Das softeste MPH

Vielleicht kann mir da ja auch noch jemand weiterhelfen… jetzt habe ich das MPH heute weggelassen, weil ich das Gefühl hatte, dass es mich einfach dumpf macht und auch etwas depressiv. Heute fühlte ich mich unruhiger, aber eigentlich klarer (nicht mehr in Watte) im Kopf. Ich höre wieder jedes Geräusch und nehme mehr war und habe deutlich mehr Antrieb (vielleicht zu viel…)

Spricht das jetzt eher dafür, dass das Medikament korrekt wirkte oder eher für ungewünschte Nebenwirkungen? Ich frage mich halt manchmal, ob ich das Medikament fälschlicherweise einnehme und es bei mir eher wie eine softe Droge wirkt (als hätte ich immer ein halbes Bier intus…)

Danke im Voraus und ein gutes neues Jahr.

Wenn du, wie ich hypothetisiert habe, Superlangsammetabolisierer bist, müsste es ohne weitere Einnahme wieder schlechter werden.

hatte ich, als ich noch von den Antidepressiva fett war und etwas Insulinresistent.

Da hatte ich sehr oft das Gefühl, „drauf“ zu sein, und hab beständig versucht, die korrekte Dosis zu finden.

Das ist dann weniger geworden, je fitter ich wurde, und jetzt ist es ganz weg. Ich habe auch fast nie mehr Kopfschmerzen, oder heißhunger oder sowas. Sehen tue ich auch viel schärfer (weniger Zucker im blut).

das sage ich für mich. Fitness kann nie schaden.

Fitness, gesund sein, und sich zeit nehmen. man muß bedenken, daß ich erst einen krassen unfall hatte, dann 5 jahre lang 3 oder 4 antidepressiva genommen habe (aufgrund unerkannt adhs…).

also, ich meine, wenn du ich wärst. schweizerli, dann wäre das dumpbackige zu hoher zucker oder zu hohe dosis oder zuwenig gegessen.

die logik dabei ist, daß stimulanzien den energieverbrauch anheben, dazu brauchst du Zucker im Blut, aber durch Insulinresistenz kann der Zucker nicht in deine Zellen geschoben werden wo die Energiefabriken sitzen, sondern der zucker bleibt im Blut.

jetzt mehr aber der Körper, daß du keine energie hast, und du bekommst zusätzlich noch heißhunger (wenn du was isst, steigt ebenfalls dein insulinspiegel… ist kompliziert, teilweise verstehe ich das immer noch nicht)

jedenfalls ist dein körper an dieses plus an energiebedarf nicht gewöhnt, und kann nicht soviel Insulin produzieren, wie du normalrweise bräuchtest - das stimulanz manipulöiert ja die ganze geschichte so, daß der körper nichts davon weiß, und es in seine energiebilanz nicht miteinberechnet. ist quasi wie sabotage, von der niemand in deiner gehirnsteuerzentrale weiß -aber plötzlich kommt die meldung rein: notfall, wir müssen unbedingt energie machen!!!

und dein körper kapiert das halt nicht, muß sich erst darauf einstellen.

jedenfalls hast du dann ohne stimulanz einen niedrigeren blutzuckerspiegel, und auch einen nidiriegeren insulinspiegel.

aber das ist alles nur theorie - meine eigene hypothese zu meinen speziellen erfahrungen.

wenn du das für dich selber testen willst, musst du schlichtweg sehr oft am tag deinen blutuckerspiegel messen, und in eine tabelle eintragen.

so kannst du die hypothese überprüfen.

lg paul

andernfalls überdoisis oder zuwenig gegessen oder eine kombination vonmehreren dingen, oder was Ullrich sagt.

um es klar zu machen:

hoher blutzuckerspiegel + zucker kann nicht in energiefabrik rein durch insulinresistenz = trägheit und dumpfbackigkeit.

normalerweise ist hoher blutzuckerspiegel = energiespitze. wie bei kindern. bei denen ist der stoffwechsel noch in ordnung, die rennen dann einfach rum.

tatsächlich war der erste Tag ohne sehr gut, der zweite der blanke Horror. Darum habe ich jetzt wieder 18mg genommen und es geht mir wieder besser… was würdest du mir empfehlen? Einfach alle paar Tage einen Tag auslassen?

Eher schauen, ob du Methylphenidat hydrochlorid retard von Neuraxpharm bekommst. Das ist ein Concerta-clone (Ganztagesretard).
Im Gegensatz zu Concerta ist Methylphenidat hydrochlorid retard von Neuraxpharm aber teilbar. Damit könntest du, wenn es geht, mit einer halben 18er 9 mg / Tag nehmen…
Dauert vielleicht ein paar Tage, bis es sich eingependelt hat.
Blöderweise ist Methylphenidat hydrochlorid retard von Neuraxpharm
nur ab 36 mg als teilbare Tablette gepresst: Methylphenidathydrochlorid-neuraxpharm® - Neuraxpharm Deutsch
Man müsste nun herausfinden, ob die 18 mg nicht geteilt werden DARF oder ob das nur praktisch nicht vorgesehen ist. Dazu könnte dein Arzt mal bei Neuraxpharm anfragen, ob Teilbarkeit theoretisch gegeben ist (ob nur die Rille fehlt oder ob die Tablette anders beschichtet ist). Nichtfachleute bekommen bei Pharmaunternehmen idR keine Auskunft - Info daher bitte hier teilen.
Falls nur die Rille fehlt, könnte ein Tablettenteiler recht sauber hälfteln.
Selbst wenn die Wirkstoffverteilung in der Tablette nicht homogen wäre, wären zwei halbe 18er je Tag immer noch besser als eine 18er alle 2 Tage. Das sollte der Arzt bitte dazusagen, wenn er dort anfragt.

