Ich habe heute eine extrem melancholische Phase, vielleicht liegt es daran, dass ich schon immer zur Melancholie geneigt habe, vielleicht liegt es daran, dass Weihnachten vor der Tür steht, vielleicht auch daran, dass mich die Welt traurig macht, vielleicht an all diesen Faktoren?, ich weiss es nicht.
Jedenfalls, denke ich momentan, sehr viel an meine Kindheit, denke an diese Sommer, in denen wir Kinder unseren Nachbarn, die sehr einfache, bodenständige, aber herzliche Leute waren, Bauern vom alten Schlag sozusagen, beim Heuen halfen.
Ich war damals zwischen 7 und 10 Jahren alt.
Die Arbeit war körperlich sehr anstrengend, es war heiss, und man hatte noch nicht diese Hitech Maschinen wie heute.
Man war den ganzen Tag draussen, fing sich meistens einen Sonnenbrand erster Güte ein.
Nachdem das Heu eingebracht war, also in der Scheune war, kam der lustige Teil für uns Kinder, das Heu Gumpen, dass war zwar auch wieder anstrengend, aber auch eine saumässige Gaudi.
Geld bekamen wir keines fürs helfen bei der Heu Ernte, aber nach getaner Arbeit, gab es hausgebackenes, frisches, dampfendes Brot, Hausmacher Blut und Leberwurst, selbst geräucherten Speck und frisch gepressten naturtrüben Apfel Most.
Und diese Mahlzeiten, werde ich so lange ich Lebe, nicht vergessen.
Natürlich hatten wir einen Bären Hunger, aber diese sowohl einfache, als nahrhafte Mahlzeit, am Abend, mit dem Geruch nach Heu in der Nase, ist mir bis heute, eine der schönsten Kindheitserinnerungen, die ich habe.
Natürlich gibt es auch noch viele andere, wie an den Sonntagsbraten, der immer etwas ganz besonderes war, denn Fleisch war teuer.
Unsere gemeinsamen Streifzüge durch die Natur, das Pilz, oder Blaubeeren sammeln, dass Baden im Dorf Weiher.
Meine Mutter, die es noch verstand, aus wenig etwas zu „zaubern“, was für uns meist das reinste Festessen war.
Ich habe mir vorgenommen, diese Weihnachten, eine ganz besondere Weihnachten mit meinen Kindern zu verbringen, alte Rezepte meiner Mutter vor zu kramen, und meine Kinder mit einfachen, aber guten Leckereien zu beglücken.
Denn das Gute liegt nicht fern, sondern meist ganz nah, in unseren Herzen.