehrlich, jetzt fühle ich mich blöd.

Weiß nicht, wie es den anderen ging, aber ich wollte ehrlich helfen. Ob die Rezepte too much waren? Wenn kann man es anders sagen.

Ich habe selber genug Probleme… nein, ich fühle mich nicht besser, wenn ich hier poste. Aber der TE hat sich leider noch nicht wieder gemeldet und vielleicht ist es auch so ein Thread, der in’s Leere läuft am Ende…

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Der TE hatte ja auch nach Rezepten gefragt und der Text hat für mich eher danach geklungen, als ob er einen Einstieg in diese Themenkombination sucht. Deine Rezeptvorschläge würde ich vielleicht ein kleines bisschen zu fortgeschritten einschätzen (solide Routine), sonst aber nicht schlimm.

Das Beziehungsthema muss nicht unbedingt aus Enttäuschung heraus überfordern. Es kann sich auch dadurch wie ein unüberwindliches Hindernis anfühlen, wenn es sehr lange im eigenen Leben ausgeklammert war und mit der Zeit immer mehr Erwartungen im luftleeren Raum zusammengegrübelt werden, ob man gut genug ist. Das passiert ziemlich oft mit Herausforderungen und ist auch nicht der Fehler des TE. Das Thema ist dann so abstrakt und diese leere Fläche kann man nur mit eigenen Vorstellungen ausmalen. Je mehr Zeit verstreicht, desto größer wird so ein Vorstellungsballon. So hatte ich den Eingangspost aufgefasst, dass der große Vorstellungsballon ein bisschen auf Normalmaße gebracht werden sollte. Und ja, man kann wirklich lange studieren, promovieren usw., ohne dass dieses Thema so arg viel Raum einnehmen muss.

Und ja, es macht manchmal auch Spaß, von etwas zu berichten, das im eigenen Leben gelungen ist. Wenn er geschrieben hätte, dass alle Frauen vor ihm Reißaus nehmen und er nicht hinter die Gründe kommt, wäre das natürlich was anderes. So was kann wirklich belasten. Ich kann aber nur ausgesprochenes Leid validieren, nicht zwischen den Zeilen potentiell unausgesprochen stehendes. Da muss dann schon die KI ran. Natürlich können wir hier auch einen Thread aufmachen, wo alle frustrierten Incels ihre Misserfolge reinschreiben. Da hätte ich aber so meine Zweifel, ob das wirklich konstruktiver wäre.

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Ja. Mein Fehler. Anders kann ich gerade nicht, aber dann am besten gar nichts. Ist richtig.

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