Du hast schon recht, das wirkt alles etwas durcheinander.
Es ist halt eher eine Vermutung, dass die Verstoffwechselung von MPH noch nicht ganz erforscht ist. Es gibt wohl einige solcher Einzelfälle in Verbindung mit CYP2D6.
Grundsätzlich ist es aber auch so, dass die Gesamtheit der Polymorphismen berücksichtigt werden muss. Einzelbetrachtungen von Gene reicht wohl oft nicht aus. Von daher kann bei diesen Einzelfällen einfach auch vieles zusammenspielen.
Ich decke übrigens mit 2x 3 bis 5mg (Tagesdosis ca. 7 bis 10mg) unretardiertem MPH morgens und mittags mit einem Abstand von 4 bis 5 Stunden den ganzen Tag ab Also wirklich den ganzen Tag, die Wirkung müsste so grob 14 bis 18 Stunden anhalten.
Und mit 2x 10mg am Tag war ich heillos überdosiert und konnte bis 3 Uhr nachts nicht schlafen bei Einnahme morgens und mittags.
Von daher finde ich es nicht unrealistisch, dass es Menschen gibt die mit 2,5mg den ganzen Tag hinkommen.
Ich struggle immer noch extrem mit der Medikation und hab für den Moment irgendwie resigniert
Mein Arzt hilft mir da nicht wirklich weiter und bei der Ärztin, bei der ich schon seit einem Jahr auf der Warteliste stehe, ist auch noch kein Termin in Sicht
Mit der Wirkung von Elvanse bin ich an sich sehr zufrieden, nur die Dauer und die Nebenwirkungen machen mir zu schaffen Und ich schaffe es einfach nicht allein, dahinter zu kommen, wo das Problem liegt
Mache allerdings auch wegen Postmenopausaler Probleme eine Hormonersatztherapie und habe den Eindruck, dass sie sich da stark einmischt
Habe den Machern von „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ bereits eine Email geschickt und warte noch auf Antwort
Puh, vielleicht mal gezielt nach HRT und Dexamphetamin suchen, also was die Hormonspiegel da so machen und ob / wie sich das auf den Metabolismus auswirken.
Habe mal schnell grob etwas überflogen und was von Einfluss auf die Leberenzyme der Cytochrom-P450-Familie (CYP450) und somit auf die Verstoffwechselung von Arzneimitteln & Co. gelesen.
Für mehr reicht die Zeit gerade nicht.
Habe nachher ein psychotherapeutisches Erstgespräch und muss mir vorher noch ein bisschen den Kopf zermürben
Ich habe da schon öfter gesucht, bin aber nicht fündig geworden
Wenn du den Kopf wieder frei hast, kannst du mir dann mal zeigen, was du da gefunden hast
Wobei es wohl nicht das Nikotin ist, sondern die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe, die als Induktoren wirken
Btw auch im Brokkoli, Rosenkohl (Kreuzblütlern) und Grillfleisch enthalten
Siehe auch hier; Enzymfamilie mit zentraler Bedeutung | PZ – Pharmazeutische Zeitung
Ich habe das hier nicht geprüft, aber in diese Richtung könntest du weitersuchen bzw. das mit dem Arzt besprechen.
HRT und Psychostimulanzien - Ideen zum Suchen
Ja, eine Hormonersatztherapie (HRT) kann Wechselwirkungen mit Psychostimulanzien (wie z. B. Methylphenidat oder Amphetamine) haben und deren Wirkung und Wirkdauer beeinflussen. Dies hängt hauptsächlich von den Auswirkungen der Hormone auf den Stoffwechsel der Medikamente im Körper ab.
Mögliche Mechanismen:
Veränderung der Leberenzymaktivität: Östrogene, die oft Teil einer HRT sind, können die Aktivität von Leberenzymen wie dem Cytochrom-P450-System beeinflussen. Diese Enzyme sind verantwortlich für den Abbau von Psychostimulanzien. Wenn diese Enzyme gehemmt oder angeregt werden, kann das zu einer langsameren oder schnelleren Ausscheidung des Medikaments führen.
Langsamere Ausscheidung: Die Wirkung kann stärker und länger anhaltend sein, was das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen kann.
Schnellere Ausscheidung: Die Wirkung könnte kürzer und weniger intensiv sein, was zu einer Unterdosierung führen könnte.
Beeinflussung der Neurotransmitter: Hormone wie Östrogen und Progesteron wirken auf das zentrale Nervensystem und können die Freisetzung oder Aufnahme von Neurotransmittern wie Dopamin beeinflussen, das eine zentrale Rolle in der Wirkung von Stimulanzien spielt. Veränderungen in den Hormonspiegeln können somit die Empfindlichkeit auf die Stimulanzien beeinflussen.
Mögliche Auswirkungen:
Erhöhte Sensibilität oder Unruhe: Bei einigen Personen kann die Kombination zu verstärkter Nervosität oder Schlafproblemen führen.
Verminderte oder veränderte Wirksamkeit: Die Wirkung des Psychostimulans kann schwächer oder inkonstant werden, wenn der Hormonhaushalt die Wirkung von Dopamin im Gehirn verändert.
