Cannabis als Medizin - Selbstversuch

Hm zu Elontril kann ich leider nicht sagen.

Aber was sind denn bei dir die Unterschiede in der Wirkung von LDX oder DX zu MPH?

Naja, wie oben beschrieben…

MPH bringt viel Fokus, aber man ist schnell zu verbissen und ich habe mich nicht genug ausgeruht und bin immer weiter ausgebrannt.

Ich fühlte mich wie ein Oldtimer mit platten Reifen, dem man einen Porschemotor eingebaut hat… oder so…

Außerdem habe ich blöde Nebenwirkungen bekommen, gereizte Schleimhäute im Nasen-Rachenraum, ich hatte seit Beginn der Einnahme einen vermeintlichen „Dauerinfekt“. Ich hatte dann Sorge, dass es irgendwann mein Asthma triggern könnte. Meine Ärztin sagte dann, das sei eine bekannte Nebenwirkung… und verschrieb mir Attentin, dann ab Mai Elvanse, was ich dann aber lästig zu dosieren fand und eben den Verdacht habe, dass es zu Haarausfall führte.

Attentin und Elvanse empfinde ich als sehr ähnlich, beide viel sanfter und gleichmäßiger in der Wirkung, wobei Attentin bei mir nur gut 4 Stunden wirkt… muss also öfters nach nehmen.

Wollen wir dafür vielleicht einen Extra-Thread aufmachen und hier wieder die Kurve zu ‚Cannabis als Medizin‘ kriegen? :wink:

Nein. Ich arbeite effektiver mit MPH. Ich bin auch nicht zu verbissen.

Den Fehler machen manche Betroffene zu Anfang, die Erholung hinten rüber fallen zu lassen, ich habe das auch schon in Foren gelesen, bei mir war es nicht so. Ich denke man muss sich an den Zustand mit MPH eben gewöhnen, und dazu gehört auch dass man Fehler macht.

Gute Idee. Magst du die betreffenden Teile abtrennen?

16 Jahre genauer gesagt, seit Ende 2003. Hm, ich vermute eigentlich, dass das nichts Besonderes ist. Ich habe eben das richtige Medikament für mich gefunden und bleibe dabei.

Ich wüsste auch nicht, welche Vorkommnisse es geben sollte.

Die Mehrheit dürfte keine Probleme haben, hier in den Foren und SHGs kriegen wir nur eher die Fälle mit Schwierigkeiten mit weil Leute ohne Probleme eher nicht in SHGs gehen oder in Foren Hilfe suchen…

Sorry für das Thread Hijacking, ich bin auch für ein Abtrennen…

Ich will nochmal ein bisschen tagebuchartig berichten. Ich habe die letzten Tage eine Tagung gehabt. Habe mich entschieden konsequent Cannabis zu nehmen. Und es war für mich selbst erstaunlich, wie offen, furchtlos und überzeugt ich in kleinen Gruppen und sogar vor größerem Publikum auf der Bühne gesprochen habe, freiwillig, ohne dass ich das jetzt gemusst hätte. Anstatt mich wie gewohnt zurückzuhalten und garnicht so richtig am Thema teilzunehmen war ich wie selbstverständlich dabei und wollte mich einbringen, weil es mir wichtig war.

Das hat mir nochmal gezeigt, welche Dimension da bei mir in der Regel eingeschränkt ist. Nämlich: Selbstsicherheit, Überzeugung, Motivation, Spontanität und Kreativität, Wortgewandtheit und Freude/Begeisterung für ein Thema.

Das wollt’ ich nochmal betonen, weil das so abstrakt ist, dass es für mich selbst lange garnicht greifbar war.
Habt ihr dazu Erfahrungen?

1 „Gefällt mir“

@hannes das klingt ja fabelhaft!!!

Welche neuen Möglichkeiten und Chancen sich dadurch vielleicht erschließen - und andererseits was einem alles vorenthalten bleibt ohne die geeigneten Medikamente!!

Das wiederum ist wirklich blöd, wenn es nicht klappt mit dem Zugang dazu!!!