Nochmal mein Gedanke dahinter:
Ich vermute, du bist Superlangsammetabilisierer. Daher sind die ersten Tage dann mit höherer Dosis ok, die folgenden nimmer.
Worst case 18 mg alle 2 Tage, ja. Aber das wäre dann eben (sofern die Realität den Großmut hätte, sich meiner Hypothese anzuschließen) eine Überdosierung am ersten und eine Unterdosierung am zweiten Tag. Daher wären 9 mg alle 2 Tage besser.

Aber mal grundsätzlich gefragt; wie lange wirkt denn eine Dosis Medikinet retard oder Ritalin adult bei dir?

Ab 27 mg existiert die Bruchrille.

Danke für deine Gedanken. Jetzt habe ich einige Tage am Stuck 18mg genommen. Ich würde sagen, das Gefühl der Überdosierung hat nicht zugenommen. Ich fühle mich einfach oft leicht müde/matt/gedämpft. Manchmal aber auch schwierig abzuschätzen, wie stark da gerade Stress reinspielt. Ich weiss nicht, ob ich bei 27mg einfach den Fehler gemacht hatte direkt reinzuspringen.
Was ich weiterhin schätze am Medi ist, dass es mich schon innerlich ruhiger macht. Ich glaube das hilft beim durchbrechen von Ängsten. Gleichwohl frage ich mich aber schon auch, ob es einfach „missbräuchlich“ bei mir wirkt. Also ob es eher als Beruhigungsmittel wirkt, weil doch kein ADHS vorliegt? Die Wirkung lässt jetzt Abends spürbar nach. Also von da her bin ich mir doch nicht sicher, ob ich es so langsam abbaue.

Wenn ich es weglasse hatte ich halt zuletzt einfach die Erfahrung gemacht, dass ich mich schlechter strukturieren kann und die Ängste noch heftiger eskalieren. Daher macht der Gedanke des Absetzens natürlich auch unangenehme Gefühle. Vielleicht muss ich auch eifach noch länger bei 18mg bleiben und schauen, ob sich mein Körper noch besser daran gewöhnt? Oder halt doch nochmals auf 27, weil ich es jetzt ja eindosieren würde. Ich befürchte einfach, dass ich da wieder in eine noch stärkere Dumpfheit laufen würde.

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Stimulanzien wirken bei ADHS beruhigend, WEIL ADHS vorliegt. Sonst würden sie ja stimulierend wirken…

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Zweifel sind leider normal :wink:

Guter Punkt. Wenn bloss die Nebenwirkungen nicht wären, dann wäre das ja echt ne tolle Sache.

Da könnte ich natürlich auf 13.5mg gehen… wäre auch eine Option.

oder halt doch nochmals mit 27 wagen und hoffen, dass ich dieses mal weniger Dumpfheit verspüren würde dank aufdosieren und dafür mehr Antrieb hätte…

was mir allerdings noch auffällt: Beruhigend ist natürlich nicht mit leicht sedierend gleichzusetzen. Und dass macht es ja leider mit mir… naja, ihr sehr schon ich verkopfe mich da sehr.

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… vielleicht ist an der super-slow These doch was dran. Heute fühle ich mich Hyperaktiv. Das wäre ja ein klares Überdosis Symptom.

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Concherta darf ich nicht halbieren oder?

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@schweizerli Ja, es lässt sich auf keinen Fall teilen.

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Freunde, hier ein kleines Update. Ich bleibe ratlos. Vorweg: Meine Lebenssituation ist gerade äusserst schwierig. Job, Beziehung und wohnen alles schwierig. Ich bin wieder tief drin in der Angsterkrankung. Ich habe jetzt Antidepressiva dazuerhalten. Concerta nehme ich täglich, mitunter weil ich das Gefühl habe, ohne die Ängste gar nicht auzuhalten, weil es mich halt schon ruhiger macht. Allerdings fühle ich mich oft einige Stunden nach der Einnahme kurz motiviert und fokussiert, dann aber sehr schnell auch tief depressiv und antriebslos. Das Gefühl etwas hinter einer Scheibe zu sein habe ich da ebenfalls. Gegen Ende der Dosis lässt das dann wieder etwas nach. Tagsüber fühle ich mich aber oft Zombieartig und ohne Zugang zu Gefühlen. Gedanklich total im Karussell, was ich aber sicher auch ohne hätte. Ich fürchte ohne Medi würden meine Ängste sich ausweiten auf weitere Bereiche, bin mir aber nicht sicher, ob ich da nicht in eine psychische Abhängigkeit geraten bin die nicht die Idee ist. :confused:

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Bei mir putschen sie leider extrem auf , obwohl ich schon als Kind eine ADHS Diagnose bekommen habe inklusive ASS.

Bin über 40 Jahre alt und verzweifele langsam an den Stimulanzien, weil sie irgendwie nicht so wirken, wie ich es erwartet hätte, sondern extreme Unruhe und Getriebenheit verursachen, Herzklopfen, Verwirrtheit, mehr Mediensucht, mehr Impulsivität etc etc.
Ich verstehe es einfach nicht.
Nehme noch 20 mg Escitalopram gegen Zwangsstörung, Angst, Panik, Sozialphobie, Depressionen und die Unruhe

Welches Antidepressivum?

Erst seit zwei Tagen Venlaflaxin.