Es ist wichtig, die HRT und Psychostimulanzien unter ärztlicher Aufsicht zu kombinieren, da individuelle Reaktionen sehr unterschiedlich ausfallen können. Regelmäßige Dosisanpassungen oder Monitoring können erforderlich sein.
Korrektur:
Kreuzblütler enthalten natürlich keine PAK, wirken nur hier so ähnlich
Und das hier irritiert mich:
CYP2D6 unterscheidet sich von anderen CYP-Isoenzymen vor allem durch seine ausgeprägte pharmakogenetische Variabilität und dadurch, dass es kaum induzierbar ist. Für das Auftreten von Arzneimittelinteraktionen spielen deshalb nur Inhibitoren und Substrate von CYP2D6 eine Rolle.
Die Rolle von PAK als Induktoren im o.g. Artikel bezieht sich offenbar nur allgemein auf die CYP450 Familie, nicht speziell auf CYP2D6
Wenn man einmal in solche Themen eintaucht wirds schonmal schnell ziemlich wirr und komplex (zumindest anfangs), oder?
Da muss man immer so genau auf die kleinen Details achten, aber dann ist es auch irgendwie geil, das alles auszuklamüsern und Detektiv zu spielen, finde ich
Man hangelt sich schnell mal im Hyperfokus von einem Thema zum nächsten
Ja, sehr spannendes Thema.
Hat mich leider den halben Nachtschlaf gekostet
Ich habe ja vor ein paar Jahren festgestellt (danke an die Schön Klinik Bad Arolsen!), dass ich einen bestimmten GenTyp habe (ABC B1) und deswegen zum Beispiel Citalopram nicht verstoffwechselt kann.
Auf die verstoffwechslung von Stimulanzien scheint das aber keinen Einfluss zu haben, zumindest habe ich noch nichts in der Richtung gefunden
Fakt ist jedoch, dass ich sowohl mit MPH als auch mit Elvanse Probleme habe, zumindest was die Retardierung angeht
Die Wirkdauer ist definitiv zu kurz, zumindest die spürbare Wirkung
Sogar mein Behandelnder Psychiater hält es für möglich, dass ich schnell verstoffwechseler bin
Vielleicht wäre dann mal ein Therapeutisches Drug Monitoring sinnvoll?
Das wäre laut diversen Fachbüchern u.a. in solchen Fällen gegeben:
Kein / ungenügendes Therapieansprechen bei empfohlener Dosis
Kombination von AM mit Wechselwirkungspotenzial
Genetische Besonderheit im Arzneimittelmetabolismus
Und dann vielleicht noch:
Bestimmung der individuellen Eliminationshalbwertszeit
Abklärung von mangelhafter Adhärenz vs. schneller Metabolisierung:
Wenn bei Behandlung mit empfohlenen Dosen ein subtherapeutischer Plasmaspiegel gemessen wird, dann ist die Ursache dafür meist verminderte Adhärenz, aber auch eine ultraschnelle Metabolisierung des AM kann vorkommen.
Durch Bestimmung der individuellen Eliminationshalbwertszeit t1⁄2 kann geklärt werden, was zutreffend ist.
Bei unzureichender Adhärenz ist die HWZ „normal“, bei ultraschneller Metabolisierung verkürzt.
Darauf ansprechen kann man ihn ja mal, wenn er selber es ja für möglich hält
Das wird noch eine Weile dauern, meinen nächsten Termin habe ich erst Ende Oktober
Aber ich bin gerade auf folgende Aussage gestoßen
… bei der Gabe von Estradiol (wie in Produkten wie Gynokadin Gel) kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Dies liegt daran, dass Estradiol durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem metabolisiert wird, insbesondere durch Enzyme wie CYP3A4.
(Quelle: ChatGPT, hab ich natürlich verfifiziert)
@Minzli ich bin gerade nicht sicher, aber du hast glaube ich mal gesagt, dass du rauchst. Liege ich da richtig?
Denn rauchen kann die Wirksamkeit von Adhs Medikamenten beeinträchtigen. Der Grund dafür liegt hauptsächlich in der Wirkung von Nikotin auf bestimmte Leberenzyme, wenn ich mich richtig erinnere, (vor allem das Enzym CYP1A2, das in der Leber für den Abbau vieler Medis verantwortlich ist)
Rauchen regt die Aktivität dieses Enzyms an, das kann wohl dazu führen, dass bestimmte Medikamente schneller abgebaut werden und die Wirkdauer verkürzt ist.
Vielleicht wäre das auch ein Ansatz, den du beleuchten könntest? MMn müsstest du dann anders/ höher dosieren bzw eine Wirkstoffklasse wählen, die anders metabolisiert wird.
Ich selbst vertrage höhere Dosierungen bei Medikamenten ohne Probleme und darf auch mehr als 1x täglich Elvanse nehmen laut meinem Arzt. Er hatte mal erläutert, dass es viele Patienten gibt, bei denen Elvanse nicht wie im Labor getestet volle 14 Stunden wirkt.