Mir ging es ganz genauso als ich zum ersten Mal auf einer Konferenz konsequent Cannabis genommen haben. Ich hatte besagte Konferenz schon mehrfach besucht und es war meistens eher so ein sich Fortbilden und alte Bekannte wiedersehen, dabei hoffte ich eigentlich immer, dass sich dort auch berufliche Chancen ergeben. Mit Cannabis war das anders. Zum ersten Mal richtiges Business und die Bekanntschaften kamen trotzdem nicht zu kurz. Jetzt kann ich die Ausgaben für die Konferenz endlich auch vor dem Finanzamt rechtfertigen :wink:

Wir wissen ja, was wir auf so ner Konferenz wollen. Eigentlich. Aber in dem Moment wenn viel passiert, viele Menschen und viele Eindrücke, geht unser Plan in dem Gewirr von Einflüssen verloren. Das ist fürchterlich anstrengend. Ich glaub das können auch nicht-ADSler nachvollziehen. Nur ist das auch im Alltag unser Problem. Beim Gespräch mit dem Chef, bei Entscheidungen im Beruf oder wenn wir uns privat motivieren wollen, etwas zu tun. Selbst Freunde zu treffen kriege ich oft nicht hin, weil ich zu gestresst bin und mich erholen muss.
Es ist erstaunlich wie gut Cannabis den Fokus auf unsere Bedürfnisse lenkt. Wie von selbst können wir so handeln wie wir wollen, weil nichts mehr von aussen stört.


Das freut mich für dich und Drei, dass euch diese Medikation hilft und ihr nur gutes davon zu berichten habt.
Euch dann alles Gute weiterhin damit.

Eine Frage am Rande: Habt ihr nicht Angst davor, dass sich eventuell jahrelanger Cannabiskonsum, auch medizinisch, auf die Veränderung eurer Hirnstruktur auswirkt? (Schwierigkeiten in der Wahrnehmung/Koordination und Feinmotorik; langsamerer Redefluss; allgemeine Verlangsamung aller sensorischen Prozesse?)


Und motorischen Prozesse

Ehrlich gesagt habe ich von den verschiedenen möglichen Wirkstoffen am meisten Respekt vor Amphetaminen.

Soweit ich mich bisher eingelesen habe, scheinen derartige Veränderungen bei Erwachsenen reversibel zu sein. Wobei ich ich von den angesprochenen Symptomen in Bezug auf Langzeitfolgen noch nichts gehört habe. Das was du beschreibst klingt eher wie eine akute Überdosis?

Dr. Johanna Krause lehnt in ihrem Interview in „neue Akzente“ den Einsatz von Cannabis mit folgenden Worten ab: „…es wird dabei übersehen, dass die häufig resultierende psychische Abhängigkeit und mit langfristigem Cannabiskonsum einhergehende Störung von Merkfähigkeit und Antrieb die Arbeitsfähigkeit beinträchtigt.“

Dann scheint der Cannabiskonsum ja langfristig ziemlich kontraproduktiv zu wirken.


Die Frage ist, da sie sich dabei auf dem den Konsum bezieht, ob das auch die Medikation wie hier von @Drei geschildert mit einbezieht…

Sie bezieht sich ausschließlich auf die Medikation und kritisiert damit ihre Kollegen, die Cannabis bei ADHS verordnen.


Aber, übersieht sie dabei nicht, dass unbehandeltes Adhs selbst die Arbeitsfähigkeit viel mehr beeinträchtigt? Gibt es denn Studien dazu, auf die sie ihre Aussage stützt?

1 „Gefällt mir“


Gibt es auch solche Aussagen von Ärzten im Bezug auf MPH oder Amphetamine? Rein Interessehalber frage ich.


Jenachdem, wie die Untersuchungen ausgelegt sind, wird man argumentieren können.
Eventuell gibt es sowas auch über AMP.
Bei MPH würde ich mir da eher nicht den Kopf drum machen. Einfachheitshalber mit der Annahme, dass MPH nichts an Neurotransmittern ausstößt, so dass es dort zum Ungleichgewicht kommt, wenn man aufhört Pharmakologie anzuwenden.